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Aostatal – Skibergsteigen und Klettern im italienischen Frühling

Aostatal – Skibergsteigen und Klettern im italienischen Frühling

Aostatal – Skibergsteigen und Klettern im italienischen Frühling

März 2009: Eine Woche Aktivurlaub in Hitze und Kälte zwischen 400 und 4000 Metern südlich des Alpenhauptkamms. Zuerst waren wir mit Skiern und Zelt am Gran Paradiso, dem technisch wohl einfachsten 4000er, Skibergsteigen. Dann war es uns dort doch zu kalt und wir sind in niedrigere Gefilde zum Klettern ausgewichen. Im Tal gibt es eine Unmenge an langen und kürzeren Routen in fast jedem Schwierigkeitsgrad mit optimaler Absicherung.

Warum das AOSTATAL

Eine Woche Zeit und Klettern sowie Skibergsteigen auf engem Raum vereint, dazu noch im zeitigen Frühjahr – dafür ist das Aostatal geradezu prädestiniert. Für Skibergsteiger mit Ausdauer und eher hohem Sicherheitsbedürfnis ist der Gran Paradiso in dieser Jahreszeit genau das Richtige. Keine Lawinengefahr und noch relativ wenige Mitstreiter auf der Strecke unterwegs. Zum Klettern ist es auch nicht mehr zu kalt, denn Ende März blühen auf der Südseite der Alpen im Aostatal schon die Mandelbäumchen, wenn bei uns der letzte Schnee grad wegtaut. Allerdings sollte man den Wind, welcher zeitweise durch das Tal pfeift, nicht unterschätzen.

Unser Zeltplatz auf ca. 3000 Metern Höhe. Rechts im Hintergrund die Aufstiegsroute unter dem GletscherAuf ca. 3500 Metern im Sturm. Hier haben wir unsere Skier deponiert und sind mit Steigeisen weiter vorangeschrittenAuf ca. 3700 Metern am Beginn des Gletschers. Ab hier sollte man sich dann anschnallen

Was Sie schon immer über das AOSTATAL wissen wollten…

Skitourengehen – Skibergsteigen
Also wir haben den Unterschied wie folgt definiert: Skitourengeher sind darauf bedacht, so schnell wie möglich rauf und wieder runter zu kommen und nehmen deswegen auch so wenig wie möglich Gepäck mit. Wir wollten ein wenig mehr Zeit direkt im Schnee verbringen und hatten deshalb durch Zelt, Schlafsäcke, Essen, Kocher etc. eindeutig mehr Gepäck mit, so dass es eher Bergseigen mit Skiern als Steighilfen war. Die Abfahrt gestaltete sich auf dem größtenteils verharschten Schnee dadurch auch eher schwierig, was nicht zuletzt an dem eindeutig leicht überdimensionierten und damit etwas schwer beherrschbaren Rucksack im Vergleich zum durchschnittlichen Skitourengeher lag.

Gran Paradiso
Als Viertausender ist der Gran Paradiso ein Ziel, was jährlich von vielen Hobbybergsteigern angegangen wird. Grund dafür sind seine technische Einfachheit und die gute Lage der Hütten. Lawinentechnisch war jedenfalls als wir dort waren keine Gefahr im Verzug und Gespurt ist am Wochenende sicherlich auch immer ausreichend gut. Die Schwierigkeit liegt eher in der Höhe und den noch knapp mehr als 2000 Metern Anstieg ab dem Parkplatz auf knapp 2000 Metern Höhe. Unterschätzt werden sollte jedoch auch der ab ca. 3700 Metern nicht mehr zu umgehende Gletscher nicht, auch wenn er sich eher in homöopatischer Weise verteilt und recht spaltenarm ist – aber auch eine einzige Spalte reicht nun mal aus, um in ihr zu verschwinden. Anseilen ist also auch hier eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Beeindruckt waren wir jedoch von der Diskrepanz zwischen Karte und reeller Gletscherausbreitung, denn laut Karte hätte der Gletscher schon auf 3000 Metern beginnen sollen. Anwesend war er jedoch erst ab ca. 3400 Metern. Für die Akklimatisation ist eine Übernachtung entweder im Zelt oder auf der Hütte sehr anzuraten. Man kommt bereits nach einer Nacht mit der Höhe bedeutend besser klar und braucht sich nicht der Gefahr einer Höhenkrankheit auszusetzen, denn in einer Eintagestour ist der Berg je nach Trainingsstand auch durchaus machbar.

Blick Richtung Talende. Ist das Aostatal zu Ende, so enden auch die AlpenSpielekiste ...Blick in Richtung Alpenhauptkamm. Der bandagierte Finger wirkt Wunder in der Haltbarkeitsverlängerung missbrauchter Sehnen

Übernachtung
Also wir haben am Gran Paradiso auf ca. 3000 Metern im Zelt geschlafen. Das erspart ein wenig den kommerziellen Hüttentourismus und schafft etwas das Gefühl von Einsamkeit in einer doch recht bevölkerten Bergregion. Nachteil dabei ist jedoch die nicht zu unterschätzende Gewichtszunahme. Ansonsten kann man in den beiden am Berg befindlichen Hütten auch sehr gut nächtigen und hat beim Aufstieg bedeutend weniger Wasserverlust durch Transpiration. Im Tal haben wir dann einmal auf einem Zeltplatz genächtigt. Diese sind um diese Jahreszeit eher geschlossen und man muss schon eine Weile suchen, bis man einen geöffneten Platz findet. Die restliche Zeit haben wir im Auto übernachtet, was den Vorteil hat, dass man keinen Ärger mit einer Zeltplatzsuche hat und immer felsnah nächtigen kann. Dass man sowohl beim Zelten als auch beim Nächtigen im Auto keine zivilisatorischen Reste am Schlafplatz zurück lässt, ist selbstverständlich.

Klettern
Die Felsen waren durchgehend guter und fester Stein. Man kann von sehr kurzen Routen bis zu Ganztagesrouten in jedem Schwierigkeitsgrad auswählen. Die Auswahl wird allerdings etwas leichter, wenn man auch höhere Schwierigkeitsgrade beherrscht. Die Absicherung ist äußerst sicherheitsbewusst. An schwierigen Stellen findet man die Bohrhacken fast wie Trittleitern aneinander geschraubt. Italiener scheinen ein Volk mit geringer Risikotoleranzschwelle zu sein, klettern dafür aber in relativ gehobenem Schwierigkeitsgrad. Je nach Jahreszeit muss man dann noch darauf achten, dass die Routen nicht zu hoch gelegen sind, sonst braucht man doch noch die Ausrüstung für kombiniertes Eisklettergelände.

Essen
Sehr zu empfehlen sind die Wurstund Käseprodukte der Region. Sowohl im Supermarkt als auch im Tante-Emma-Laden gibt es sie in Hülle und Fülle und man kann beim Kauf kaum etwas falsch machen. Auch preislich unterscheidet sich dabei der Tante-Emma-Laden kaum vom Supermarkt.

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