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Mit Auto und Zelt durch British Columbia und Alberta

Mit Auto und Zelt durch British Columbia und Alberta

…fand im Juli/August 1999 statt. Hinflug nach Vancouver, PKW übernehmen, übersetzen nach Vancouver Island. Victoria erkunden, danach die nähere und dann die etwas fernere Umgebung. Nach 14 Tagen zurück auf’s Festland. Der Weg ist das Ziel: Vancouver, Manning Park, Okanagan Valley, Wells Grey Park, Mt. Robson, Jasper und Umgebung, Icefield-Parkway/Rocky Mountains, Banff, Calgary. Überall gab es etwas zum Staunen und Genießen. Die Landschaft ist einfach grandios. Rückflug ab Calgary.

Schon immer faszinierte uns Kanada: Bücher von Jack London, Filme mit herrlichen Landschaftsaufnahmen, begeisterte Berichte von Freunden. Wir mussten das Land einmal selbst erleben. Anfangs wollten wir einfach alles sehen: Niagara-Fälle, Neufundland, Yukon, Rocky Mountains … Dann wurden uns die Dimensionen des Landes klar und nach langen Diskussionen entschieden wir – Mutter, Vater, Tochter – uns für B.C. und Alberta. Als Individualreise mit einigen zugebuchten Details. Diese Entscheidung haben wir nicht bereut, es war fantastisch!

Wo übernachtet man am besten?
Übernachten ist in BC und Alberta kein Problem. Es gibt überall Hotels und Motels (allerdings recht teuer), Bed&Breakfast und viele Zeltplätze, die sehr viel großzügiger angelegt sind als unsere. Je ein Stellplatz für den PKW und fürs Zelt, eine Bank und eine Feuerstelle gehören fast immer zum Standard. Holz und Wasser sind nicht weit weg, zum nächsten Zelt sind es oft 20 m mit Büschen und Bäumen dazwischen, nachts gibt es keine rauschenden Feste, allenfalls rauschende Bäume und Flüsse. Ein Trocken-WC ist mindestens dabei, häufig gibt es auch Dusche und Waschbecken, und in der warmen Jahreszeit kann man am meist nahegelegenen See, Fluss oder Bach ins Wasser steigen. Je nach Standard zahlt man ca. 7-25 kanadische Dollar. Sollte man wirklich keine „ordentliche“ Stelle zum Zelten bekommen, erhält man wenigstens für eine Nacht einen Overflow-Platz.

Wie kommt man vorwärts?
Als Fortbewegungsmittel nutzten wir einen Miet-PKW. Ein Wohnmobil schien uns zu umfangreich und zu teuer. Auch hätten wir dafür Einwegmiete zwischen Vancouver und Calgary bezahlen müssen, was man für einen PKW nicht braucht. Man kann das Auto direkt in Kanada mieten (Kreditkarte und Internationaler Führerschein erleichtern das), buchen in Deutschland ist aber sicherer.
Rucksackreisende kommen ebenfalls gut voran mit Eisenbahn oder Bus (Greyhound). Auch der Daumen ist möglich.

Gibt es Besonderheiten im kanadischen Straßenverkehr?
Der Straßenverkehr läuft gelassen und ruhig, jeder hält sich an die vorgegebenen Geschwindigkeiten (außer Holz-Trucks) und reagiert bei Fremden hilfreich, die Beschilderung ist ausgezeichnet. In Kanada haben wir uns nie verfahren!

Muss von Deutschland aus gebucht werden?
Wir hatten den Eindruck, dass lediglich der Flug gebucht werden muss. Miet-PKW’s und -RV’s scheint es genügend zu geben. Sicherer ist natürlich eine Buchung von hier aus. Hotelunterkünfte sollten vorgebucht werden, dann ist man aber an den gebuchten Tag gebunden und kann seine Reise nicht mehr frei planen. Zusätzliche Leistungen kann man am Ort kaufen, wie z. B. Whalewatching oder Sea-Coast-Expedition. Auch unsere 5-tägige Kanutour im Wells Grey Park hätten wir noch direkt in der Wells Grey Guest Ranch kaufen können.

Gibt es vor Ort alles Notwendige für die Outdoor-Küche?
Ja, die Preise sind etwas höher als bei uns. Nur Schokolade ist Mangelware. Obst gibt es fast überall, besonders im Okanagan Valley. Übrigens: Fleisch und fleischhaltige Produkte dürfen nur in Konservendosen nach Kanada eingeführt werden. Das Gesamtgewicht der Produkte darf pro Einfuhr 10 kg nicht überschreiten.

Wie sind die Temperaturen und die Witterung?
Die Temperaturen sind durchweg europäisch. Im Okanagan Valley war es am wärmsten, über 30° C, im Wells Grey Park und in den Rockies am kühlsten (in Jasper hatten wir mit 6° C die kältesten Nächte). Wir hatten die ganze Reise Glück mit dem Wetter, es regnete fast nie. Feucht ist es im allgemeinen an der Küste und im Wells Grey, am trockensten im Okanakan Valley.

Was ist besonders sehenswert?
Alles. Eine Auswahl ist ungerecht. Keinesfalls verpassen sollte man aber: In Victoria die James Bay, den Bacon Hill Park, den Blick auf die Olympic Mountains; auf Vancouver Island: die West-Pacific-Küste, das Totem-Museum in Duncan, Chemainus, den Cathedral Grove, den nördlichen Pacific Rim Park; In Vancouver den Harbour Centre Tower, Gastown mit Dampfuhr, den Stanley Park; im Wells Grey Park: die Wasserfälle (Stanley Fall, Dawson Fall, Helmcken Fall); in den Rockies den Maligne Canon, Medicine Lake, Maligne Lake, Athabascaund Sunwapta Fall, Peyto Lake und Moraine Lake.

Gibt es Probleme mit dem Alkohol im Land?
Zu beachten ist, dass das öffentliche Trinken von Alkohol verboten ist. Jugendliche bis 19 Jahre (in Alberta: 18 Jahre) dürfen auch in Begleitung Erwachsener keine Gaststätten betreten, in denen Alkohol ausgeschenkt wird. Family-Restaurants aufsuchen!

Gibt es Mücken?
Wir haben kaum welche bemerkt, obwohl wir gewarnt wurden. Mückengegenmittel (Off! oder Muskol) in Kanada kaufen, unser Autan soll dort nicht wirken.

Gibt es Begegnungen mit Bären und anderen großen Tiere?
Dazu kann es in Parks und Rockies schon kommen. Im allgemeinen meiden Bären aber den Menschen. Die Bären, die wir sahen, waren so schnell wieder fort, dass wir sie nur aus der Ferne sahen und kaum fotografieren konnten. Man sollte auf Zeltplätzen alles, was riecht, gut wegschließen oder an Bäume hängen. Generell sollte man Großtieren nicht zu nah auf die Pelle rücken. Großtiere aller Art bekommt man in den Rockies zu sehen: Wapiti-Hirsche, Elche, Schafe, Schneeziegen, Mufflons, Füchse, Koyoten. Ständige Gäste beim Rasten und auf Campgrounds waren Streifenhörnchen – sehr zutraulich, verfressen und mit Kiefernzapfen das Zelt bombardierend. In Jasper wurden wir früh von Wapiti-Kühen geweckt, die neben unserem Zelt grasten.

Beste Reisezeit: Juli/August. Von Mai bis Oktober noch gut möglich. Mit den Frösten ab September beginnt der Indian Summer.

Anreise: Gabelflug (hin nach Vancouver, zurück von Calgary) kostet genausoviel wie normaler Flug und man muß nicht zum Ausgangspunkt zurück. Auf dem Rückflug blieben allerdings nur die schlechtesten Plätze für uns, da der Flieger schon fast voll besetzt aus Vancouver kam.

Einreise: Bürger der Bundesrepublik Deutschland können mit einem gültigen Reisepass ohne Visum nach Kanada zu Urlaubs-, Besuchsoder geschäftlichen Zwecken einreisen. Sie müssen über ausreichende Geldmittel für den Aufenthalt im Land verfügen, und die Rückkehr in das Heimatland muss gesichert sein (Rückflugticket, o.ä.). Impfungen sind zur Zeit nicht vorgeschrieben. Laut kanadischen Vorschriften muss der Pass bis zur Beendigung der Rückreise in das Heimatland gültig sein. Viele Fluggesellschaften schreiben allerdings eine längere Gültigkeitsdauer vor, bitte im Reisebüro erkundigen.

Sprache: Mit Englisch kommt man überall durch.

Geld: Reiseschecks sind zu empfehlen, etwas Bargeld (kanadische Dollars), eine Kreditkarte (VISA oder/und Mastercard) erleichtert das Bezahlen und wird überall akzeptiert.

Kanadische Botschaft
Site der Botschaft von Kanada. Diese kann man anschreiben (Kanadisches Konsulat – Düsseldorf, Benrather Straße 8, 40213 Düsseldorf) oder anmailen und erhält bei Angabe seines Reiseziels Einreiseinformationen, ein paar hilfreiche Prospekte und eine Straßenkarte, die uns sehr geholfen hat. Schon diese Site verlinkt auf alle weiteren Adressen und Infos zu und in Kanada, von hier aus kann man eigentlich alles Wissenswerte erfahren.

Canadian Tourism Commission
Hier kann man einen 80seitigen Reiseführer bestellen, der die Beantwortung der Frage erleichtert: Wohin eigentlich in Kanada?

Hello British Columbia
Infos zu allen Regionen British Columbias. Tipps zu „unentdeckten Plätzen“.

Regierung von Alberta
Auf den Seiten finden sich z.B. Zusammenstellungen der Naturschutzgebiete und Zeltplätze in Alberta.

Karo Enterprises
Eine riesige Fundgrube von Campgrounds. Tip: Nach dem Öffnen mal auf home klicken und stöbern.

Beil – für’s manchmal doch recht grobe Feuerholz

Dünnes Seil/Reepschnur – zum Proviantsack bärensicher an Bäumen hochziehen oder zum Wäsche aufhängen

Streichhölzer, trocken verpackt

Fernglas – aber leicht sollte es sein

Fotoausrüstung und Filme

West-Kanada
Vista Point Verlag
Tourenplaner mit hervorragenden Tips. Autoren: Teuschl/Weber

Kanada-Westen
Iwanowski’s Reisebuchverlag
Neben detaillierten Tourenbeschreibungen gibt es ausführliche Hintergrundinformationen. Autor: Berger

Kanada: Banff & Yoho
Conrad Stein Verlag
Outdoor-Handbuch

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