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Freiburg-Bodensee-Querweg im Herbst

Freiburg-Bodensee-Querweg im Herbst

Freiburg-Bodensee-Querweg im HerbstSeit langem hatten wir vor, den Freiburg-Bodensee-Querweg bei Gelegenheit zu laufen. In 5 Tagen durchquerten wir den Schwarzwald von West nach Ost. Die Tour starteten wir in Freiburg am Schlossberg, entlang des Höllentals nach Hinterzarten, von dort entlang des Titisees Richtung Wutachschlucht, um diese bei Blumberg wieder zu verlassen. Weiter ging es Richtung Engen im Hegau, von dort über die erloschenen Vulkanberge nach Singen am Hohentwiel.

Warum Freiburg-Bodensee-Querweg

Für uns war die Entscheidung für die Tour aus der Not heraus geboren. Das Wetter spielte fürs österreichische Hochgebirge nicht mit, und so wurde der Rucksack von warmen Klamotten und schwerer Ausrüstung befreit und dafür die Karten vom Schwarzwald eingepackt. Der Querweg wurde ursprünglich vom Schwarzwaldverein, das ist so eine Art Alpenverein für den Schwarzwald, für Wanderungen von Hütte zu Hütte Mitte der 80-er Jahre eingerichtet. Die Routenführung geht durch eine landschaftlich sehr reizvolle Region.

Typischer Wegverlauf in der WutachschluchtUrig, urigSieht völlig harmlos aus, kann aber mächtig 'wild!' werden ;-)

Was Sie schon immer über diesen Weg wissen wollten…

Über den Querweg
Der Schwarzwald-Querweg Freiburg-Bodensee ist eine West-Ost-Mehrtageswanderstrecke durch den Schwarzwald von Freiburg nach Konstanz. Der zirka 180 km lange Wanderweg wurde im Jahr 1934 angelegt und wird seither vom Schwarzwaldverein gepflegt und betreut. Vom Hochfirst bis zum Bodensee verläuft der Weg auf derselben Strecke wie der Europäische Fernwanderweg E1; zwischen Kappel und Achdorf durch die Wutachschlucht. Der Querweg führt von Freiburg in steilem Aufstieg zu den Felskanzeln rechts des Höllentales. Von Hinterzarten verläuft der Weg dann am Titisee vorbei über den Hochfirst hinunter in die Wutachschlucht, die in ihrer ganzen Länge durchwandert wird. Von Achdorf mit der landschaftsgeschichtlich interessanten Wutachablenkung steigt der Weg über Blumberg auf den Buchberg. Danach geht es auf dem Alten Postweg aussichtsreich nach Engen. Über die Vulkankegel der Hegauberge wird Singen erreicht. Durch den bewaldeten Bodanrück führt der Querweg hinunter nach Konstanz am Bodensee.

Wie weit soll ich am Tag laufen?
Die Tagesetappen sind vom Scharzwaldverein für Wanderer ohne viel Gepäck vorgesehen, was Distanzen bis zu 32 km bedeutet. Wenn es dann viele Höhenmeter zu machen gilt, wird diese Entfernung recht anstrengend. Da wir mit Zelt unterwegs waren, waren uns die Etappeziele ziemlich egal, außerdem stimmen die Angaben auf den Wegweisern zu den Kilometern oft nicht. Allerdings gibt es einige Stellen auf der Tour, wo man wegen Naturschutzgebieten, stark abschüssigem Gelände oder fehlendem Sichtschutz nicht einfach sein Zelt über Nacht aufschlagen kann.

Wutachschlucht – Was ist das?
Die Wutachschlucht ist eine der letzten ursprünglichen Wildflußlandschaften in Mitteleuropa. Der Fluß Wutach hat sich in den vergangenen 70000 Jahren ein bis zu 200 m tiefes und etwa 30 km langes Tal in den Südschwarzwald gefressen. Entlang des Flusses gibt es heute ein Wegesystem, das ein beliebtes Wandergebiet ist. Die gesamte Schlucht ist seit 1939 ein Naturschutzgebiet, welches sich lohnt zu durchlaufen. Der Weg schlängelt sich auf fast schon alpinen Pfaden durch die Schlucht, häufig müssen kleine Stege über abgerutschte Hangteile überquert werden, es geht oft 100 Höhenmeter hinauf über irgend einen Fels, um danach gleich wieder auf Tal-Niveau abzufallen. Bei feuchter Witterung sind vor allem die zahlreichen Baumwurzeln auf dem Weg sehr rutschig, manche Wegstellen sind sehr matschig, gute Wanderschuhe sind angebracht. Die ganze Schlucht ist aufgrund der zahlreichen Unfälle mit einem Rettungssektorensystem ausgestattet – alle 1-2 Kilometer sind Schilder, auf denen zu entnehmen ist, in welchem Sektor von A-T man sich gerade befindet nebst der lokalen Notrufnummer – der Haken an diesem System: Es gibt fast nirgends Handyempfang…

Das sind Ausblicke!Idylle im WaldErfrischend...

Ist die Tour familienfreundlich?
Für Familien, die den Querweg mit Kindern gehen möchten, gibt es vom Schwarzwaldverein eine Info-Seite mit Übernachtungsmöglichkeiten – siehe WWW-Links. Aber auch mit Zelt und Kind ist es gut möglich die Stecke nach einiger Vorplanung zu bewältigen, da sehr viele Grillhütten samt Grasfläche auf dem Weg liegen, die auf guten Karte auch eingezeichnet sind. In Aachdorf bei Blumberg gibt es einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz, auf dem auch gezeltet werden kann. Und falls mal nichts zu finden ist, einfach den nächsten Bauern fragen, ob man auf seiner Wiese übernachten kann – dies wird fast immer mit einem – „Ja, von mir aus…“ beantwortet.

Wo kann ich schlafen und wie sieht es mit Trinkwasser aus?
Wie immer haben wir ausschließlich wild gezeltet, und wie immer keine Probleme damit gehabt. Da die Wutachschlucht komplett Naturschutzgebiet ist, was von Rangern auch kontrolliert wird, kann man nur am Anfang oder Ende wild zelten. In der näheren Umgebung des Titisees ist es nicht einfach einen Platz mit Sichtschutz zu finden, da hier viele Gehöfte sind – hier kann man auf einen der beiden Campingplätze ausweichen – ist ja auch mal schön, eine warme Dusche genießen zu können. Vor Engen gibt es einen wunderschönen Übernachtungsplatz mit super Fernsicht auf Alpen und Bodensee am sog. „Napoleonseck“, und auf fast allen Hegauvulkanen kann man getrost sein Zelt abends aufschlagen, hier ist man sicherlich ungestört – solange es nicht Wochenende ist. Trinkwasser ist auf der Tour kein Problem, entweder man bedient sich an verschiedenen Brunnen, oder sucht in den Örtchen den Friedhof, dort gibt es immer Leitungswasser. In der Wutachschlucht gibt es keinen Brunnen, nur eine Gaststätte, in der man Frischwasser fassen kann.

Zuletzt noch ein Insider-Tipp!
Gegen abend bauten wir unser Zelt auf einer Lichtung (auf einem Foto drauf) auf. Als wir dann gerade am Einschlafen waren, kamen plötzlich schnelle Hufe angaloppiert, dann für etwa 1sec Ruhe, und dann wieder weggaloppierendes Getrappel. Dummerweise hatten wir unser Zelt mitten in einen Wildwechsel hineingebaut, das Reh hatte tiefe Bremsspuren vor und hinter unserem Zelt hinterlassen. Darauf hin dekorierten wir den Wildwechsel mit weissen Gegenständen, um nicht wieder beinahe umgerannt zu werden. Darum: Baue nie dein Zelt auf dem Wildwechsel auf…

 

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