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Mit der Handbürste im Land der Reste

Mit der Handbürste im Land der Reste

Mit der Handbürste im Land der ResteNach einem Praktikum in Chile machten wir uns auf, den den Nationalpark Torres del Paine zu erkunden: Dort erwarteten uns hohe Berge, türkisblauen Seen, Wasserfälle, Gletscher, einfach unendliche Natur. Die Wahrzeichen und Namensgeber des Parks sind die Torres del Paine – drei Berge, deren Granitgipfel bis zu 2850 m hoch sind. Wegen ihrer Glätte und der unberechenbaren Wetterverhältnisse zählen sie zu den am schwierigsten zu besteigenden Bergen der Welt. Der Rundweg durch den Park ist in fünf bis sechs Tagen zu schaffen. Er ist kein Spaziergang, sondern sehr anstrengend und setzt eine sehr gute Kondition voraus. Die Nächte verbringen wir im Zelt, pro Tag sind wir ca. 6-8 Stunden unterwegs. Nach diesem anstrengenden (und bis an die Grenzen gehenden) Tripp, fliegen wir zurück nach Santiago de Chile.

Warum Chile

Es gibt eine wunderschöne Legende, die folgendes besagt: „Als der Schöpfer seine in sieben Tagen erbaute Welt betrachtete, entdeckte er allerorten noch übrig gebliebene Reste: Urwaldstücke, Wüstenfetzen, Flussschlingen, Wasserfälle, Kupferberge, Vulkane, Fjorde, Eis. So schütteten die Engel auf sein Geheiß all dies hinter einem Wall – den Anden – zusammen. Und es entstand das vielgestaltigsten Land unseres Planeten: Chile.“ Auch in Sachen Sport, sind dem Backpacker keine Grenzen gesetzt: Paragliding von den hohen Sanddünen im Norden, Reiten, Klettern im Nationalpark Torres del Paine, Skilaufen in den Andenressorts, Besteigen aktiver Vulkane, Rafting und Mountainbikingin Pucón. Einige der Surfstrände an der Pazifikküste, zum Beispiel der „Punta de Lobos“, werden in Kennerkreisen durchaus in einem Atemzug mit Australien oder Hawai’i genannt.

Torres del PaineGrey GletscherLago Grey

Was Sie schon immer über Chile wissen wollten…

Gibt es in Chile wirklich so gute Weine, wie es immer heißt?
Längst ist es kein Geheimnis mehr: Chilenische Weine nehmen auf dem südamerikanischen Kontinent den Rang ein, den in Europa der französische Wein innehat. Die ersten Weinreben brachten die Spanier mit nach Chile. Zu jeder Hazienda gehörte damals eine Kirche, für deren Messwein eigene Trauben kultiviert wurden. Seit 1851 entwickelt sich in Chile daraus ein Industriezweig. Aus Frankreich wurden neue Rebsorten eingeführt und erfahrende Önologen geholt. Seit etwa zehn Jahren hat der chilenische Wein auch in Europa seinen Siegeszug angetreten. Zurzeit ist das Land der drittgrößte Weinexporteur der Welt. Das mit 4000 Hektar größte Weingut ist die „Vina Concha y Toro“. Es befindet sich wenige Kilometer südlich vor den Toren Santiagos im fruchtbaren Maipo-Tal und ist eins der zehn größeren Kellereien, die heute den chilenischen Weinmarkt dominieren.

Ist Chile ein gefährliches Reiseland?
Nein. Die Menschen sind prinzipiell sehr aufgeschlossen, helfen gern weiter, wenn man eine Straße sucht und laden Gringos auch mal zum Essen ein. Die Kriminalität in Santiago ist nicht viel höher als die in deutschen Großstädten wie München oder Berlin. Klar muss man – besonders in der Metro – auf seine Handtasche oder seinen Rucksack achtgeben. Aufpassen sollte man auf alle Fälle in Valparaíso am Strand, denn dort streunen viele Zigeuner rum, die sich auf das Aufschlitzen von Rucksäcken spezialisiert haben und auf sämtlichen Busterminals des Landes, denn dort kann das Reisegepäck am ehesten abhanden.

Los CuernosLos CuernosTorres del Paine

Leben in Chile viele Deutsche?
Vor allem in der Seenregion haben sich viele deutschsprachige Menschen angesiedelt. Dort läuft man auch gelegentlich Schildern über den Weg, auf denen „Kaffee und Kuchen“ steht. Selbst Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald sind in Chile ein Begriff. In Valdívia gründeten 1890 Deutsche die erste Brauerei Südamerikas. Die größte Einwanderungswelle fand zwischen 1849 und 1866 statt. Während der Nazi-Zeit konnten sich 13.000 Menschen, vorwiegend Juden, nach Chile retten. In den letzten Jahren haben sich in der Hauptstadt einige deutsche Unternehmen wie Bayer, Beiersdorf und Siemens angesiedelt. Und wo trifft man auf alle Fälle auf Deutsche? Na klar, im Goethe-Institut und in der Deutsch-Chilenischen Handelskammer.

Kann ich mir die Ausrüstung für den Nationalpark Torres del Paine auch vor Ort ausleihen?
Das überschaubare Städtchen Puerto Natales ist Ausgangspunkt für alle, die sich den Nationalpark „Torres del Paine“ vornehmen und deshalb natürlich bestens auf Touristen eingestellt: Die Lebensmittelpreise liegen über dem chilenischen Durchschnitt, es gibt eine Handvoll Internetcafes. Dort findet man auch Leihstellen für Zeltausrüstung. Die Zelte sind von mittelmäßiger Qualität und relativ schwer, ebenso die Schlafsäcke. Man bekommt eine Vorführung, wie man das Zelt aufbaut. Wenn man schon in Chile ist und sich erst dort für den Tripp durch den Nationalpark Torres del Paine entscheidet, reicht die Ausrüstung allemal. Besser ist natürlich, schon mit eigenem Equipment, da es im Park sehr, sehr kalt werden kann und man selbst im Sommer mit Schnee rechnen muss.

Kann man den Tripp durch den Nationalpark Torres del Paine auch im Alleingang wagen?
Theoretisch nein, denn am Eingang erkundigt sich ein Wächter nach dem Namen und der geschätzten Aufenthaltsdauer im Park – eine Vorsichtsmaßnahme. Alleinreisende sind nicht gern gesehen, denn das Wetter ist unberechenbar und immer wieder müssen Touristen aus dem Park geborgen werden, die schlecht ausgerüstet sind oder die Wegstrecke bis zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit unterschätzen. Um Stress aus dem Weg zu gehen, empfiehlt es sich daher, sich bei der Anreise im Bus mit anderen Touristen zusammen zu tun, wenigstens pro forma. Sobald man das Eingangstor hinter sich gelassen hat, kann jeder wieder seiner Wege gehen.

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