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Gegen den Wind 2006

Gegen den Wind 2006

Gegen den Wind 2006

Unsere Reise begannen wir in Klanxbüll auf Höhe Westerland (Sylt). Von dort ein Stück die North Sea Cycle Route entlang vorbei an Ribe nach Esbjerg. Bedingt durch starken Gegenwind änderten wir unsere Route ab und fuhren einmal quer durchs Land an die Ostseeküste, nach Kolding. Dann setzten wir über auf die Insel Fyn, fuhren nach Süden, vorbei an Middelfart, Assens, Faarborg nach Svendborg und setzten wiederum über auf die Inseln Tåsinge, Langeland und Lolland. Nach 2 Wochen wunderschönen Radurlaub nahmen wir Abschied von Dänemark und setzten in Rødbyhavn über nach Deutschland.

Warum Dänemark

Für uns gab es mehrere Gründe: Dänemark ist ein sehr radfahrfreundliches, flaches Land ohne Berge, nur vereinzelt gibt es Hügel, die ohne weiteres auch mit viel Gepäck zu bezwingen sind. Im Hochsommer ist Dänemark eher eine kühlere Region, schließlich schwitzt man beim täglichen Sport genug. Zudem sind die Dänen sehr gastfreundlich, hilfsbereit und offen in ihrer gesamten Art, auch was die Wohnkultur angeht.

Die Brücke von Jylland auf FynWindschiefes Haus in Ribe, der ältesten Stadt DänemarksRadweg zur Grillstelle am Kolding-Fjord

Was Sie schon immer über DÄNEMARK wissen wollten…

Wind
Was den Wind betrifft, sollte man sich keinen Illusionen hingeben: der Wind kommt immer von vorn! Gerade an den Küsten weht der Wind oft heftig, außerdem hat er die Möglichkeit, sich über dem flachen Land zu verstärken, da es wenig gibt, was im Wege steht. Ab und zu sind Straßen durch Buschwerk etwas windgeschützt, davon kann man jedoch nicht immer ausgehen. Am besten ist es, sich schon im Voraus über die Windverhältnisse zu informieren oder in der Reiseroute flexibel zu bleiben.

Nationale Fahrradrouten
Die unzähligen nationalen Fahrradrouten sind super ausgeschildert, auch an den Kreuzungen bzw. Abzweigungen. Die Schilder sind groß genug und kaum zu übersehen. Die Wege dieser nationalen Routen sind meistens geteert oder es handelt sich um einen anderen festen Untergrund, der gut zu befahren ist. Wo es möglich ist, wird man über Feld und Wald geschickt, manchmal auch über wenig befahrene Straßen. Gerade an der Ostküste hat man einen wunderbaren Blick auf das Meer, da der Radweg etwas erhöht über die Felder führt. Vom Ausblick her war die Route entlang der Ostsee auf Fyn die schönste. Eine wunderbare Route führt auch einmal quer durchs Festland von Esbjerg nach Kolding. Die Route zeichnet sich durch sehr gut befahrbare Straßen aus. Insgesamt gibt es 12 nationale Fahrradwege, die teils einen Rundweg, teils aber auch eine direkte Strecke beschreiben. Die vermeintlich schönste Fahrradroute ist der Ostseeradweg. Dieser ist 800 km lang und führt von Flensburg/Padborg die Ostsee entlang nach Kolding, rund um die Insel Fyn, über Tåsinge, Langeland, Lolland und ein Stück über Sjælland.

Blick vom Zeltplatz aus auf einen FjordPrivater Campingplatz bei RibeZeltplatz am Kolding-Fjord

Internationale Fahrradrouten
Internationale Fahrradrouten gibt es ebenfalls, wir begannen unsere Reise mit der „North Sea Cycle Route“. Diese Route ist die längste in einem Stück ausgeschilderte Fahrradroute der Welt mit über 6000 km Länge. Sie führt den Radurlauber durch 8 Länder: durch Belgien, Holland, Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Schottland und England und ist seit 2001 befahrbar. Entstanden ist sie durch ein Projekt der Länder, um die länderübergreifende Partnerschaft zu fördern. Der Gedanke ist gut, dennoch kam uns der Streckenverlauf in Dänemark eher „erzwungen“ vor. So oft wie möglich, führt die Route die Nordsee entlang, egal wie gut der Untergrund ist oder wie schön die Aussicht. Hauptsache an der Nordsee. Oftmals fuhren wir einen alten Kiesweg unterhalb des Deiches entlang, fernab sämtlicher Dörfer, vollkommen in der Einsamkeit und nicht einmal das Meer war zu sehen. Außerdem mussten wir teilweise alle 10 Minuten vom Rad steigen, um eine Gatter zu öffnen und eines nach 5 Metern wieder zu schließen. So waren wir nicht weiter traurig, diese Route zu verlassen und an die Ostsee zu fahren. Ein weiterer internationaler Weg ist die Grenzroute. Sie ist 130km lang und schlängelt sich durch eine schöne und abwechslungsreiche Natur und eine vielseitige Kulturlandschaft. An mehreren Stellen kreuzt der Weg kleine und oft unbekannte deutsch-dänische Grenzübergänge. Entlang der Route wurden außerdem zahlreiche Wetterschutzhütten errichtet, in denen jeder Zuflucht bei Regen findet oder die zum Rasten und Picknicken genutzt werden können.

Übernachtungsmöglichkeiten/Naturlagerplätze
Der dänische Radfahrerverband hat seit 1989 (in Zusammenarbeit u.a. mit dem „Friluftsråd“ und der Waldverwaltung) ein landesweites, erfolgreiches Netz von 750 einfachen Zeltplätzen, sog. „Naturlagerplätze“, aufgebaut. Auf diesen Plätzen kann man im eigenen Zelt für max. 20 Kronen pro Person und Nacht übernachten. Die Benutzung ist nur für Wanderer und Radfahrer gestattet, wo es möglich ist auch für Kanuwanderer zugänglich oder hoch zu Ross erreichbar. Für Kraftfahrzeuge ist die Benutzung verboten. Dadurch, dass diese Plätze so billig sind, lohnt es sich überhaupt nicht „wild“ zu zelten oder zu biwakieren. Oftmals bekommt man für die 20 Kronen nicht nur ein Stück Wiese zum Übernachten sondern auch ein Bad mit Dusche oder Wanne und eine Küche, die jedem mit vollem Inventar zur Verfügung steht. Wasser gibt’s gratis, Duschen kostet meistens 15 Kronen extra, die sich jedoch lohnen. Die Leute, die solche Plätze anbieten, sind Mitglieder des Fahrrad-Vereins, die ihr Privatgrundstück zur Verfügung stellen. Nicht selten zelteten wir bei Leuten in ihrem Garten und benutzten das gleiche Bad. Man darf nicht zimperlich sein, man wird für die kurze Zeit in die Familie integriert. Die Plätze sind ausgewiesen in einem Verzeichnis, das sich „Overnatning in det fri“ nennt und durch den dänischen Radfahrer-Verband oder den Allgemeinen deutschen Fahrrad Club erhältlich. Die 15 Euro lohnen sich wirklich!

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