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Auf der Via Regia von Görlitz nach Leipzig

Auf der Via Regia von Görlitz nach Leipzig

Auf der Via Regia von Görlitz nach LeipzigMärz/April 2004: Von der Neiße in Görlitz bis zur Pleiße in Leipzig zog sich unsere neuntägige Wanderung auf den Spuren alter Handelsstraßen und Pilgerwege die Via Regia entlang, abseits der heutigen Hauptverkehrsadern und durch sächsische Wälder und Felder. Auf ca. 225 Kilometern ging es unter anderem durch Bautzen, vorbei am Kloster Marienstern und Kamenz, weiter nach Königsbrück und Großenhain, über die Elbe nach Wurzen und Leipzig.

Warum Ökumenischer Pilgerweg

Warum weit fahren, wenn das Gute doch so nah liegt? Wenn man nicht unbegrenzt Zeit und Geld hat und trotzdem einen schönen, naturnahen Urlaub verbringen möchte, so kann man sich von der Atmosphäre dieses Weges verzaubern lassen. Ich habe Sachsen noch nie so hautnah erfahren und wußte gar nicht, daß es hier so viele spontane und gastfreundliche Leute gibt. Einfach eine andere Möglichkeit, die Heimat von einer ihrer schönen Seiten kennen zu lernen!

Direkt an der Neißegrenze zu Polen beginnt der Weg in Görlitz.Heute wie vor tausend Jahren zieht sich die Via Regia durch Bautzen.Das „Milleniumsdenkmal“ zwischen Bautzen und Kloster Marienstern zu Ehren der griechischen Brüder Cyrill und Methodius, welche im 9. Jahrhundert im Großmährischen Reich missionierten.

Was Sie schon immer über den Pilgerweg wissen wollten…

Was ist der „Ökumenische Pilgerweg“?
An den historischen Wegverlauf der Handelsstraße Via Regia lehnt sich der im Juli 2003 eröffnete Ökumenische Pilgerweg an, wobei der Weg zum Teil auf noch gut erkennbaren alten Wegstrecken verläuft. Wenn der originale Wegverlauf aufgrund von dort befindlichen größeren Straßen nicht eingehalten werden konnte, so wurden Waldund Feldwege in der Nähe beschildert . Über 420 Kilometer erstreckt sich der Ökumenische Pilgerweg von Görlitz über Leipzig nach Vacha an der thüringisch-hessischen Grenze und schließt dort direkt an vorhandene Jakobswege in Franken an.

Wie finde ich den Weg?
Ab Görlitz findet man am Weg als Markierung in der Tradition des Jakobsweges eine (zugegebener Maßen recht kleine und damit leicht übersehbare) gelbe Muschel, meist auf blauem Grund. Eine Karte braucht man an sich nicht, es reichen die Zeichnungen im Pilgerführer, wenn man ein bisschen aufpasst und auch mal dem eigenen Menschenverstand folgen kann.

Im Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern wird man freundlich empfangen, kann in einem separaten Raum übernachten und bekommt morgens ein üppiges Frühstück serviert.In Königsbrück liegt die Herberge (links im Bild) direkt am Schloss.Direkt an der Neißegrenze zu Polen beginnt der Weg in Görlitz.

Wie verhält es sich mit der Übernachtung?
Auch durch die Möglichkeit, sich in den eingerichteten Herbergen am Abend zu erholen, wird dieser Weitwanderweg zu etwas Außergewöhnlichem in Deutschland. Der Ökumenische Pilgerweg weist die größte Dichte an Pilgerherbergen außerhalb Spaniens auf. Einfache Unterkünfte bei sehr netten Herbergseltern im Abstand von ca. 20 bis 30 Kilometern in Kirchgemeinden, bei Privatpersonen oder Klöstern stehen jedem Pilger auf Spendenbasis offen. Um eine Unterkunft zu bekommen muß man selbst nur freundlich sein, den Pilgerausweis besitzen und braucht nicht Kirchenmitglied zu sein oder zu werden. Wir haben jedesmal vorher in der Herberge angerufen, in der wir Abends übernachten wollten (die Nummer steht im Führer), weil wir die einzigen auf der Strecke waren und dies für am sichersten hielten, einen Schlafplatz am Abend auch wirklich zu bekommen, und der Anruf hat sich jedesmal gelohnt!

Der Pilgerausweis
Um in den Herbergen übernachten zu dürfen braucht man einen Pilgerausweis, welchen man sich zu Beginn der Reise besorgen sollte. Entweder man bekommt ihn direkt mit dem Führer zusammen zugestellt oder besorgt ihn sich z.B. in eine Herberge an Anfang des Weges. In ihn bekommt man jeden Tag einen Stempel als Nachweis für und durch die Herbergseltern, daß man sich auf dem Ökumenischen Pilgerweg befindet.

Der Unterschied – Jakobsweg in Spanien und Deutschland – Ökumenischer Pilgerweg
Also nachdem wir schon in Spanien den Jakobsweg beschritten haben, fiel uns auf diesem Abschnitt durch Sachsen vor Allem auf, daß wir die ganze Zeit keinen einzigen anderen Pilger getroffen haben. Dies mag aber v.a. daran gelegen haben, daß der Weg noch nichteinmal ein Jahr eröffnet war und wir so früh im Jahr unterwegs waren (dafür hatten wir am Anfang Schnee und am Ende einen Sonnenbrand). Die Menschen am Weg sind uns unerwartet freundlich entgegengetreten, was von der spontanen Einladung zum Kaffee, Kirchenführung oder spendiertem Fleischereieinkauf über Frühstück, Mittagessen und Abendbrot bis hin zu überall herzlicher Aufnahme durch die Herbergseltern reichte. Etwas anders als in Spanien, wo der Jakobsweg zum Land gehört wie die Menschen, waren auch die vielen erstaunten Fragen, wenn wir sagten, daß wir zu Fuß durch Sachsen wandern – „Habt ihr denn kein Auto?!“

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