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Weihnachten unterm Weihnachtsbaum? Wie öde!

Weihnachten unterm Weihnachtsbaum? Wie öde!

Weihnachten unterm Weihnachtsbaum? Wie öde!

Auf einer Reise durch den mittleren Osten im Dezember 2013 mache ich mich, von Jordanien kommend, auf dem Weg nach Kairo Halt auf der Halbinsel Sinai. Von Dahab aus geht es über Nacht zum Fuße des Berges Sinai. Anschließend geht die Wanderung los, vorbei am berühmten Katharinenkloster, auf den 2285 Meter hohen Gipfel und das an Heiligabend.

Warum Ägypten? Warum Sinai?

Bisher hatte ich Ägypten nur als klassischer Tourist erlebt, doch diesmal wollte ich das Land wirklich kennenlernen, mit Rucksack und ohne Reisepläne. Der Sinai ist das Verbindungsstück zwischen Afrika und Asien. Zwei Kontinente treffen hier aufeinander. Die Küste am roten Meer ist der perfekte Erholungsort nach dem Großstadtrummel in Kairo doch auch alle Abenteurer kommen voll und ganz auf ihre Kosten.

Der gegenüberliegende Katharinenberg im Schimmer der Sterne mit LangzeitbelichtungEs war dieser Moment, in dem mir klar wurde weswegen ich hier hoch wollte.Der Sternenhimmel während dem Aufstieg mit Langzeitbelichtung

Was Sie schon immer über die Tour wissen wollten…

Der Berg ruft!
Es sind die schönsten Momente des Lebens, die man niemals vergisst. Einen solchen erlebte ich, als ich den Sonnenaufgang am Morgen des 25. Dezember 2013 bestaunen durfte. Doch fangen wir ganz von vorne an: In Dahab, am Golf von Aqaba, schlage ich mein „Basislager“ auf. Dahab ist DIE Alternative zur Touristenhochburg Sharm el-Sheikh; deutlich kleiner und lange nicht so überlaufen, und die schönsten Diving-Spots des roten Meeres liegen direkt vor der Haustür. Von hier starten auch die Touren in die Mitte der Wüste Sinai.

Stille Nacht, heilige Nacht
Es ist Heiligabend um 23 Uhr. Normalerweise sitzen die Deutschen jetzt zusammen mit ihren Familien zu Hause vorm Kamin. Ich bin zwar nicht Daheim aber meine Familie ist immerhin bei mir. Mit meiner Mutter und meinem älteren Bruder werde ich im Konvoi zum Fuß des Berges Sinai gefahren. Hier startet die Wanderung auf den Gipfel, auf dem Moses laut biblischer Überlieferung die zehn Gebote empfing. Es geht vorbei am Katharinenkloster hinauf in die Dunkelheit. Das wenige Licht, das wir haben, kommt von einem atemberaubenden Sternenhimmel. Es ist echt schwierig, Laufen und nach oben Schauen zu vereinen, aber glücklicherweise gibt es genügend Pausen, in denen man den Anblick auf sich wirken lassen kann. Es sind noch 5 Stunden bis zum Sonnenaufgang, Zeit haben wir genug. Über schmale Serpentinen bahnen wir uns den Weg die Hänge hinauf, geführt von einem Beduinen, den wir vor Reiseantritt in Dahab bereits organisierten. Schnee auf dem Gipfel ist in den Wintermonaten nicht unüblich, aber, dass Ägypten gerade den kältesten Winter seit über 100 Jahren erlebt, wird deutlich als wir schon weit unter dem höchsten Punkt über Glatteis steigen müssen. Die Beduinen, die am Berg leben, wittern ihre Chance und lassen sich für ein kleines Trinkgeld als persönliche Begleiter anheuern. Die Sterne werden immer klarer, ich werde immer wacher und unser Ziel kommt immer näher, doch bevor wir oben sind, müssen wir noch eine letzte große Hürde nehmen: 750 Stufen führen das letzte Stück hinauf und die sind ebenfalls spiegelglatt.

...doch ich stand ein wenig abseits alleine auf diesem Felsen und hatte den Moment für mich.Gipfelstürmer aus aller Welt bewundern das Naturschauspiel...Der Himmel fängt an zu glühen.

Oben angekommen
Nach drei Stunden Wandern und ein klein wenig Bergsteigen haben wir es dann endlich geschafft. Noch dauert es zwei Stunden bis die Sonne aufgeht, und erst jetzt wird uns wirklich bewusst wie schweinekalt es hier oben ist, und ich ziehe erstmal alle Lagen an die ich mitgebracht habe. Wir setzen uns dicht zusammengepfercht an die Gipfelkapelle und futtern unsere Gipfelsnacks. Kurz bevor es dann endlich losgeht, positionieren wir die Stative der Kameras und warten gespannt, dass sich der große Feuerball endlich zeigt. Es ist sinnvoll, früh an der Kapelle zu sein und sich zeitig aufzustellen, da es durchaus voll hier oben werden kann, und diesen Anblick möchte man nicht aus der zweiten Reihe erleben. Dann ist es soweit, der Himmel brennt lichterloh. Ich weiß plötzlich gar nicht mehr, wohin ich eigentlich schauen soll, auf die Sonne, die langsam aber sicher zum Vorschein kommt, oder doch auf die Berge hinter mir, die im Licht zu glühen scheinen. Wenn der Anblick es nicht schon getan hat, ist es spätestens die tatsächliche Wärme, die ein wohliges Gefühl im Brustraum verursacht.

Wie schwierig ist der Gipfelsturm?
Für jeden halbwegs trainierten Wanderer ist der Sinai kein Problem. Man braucht weder Ausrüstung noch spezielle Erfahrung. Einen Beduinenführer sollte man allerdings engagieren, da der Weg in der Dunkelheit manchmal nicht ganz eindeutig ist. Man kann auch einen Esel oder ein Kamel mieten, die einen rauf und runter bringen. Allerdings ist das meiner Meinung nach nur die halbe Erfahrung.

Wie gefährlich ist Ägypten zur Zeit wirklich?
Ja, Ägypten erlebt gerade eine besonders aufregende Zeit. Zwei Bürgerkriege und drei Regime in drei Jahren, von Stabilität keine Spur! Das wirkt sich auch auf den Tourismus aus. Sogar in den Touristenhochburgen bleiben die Hotels leer. Das Militär ist überall präsent und Ausweiskontrollen auf den Straßen die Norm. Nach dem Freitagsgebet kommt es in Kairo immer wieder zu Zusammenstößen zwischen der demonstrierenden Muslimbrüderschaft und dem Militär. Trotz allem habe ich mich überall sehr sicher gefühlt; in den Touristenorten geht die Gefahr sowieso gegen Null, und auch in Kairo gibt es Möglichkeiten, brenzlige Situationen zu vermeiden, indem man einfach Augen und Ohren offen hält und sich an die Tipps und Warnungen der Locals hält. Im Sinai kommt es immer wieder zu Entführungen und Bombenanschlägen, allerdings beschränken die sich größtenteils auf den Norden der Halbinsel, der in unmittelbarer Nähe zum Gazastreifen liegt. Dennoch möchte ich mich nicht soweit aus dem Fenster lehnen, den Süden deshalb als sicher zu bezeichnen (siehe Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes). Ich kann lediglich berichten, dass ich zu keiner Zeit Grund zur Sorge um meine Sicherheit hatte.

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