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Mit dem Fahrrad von Karlsruhe nach Lille

Mit dem Fahrrad von Karlsruhe nach Lille

Mit dem Fahrrad von Karlsruhe nach Lille

600 Kilometer, vier Länder und zwei Fahrräder. Von Karlsruhe über Pirmasens, nach Saarbrücken, über Luxemburg, in die Belgische Provinz nach Neffe, durch die Ardennen nach Ciney, über Manage nach Lille. So sollte es auch kommen.

Warum mit dem Rad nach Frankreich

Ein Freund von mir erzählte mir eines Tages von der Braderie de Lille, dem größten Trödelmarkt Europas. Ich war fasziniert von seinen Schilderungen. Da komme ich dich besuchen, versprach ich ihm damals, glaubte aber selber nicht wirklich an die Umsetzung. Nach einer intensiven Studienzeit in Karlsruhe verdichteten sich dann jedoch die Pläne, nach Lille zu fahren. Da ich jedoch keine Lust hatte, mich in einen Zug oder ein Auto zu setzen, entstand der Plan mit dem Fahrrad von Karlsruhe nach Lille zu fahren.

Aussicht auf die Ardennen, BelgienDie Route unserer Fahrradtour von Karlsruhe nach LilleUnsere beiden Fahrräder in voller Montur

Was Sie schon immer über diese TOUR wissen wollten…

Die Vorbereitung
Zunächst suchten wir uns eine geeignete Route aus. Schließlich wollten wir unterwegs auch etwas sehen. Hierbei halfen uns die online Fahrrad Routen von naviki.org. (siehe Bild Route).
Unsere Fahrräder waren das Wichtigste und durften nicht auf der Strecke liegen bleiben. Also wurden die Ketten nochmal geölt, neue Fahrradmäntel aufgezogen und die Bremsklötze gewechselt. Zum Schluss besorgten wir noch wichtiges Zubehör, das auf einer solchen Reise nicht fehlen darf. Stirnlampe, Spannseil, Flickzeug und Schokolade.

Die Tour in Etappen: Tag 1:
Am ersten Tag wollten wir von Karlsruhe nach Pirmasens. Mit 77 Kilometern eine machbare Strecke auch nach dem wir erst später als gedacht von Karlsruhe wegkamen. Kurz vor Pirmasens überraschte uns jedoch eine Umleitung über 10 Kilometer. Besonders hart wenn man sich schon fast am Ziel wähnt. Die erste Nach schlugen wir unser Zelt also kurz vor Pirmasens auf einer grünen Wiese mitten im Wald auf.

Tag 2:
Am zweiten Tag wollten wir es bis nach Saarbrücken schaffen, da uns hier eine Schlafmöglichkeit mit Dusche erwartete. Am Saar-Radweg entlang und mit ca. 63 km war auch diese Distanz eine sehr angenehme.

Tag 3:
Unsere Route führte durch Luxemburg. Daher entschieden wir uns, durch den namhaften Ort Schengen zu fahren. Von Saarbrücken aus nur 67 km, aber nicht zu unterschätzen, wenn das Wetter nicht mitspielt. Durchnässt und erschöpft fanden wir kurz vor der Grenze nach Luxemburg in einer Schutzhütte Unterschlupf und schlugen hier unser Zelt auf. An dieser Stelle kam uns das Seil, das wir mitgenommen hatten sehr zugute und diente uns als Wäscheleine, um unsere nassen Sachen zu trocknen.

Tag 4:
Zur Stadt Luxemburg war es zwar nicht wirklich weit, aber wir wollten die Innenstadt sehen und entschieden uns die 30 km zügig zurückzulegen, um den Nachmittag in Luxemburg verbringen zu können. Auf einem Zeltplatz 10 km vor der Stadt schlugen wir unser Lager auf, um gepäcklos die Stadt erkunden zu können.

Tag 5:
Ziel war es, die Grenze nach Belgien zu überqueren und eine schöne Wiese zum Zelten zu finden. Es kam jedoch etwas anders. Nach 70 km bergauf und bergrunter schafften wir es gerade so über die Grenze und strandeten in einem kleinen belgischen Dorf mit dem Namen Neffe. Jedoch keine schönen Wiesen soweit das Auge reichte. Völlig erschöpft trafen wir glücklicherweise Christiane, eine ältere Dame mit einem großen Garten, die uns einlud bei ihr auf der Wiese unser Zelt aufzuschlagen. Wir hatten ein Zuhause für die Nacht.

Schutzhütte kurz vor Schengen  (Luxemburg), in der wir unser Zelt aufgestellt habenBlaskapellenkonzert auf der Braderie de LilleWir waren so erschöpft, dass wir das Zelt neben der Straße aufgebaut haben

Tag 6:
Jetzt waren wir endgültig in den Ardennen, einer bergigen Landschaft in Süd-Belgien, angelangt und kamen nur sehr langsam voran. Erst spät am Abend kamen wir mit höllischen Knieschmerzen in Ciney an (70 km). Auch hier taten wir uns sehr schwer, einen geeigneten Zeltplatz zu finden. Also folgten wir kurzerhand dem Rat der Städter und klopften beim Pastor an, um nach einem Schlafplatz zu fragen. Tatsächlich hatte er einen Raum für uns in dem wir unsere Isomatten und Schlafsäcke ausbreiten durften. Es war zwar nur eine Rumpelkammer mit Waschbecken, aber nach so einem Tag ist einem alles recht. Nachdem wir uns von den Strapazen des Tages etwas erholten hatten, genossen wir den Abend im wirklich schönen Ciney.

Tag 7:
Nach Ciney hörten die Ardennen auf und wir kamen auf den schönen Meuse-Radweg. Beflügelt von der tollen Landschaft machten wir 90 km gut und schafften es bis nach Manage. Höhepunkt des Tages war eine Mittagspause in der traumhaft schönen Stadt Namur. Die Stadt liegt an der Einmündung der Sambre in die Maas und bietet einen schönen Ortskern.

Tag 8:
Auch am letzten Tag gaben wir nochmal Vollgas und legten über 100 km bis nach Lille zurück. Der Fahrradweg ließ sehr zu wünschen übrig. Entlang an einem hässlichen Kanal mit unzähligen Fabriken zu beiden Seiten und schlecht präparierten Fahrradwegen machte es nur halb so viel Spaß. Doch wir ließen uns nicht entmutigen, denn wir hatten ja ein Ziel – Die Braderie de Lille welche bereits am Tag 9 auf dem Programm stand. An der Grenze zu Frankreich wurden wir dann mit einem Schild „Willkommen bei den 'Schtis!“ begrüßt, welches am Wegrand hing. Nach mehr als 600 km und 8 Tagen auf dem Fahrrad kamen wir dann endlich in Lille an und wurden mit offenen Armen und einem leckeren Abendessen empfangen.

Die Braderie de Lille und mit dem Fahrrad durch Frankreich
Die Braderie de Lille ist ein einmaliges Ereignis bei dem die Besucher handeln, feilschen, tauschen, tanzen, singen und feiern. Die gesamte Stadt wird zu einem Trödelmarkt und soweit das Auge reicht gibt es Stände mit den schrillsten und außergewöhnlichsten Gegenständen die nur einmal im Jahr ausgepackt werden. Den Weg zurück wollten wir nicht wieder mit dem Fahrrad bestreiten und entschieden uns dazu, den Zug zu nehmen. Hier lohnt es sich vorab gut informiert zu sein. Es gibt in Frankreich ganz klare Regeln was die Mitnahme von Fahrrädern angeht. Wir entschieden uns die Regionalbahnen zu nehmen, um unseren Weg zurück nach Karlsruhe zu bestreiten. Da wir uns die Zugverbindung bereits im Vorfeld rausgesucht hatten, konnten wir am Bahnschalter genau sagen was wir wollten.

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