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Aus der Wüste in den Regenwald, der Nordosten Brasiliens

Aus der Wüste in den Regenwald, der Nordosten Brasiliens

Aus der Wüste in den Regenwald, der Nordosten Brasiliens

Von Fortaleza aus ging es mit Bus, Jeep und Boot für 4 Wochen durch den Nordosten Brasiliens. Vorbei an Stränden, kleinen Gebirgen im Inland, Städten mit kolonialer Architektur und der Wüste Brasiliens führte uns der Weg in das Gebiet des Amazonas. Per Boot fuhren wir 2 ½ Tage den Fluss nach Santarém, lagen dabei schaukelnd in den Hängematten und genossen herrliche Sonnenuntergänge, die rotglühend im Amazonas verschwanden. Nachdem wir weitere Tage auf der Flussinsel „Ilha de Marajó“ bei Belém verbrachten, hieß es zurück nach Fortaleza.

Warum Brasilien

Das ist ein Land mit vielen Facetten. Wir wollten die Reise gemütlich genießen und beschlossen daher, lediglich auf dem Landweg zu reisen, um den Weg das Ziel werden zu lassen. Der Amazonas als Richtungsweisung lag in erreichbarer Weite und der Weg dahin schien ebenfalls viel versprechend zu sein. Der Nordosten Brasilien zeichnet sich vor allem durch einen spannenden klimatischen Wechsel aus. Während es in Fortaleza einen Großteil des Jahres sehr trocken ist, spürte man auf dem Weg in Richtung Nordwesten langsam, aber sicher, eine Veränderung der Landschaft bis man schließlich im tiefen Regenwald stand.

Mit kleinen Booten durch das verzweigte Flusssystem des DeltasDas Delta do Rio Parnaíba bietet eine herrliche Natur mit dichten Mangrovenwäldern und riesigen Sanddünen in dessen Zwischenräumen sich im Laufe der Regenzeit kleine Seen bilden.Die sogenannten „Jangadas“ sind ein typischer Bestandteil der Küsten Brasiliens und dienen zum Fischen oder einfach zum Spaß.

Was Sie schon immer über BRASILIEN wissen wollten…

Alles zu den Reisemitteln:
Der Bus ist das Reisemittel in Brasilien. Selbst große Strecken sind damit gut zu überwinden. Sie sind relativ günstig und überraschend bequem und durch ein gut ausgebautes Streckennetz kann man somit im Prinzip überall hinkommen. Aber Achtung: Pulli und Socken nicht vergessen! Die Busse sind nämlich berühmt für ihre tatkräftigen Klimaanlagen. Vor allem die Busgesellschaft „Redenção“ bietet den Gästen „heimische“ Temperaturen.

Alles zum Kulinarischen:
Sehr zu empfehlen sind kleine Grillstände auf der Straße. Diese sogenannten „Churrascinhos“ (wörtl.: „kleiner Grill“) verkaufen kleine Fleischspieße, z.T. zusammen mit einer Schüssel Reis und etwas Gemüse ein leckerer und sehr günstiger Snack. Farofa ist eine unerlässliche Beilage zu jedem Churrasco (Grill). Es ist im Prinzip frittiertes Maniok-Mehl mit gerösteten Zwiebeln und sehr lecker.
Beim „Rodízio“ gibt es gegen einen Festpreis von allem soviel man will. Entweder mit einer breiten Auswahl verschiedener Fleischspezialitäten oder einer bunten Variation von Krebs bis zur süßen Pizza ist für jeden etwas dabei.
Mein Tipp: Gegen Ende nur noch Fleisch und Ananas essen. Der Fleischgenuss hält an und die Ananas sorgt für eine kleine Erfrischung zwischendurch.
Neben dem klassischen Caipirinha ist der „Capeta“ ein leckerer und energiegeladener Drink. Eine weihnachtliche Mischung aus Vodka, Cachaça, Guaraná-Pulver, Zimt und Kondensmilch.

Alles über Malaria:
An der Küste bis etwa Sao Luís gibt es keine Malaria. Weiter im Inland und im Amazonasbecken gilt allerdings Vorsicht. Wer sich vor Ort eindecken will findet keine Malarone, allerdings kann man in jeder Apotheke problemlos Doxycyclin kaufen. Dies ist ein Breitbandantibiotikum, das zwar in Deutschland aus rechtlichen Gründen verboten ist, aber global einen sehr guten Ruf als Malariachemoprophylaxe hat. Achtung: Funktioniert nicht als Standby-Medikament!

Alles zur Kriminalität:
In den größeren Städten ist es auf jeden Fall ratsam nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr in jeder Ecke herumzulaufen. Vor allem die große Spiegelreflexkamera sorgt für Aufmerksamkeit. Auf dem Land sieht es wieder anders aus, aber vorsichtshalber sollte man sich immer mehrer Meinungen einholen wo man sich wann nicht mehr aufhalten sollte.
Wenn man die Möglichkeit hat bei vertrauten Personen ein paar Dinge für die Zeit der Reise deponieren zu können, wäre es ratsam den Reisepass in einem Kopiergeschäft kopieren und gleichzeitig authentifizieren zu lassen. So hat man eine gültige Kopie des Reisepasses. Gerade die paar Wochen  vor Weihnachten und Karneval gehört zu den gefährlichsten Zeiträumen. Auch die ärmeren Leute wollen schön feiern und brauchen dafür Geld. Für alle Fälle ein altes Handy bei sich führen, dessen Abschied nicht schwer fällt. 

Das Vorbeikommen von Passagierschiffen ist schon bekannt und sorgt für die Einheimischen für kleine Einnahmequellen.Die Altstadt von Sao Luís bietet portugiesische Kolonialarchitektur und abends einladenden ReggaeEine Bootsfahrt auf dem Amazonas. Vorbei an einer Wand aus Wald und vereinzelt Häuser der Einheimischen

Fernab von Rio und den Wasserfällen von Iguaço, was gibt´s im Nordosten?
Jericoacoara: Ein herrliches kleines Strandorf, das zwar gänzlich dem Tourismus verfallen ist, allerdings noch einen herrlichen Althippie-Charme erhalten konnte. Für den, der längere Zeit abschalten will, ist es  genau das Richtige und auch im Rahmen einer längeren Reise auf jeden Fall eine interessante Adresse.

Serra da Ibiapaba: Ein Gebirgszug entlang der Grenze zwischen dem Bundesstaat Ceará und Piauí. In der Nähe des Ortes Ubajara existiert ein kleiner Nationalpark, in dem man eine schöne Eintagestour machen und als Höhepunkt eine 1,1 km tiefe Tropfsteinhöhle besichtigen kann. Darüber hinaus laden zahlreiche Wasserfälle zu einer willkommenen  Abkühlung ein.
Sete Cidades: In der Nähe von Teresina (Landeshauptstadt Piauí) liegt ein Nationalpark mit 7 verschiedenen spannenden Sandsteinformationen und Wandmalereien.

Delta do Rio Parnaíba: Ein herrliches Flussdelta mit einer vielfältigen Flora und Fauna, sowie einer kleinen Wüste. Sowohl auf dem Wasser mit einem Kanu als auch auf Land zu Fuß gibt es viele Dinge zu erleben.

Nationalpark Lençois Maranhenses: Die „Bettlaken von Maranhão“ bilden die Wüste Brasiliens. Von Barreirinhas aus kann man per Jeep den Nationalpark erreichen und dort erwarten einen Dünen so weit das Auge reicht. Sobald die Regenzeit im Februar/ März richtig einsetzt bilden sich kristallklare Lagunen zwischen den Dünen und verwandeln die sonst so leblos erscheinende Wüste in eine riesige Oase.   

Sao Luís: Die Altstadt von Sao Luís ist geprägt von der portugiesischen Kolonialarchitektur gepaart mit abendlichen Reggaerythmen, die der Stadt den Namen „Jamaika Brasiliens“ zu verdanken haben. Zwar ist die historische Bausubstanz dem Verfall preisgegeben, aber dennoch, oder gerade dadurch, bietet die Stadt einen charmanten Reiz. Nicht weit entfernt liegt das UNESCO-Kulturerbe Alcântara, ein ebenfalls durch koloniale Bauten geprägtes Stätdchen.

Alter do Chão: Ein kleines Fischerdorf in der Nähe von Santarém am Amazonas auf der halben Strecke zwischen Belém und Manaus. Voll brasilianischer Gemütlichkeit läuft hier das Leben in angenehmen Bahnen, in denen abends die Kinder auf der Straße spielen, während der alte Herr am Straßenrand seine Trompete auspackt und lebensfroh ein paar Takte spielt. Ein Flussstrand lädt darüber hinaus zum entspannen ein, der sich als schmale Landzunge weit in den Fluss hineinstreckt.

Ilha de Marajó: Vor allem in der Regenzeit zeichnet sich die Insel durch eine Vielzahl von Regenwasserbecken aus, die den dort (mittlerweile) heimischen Wasserbüffeln eine erfrischende Abkühlung bieten. Die großen Büffelfarmen stellen darüber hinaus Lebensraum für eine breite Palette unterschiedlichster Vogelarten dar. Per Boot kann man auf kleinen Flüssen durch den dichten Regenwald fahren und auch hier einer atemberaubenden Geräuschkulisse lauschen.

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