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Jahreswechsel an der marokkanischen Atlantikküste

Jahreswechsel an der marokkanischen Atlantikküste

Jahreswechsel an der marokkanischen Atlantikküste

Weil ich Motive für meine Aquarelle suchte und dafür Sonne und Wärme suchte, reiste ich zum Jahreswechsel 2014 auf 2015 nach Essaouira. Die Stadt am Atlantik, nördlich von Agadir, ca. 200 km, bezaubert den Besucher durch eine intakte mit einer typisch marokkanischen Stadtmauer umschlossenen Medina = Altstadt.

Warum Marokko

Wer gerne den knallenden und alkoholgetränkten deutschen Jahreswechsel gegen Sonne, Ruhe und Meeresrauschen eintauschen möchte, ist in der marokkanischen Künstlerstadt Essaouira am richtigen Platz. Das frühere Mogador unter portugiesischer Herrschaft hat sich heute zu einem kleinen, feinen, romantischen Urlaubsort entwickelt.

Über den DächernAnsicht vom Hafen ausAltstadtgasse

Was Sie schon immer über MAROKKO wissen wollten…

Wie ist es so in Essaouira?
Die Gassen sind so schmal und gewunden, dass ein Autoverkehr unmöglich ist, lediglich altertümliche Karrenschieber und ab und zu Mopeds bestimmen die Infrastruktur, was dem Ruhe suchenden Touristen entgegenkommt. Pittoreske Ein-und Ausblicke in Gassen, auf Moscheen und den Hafen sind allgegenwärtig. Dabei wandern unwillkürlich die Fotoapparate der Gäste hin und her, die vom japanischen Gruppenteilnehmer bis zu französischen Kleinfamilien und jungen Aussteigern reichen.

Wie war die Unterkunft?
Ich wohnte in einem typischen Riad. Das sind wunderbar und aufwendig restaurierte Stadtpaläste mit einem mosaikbesetzten Innenhof, direkt an der Stadtmauer und einem unverbauten Blick auf die tosenden Atlantikwellen, die sich an der felsigen Küste vor der Medina brechen. Mit nur 33 Zimmern und einem zuvorkommenden Service ist dieser Riad ideal, um zu Fuß die Medina zu erkunden. Freilich stellt sich erst nach dem zweiten Tag so etwas wie Orientierung ein, da, trotz Städteplanung der Portugiesen, sich viele kleine Gassen schlängeln, ähnlich sind und sich öfter als Sackgasse erweisen.

Und sonst so?
Vor der Medina erstreckt sich ein endlos flacher, feiner Sandstrand Richtung Süden, der ganzjährig zum Baden und Kitesurfen genutzt wird, aber nie überfüllt ist. Kleine Strandbars laden allabendlich zum Sonnenuntergangsspektakel ein. Die Preise sind für die europäischen Besucher erschwinglich, so beträgt grob geschätzt der Wechselkurs 100 MAD (marokkanische Dirham) zu 10€. Für diese Summe ist ein Abendessen in einem der zahlreichen authentischen kleinen sauberen Restaurants für zwei Personen gesichert.

StrandGalerie KasbahMellah Altstadt

Wie war die Medina?
In der Medina laden kleine Galerien, dafür ist Essaouira bekannt, zum Betrachten der unzähligen Gemälde ein, gibt es farbige Berberteppiche, Schmuck der Touareg und aus Mauretanien rosafarbene Korallen, Lederhandtaschen und Holzkästchen der Thujabäume mit silbernen Intarsien.
Die Qualität überzeugt und man braucht nur noch eine Menge Zeit zum orientalischen Feilschen. Hier gelten wir Deutschen als besonders zähe Verhandlungspartner, was ich amüsant fand. Im Gegensatz dazu öffnen italienische Gäste schneller ihr Portemonnaie, wahrscheinlich auch dem Mangel an Zeit geschuldet, denn die Masse der Gäste sind Tagestouristen aus dem 180 km entfernten Marrakesch.
Nach wenigen Tagen war ich mit Einladungen zum Tee am Nachmittag überschüttet, das Interesse an Malern und Künstlern ist ehrlich und sympathisch, findet doch auch alljährlich im Juni das große Gnawa-Musikfestival hier statt. Gnawamusikanten sind Nachfahren der Sklaven von Mogador, nun ist ihre Musik, von westafrikanischem Stil geprägt, äußerst gefragt. Mindestens in einem kleinen Restaurant gibt es abends original Gnawamusik. Sie ist mitreißend und ein ganz klein wenig ähnlich der Touaregmusik von Mali.

Weiterer Eindruck!
Essaouira ist sauber, Papierkörbe, Gärtner und tägliche Müllabfuhr, ein sauberer Strand und saubere Toiletten zeigen die Aufmerksamkeit für die Gäste und die Nähe zu Europa. Sicherheit wird großgeschrieben, auf den Schnellstraßen müssen nachts Jeeps an Polizeikontrollen langsam fahren und in Essaouira kann man beruhigt auch als Frau nachts nach einem Konzert nach Hause gehen.
Der Jahreswechsel verläuft ruhig, nur morgens zum Neujahr torkeln europäische Touristen vereinzelt umher. Das Essen in Marokko reicht von traditioneller Tajine mit Gemüse über Fleisch (Huhn, Lamm) bis zu französischen Kücheneinflüssen. Besonders zu empfehlen ist der fangfrische Fisch. Am Hafen finden sich saubere Pavillons mit gegrillten Fischen und Meeresfrüchten auf der Speisekarte. Überhaupt gleicht der Hafen einem nie enden wollenden Spektakel, hier werden Fische verkauft, geräuchert, Katzen und Möwen versorgt, Boote repariert und ausgebessert und komplette Schiffe gebaut. Oberhalb des Hafens thront eine alte Portugiesenfestung, von der man einen fantastischen Blick auf das ganze Getümmel hat. Auch hier patrouilliert eine Wache, so dass man sich stets sicher fühlt.

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