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Mein Ziel hieß Nordkap

Mein Ziel hieß Nordkap

Mein Ziel hieß Nordkap

Östersund – Nordkap – Trondheim: 3100 km und 5 Wochen im Alleingang mit dem Rad durch Schweden und Norwegen. Als Skandinavien-Liebhaber habe ich schon oft darüber nachgedacht, eine längere Tour durch Nord-Schweden und Nord-Norwegen zu machen, eine Fahrt zum Nordkap aber irgendwie immer als zu extrem und unrealistisch abgetan. Trotzdem oder gerade deswegen setzte ich diesen Traum im Sommer 2008 schließlich in die Tat um. Die grandiose Landschaft mit ihren Fjorden, Bergen, Seen, endlosen Wäldern und der Tundra werden meine Erinnerungen an diese Tour so schnell nicht verblassen lassen.

 

Warum Norwegen/Schweden

Durch die dünne Besiedelung im Norden Schwedens und Norwegens hat man einfach seine Ruhe. Wer es gern etwas einsam mag und eine unvergesslich schöne Natur genießen will, ist hier genau richtig. Das Jedermannsrecht erlaubt es Wanderern und Radfahrern, fast überall zu zelten, und selbst auf Campingplätzen ist es meist idyllisch. Alle, die einmal in Schweden oder Norwegen waren, wollen immer wieder dort hin oder am liebsten gleich dort bleiben…

 

paradox: idyllische Ruhe an den Storforsen-Stromschnellensüdwärts auf der E6 Richtung TrondheimRentier

Was Sie schon immer über NORD-SKANDINAVIEN wissen wollten…

Warum mit dem Rad?
Radfahren ist einfach mein Leben. In den letzten 10 Jahren war ich fast jeden Sommer mit dem Rad auf Tour, meistens zu zweit und nur in Deutschland oder im nahen Ausland. Mit der Zeit entwickelte sich der Wunsch, auch größere Touren zu planen und durchzuführen. Außerdem wollte ich herausfinden, wie es ist, auch mal etwas länger allein unterwegs zu sein.
Wie sind die Straßen?
Fast alle Straßen befinden sich in ausgezeichnetem Zustand, obwohl man so gut wie nie Baustellen sieht. Im Norden Skandinaviens ergeben sich aus der groben Infrastruktur gewaltige Entfernungen, der Verkehr ist sehr gering. Auf der Insel Senja erklärte mir eine junge Frau, dass eine norwegische Meile zehn Kilometern entspricht!
Und die Menschen?
Alle Menschen, denen ich begegnet bin, waren unvergleichlich nett und entspannt. Ich behaupte, dass man den Leuten eine viel größere allgemeine Zufriedenheit anmerkt. Auch als Autofahrer sind mir die Schweden und Norweger immer rücksichtsvoll begegnet.
Wie oft kann man Einkaufen?
Nur in Städten können die Vorräte wieder aufgefüllt werden. Wenn man sich nicht darauf verlassen will, ob der nächste Campingplatz einen kleinen Laden hat, sollte dies bei den Planungen berücksichtigt werden. Vorsichtshalber immer 1-2 Reservemahlzeiten dabei haben! Die Preise für Lebensmittel sind relativ hoch, das Angebot ist vergleichbar mit dem in Deutschland. Tankstellen gibt es zwischen den Ortschaften fast keine.
Wo kann man übernachten?
Zunächst steht es jedem frei, vom Jedermannsrecht Gebrauch zu machen. Dieses besagt, dass man als nicht-motorisierte Person sein Zelt fast überall für eine Nacht aufschlagen kann. Dabei ist zu beachten, nicht in Sichtweite eines Hauses zu campen und selbstverständlich keine Belastung für Pflanzen oder Tiere darzustellen. Eine Zeltbodenunterlage sollte immer im Gepäck sein, um das Zelt auch bei schlechterem Untergrund zu schonen. Wildzelten ist beim ersten Mal ziemlich spannend, denn mysteriös knackende Äste sind etwas gewöhnungsbedürftig… Ist kein geeignetes Plätzchen zu finden, kann man auf einem der zahlreichen Campingplätze übernachten. Diese sind meist sehr schön gelegen und bieten oft neben den frei nutzbaren Küchen eine Sauna. Die Preise sind sehr variabel, von 8-22 Euro pro Person ist alles möglich. Auf allen Campingplätzen gibt es auch erschwingliche kleine Miethütten, falls man mal keine Lust hat, sein Zelt aufzubauen oder seine Sachen trocknen will.

 

Bergpanorama der Lofotenmein Hotel im Freien - ein Space II von Vaudeparadox: idyllische Ruhe an den Storforsen-Stromschnellen

Tiere? 
Nach 5 Wochen keinen einzigen Elch gesehen zu haben, ist leider etwas schade. Dafür gibt es aber Rentiere! Am Anfang habe ich mich total gefreut, wenn eins dieser Tiere mal die Straße kreuzt, später ist man froh, wenn sich eine riesige Rentier-Herde mal dazu entschließt, die Straße zu verlassen. Auch die in sämtlichen Reiseberichten prophezeiten Mückenschwärme, die teilweise den Himmel verdunkeln können, blieben glücklicherweise aus. Bis auf einen einzigen Abend blieb ich völlig verschont!
Auf dem Weg zum Nordkap:
Nach zahlreichen schönen Reisetagen in Richtung Norden und der atemberaubenden Natur wird die Landschaft vor dem Nordkap zunehmend karger. Zum ersten Mal die Vegetationsgrenze an steilen Hängen zu sehen, ist beeindruckend. Die letzen beiden Tagesetappen zum Nordkap sind sehr anspruchsvoll, dafür waren sie die schönsten meines Lebens! Zwischen Alta und Olderfjord gibt es bei gutem Wetter ein Panorama zu sehen, dass einfach unvergesslich ist. Durch ein paar neue Bekanntschaften war ich zudem zur Abwechslung ein paar Tage mal nicht allein unterwegs. Nach Passieren des knapp sieben Kilometer langen Nordkap-Tunnels erreicht man die Insel Magerøya und schließlich das Nordkap, steht auf einem steil aus dem Meer ragenden Schieferfelsen und kann mit einem beeindruckenden Gefühl der Freiheit seinen Gedanken freien Lauf lassen…
Richtung Lofoten und Trondheim
Die ständige Insel-und Fjordspringerei per Fähre Richtung Süden hat den Vorteil, dass kaum Verkehr ist, Fahrzeuge kommen meistens in kleinen Grüppchen. Zum Entspannen oder an verregneten Tagen hat man die Möglichkeit, einfach auf eines der Hurtigruten-Schiffe aufzuspringen, die zahlreiche Orte entlang der norwegischen Westküste miteinander verbinden. So kann man den Blick auf die malerischen Städte auch mal vom Wasser aus genießen oder an Deck einen Sonnenaufgang bewundern. Die Lofoten sind genauso beeindruckend, wie man sie vielleicht aus Reiseberichten kennt. Auch zur Hauptsaison konnte ich mich nicht darüber beschweren, dass die Insel zu überlaufen wäre. Auf den meist engen und kurvigen Straßen ist der Blick auf die imposanten Berge, die aus dem Meer zu wachsen scheinen und die kleinen Dörfchen umschließen, atemberaubend.

 

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