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Auf dem Kilimandscharo

Auf dem Kilimandscharo

Auf dem KilimandscharoMit dem Flugzeug von Berlin über Amsterdam zum Kilimandscharo International Airport. (KIA) Sechstägige Tour im November zum Gipfel des höchsten Berges Afrikas auf der sogenannten Normalroute mit Übernachtungen in Hütten. (Marangu Route)

Warum der KILIMANDSCHARO

Auch ohne alpine Fähigkeiten kann der 5896 m hohe, freistehende Berg erwandert werden. Eine große Herausforderung, sich und seinen Körper in einem Grenzbereich zu erfahren, mit realistischen Chancen sein Ziel zu erreichen. Wobei der Weg absolut faszinierend ist, im Bergwald mit den Affen in den Bäumen beginnend, durch immer neue Vegetationszonen führend und mit etwas Glück auf dem verschneiten Uhuru Peak endend.

Anfang des WegesMawenzi im ersten LichtDas letzte Stück

Wie waren die Etappen bis zum KILIMANDSCHARO…

Erster Tag
Am Marangu Gate (1840m) begann ein wunderschöner, abwechslungsreicher, gut begehbarer Weg durch den unteren Bergwald, sehr bemooste Bäume, einmal schrieen Affen. Teilweise würzige Luft, Duft von Wiese und Kräutern. Hat richtig Spaß gemacht, war auch nicht anstrengend. Wetter gut, warm, nur einmal ein wenig Niesel mit Sonnenschein, nach der Ankunft in den Mandara Hütten (2675m) begann es ein wenig zu regnen.

Zweiter Tag
Nach dem Frühstück begann die zweite Etappe. Der Weg war einfach schön, schaute nach links und rechts, Raben mit großen leicht krummen Schnäbeln, kleine Nektarvögel, intensiv grün. Die Landschaft nicht unbedingt afrikanisch, erinnerte dann eher an eine Heidelandschaft. Sonne, später Wolken, ein paar Tropfen nur, kühl wurde es, als das Horombo Hüttendorf (3725m) erreicht wurde, erblickte erst zwei Tragen unter der großen Gemeinschaftshütte, ehe ich sah, wie zwei Träger eine dieser Tragen mit dem großen Rad schnell herunter schafften, darauf ein blauer Schlafsack, darin ein Mann. Sah nicht gut aus!Hier trafen sich Wanderer, die schon oben waren, manche sahen recht fertig aus. Andere voll Glückshormone, strahlten wie die Honigkuchenpferde! Und alle haben sie gekotzt und wollten nicht weiter, mussten sich triezen und antreiben.Insgesamt fühlte ich mich wohl, nicht topfit, schlief auch nicht so gut, nur die Schulter und ein wenig der Rücken vom ungewohnten Tragen des Rucksacks meldeten sich. Keine Kopfschmerzen. Aufbauendes Gespräch mit dem erfahrenden Bergführer.

Dritter Tag
Wanderpause um sich an die Höhe zu gewöhnen. Die Nacht war mal wieder ein Warten auf den Morgen. Aber etwas besser geschlafen. Die Morgentoilette mit Blick auf die Wolken, die das Tal ausfüllten. In der klaren Nacht waren die Lichter von Moshi zu sehen. Streifenmäuse, überall, selbst im großen Speisesaal, zwischen den Hütten sogar kleine schwarze, hamsterähnliche Nager, als ich am Morgen in der Sonne saß. Der Gipfel war zu sehen, Schnee und Fels! Kurzer Spurt um besser zu fotografieren, gleich fehlte mir die Luft.  Dann auf über 4000 m gewandert. Wenn es steiler wurde, spürte ich die Anstrengung, nur Pausen halfen. Zurück zu den Hütten, ehe etwas Regen kam. Horombo, Goldgräberstadt. Ort der Hoffnung, des Wartens und des Scheiterns. Seit Vormittag in eine Wolke gehüllt. Gerüchte kamen auf, während ich hier den Kibo im Sonnenschein bewunderte, sollte es niemand geschafft haben, auch nur bis zum Gillman´s Point zu gelangen. Der Neuschnee war wie Sand. In einigen Hütten geschäftiges Treiben, es wurde gekocht, Musik ertönte aus der Rezeption, einige Wanderer standen vorm Haupthaus mit Flaschen in der Hand. Sie hatten Mützen auf und begrüßten die frisch hinauf gekommenen, die kurze Hosen trugen. Goldgräberstadt, schwer lastete der Wolkennebel, die Hütten am Ende des Weges nur zu erahnen. Die ewig gleichen Wege zur Toilette, in den Saloon, vielleicht im General store was kaufen. Die Sonne erst verleiht dem Ort den Glanz von Gold. Dann leuchtet das Grün, die Bergspitzen locken!

 

Der Kibo aus der Ferne
GipfelblickHalbe Strecke - weiter WegKurz vor der KibohütteHorombo im NebelAnfang des Weges

Vierter Tag 
Der Weg zur Kibohütte (4700m) war wieder sehr interessant, Heidelandschaft, später dann die Steinwüste. Allerdings fing Regen an, nicht sehr kräftig, von der Seite kommend, lang anhaltend. Ein letzter kurzer Anstieg, dann war die Hütte zu sehen. Mir ging es recht gut, ganz klein wenig Kopfschmerzen, aber noch bei Kräften. Nur fiebrig kalt war mir. Was tun wir nur unseren Körpern an? Das Ziel nicht zu sehen, trüb schon der Morgen, Wanderung durch die Wolken und erst am Abend ein wenig aufgeklart. Langsam kam so etwas wie Freude auf, dass es bald losgehen sollte. Das Gehen machte Laune. Nur dieses Hüttenleben, 10, 12 Leute in einem kleinen, ungeheizten, düsteren Raum. Alle lagen in ihren Schlafsäcken, einige haben Aspirin genommen, warteten schlaflos, keinen Hunger gehabt, versuchte mich zu zwingen, kaum was herunter bekommen, nur Flüssiges. Dann das ewige Pinkeln in der Nacht, kaum liegt man, steht man schon wieder auf. Dazu raus aus der kalten Hütte, durch die noch kältere Nacht auf ein Klo ohne Licht. Das hinhocken bereitete Kopfschmerzen, wie jede schnelle Bewegung.

Fünfter Tag
Kurz nach Mitternacht begann der Aufstieg zum Gipfel. Schneefall statt Mondschein. Weiter oben war es dann Eis, die Klamotten bald eisverkrustet. Stirnlampe an Stirnlampe zog hinauf. Dieser nächtliche Marsch machte den ganzen Aufstieg so unwirklich. Einfach den Schritten der anderen folgen, Teil der Karawane sein, die zum Gipfel zog. Es gab ja nicht einmal wirklich einen Weg, einfach im Zickzack den Hang hinauf. Mit jedem Schritt ging es höher und höher, die Luft wurde dünner und dünner, alle paar Schritt Pausen eingelegt, das eigene Tempo gehen, drängeln, die Ersten kehrten erschöpft um. Nach etwa fünf Stunden, kurz vor dem ersten Gipfel, dem Gillman´s Point (5715m) dachte ich schon, ich mache mir vor Erschöpfung in die Hosen, ließ mich dann erst mal fallen und hoffte, dies wäre das Ende dieses steilen, anstrengenden Anstiegs. Nachdem ich auf dem Boden lag, etwas warmen Tee herunter brachte, einige erbrachen ihn, andere bereits weiter gingen, kam mit dem Sonnenaufgang auch die Kraft wieder. Der Bergführer meinte, ich sollte es ruhig probieren, könnte auf dem Wege fotografieren. Und so ging ich weiter, sah den Krater, die Gletscher, Eiswände, dazu Wolken. Aus der vereisten Tasche zog ich die Kamera und sie versagte den Dienst nicht. Allerdings waren die Finger so kalt, dass ich schon glaubte, sie könnten sich nicht mehr bewegen. Langsam ging es voran, wir zogen weiter, begeistert vom Anblick der Wolken im Tal und des Eises auf dem Gipfel, der Blick in den Krater hinein. Der Weg schien leicht, auch wenn nun der Wind biss und ich meine Finger kneten musste. Den letzten Gipfel vor Augen, wurde ich leichtsinnig, ging zu schnell, war etwas benebelt, wie angetrunken. Ich lächelte, als der Fotoapparat festhielt, wo ich nun stand, Uhuru (Freiheit, Unabhängigkeit) Peak (5895m). Kaum war der höchste Punkt Afrikas erreicht, ging es schon mit schnellen Schritten hinunter. Der in der Nacht gefrorene Hang war nun aufgetaut und ab durch die Mitte, mit großen, hüpfenden Schritten, leicht rutschend.  In der Kibo Hütte ausgeruht, noch mal hingelegt, versucht etwas zu essen, ehe es weiter hinab ging, die Stille auf dem Weg genossen, am Last Water Point gesessen, bis zu den Horombo Hütten (3725m) zurück, wo ein langer Tag endete.

Sechster Tag
Gut geschlafen, mit Appetit gegessen. Beim Abstieg Sonne abgefasst. Vorbei an würzig duftenden Büschen, den schon bekannten Weg. Aber nun mit anderen Augen gesehen. An den Mandara Hütten gerastet, an die letzten Tage zurück gedacht. Am Gate auf einem Stück Asphalt gelaufen. Gleich ein unangenehmes Gefühl gehabt.

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