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Mit dem Rucksack durch Kolumbien

Mit dem Rucksack durch Kolumbien

Mit dem Rucksack durch Kolumbien

Februar 2015: Von Bogota ging es mit dem Nachtbus zum Wandern in den Nationalpark „Los Nevados“ nahe Pereira; von dort aus in die kleine, aber sehr sehenswerte Wüste Tatacoa bei Neiva und anschließend nach San Andres de Pisimbala. Nach all den Wanderungen entspannten wir in heißen Quellen nahe Popayan und feierten eine Nacht in der Salsa-Welthauptstadt Cali. Bevor wir zurück nach Bogota fuhren, um die Rückreise anzutreten, genossen wir noch ein paar entspannte Tage am Rio Pance.

Warum Kolumbien

Bei einer vorangegangenen dreimonatigen Reise durch Südamerika hatte ich bereits die größeren Städte Kolumbiens kennengelernt und verbrachte das Ende meines Trips an einem einsamen Karibikstrand. Damals schon war ich von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Kolumbianer begeistert. Mit dem Bus hatte ich das Land von Süden her bis in die Karibik im Norden durchquert, aber aufgrund meiner engen Zeitplanung konnte ich damals die traumhaften Landschaften nur im Vorbeifahren genießen. Für mich war absolut klar, dass ich zurückkehren würde und als ich im Internet noch einen unschlagbar günstigen Flug (275 € Hin & Zurück) fand, musste ich einfach wieder buchen.

Desierto TatacoaLaguna del OtunPNN Los Nevados

Was Sie schon immer über den KOLUMBIEN wissen wollten…

Mein Trip:
Pepe habe ich bei meinem ersten Trip in der Karibik kennengelernt und als ich ihm erzählte, dass ich wieder nach Kolumbien reisen würde, lud er mich zu sich nach Hause in das kleine Dorf La Florida in der Nähe Pereiras ein. Da er mir von der zauberhaften Natur und den Wandermöglichkeiten dort berichtete und ich Bogota ohnehin schon kannte, fuhr ich nach der Ankunft direkt mit dem Nachtbus nach Pereira.
Wer die Stadt noch nicht kennt, dem empfehle ich durch das alte Viertel „La Candelaria“ zu schlendern und mit der Seilbahn hoch nach „Monserate“ zu fahren, einem über Bogota gelegenen Kloster, um die 6-Millionen-Stadt von oben zu sehen. Von Pereira aus ging es mit einem „Chiva“, einem traditionellen, sehr langsamen, bunt bemalten und äußerst breiten Holzbus weiter nach La Florida.
La Florida ist ein kleiner, malerischer Ort inmitten der Kaffeezone, den am Wochenende viele Menschen aus der Stadt aufsuchen. Das Dorf bietet viele Ziele für Tagestouren. Man kann z.B. einfach den bildschönen Rio Otun entlang spazieren und einen der vielen Wasserfälle ansehen oder man besucht das „Santuario de Flora y Fauna Otún Quimbaya“ und bestaunt die Artenvielfalt der Vögel und Pflanzen.
Nachdem ich mich am Fluss ein paar Tage an das Klima gewöhnt hatte, wollte ich der Ursache auf den Grund gehen und seine Quelle aufsuchen. Diese liegt auf 3900 m im PNN Los Nevados. Glücklicherweise bot sich ein Freund Pepes als Guide an und wir starteten eine 4-tägige Wanderung zur „Laguna del Otun“ und weiter durch das berühmte „Valle Cocora“ nach Salento. Die anstrengende Wanderung war das absolute Highlight der Reise und ein Besuch des Nationalparks ist äußerst empfehlenswert!
Wer nicht zufällig Bekannte vor Ort hat, kann auch ganz unkompliziert im touristisch erschlossenen Salento Guides und alle nötigen Infos/Karten zum Wandern im Nationalpark finden. Vom feuchten Nebelwald über heiße Quellen bis hin zum 5352 m hohen, schneebedeckten Gipfel wird alles geboten. Die meisten Besucher starten von Salento nur zu einer Tagestour in die Berge. Wer sich jedoch weiter wagt, kann ungestört wandern und wird mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Wer Salento besucht, sollte neben dem Park auch auf jeden Fall eine der vielen nahegelegenen Kaffeefarmen besuchen. Einen etwa einstündigen Spaziergang vom Dorfplatz aus durch die eindrucksvolle, grüne und mit Kaffee bewachsene Hügellandschaft kann man hier vom Anbau bis zur fachgerechten Verkostung alles über guten Kaffee lernen.

Nach einer erholsamen Nacht ging es mit dem Bus weiter in die Wüste Tatacoa bei Neiva. Die eindrucksvolle Wüste selbst ist im Vergleich zu anderen Wüsten sehr klein, bietet aber eine außergewöhnliche Landschaft, die sich noch ungestört von Touristenmassen erkunden lässt. Abends kann man im Observatorium die Sterne und Planeten beobachten oder zum Beispiel ein kleines Lagerfeuer machen und inmitten der seltsamen Sand- und Felsformationen den Himmel bestaunen.

Im Anschluss ging es weiter südlich nach San Andres de Pisimbala. Dort findet man den Parque arqueológico nacional de Tierradentro. Bei einer gemütlichen Tageswanderung durch die grünen Berge kann man hier bis zu 5 Meter tiefe Gräber begehen, die zum Teil mit eindrucksvollen geometrischen Mustern bemalt sind. Auch hier trifft man kaum auf andere Touristen.

Weiter ging es im Bus über eine sehr holprige Piste Richtung Westen nach Popayan, auch „Ciudad blanca“ genannt. Ihren Spitznamen verdankt die Kolonialstadt den vielen weißen Gebäuden, die das Stadtzentrum zieren. Viele Agenturen bieten Touren im nahegelegen „Parque Natural de Purace“ an. Als Hauptattraktion werden die Besteigung des aktiven Vulkanes Purace und das Beobachten von Andenkondoren angepriesen. Da ich vorerst genug gewandert war, fuhr ich zusammen mit ein paar Reisenden aus dem Hostel stattdessen mit dem Bus in das eine Stunde entfernte Coconuco. In etwa 3 km Entfernung davon befinden sich heiße Quellen, welche man per Mototaxi oder, wie wir, zu Fuß leicht erreichen kann. Auf dem Weg befindet sich noch ein schöner Wasserfall. Der Schwefelgeruch der Thermalbäder ist bestialisch, aber man gewöhnt sich nach kurzer Zeit daran und dann kann man im heißen Wasser ausgezeichnet entspannen. Als wir am Abend erholt in unser Hostel zurückkehrten, erfuhren wir von einem Open-Air-Konzert in der Stadt und so feierten wir gemeinsam mit etwa 200 Studenten bei Livemusik mitten in den Straßen Popayans noch bis in die Nacht hinein.

PNN Los NevadosRio PanceSalento - Zona Cafetera

Nächster Halt war die Salsa-Metropole Cali. Nach einem kurzen Salsakurs im Hostel und nach ein paar Gläsern Cuba Libre stürzte ich mich ins aufregende Nachtleben und feierte bis zur Sperrstunde (3 Uhr). Wem das nicht ausreicht, der kann ein Taxi nach Menga nehmen und dort bis zum Sonnenaufgang weitertanzen. Auf keinen Fall sollte man verpassen, sich San Antonio, das älteste Viertel der Stadt, anzusehen. Von dort aus hat man einen guten Ausblick über die Stadt und besonders am Sonntag tummeln sich viele Kolumbianer in den Parks und Restaurants. In den Straßen wird musiziert und Kunsthandwerk verkauft.
Cali bietet viele Attraktionen, doch nach zwei Nächten hatte ich wieder genug vom Großstadtflair und machte mich auf nach Rio Pance, einem nahegelegenen Gebirgsfluss. Der Rio Pance ist eines der wichtigsten Naherholungsgebiete der Stadtbewohner, unter der Woche ist man dort allerdings weitestgehend ungestört. Es gibt viele sehr schön angelegte Unterkünfte, wo man je nach Bedarf in Zelt, Hängematte oder Privatzimmer günstig unterkommt. Es lohnt sich, dem Weg in Richtung der Berge bis ans Ende des Ortes zu folgen, denn dort findet man rechterhand eine von der sehr freundlichen Maria geführte Unterkunft Namens Bambooya, welche dem Namen entsprechend komplett aus Bambus gebaut ist. Der Fluss bietet viele kleine Becken zum Baden und die Berge laden zum Wandern ein. Ausländische Touristen habe ich auch hier während meines 3-tägigen Aufenthaltes überhaupt nicht angetroffen. Wer Cali besucht, muss sich meiner Meinung nach unbedingt Rio Pance ansehen.
Nach 3 wundervollen Wochen war die Reise dann leider auch schon wieder zu Ende und wir traten unsere letzte Busreise zurück nach Bogota an.

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