Dein Abenteuer beginnt hier!

Mehrtagestour im Vålådalen Naturreservat und Lappland

Mehrtagestour im Vålådalen Naturreservat und Lappland

Mehrtagestour im Vålådalen Naturreservat und Lappland

Unsere Tour begann mit der Anfahrt nach Schweden über Rostock und Gedser Malmö. Unser erstes Ziel war der Tiveden Nationalpark zwischen Vänernund Vätternsee. Von dort starteten wir eine Tagesetappe bis nach Frösön (Östersund). Hier war es nicht mehr weit bis zur unseren Wanderausgangspunkt Vålådalen. Nach unseren Wandertouren fuhren wir erst weiter nach Lit (Nähe Östersund) und dann Richtung Lappland immer auf der 45. Die verließen wir erst im hohem Norden, um einen Abstecher nach Vietas und Ritsem zu machen. Anschließend mieteten wir für ein paar Tage zum Ausspannen ein kleines Ferienhaus in Årrenjarka (westlich von Jokkmokk). Von da aus ging es weiter nach Süden über Östersund, Åsarna, die Höhenstraße, Funäsdalen nach Särna. Letzten Stopp legten wir am Vätternsee in der Nähe von Gränna ein.

Warum schon wieder SCHWEDEN

Wir hatten in den letzten Jahren noch nicht die Möglichkeit alle Ecken Schwedens zu erkunden. Unsere ersten Eindrücke von Lappland erhielten wir ja vergangenes Jahr. Wir bekamen einfach Lust auf mehr. Ein weiteres Vorhaben von uns war eine Mehrtagestour zu unternehmen. Da unsere Tochter (2 ½ )mittlerweile auch längere Stücken laufen konnte, nahmen wir uns diesmal diese Unternehmung vor.

Vålådalen Naturreservat: nach GewittergussIngo, Abigail, und CarolaVålådalen Naturreservat:1.Übernachtung

Was Sie schon immer über unser Tour in SCHWEDEN wissen wollten…

3-Tages Tour im Vålådalen-Naturreservat
Das Vålådalen-Naturreservat liegt westlich von Östersund. Die Anfahrt erfolgt aus Richtung Östersund die E 14 Richting Trondheim bis nach Undersåker. Von hier aus sind es noch ca. 30 km bis nach Vålådalen. Als Übernachtungsmöglichkeiten steht die Fjällstation Vålådalen und der Campingplatz in Östra Vålådalen zur Verfügung. Für unsere erste Mehrtagestour wählten wir das Vålådalen-Naturreservat aus, weil wir es von vorangegangen Urlauben kannten. Hier hatten wir einen Stammcampingplatz in Östra Vålådalen. Von der Besitzerin erhielten wir Tipps zu unserer Tour. Wir konnten einfach nicht einschätzen, wie weit wir mit einem Kleinkind im Fjäll am Tag kommen würden. Als Vorbereitung sollte uns eine kleine Tagestour helfen. So machten wir uns auf den Weg vom Badeplatz Nulljärngarden zum Kyrkstenen (sten=Stein). Der Weg führt durch leicht begehbares Gelände erst durch den Wald und dann durch das nur leicht bewachsene Fjäll. Die letzteren Kilometer geht es stetig leicht bergauf. Angelangt am Aussichtpunkt Kyrkstenen (ca. 6 Kilometer)  wurden wir mit einer wahnsinnig schönen Aussicht belohnt. Nach einem kleinen Picknick traten wir den Heimweg an. Da die mittelschwedische Sonne mittlerweile uns ordentlich einheizte, nahmen wir noch ein Fußbad in einem der eiskalten Nulljärnarna (Badeseen). Bevor wir zum Campingplatz zurückfuhren, hielten wir noch an der Fjällstation von Vålådalen. Hier erhielten wir die aktuellen Wetteraussichten für die nächsten Tage. Es sah gut aus und so entschieden wir uns am nächsten Tag aufzubrechen. Vorher mussten wir aber noch die nötigen Vorbereitungen treffen. Also hieß es Probepacken. Wichtig war außer die normale Ausrüstung wie Zelt, Schlafsäcke usw., das Essen. Warum bemerkten wir erst während der Tour.
Tag 1…
Wir starteten vom Wanderparkplatz in Vålådalen Spätja (unweit der Fjällstation) bei schönstem Wanderwetter. Ausgestattet waren wir mit zwei Wanderrucksäcken und einer Deuter Rückentrage. Wir waren drei Erwachsene, also für jeden etwas zu tragen. Die erste Etappe ging meist recht steil bergauf durch waldreiches Gelände. An etwas lichteren Plätzen machten wir unsere Pausen, da hier durch den leichten Wind die Mücken nicht ganz so lästig waren. Ungewohnt war es schon mit dem Gepäck auf dem Rücken zu laufen, aber wir wollten es ja so. Erst kurz vor der Lünndörrstugorna erreichten wir die Baumgrenze. An der Hütte  genossen wir den Erfolg den ersten Abschnitt gut bewältigt zu haben und gönnten uns eine längere Pause. Der Hüttenwirt kam auch heraus, um einen kleinen Plausch zu halten. Mit unseren Schulenglischkenntnisse war dies kein Problem. Wir entschieden uns aber, nicht in oder bei der Hütte zu übernachten, sondern wollten die Möglichkeit nutzen irgendwo im Fjäll unser Zelt aufzubauen. Der Hüttenwirt gab uns einen guten Tipp. Auf unserem Weg Richtung Vålåstugorna würden wir in 2-3 km einen guten Platz am Fluss finden. Den Rat nahmen wir gern an und machten uns auf den Weg noch bis dahin. Wir fanden die beschriebene Stelle auch und waren erst mal froh, einen Lagerplatz für die erste Nacht gefunden und erreicht zu haben. Die Stelle war perfekt, da der Fluss uns das benötigte Wasser lieferte. Es war echt großartig. Alles was wir uns vorstellten, hat sich erfüllt. Einsam saßen wir hier an einer wunderschönen Stelle am Lagerfeuer in einer lauen Sommernacht. Richtig dunkel wird es hier ja eh nie und die Abendsonne verwandelte die umliegende Landschaft in eine faszinierende Kulisse. Dies ist die Belohnung für den ca. 16 km langen Fußmarsch.

Gegend um RitsemVålådalen-Naturreservat1Blick auf den Sarek (Nähe Ritsem)Vålådalen NaturreservatVålådalen Naturreservat: nach GewittergussIngo, Abigail, und Carola

Tag 2…
Unser Nahziel am zweiten Tag war die Vålåstugorna. Der Weg dahin verlief meist oberhalb der Baumgrenze mit nur kleinen Anund Abstiegen immer am Fuße der Berge entlang. Das meist etwas morastige Gelände ist ganz gut durch Bohlen abgedeckt. Wir scheinen echt Glück zu haben, denn wir haben immer noch super schönes Wetter. Kurz nach dem Start standen wir vor einen kleineren Fluss ohne Brücke. Also dies kann einfach auch mal passieren. So hieß es eben seichte Stelle suchen und einfach durchlaufen. War aber kein Problem, das Wasser war noch nicht zu tief. Wie erreichten am frühen Nachmittag die Vålåstugorna, die sich hinter einen kleinen Anhöhe versteckte. Hier oben war weit und breit kein Mensch zu sehen. Irgendwann kam der Hüttenwirt zu uns, fragte ob wir hier übernachten wollten. Wir verneinten, entschieden uns auch heute in der Wildnis zu zelten und noch ein paar Kilometer Richtung Vålådalen zurückzulaufen, da die letzte Etappe die längste war und der aktuelle Wetterbericht uns für den dritten Tag eine schlechte Vorhersage bescherte.  So nutzten wir das noch gute Wetter, da wir ja auch im Zeitplan gut lagen. Ab der Vålåstugorna verläuft der Weg meist bergab. Als wir losliefen, bemerkten wir schon die Zunahme der Bewölkung. Nach 3-4 km entschlossen wir uns, unser Lager aufzubauen. Die Wolken kamen immer bedrohlicher über die Berge und es wurde immer dunkler. Wir schafften es gerade noch unser Zelt aufzubauen und eine kleine Wäsche am nahegelegenen Bächlein vorzunehmen. Dann ging das Abenteuer Gewitter im schwedischen Fjäll los. Es schüttete aus Kannen. Durch unser Zeltfenster war kaum noch etwas zu erkennen. Es war unheimlich, aber schön. Wir saßen ja gemütlich im Zelt und kochten unser Essen. Als wir gerade anfingen zu speisen, entdecken wir ein junges schwedisches Päarchen, die auf dem Weg zur Vålåstugorna waren und ziemlich verzweifelt unter einem Bäumchen vor den Regenmassen Schutz suchten. Wir luden sie erst mal zu uns ins Zelt ein. Total durchnässt und dankbar saß das Päarchen nun in unserem Vorzelt und wartete verzweifelt auf besseres Wetter. Als es dann nur noch regnete, machten sie sich noch auf dem Weg zur Hütte. Immerhin hatten sie noch 3-4 km bergauf vor sich. Wir beneideten die beiden nicht. Die Nacht war schon irgendwie seltsam. Es regnete mal mehr mal weniger. Irgendwann kratzte es am Zelt und dann klapperte noch unser Kochtopf im Vorzelt. Aber Schlaf bekamen wir auch noch ab, schließlich waren wir ja schon alle etwas kaputt.
Tag 3…
Am nächsten Morgen beschlossen wir, die restlichen 15 km schnell hinter uns zu bringen. Der Himmel war verhangen, ab und zu tröpfelte es noch, aber der starke Regen war vorüber. Als wir uns aus dem Zelt quälten, sahen wir in ca. 100 m Entfernung ein paar Rentiere stehen. Die ließen sich nicht stören. Wir packten unsere Klamotten, schauten nach dem kleinen Bach in unserer Nähe, der sich zum Fluss in der letzten Nacht entwickelt hatte. Wahnsinn, um uns herum alles nur Wasser. Die weitere Wanderung war etwas beschwerlich, der Wanderweg manchmal schwer auszumachen und kaum begehbar, da die Bohlen teilweise total unter Wasser standen. Jetzt wussten wir auch, warum viele Schweden mit Vorliebe in Gummistiefeln wandern gehen. Die hätten wir jetzt auch gern gehabt. Die ersten Wanderschuhe versagten schon kurz nach dem Start, aber selbst die guten teuren neuen Schuhe die wir hatten, gaben am Ende auf. Irgendwie lief dann das Wasser von den nassen Hosen von oben herein. Hier hätten ein paar Gamaschen vielleicht geholfen. Das nächste Mal! So machten wir am dritten Tag wertvolle Erfahrungen.
Wobei wir noch beim Thema Essen wären…
Irgendwie hatten wir die Menge unterschätzt. Unser Bedarf war größer als wir mitnahmen. So mussten wir unser Essen richtig einzuteilen. Gerade der Bedarf an Müsliriegeln war besonders groß. So ein Snack zwischendurch tat einfach gut für den Körper und die Seele. Für das nächste Mal heißt es nicht am Essen sparen. Gott sei Dank kamen wir ja unseren Ziel immer näher. Mittlerweile ist aus unserem wandern, ein laufen geworden. Alle sehnten sich nach trockenen Sachen, bequemen Schuhen und einem leckeren Essen. Na fast 50 km in 3 Tagen kamen wir endlich am Ausgangspunkt wieder an. Unser Auto stand auch noch da, obwohl wir in Schweden auch nichts anderes erwartet hätten. Nun konnten wir uns der nassen Sachen entledigen und unsere Reise ging weiter Richtung Östersund. Dort gönnten wir uns erstmal eine kleine Hütte auf dem Campingplatz von Lit und waren glücklich über die Erlebnisse der letzten Tage.
Hinzuzufügen wäre…
dass unsere Tochter auch die Tour mit ihren 2 ½ Jahren gut überstanden hat. Geschlafen wurde in der Rückentrage tagsüber und sonst wurde gesungen. Ab und zu lief sie auch ein Stück mit. Über steinige Wege zu klettern und über Bohlen zu balancieren machte ihr richtig Spaß. Besonders Steine von Brücken in Flüsse zu werfen fand besonders Gefallen. Für uns war die Tour somit rundum ein voller Erfolg und ein unvergessliches Erlebnis. 
Lappland…
Diesmal nahmen wir die Gegend um Ritsem und Vietas in unsere Tour mit auf. Da es nördlich des Polarkreises (bei der Überquerung waren es immerhin 26°C und strahlend blauer Himmel) damals wärmer war als im Süden des Landes, war es für uns keine Frage, den Norden etwas näher zu erkunden. Bei Postkartenwetter fuhren wir den Abzweig von der 45 das Tal entlang  bis nach Ritsem. Dort erwartete uns ein atemberaubendes Panorama auf die Berge des Sareks. Lohnenswert ist mit Sicherheit ein Rundflug mit dem Helikopter. Zur Übernachtung eignete sich der Zeltplatz in Vietas. Der Zeltplatz ist recht ordentlich. Am Abend genossen wir den menschenleeren Platz bei einem Lagerfeuer im Abendbzw. hier im Norden Nachtlicht, das die umliegende Berge in eine atemberaubende Kulisse verwandelt. Etwas südlicher machten wir noch ein paar Tage halt in der uns schon liebgewonnen Siedlung Årrenjarka. Hier standen kleine Wanderungen, Ausspannen und Baden auf dem Programm.

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