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Zu Pfingsten in die Alpen

Zu Pfingsten in die Alpen

Zu Pfingsten in die Alpen

Vom Bahnhof Ehrwald- Zugspitzbahn (964 m) zur „Coburger Hütte“ (1917 m). Dann wieder runter  nach “Holzleiten“ (1087 m), von dort auf die „Loreahütte“(2018 m). Da die Schneeverhältnisse eine Überschreitung der Loreascharte unmöglich machten, Abstieg nach “Fernstein“ und Fahrt nach „Rinnen“. Ab „Rinnen“ 500 Hm aufwärts zur „Reuttener Hütte“ mit einem Ruhetag wegen Regenwetter. Von dort über die „Raaz- Alm“ runter nach „Weißenbach am Lech“ (887 m) und Aufstieg bis zur „Gaichtberghütte“ (ca. 1400 m). Frisch gestärkt überstiegen wir die „Gaichtspitze“ (1988 m) und wanderten über den „Hahnekamm" ins Tal hinab nach „Holz“.

Warum Außenferner

Im Frühjahr in den Alpen zu wandern ist wunderbar. Es sind noch nicht viele Leute unterwegs, dafür sind Rehe, Gämsen, Eichhörnchen oder Schneehühner  zu sehen. Die Landschaft ist atemberaubend schön, die Gipfel noch mit Schnee bedeckt. Die Flüsse und Bäche führen sehr viel Wasser, manche Hütten hat man für sich alleine. Allerdings muss man sich über die Kehrseite im Klaren sein. Schneebedeckte Berge bedeutet endlos im ungespurten Schnee rumzustapfen, für 300 Höhenmeter mehr als 3 Stunden wegen Bruchharsch und Steileis zu benötigen und einiges an Material mehr mitzuschleppen (Eispickel oder Stöcke, Gamaschen, Hüftgurt für verschneite Steige).

Die eigentliche Coburger Hütte befindet sich links oberhalb dieses Bildes, in unmittelbarer Nähe zum Winterraum. 
Die Loreahütte ist erreichbar ab Fernstein, 1000 Hm direkter Weg oder ab Fernpass über die Lorea- Alm. Auf der Alm befindet sich eine Sennerhütte.
Unterhalb der Loreahütte ist der Schnee recht tückisch. An manchen Stellen sinkt man bis zum Bauchnabel ein. Muss wohl ein Busch darunter liegen!

Was Sie schon immer über Österreich wissen wollten…

Wie sieht es im Frühjahr mit dem Wetter aus?
Über das Wetter sollte man sich immer informieren und zwar nicht nur vor einer Tour sondern vor allem auch während einer Tour. Denn wer weiß wie das Wetter wird, kann darauf reagieren, z.B. früher aufstehen oder seine Route ändern und in Richtung einer Hütte laufen. Wer ein Handy mit Radio hat ist auf jedem Fall im Vorteil. Wir hatten auf jedem Übernachtungsplatz mehrere Sender zur Auswahl und konnten somit täglich den Wetterbericht anhören. Natürlich kann man auch die Einheimischen befragen. (Die Busfahrer sind immer informiert!)

Wie komme ich am Besten an Wasser?
Im Frühjahr ist es etwas schwerer an Wasser heranzukommen, als im Sommer. Im Tal kommt man immer an Wasser und auch direkt unterhalb der Schneegrenze. Oberhalb der Schneegrenze kommt man allerdings nur an Schnee, welches man zum schmelzen bringen muss. Zwischen dem Tal und dem ersten Wasser befindet sich eine „Durststrecke“, die man bedenken muss. Das Wasser versickert eben schnell. Der Blick auf die Karte sollte nicht fehlen!
Wir hatten selbst einige Male das Pech, an Plätzen ohne „Wasseranschluss“ übernachten zu müssen. Einmal behalfen wir uns mit Regenwasser sammeln, ein anderes Mal schmolzen wir Schnee, was unseren Benzinvorrat allerdings kräftig schrumpfen lies. Das Schnee-Schmelzen in Wasserflaschen oder Beuteln funktioniert auch. Man muss nur Geduld haben. Besonders gut eignet sich das Einwickeln von Behältnissen in ein schwarzes Regencape (dazu benötigt man natürlich die Sonneneinstrahlung auf dasselbige) oder das Anwärmen mit dem eigenen Körper, sprich, das Trinkbehältniss wird mit in den Schlafsack genommen!

Auf der Gaichtspitze 1988 m. Man hat einen super Blick in die Täler ringsum und noch weiter!Wilder Zeltplatz ca. 10 Minuten oberhalb des Lehnberghauses, an dem es Wasser gibt.Reuttener Hütte – Viele leichte Touren in der Nähe zu begehen, teils auch im Winter. Im Winter lawinensicherer Weg zur Hütte, auch mit Schneeschuhen begehbar.

Wie mobil bin ich in Österreich?
In Österreich ist das Bus fahren recht günstig und man kommt eigentlich in jedes Tal. Die Verbindungen sind nicht schlecht, wenn man Wochentags unterwegs ist. An Feiertagen muss man dann doch etwas länger warten (ca. 2- 3 Stunden). Verbindungen kann man im Voraus anfordern beim Tourismusverband Ferienregion Reutte.
Auch Tramper haben in Österreich sehr gute Chancen mitgenommen zu werden. Im Vorteil sind all diejenigen, die einen großen und schwer aussehenden Rucksack neben sich haben oder eine mitleidige Mine aufsetzen. Nein, ganz ehrlich: länger als 20 Minuten  mussten wir nie warten! Und motorisierte Touristen kann man auf Parkplätzen leicht zur Mitnahme überreden. Wer sagt schon „Nein“, wenn man freundlich fragt und seine Schuhe vom gröbsten Dreck befreit hat. Frechheit siegt!
 

Wann und wo gibt es Einkaufsmöglichkeiten?
In fast jedem kleinen Dorf/Städtchen gibt es einen Laden, in dem man Lebensmittel und die wichtigsten Non-Food- Artikel kaufen kann. Zu beachten ist dabei, dass viele Läden nur bis 12.00 Uhr geöffnet haben oder um 12.00 bis 14.30 Uhr eine Mittagspause einlegen! Zu empfehlende Märkte sind: BILLA oder NAH&FRISCH. Teuer aber alles zu bekommen: MPreis. All diejenigen, die einen Spiritus oder Gaskocher haben, werden Schwierigkeiten beim Nachschub bekommen. Bei unserer Tour hätte man weder Gaskartuschen noch Spiritus  kaufen können. Ein Benzinkocher eignet sich eben doch am besten, denn an Tankstellen kommt man öfter mal vorbei als an größeren Städten.

Was soll ich zu Essen kaufen?
Nüsse und Nussmischungen sind Energielieferanten, die länger anhalten als Schokolade. Man muss nicht unbedingt Trockenfertiggerichte kaufen, obwohl diese natürlich leicht und praktisch sind. Zur Verfeinerung gibt es z.B. Trockenpilze, die man im kalten Wasser quellen lassen kann und im Reformhaus allerlei getrocknete andere Sachen, die ebenso praktisch sind und dabei noch abwechslungsreich schmecken. Auf Gemüse muss man bei einer Tour nicht verzichten. Paprika wiegt nicht viel und an Kohlrabi ist nicht nur Wasser dran. Gemüse lockert den Speiseplan etwas auf. Es muss ja nicht immer nur Wurst und Käse sein. Wir benutzen Gemüse außerdem um die Trockenfertiggerichte aufzupeppen. Mal eine Zwiebel oder ein Stückchen Salami, ein wenig würzen und schon schmeckt das Gericht ganz anders. In Österreich gibt es übrigens sehr leckeren Bergkäse. Je länger er reift, desto besser/ intensiver schmeckt er. Vom Geruch sollte man sich nicht täuschen lassen. (Er stinkt ein wenig.)
Lebensmittel sind in Österreich wesentlich teurer als in Deutschland. Essen für bis zu vier Tage mitzunehmen ist in Ordnung. Die Österreicher essen liebend gerne Brot mit Kümmel. Wem das nicht schmeckt, der sollte nach kümmellosem Brot fragen. Auf Plastikflaschen und Dosen gibt es kein Pfand!

Wo kann ich übernachten?
Wer in den Alpen unterwegs ist tut gut daran, ein Zelt mitzunehmen. Der Vorteil dabei ist, dass man bleiben kann, wo es einem gefällt und zwar in jeder Höhe. Allerdings darf man das Wetter nicht aus dem Blick verlieren, denn wer will sich schon 1-2 Tage in einer „Hundehütte“ aufhalten. Hier kann ich den Tipp geben, Hütten anzusteuern. Wer Mitglied des DAV ist, kann sich bei seiner Sektion einen Hüttenschlüssel besorgen, mit dem man jeden Winterraum öffnen kann. Manchmal hat man sogar das Glück, dass die ganze Hütte zu öffnen ist und man einen ungeahnten Platzvorteil hat. Es gibt auch Hütten, bei denen der Schlüssel neben der Türe hängt, so dass sie für jedermann zugänglich ist (z.B. Coburger Hütte). Ich empfehle jedem, sich vor einer Tour im Internet über die Hütten, die sich in der Nähe der geplanten Route befinden, zu informieren. Damit weiß man, ob eine Hütte bewirtschaftet ist oder nicht oder ob sie geöffnet/zu ist.
Allerdings kann man auch dann noch Pech haben z.B. Loreahütte. Diese Hütte war im Internet als „mit DAV-Schlüssel zu öffnen“ angegeben, als wir dort ankamen war sie aber mit einem weiteren Schloss verschlossen, dessen Schlüssel wir nicht besaßen. Auch in dieser Situation waren wir froh, dass wir ein Zelt bei uns hatten.

Von uns genutzte Hütten:
Coburger Hütte – Winterraum
Der Winterraum ist ein separates Gebäude etwas unterhalb der eigentlichen Coburger Hütte und enthält auch die Materialseilbahn. Der Raum ist mit einem Holzofen ausgestattet, Holz und Briketts liegen bereit. Leider ist die Hütte nicht so gut isoliert, jedoch immer noch wärmer, als draußen und außerdem bei Plusgraden trocken. Im Hüttenbuch stand drin, dass im Matratzenlager im Winter in einer Ecke Schnee liegt und diverse Tourengeher beschwerten sich wegen zu wenig Decken. Der Weg zur Hütte sieht (bis auf 300 Meter am See entlang) relativ lawinensicher  aus. Im oberen Stockwerk befindet sich das Matratzenlager mit 10 Matratzen und ausreichend Decken. Ein „Trockenklo“ befindet sich unter demselben Dach.

Reuttener Hütte:
Schönes Haus neuer Bauweise mit super schönem Ofen/Herd und großem Aufenthaltsraum mit 3 Tischen. Gitarre, Liederbücher und Spiele gibt es zur Genüge in den Schränken. Auch Geschirr ist ausreichend vorhanden. Dieses Haus bietet Platz für bis zu 30 Personen. Neben dem Aufenthaltsraum/Küche befindet sich ein Bettenlager mit Stockbetten (4 Ehebetten, je 2 übereinander) und im Oberen Stockwerk 2 Matratzenlager mit ca. 10 bzw. 6 Matratzen. Der Brennholzschuppen befindet sich gleich am Haus dran, ein Beil und genügend Brennholz und Briketts liegen bereit. Vor dem Haus befinden sich einige Bänke und Tische, die überdacht sind. Zum Trockenklo muss man einen Fußmarsch von ca. 50 Metern in Kauf nehmen (also rechtzeitig gehen). Zum Händewaschen bzw. Wasser holen wird der Brunnen vor dem Haus genutzt. Einen Wasseranschluss hat die Hütte nicht! Dafür aber Strom!
Wer sich entschlossen hat dort zu nächtigen hat außerdem die Möglichkeit einige leichte Touren zu gehen, die auch einen Tag dauern können. Die Hütte kann auch im Winter z.B. mit Schneeschuhen angegangen werden. Dafür gibt es einen ausgeschilderten Winterweg. Im Sommer kann man auch mit dem Mountainbike zur Hütte fahren.

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