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Wer beobachtet wen?

Wer beobachtet wen?

Wer beobachtet wen?Im November 2003 starteten wir in Yangon (früher Rangoon), fuhren von dort aus mit dem Bus nach Mandalay (u.a. Tagesausflug nach Mingun), dann schifften wir nach Bagan. Mit dem Bus ging es ins Mittelgebirge rund um Kalaw. Wir wanderten (3 Tage) zum Inle Lake. Dann ließ uns die Sehnsucht nach Meer über Yangon (auf der Karte ein unglaublicher Umweg) zu unserem letzten Ziel Ngapali Beach fahren.

Warum Myanmar

Wir hatten nur 4 Wochen Zeit und wollten nach Asien. Welches Land könnte sich dafür eignen? Nach unserem letzten Urlaub in Indien und Nepal, waren wir auf der Suche nach einem ursprünglicheren Indien, wo der geldbringende Umgang mit Touristen noch nicht so geübt ist. Wir fanden ein ganz anderes Land, eine ganz andere Mentalität und in der Tat, durch die bisher relativ kurze Öffnung für Touristen, neugierige, freundliche und wenig kaufmännische Menschen.

Marktstand ohne KühlregalNgapali BeachAuf dem Dorf muss jeder mithelfen, sobald er laufen kann

Was Sie schon immer über Myanmar wissen wollten…

Wie komme ich an einheimisches Geld?
Na, auf der Bank? Nein, offiziell ist es nicht erlaubt, Geld zu tauschen; die Banken stehen unter guter staatlicher Überwachung. Auf dem Flughafen? Zu einem miserablen Umtauschkurs lassen sich ein paar Dollar wechseln, daher nicht empfehlenswert. Ach so, schwarz auf der Straße? Ja genau. An verschiedenen Plätzen (Sule Paya, Bahnhof, Bogyote Market) in der Hauptstadt (auch in anderen touristischen Städten) wird man angesprochen und kann nun seine Verhandlungen beginnen. Günstiger Weise hat man sich bereits über die Lage des Kurses bei vorherigen Ansprechern oder im Guesthouse informiert, denn der Kurs schwankt täglich. 100 Dollar Scheine brachten einen besseren Kurs, als kleinere Noten (Euro hätten wir auch ohne Probleme tauschen können). Dann wird man in eine Ecke, ein Taxi, einen kleinen Verkaufsshop (z.B. für Bustickets) geführt. Mit sechs Männern im Nacken (supi, das erhöht den Adrenalinspiegel) sollten wir nun unsere Kyats zählen; bei 500und 1000-Kyat-Scheinen ist das ein riesiger Stapel. Nach dreimal ‚Wieder von vorne beginnen‘ stellt sich der Betrag als richtig heraus, nun konnten wir unsere Dollar übergeben. Mit weniger Aufregung lässt sich auch Geld zu einem etwas schlechteren Kurs in einigen Gästehäusern tauschen. Wir wurden allerdings nie betrogen und das heimliche Verhalten der Geldtauscher lässt sich gut mit ihrer Angst vor der staatlichen Gewalt erklären.

Und was kann ich von dem Geld kaufen bzw. wie viel brauche ich überhaupt?
Alle Preise unterliegen natürlich aufgrund des wechselnden Kurses Schwankungen. Die billige Übernachtung kostet 5 bis 10$ fürs Doppelzimmer und bietet saubere Decke, frisches Laken und häufig Dusche/Toilette am Zimmer. Inklusive ist ein Frühstück im englischen Stil: Toast (leider süß!) mit Ei (gekocht, Spiegeloder Rührei), Butter, Marmelade und Kaffee/Tee, auch Obst. Wir haben manchmal das burmesische Frühstück – Fischsuppe (Mohinga) oder Reis mit Erbsen – bevorzugt. Eintritte für Touristen bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten rangieren zwischen 2 und 10 Dollar (z.B. Bagan-Gebiet 10$, Shwedagon Paya 5$), alle nicht so bekannten Bauwerke sind kostenlos. Kulinarisch kann man zwischen Burmesisch, Chinesisch, Thailändisch und Indisch wählen. Auf der Straße wird man von Chapati mit scharfem Curry für 50 Cent satt. Chinesisch und Thailändisch ist teurer (1-3 Euro) und anders lecker. Unbedingt muss man sich in den Teestuben zum Ausruhen niederlassen (je voller desto besser) und kann köstliche Milchtees und –kaffees (20 bis 50 Cent) genießen und kleine Snacks verputzen. Für gute Belüftung bei den tropischen Temperaturen sorgt der Longyi (je nach Material 3 bis 5 Euro z.B. im Bogyote Market nähen lassen). Für Nachtbusfahrten sollten aber Pullover, Hose und Halstücher für den Straßenstaub und die Zugluft eingepackt werden (viele Busse haben keine richtig schließenden Fenster). Busfahrten sind je nach Qualität des Busses (allerdings gibt es auf vielen Strecken nur den lokalen Bus) und Fahrtstrecke zwischen 5-10€ (z.B. Mandalay-Yangon 5$). Inlandflüge sind verhältnismäßig teuer, sollten aber wegen der geringeren Strapazen und Fahrtzeit in Betracht gezogen werden. Insgesamt haben wir dort ca. 300 € pro Person für 4 Wochen (incl. „Mitbringsel“, ohne Inlandsflüge) ausgegeben.

Goldene Payas überallMarktstand ohne KühlregalNgapali Beach

Kann man in Myanmar wandern? Oder: Was ist ein Kulturtrip?
Der auf der Karte lockende Himalaja im Norden ist für Touristen nicht zugänglich. Die Regierung möchte keine Touristen in unruhigen Gebieten (Gefahr des Kidnapping und Forderungen bzw. Gefangene freipressen). Generell darf nicht ohne lizenzierten Führer gewandert werden. Da es keine Karten gibt und die Völkerverständigung schwierig ist, liegt das auch nahe. In Kalaw gibt es mehrere Reiseshops, wir entschieden uns für die Lonely Planet Empfehlung „Sam“ und waren zufrieden. Tun Tun (Sams Sohn) führte uns auf wenig anspruchsvoller Strecke, und doch schweißtreibend in der Mittagssonne, über Felder von Dorf zu Dorf. Unser Gepäck fuhr schon voraus, Decken wurden in den privaten Hütten bereitgestellt; allerdings braucht man einen warmen Pullover abends (auf 1500m, nachts zwischen 0 und 10 °C) und für die Holperpfade möglichst feste Schuhe. Nach und nach nannten wir das Ganze nicht mehr Wandern oder Trekking, sondern Kulturtrip. Wir lernten, wie Ingwer auf dem Feld geerntet wird und wie schwarzer Sesam aussieht, wenn er blüht. Wir schliefen beim ‚Dorfpolizisten‘, der nichts zu tun hat, weil alle so friedlich miteinander leben und aßen im Kloster. Wir sahen, wie Frauen mehrere Kilometer weit das Wasser ins Dorf trugen und nachts mit Manneskraft Reis klopften. Kinder halfen überall mit, wenn sie nicht gerade in der Schule waren. Auch wenn sich das jetzt sehr beobachtend anhört, dort kehrte sich alles um. Denn wir waren die Attraktion im Dorf, unsere Kleidung wurde beschaut, gelauscht, wenn wir sprachen, gewundert, wenn wir Zähne putzten oder Fotos machten; eine Horde Kinder war immer an unserer Seite. Es wurde viel geguckt und gelacht. Wo wir waren, traf sich das Dorf in neugieriger, freundlicher Atmosphäre. Es war ein Ausflug in eine andere, irgendwie mittelalterliche, sehr beeindruckende Welt.

Soll ich mich wirklich zwei Tage für ein bisschen Strand quälen?
Bei burmesischen Busfahrten haben wir gelernt: Schlimmer geht immer! Nachdem wir schon eine Nachtbusfahrt hinter uns hatten und den Tag in Yangon mit Kaffee überlebten, fanden wir uns für die nächste Nacht am Busbahnhof ein. Es dauerte Stunden bis unser Bus mit Reissäcken, Benzintonnen, Metallstäben und vielem mehr beladen war. Dann durften wir über alles kriechen und uns zwischen die zu kleinen Sitze klemmen. Es folgten 18 Stunden auf einer Straße, die keine war. Durch eine gewisse Diät waren wir reisefester als die Einheimischen, die am Stück erbrachen, meist irgendwo auf die Reissäcke oder auch mal auf unseren Rucksack. Es kam kein Gestank auf, denn die Fenster schlossen ja eh nicht richtig. Angekommen in Thandwe wechselten wir in einen Pickup, als Tourist brauchten wir noch nicht einmal auf dem Dach sitzen und ließen uns an der Linn Thar Oo Lodge absetzten…. Und dann ereilte uns ein Traum! Weißer Sand, türkises Meer, Palmen, Wellen, Hummer, Garnelen in Kokoscurry, Caipirinya, Schnorcheln, Fischerdörfer. Man kann dort auch bequem hinfliegen, aber vielleicht war nach den Strapazen das Meer für uns ein bisschen blauer als für die anderen?!

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