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Vier Wochen Urlaub, Vier Wochen Südafrika pur!

Vier Wochen Urlaub, Vier Wochen Südafrika pur!

Vier Wochen Urlaub, Vier Wochen Südafrika pur!

Nach knapp drei Monaten als Freiwillige in Südafrika stand nun der erste Urlaub an. Das Büro des NGOs hatte für vier Wochen über Weihnachten und Neujahr geschlossen; das bedeutete für mich und meinen Mitfreiwilligen vier Wochen lang die andere Seiten von Südafrika zu erkunden! Die erste Woche unseres Urlaubes ging es somit nach Venda, genauer gesagt nach MashauVenda liegt ganz im Norden von Südafrika und nahe des großen Krüger- Nationalparks. 

Warum Südafrika

Ein Freund aus Soweto hatte uns schon öfters von seinem Heimatdorf erzählt und uns dahin eingeladen, um das "wahre Südafrika" kennenzulernen. Wir haben dieses Angebot freudestrahlend angenommen.

Der Blick vom BergWasser kommt aus dem TankTohoyando

Was Sie schon immer über SÜDAFRIKA wissen wollten…

Soweto, Samstag, 5.00 Uhr 
Wir sitzen gemeinsam mit unserem Freund in einem Minibustaxi. Von 
Protea Glen geht es nach Chiawelo zur Busstation. Normalerweise wären wir mit einem Bus der großen südafrikanischen Unternehmen gefahren, diese waren allerdings schon ausgebucht. Glücklicherweise fahren noch andere, kleinere Busunternehmen diese Ziele an und wir konnten ohne "Umstände" nach Venda kommen.
Die kleineren Busunternehmen haben einen komplett anderen Standard als die großen. Schließlich fanden wir in der letzten Reihe einen Platz; ob das die beste Wahl war, lassen wir mal lieber im Raum stehen. Denn ein anderer Standard bei den kleineren Busunternehmen bedeutet hier, dass sich fünf Sitze anstelle von vier Sitzen in einer Reihe befinden. In der letzten Reihe bedeutet das allerdings: sechs Sitze nebeneinander. Inmitten des vollen Busses wird einem klar, dass Johannesburg bzw. Soweto nur eine Wahlheimat für viele ist und über Weihnachten alle heimfahren.

Mit sechs Stunden in den Knochen standen wir dann 12.00 Uhr in Elim.
Von dort aus suchten wir uns dann ein Minibustaxi nach 
Mashau. Durch das Grün und vorbei an einigen Plantagen fuhr uns der Minibus zu unserem Ziel. Wie ich bereits erwähnt habe, kann es in diesem Teil von Südafrika sehr warm werden; auf unserer Reise war dies (zum Glück) nicht der Fall. Noch während wir im Minibustaxi saßen, setzte der Regen ein. Als wir aus dem Minibustaxi ausgestiegen waren und an der Straße standen, konnten wir uns noch nicht vorstellen, wie groß das Dorf ist. Das Grün verdeckte alles und kaum ein Dach der kleinen Häusern gab sich dadurch zu erkennen.
Was vorher noch nach drei oder vier 
Häusern aussah, zeigte sich später so, dass sich um die 75 Häuser über die Bergkuppen verteilten und eigentlich nur durch den Berg oder die Straße begrenzt wurde. Im Regen und ohne Regenjacke – sehr empfehlenswert, wie wir noch später feststellten – liefen wir also den halb aufgeweichten Weg hinauf zu dem Haus unseres Freundes.
Dort angekommen, wurden wir von seiner Mutter herzlich empfangen. Wie sie uns mitteilte, ist es ein gutes Zeichen, wenn es regnet, wenn Besuch kommt. Kann man besser Willkommen geheißen werden? Während unserer Woche in 
Venda konnten wir den ein oder anderen Einblick in die Kultur bekommen, doch erneut wurde uns bewusst, in welchem Luxus oder vielmehr in welchem Überfluss wir in Deutschland leben.

Doch wie darf man sich ein Haus in einem Vendadorf vorstellen?
Es gibt natürlich unterschiedliche Modelle, die meisten sind den europäischen Häusern sehr ähnlich. Die Unterschiede bestehen zum einen darin, dass die Häuser nur einfache Steinmauern besitzen, die nicht gedämmt sind. Zum anderen sind sie, wie die meisten Häuser in Südafrika, nur einstöckig und nur vereinzelt besitzen sie keine Zwischendecke zwischen dem Dach und dem Zimmer. Die traditionellen südafrikanischen Häuser sind jedoch die 
Rondavels. Diese ursprünglichen Häuser sind zugleich auch die besseren. Sie werden aus Natursteinen gebaut und mit einem Reetdach gedeckt. Wie auch bei vielen Township-Häusern findet man die Toilette nicht im Haus. Gewaschen haben wir uns in einer kleinen Wanne im Haus, wofür wir das Wasser von draußen aus dem Wassertank holen mussten. Wenn man sich nicht die Mühe machen wollte, das Wasser zu kochen, bedeutete dies dann Kaltwäsche. Da kann das Haarewaschen schon mal schwieriger sein als sonst. 

Typisches Essen
Desweiteren findet man an den meisten Häusern eine kleine Holzhütte. In dieser befindet sich eine kleine Feuerstelle, über der der traditionelle 
Venda Pap oder auch mal das bekannte Potjie gekocht werden kann. Venda Pap unterscheidet sich dabei nur minimal von dem normalen Pap, man nutzt dafür das Maismehl des Zuckermais und fügt dem noch etwas Essig hinzu. Ein Potjie ist die Afrikaans-Verniedlichung von Topf, in diesem Topf findet man alles saisonales Gemüse zusammen mit Hühnchen oder Rind. An der Stelle, an der in Deutschland sich der wohlgepflegte Rasen erstrecken würde, erstreckt sich die Quelle für das Hauptnahrungsmittel Südafrikas – ein Maisfeld.
Jedes, ja wirklich jedes Haus in diesem Dorf, aber auch in anderen Dörfern, besitzt ein solches Maisfeld. Wenn das aber mal für die große Familie nicht ausreicht, legt man sich eben noch ein weiteres an, an den Berghängen oder an einer anderen freien Stelle. Der Boden ist optimal, die Preise super günstig und wie sonst soll man an sein täglich benötigtes Maismehl kommen?
Die 10-kg-Säcke vom Supermarkt lassen sich nur schwer jede Woche dorthin transportieren. Besonders dabei ist, dass jeder dadurch immer gelbes Maismehl erhält und nicht weißes, wie man es in allen Supermärkten hier findet. Wenn der Mais dann im Spätsommer bis Herbst erntereif ist, wird alles zum Mahlen gebracht. Natürlich kann man sich auch die Mühe machen und das Maismehl selbst mahlen mit einem Mörser, schließlich hatte man es früher auch nicht anders gemacht.
In und um die Maisfelder findet aber man noch viel mehr. Weinreben, Bananenstauden, Mango-, Litschi-, Papaya- und 
Avocadobäume; diese versorgen die Dorfbewohner täglich mit dem wichtigsten Obst. Besonders die Mangos kann man hier in großen Mengen ernten. Jede Familie besitzt mindestens einen Mangobaum, weshalb in der Sommerzeit eigentlich nie die Mangos ausgehen können. Während unseres ersten Spaziergangs sind wir bei vielen Nachbarn mit Mangobäumen stehen geblieben und hatten somit eine Art Mango-Verkostung. Jeder konnte uns eine andere Sorte bieten, so dass wir mit einem vollen Mangobauch zurückkehrten. Klar, dass wir uns dann auch Mangos mit nach Johannesburg zu unseren Freunden genommen haben.

Der Blick in das andere TalVenda Pap in der Holz HütteGrößer als man denktRondavelsDer Regen kommtDas Maisfeld am Haus

Und als Tourist?
Nach einer mangohaltigen und regenreichen Woche fuhren wir am Samstagmorgen in einem fast leeren Bus zurück nach Johannesburg. Wer selbst mal nach Venda möchte und nicht nur die Zeit im Krüger-Nationalpark verbringen will, kann in einer der vielen Lodges, eine gehobenere hotelähnliche Unterkunft, einkehren. In Phalaborwa und Louis Trichardt findet man aber auch jeweils ein Backpacker-Hostel.
Obwohl Venda viele Berge besitzt, die auf den ersten Blick zum Wandern einladen, ist das Wandern nur mit einem Guide möglich. Denn Venda ist schließlich unglaublich grün und die Berge sind davon nicht ausgelassen. Um auf die Berge zu kommen, ist man gezwungen, sich durch den "Busch" nicht nur hoch-, sondern auch runterzukämpfen. Den richtigen Weg dabei im Blick zu halten, ist eher schwierig und kann die Wanderung um einiges verzögern.

Was haben wir dort noch gemacht und wie steht es um Malaria?
Unsere kleinen Wanderungen führten uns dagegen eher in ein nahe gelegenes Dorf anstelle auf die Spitze eines Berges. Trotzdem hatten wir herrliche Ausblicke auf Täler und konnten die hier noch sehr unberührte Natur genießen. Wer sich in der Nähe des Krügerparks noch Sorgen um Moskitos und Malaria machen muss, kann sich diese Sorgen in Venda mit gutem Gewissen aus dem Kopf schlagen. In Venda hat sich uns nicht eine Mücke genähert und aus zuverlässigen Quellen haben wir erfahren, dass Malaria hier kein Problem ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann aus Deutschland natürlich Schluckmedikamente mitnehmen oder dort bereits einnehmen, hundertprozentig geschützt ist man mit denen aber auch nicht.

Zurück in Johannisburg
Wenn man dann in dem halbvollen bzw. halbleeren Bus sitzt, könnte man sich fragen, wer dann überhaupt noch in Johannesburg ist, wenn allein nach Venda so viele nach Hause fahren? Es ist auch tatsächlich so: Über Weihnachten und Neujahr ist Johannesburg ziemlich leer und kaum noch etwas erinnert an die sonst so turbulente Stadt.
Für die Rückreise konnten wir ein Busticket für eines der großen Busunternehmen bekommen, obwohl das auch nicht gerade problemfrei ablief. So hatten wir viel mehr Komfort. Wir haben uns dafür entschieden, die Tage zwischen unserer Rückkehr aus Venda und unserer Abreise nach Port Elisabeth in Johannesburg zu verbringen. In Soweto hätten wir nicht viel machen können und Johannesburg bietet dagegen noch mehr Erkundungsmöglichkeiten.

Zu Beginn meines Freiwilligendienstes hatten wir bereits zwei Tage in Johannesburg verbracht und ein paar Dinge gesehen. In Johannesburg angekommen, ging es dann eher etwas waghalsig mit dem Koffer durch die Innenstadt von der großen Bushaltestelle bis zu dem fünf Minuten entfernten Taxirank. Glücklicherweise erreichten wir den Taxirank sicher, so dass wir uns wohlbehütet mit unserem Koffer in das Minibustaxi nach Melville setzen konnten. Den restlichen Tag genossen wir in Melville. Wie auch schon bei unserem letzten Besuch hier ließen wir den Abend auf der 7th, der Kneipenmeile Johannesburgs, ausklingen.

Am nächsten Tag ging es für mich zum zweiten und für meinen Mitfreiwilligen zum ersten Mal zum "Arts on Main". "Arts on Main" ist ein Foodmarket (dt.: Essensmarkt) mit Kunst und Mode. Dieser Treffpunkt der jungen und teilweise alternativen Szene findet jeden Sonntag zwischen 10.00 und 15.00 Uhr statt und ähnelt dem "Neighbourgoodsmarket" in Brainfontain, welcher jeden Samstag öffnet. Zuerst nutzten wir wie gewohnt ein Minibustaxi, um zum Taxirank in der Bree Street im Zentrum von Johannesburg zu gelangen. Weiter ging es dann mit einem Taxi, welches wir über die App 'Uber', gefunden hatten. Leider sind wir für den Essenspart etwas zu spät gekommen, da an vielen Ständen schon einige Dinge ausverkauft waren oder die Stände bereits abgebaut wurden. Dafür war es auf dem Markt nicht mehr ganz so überfüllt und auch die Galerien konnten wir ohne großen Andrang begehen. Auf Grund der unglaublichen vielen Galerien mit den unterschiedlichsten Kunstwerken und der anderen kleinen Läden gefällt mir "Arts on Main" mehr als der “Neighbourgoodsmarket”. Wer also mal ein paar Tage in Johannesburg unterwegs ist, sollte sich dieses Event nicht entgehen lassen.
Um den "Arts in Main" herum befinden sich noch viele weitere kleine Geschäfte, Bars, aber auch wunderschöne Street Art kann man hier bewundern. Unser eigentlicher Plan war es, am Nachmittag mit dem Hund der Hausvermieterin unserer Freunde im botanischen Garten spazieren zu gehen. Auf halber Strecke mussten wir allerdings feststellen, dass sich der Himmel schon sehr zugezogen hatte und wir bereits einige Regentropfen abbekommen hatten. Deshalb wurde das ganze auf den nächsten Tag verschoben. Das nächste unerwartete Ereignis trat ein, als wir bei dem Haus unserer Freunde ankamen: Stromausfall! In Südafrika ist das nichts Unübliches und kann durchaus häufiger passieren. Deshalb endete der Tag sehr romantisch im Kerzenschein und mit guten Gesprächen.
Bevor wir unsere 13-Stunden-Fahrt nach Port Elisabeth antraten, machten wir uns auf den Weg zum Botanischen Garten. Leichter gesagt als getan, denn so schnell wie wir dachten, konnten wir ihn nicht finden. Von der großen Hauptstraße aus, von der wir kamen, führte leider kein Weg hinein. So waren wir gezwungen, den Park einmal "auszumessen" und durften einmal um ihn herumlaufen. Doch einmal im Park, stellt man fest, dass sich der Weg gelohnt hat. Inmitten der ganzen Häuser und nicht weit entfernt von der grauen Innenstadt erstreckt sich eine kleine grüne Lunge. Der Botanische Garten an sich befindet sich in einem Park, in dem Hunde noch erlaubt sind. Aus diesem Grunde kommen einige Leute dorthin, um ihren Vierbeinern mal wieder Freilauf zu gönnen. Es erinnerte an einen etwas größeren Central Park, da man mitten im Grün stand und immer noch die Hochhäuser der Business-Distrikte erkennen konnte.
Im Botanischen Garten angekommen, kann man unterschiedlichste Sachen erkunden, vom Herbarium bis zum Rosengarten ist alles dabei. Da wir nur begrenzt Zeit hatten, schauten wir uns den Rosengarten an und genossen das Grün. Solche künstlich angelegten Parks hatte ich lange nicht mehr gesehen und auch der Anteil der "Weißen" vermittelte einem schon wieder ein europäisches Feeling. Nach einem mehr als ausführlichen Spaziergang machten uns nur noch für die Abreise fertig und starteten dann mit einem Taxi zur Johannesburger Busstation. Wie es dann in Port Elisabeth weiterging, könnt ihr im nächsten Bericht lesen.

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