Dein Abenteuer beginnt hier!

Lubanzi – Umzumbe – Durban

Lubanzi – Umzumbe – Durban

Lubanzi – Umzumbe – Durban

Nun kommen wir auch schon zu den letzten drei Stationen meines großen Urlaubs und zur letzten Station an der Wild Coast. In der vierten Woche ging es in Richtung Lubanzi und dann weiter nach Umzumbe und Durban.

Warum Südafrika

Nach knapp drei Monaten als Freiwillige in Südafrika stand nun der erste Urlaub an. Das Büro der NGO hatte für vier Wochen über Weihnachten und Neujahr geschlossen. Das bedeutete für mich und meinen Mitfreiwilligen, vier Wochen lang die andere Seiten von Südafrika zu erkunden!

 

Wandern an der Wild CoastDer verlassene Strand in LubanziDie Skyline von Durban

Was Sie schon immer über diese TOUR wissen wollten…

Für drei Nächte verweilten wir in dem kleinen abgelegenen Dorf Lubanzi, in dem es auch nur ein einziges Backpackers (Hostel/ Lodge) gab: 'Wild Lubanzi'.
Um dorthin
zu kommen, nimmt man zuerst die Straße nach Coffee Bay, allerdings führt keine geteerte Straße nach Luabnzi.
Unseren neu eingetauschten Mietwagen ließen wir am örtlichen Krankenhaus sicher geparkt zurück. Von da aus wurde dann der Rest der Strecke mit dem Pick-
up des Backpackers bewältigt. Da wir unser ehemaliges Reisegruppenmitglied relativ spät in Mthatha zum Bus gebracht hatten, kamen wir deshalb im Dunkeln in Lubanzi an. Deshalb hatten wir während unserer Pick-up-Fahrt null Orientierung, wohin wir fahren, geschweige denn, wie lange es zum Backpackers gedauert hat. 
Unser Dorm war ein großes Rondavel mit einer Zwischendecke. Die letzten drei Betten im oberen Teil waren sehr beliebt und daher stark umkämpft. Das Wasser zum Duschen wurde im 'Wild Lubanzi' von der Sonne erwärmt, deshalb war Duschen entweder nur kalt oder am Tage möglich, wenn sich das Wasser bereits erwärmt hatte. Das Abendessen sowie das Frühstück sind hier nur zu empfehlen!
Das Essen wird hier immer frisch von den freiwilligen Köchen zubereitet. Wer gern früh aufsteht, genauer gesagt um 5 Uhr, kann auch an einer kostenlosen
Brotbackstunde teilnehmen. Ich als kleine Bäckerin ließ mir das natürlich nicht entgehen und durfte an einem schönen Sonntagmorgen die stolze Bäckerin eines Hefezopfes sein. Wir hatten uns vor Wild Lubanzi in Mthatha zwar Frühstück gekauft, doch das Brot haben wir leider vergessen. Dafür bestellten wir unserer eigenes Brot am Abend und bereuten es nicht, denn das Brot wird hier jeden Morgen frisch gemacht. Aber auch das Müsli kommt hier nicht aus der Tüte, sondern aus dem Ofen. Nicht zu vergessen ist der gratis Filterkaffee am Morgen – nach sehr langer Zeit kamen wir so endlich wieder in den Genuss eines guten Kaffees.
Liebe Kaffeeliebhaber: Falls es euch mal nach Südafrika verschlägt, dann seid darauf gefasst, nur Instantkaffee im Supermarkt kaufen zu können. Entweder plant ihr also einen Halt in 'Wild
Lubanzi' ein oder ihr nehmt euch sicherheitshalber ein bis zwei Kaffeepackungen mit auf die Reise.

An unserer letzten Wild-Coast-Station gab es aber nicht nur gutes Essen, welches frisch aus dem Garten kommt. Nein, die Lieblingsbeschäftigung der Backpacker-Besitzer war das Bauen. Das hatten wir zwar bereits schon an unseren Zimmern erkannt, doch das wurde noch durch den Speiseraum bzw. die „Aufenthaltsterrasse“ getoppt. Ein selbstgebauter Tisch, an dem alle Gäste Platz finden, fiel uns zuerst ins Auge, überboten wurde das noch durch die darüber gelegene Dachterrasse und die Chill-Area. Es war wirklich mit Abstand das beste Backpackers auf der ganzen Strecke.

Am nächsten Morgen nach einem späten Frühstück konnten wir die Delfine von der Terrasse aus beobachten und machten uns danach auf zu unserer ersten Wanderung. Entlang der einsamen, etwas steinigen Küste ging es (wieder barfuß) zu einer Lagune. Auf der einen Seite erstreckte sich der Indische Ozean und auf der anderen erblickte man eine Flussmündung. Wenn man entlang des Flusslaufes Richtung Inland sah, konnte man mal wieder die Vielseitigkeit Südafrikas entdecken. Dort erstreckte sich ein kleiner Wald, der einen gedanklich nach Indonesien oder andere asiatisch-tropische Gefilde versetzte. Zwei Gewässer bedeuteten natürlich zweimal schwimmen bzw. baden gehen.
Zuerst ging es in den Fluss, der unglaublich warm erschien. Vor uns machten sich die einheimischen Kinder bereits einen Spaß daraus, auf Treibholzstücken über das Wasser zu schippern. Nach ein paar Metern schwimmen stand man schon wieder mitten im Fluss und konnte fast über das Wasser laufen. Der Indische Ozean danach kam uns unglaublich kalt vor, sodass es uns dort nicht lange hielt. Auf dem Rückweg mussten wir feststellen, dass wir uns an dem ersten Strand, den wir gekreuzt hatten, länger hätten 
aufhalten sollen: Eine unserer Reisegruppen hatte dies getan und durfte mit zusehen, wie ein lokaler Angler vor ihren Augen einen Hammerhai aus dem Wasser gezogen hatte!

Das Hole in the Wall befindet sich in der Mitte zwischen Coffee Bay und 'Wild Lubanzi'. Man kann es aus diesem Grund von beiden Seiten erwandern oder aber von einem Backpackers zum anderen wandern. Obwohl ich das Hole in the Wall bereits einmal gesehen hatte, machte ich mich mit den anderen auf den Weg. Diesmal wurde die Strecke von uns barfuß zurückgelegt. Wir haben uns an die Beschreibung des Besitzers gehalten und sind über das Inland gelaufen. Auf Grund einiger Täler kleinerer Flussläufe dauerte der Weg nur ein wenig länger. Am Hole in the Wall angekommen, trafen nach uns zwei Bekannte aus unserem Backpackers ein, die sich für den kurzen Weg entlang der Küste entschieden hatten. Wer die zweite Variante wählt, muss sich vorher natürlich über das richtige Schuhwerk Gedanken machen. Auf unserem Weg durch das Inland kamen wir an vielen kleinen Rondavels vorbei, typischerweise mit ihren eigenen Maisfeldern.
Dort begegneten wir aber natürlich auch den Kindern, die nach Sweets und
Coins fragten, aber auch selbstgemachte Ketten und Mushrooms wurden uns angeboten. Natürlich handelt es sich bei den Pilzen um keine gewöhnlichen, sondern um solche, die einem den „besonderen Wandertrip“ bescheren. Süßigkeiten sollte man den Kindern hier auf keinen Fall geben: Der Zucker verursacht bekanntlich Karies und in der Gegend gibt es weder einen Zahnarzt noch hätten die Eltern das Geld für eine Behandlung.

Nach zwei wanderreichen Tagen und dem Genießen der unendlichen Weite an der Küste von Lubanzi ging es weiter nach Umzumbe. Die Strecke, die wir vor drei Tagen mit dem Pick-up im Dunkeln gefahren waren, konnten wir nun am Tage genießen. Auf Grund der starken Regenfälle in den vorangegangenen Wochen war die Strecke sehr ausgespült und dementsprechend lustig war die Fahrt im Auto. Auf uns wartete nun eine längere Strecke, am Abend sollte allerdings in Port Shepstone ein neues Reisemitglied zu uns stoßen und so hatten wir genug Zeit.
Nach einem langen Tag im Auto trafen wir am Abend nun zu fünft in unserem Backpackers '
Mantis and Moon' ein. Auch hier war alles ungewöhnlich: Unser Dorm war ein eigenes kleines Baumhaus. Komplett aus Holz gebaut und inmitten des Dschungels konnte man hier sehr gut zwei Nächte verweilen.
Nachdem wir unser Gepäck abgelegt hatten, ging es natürlich gleich mal mit einem leckeren Cocktail von der Bar in den
Jacuzzi. Wem es darin zu heiß wurde, der hat sich gleich darauf im Pool abgekühlt. Nachdem alle wieder trocken waren, nutzten wir das gute Poker-Equipment des Backpackers bis spät in die Nacht. Für die Adrenalinsüchtigen unter uns ging es am nächsten Tag weiter in das Landesinnere, um mit Afrikas längster Zipline über die Natur zu rasen. Auf dem Weg dorthin holte uns jedoch mal wieder die Regensaison Südafrikas ein und an unserem Ziel angekommen, wurde uns erklärt, dass auf Grund des momentanen Regens die Zipline nicht benutzbar sei, wir aber gern noch etwas warten könnten. Nach einem gutem Mittagessen hatte sich an der Situation leider nichts geändert und wir mussten schweren Herzens wieder zurückfahren. Wenn man positiv denken möchte, könnte man es als kleine Spazierfahrt durch das Land verbuchen.
Aber auch der andere Teil von uns hatte nicht viel Glück: Sie wollten das kostenlose
Schnorchelequipment des Backpackers austesten – leider aber, ohne einen Fisch zu sehen. Noch eine weitere Enttäuschung an diesem Tag waren die Wellen zum Surfen an dem nicht weit entfernten Strand. Die Wellen waren nicht zu klein, nein, sie waren für uns Anfänger einfach viel zu groß! Dabei sollte man wissen, dass man als Anfänger zuerst die gebrochenen Wellen am Strand nimmt. Die Wellen in Umzumbe waren mit die größten, die ich während meiner gesamten Reise gesehen habe. Schon beim Baden musste man vorsichtig sein, um nicht von einer Welle erfasst und einmal komplett durchgeschleudert zu werden.

In der Suhaka Marine WorldAuf dem Weg zum Hole in the WaleKrabben im HafenbeckenDas Hole in the Wale mal von der anderen SeiteIm Hafen von DurbanIm Abendrot nach Umzumbe

Mit viel Sand in den Badesachen ging es dann am nächsten Tag nach Durban, zu unserer letzten Station des Urlaubs. Durban: der Ort mit den meisten Indern außerhalb Indiens. Für drei Nächte kamen wir in unser erstes Hostel, das 'Tekweni Backpackers Hostel'. Die Betten hier waren etwas hart, doch die Umgebung machte alles wieder wett. Da die Strecke von Umzumbe nach Durban nicht lang war, hatten wir noch viel vom restlichen Tag, sodass wir uns auf den Weg zur uShaka Marine World machten. Ein Mix aus Aquarium und Wasserabenteuerwelt erwartete uns hier.
Dort angekommen, mussten wir leider feststellen, dass sich ein Besuch nur mit Schwimmsachen im Gepäck lohnt. Deshalb schlenderten wir ein wenig durch die Einkaufspassage und den in der Nähe gelegenen Strand entlang. Am Abend musste das Essen von 
Durban ausgetestet werden: Bunny Chow. Dafür ging es auf die um die Ecke gelegene Florida Road. Diese kann man sich ähnlich wie die 7th in Johannesburg oder die Karli in Leipzig vorstellen – es ist eine lange Kneipenmeile, auf der immer etwas los ist. Das Bunny Chow ist ein ausgenommenes Viertel Weißbrot, gefüllt mir einem scharfen Curry. Ein recht gutes konnten wir im House of India erstehen. Im 'Tekweni Backpackers Hostel' ist ein witziger Abend immer gesichert, so dass es gut gefüllt zurück ging. 
Durban ist der größte Umschlagsplatz für Zucker und hat dementsprechend einen großen Hafen. Dieser war am nächsten Tag unser erstes Ausflugsziel, auf das eigentliche Hafengelände kamen wir aber natürlich nicht. Dort gelegen findet man eine kleine Einkaufsmeile sowie Restaurants. Unsere Aufmerksamkeit hatten nach einem kleinen Flaniergang die Menschen im Hafenbecken auf sich gezogen. Auf den ersten Blick wirkten sie wie Spaziergänger, doch beim Näherkommen erkannten wir, dass sie mit kleinen Pumpen den Schlamm aufsaugten und dies erschien uns sehr verwunderlich. Auf unserer Nachfrage hin zeigten sie uns die mit Krabben gefüllten Eimer und als ich den Blick weiter schweifen ließ, fiel mir auf, dass sich im gesamten Hafenbecken kein Spaziergänger befand, sondern es sich bei allen um Krabbenjäger handelte. Das Wandern im Hafenbecken hatte auch etwas von einem Wattspaziergang, der Boden war nur nicht so angenehm wie an unserer geliebten Nordsee.
Da auf unserer dreiwöchigen Reise entlang der Küste jeder irgendetwas auf der Strecke gelassen hatte, ging es nach einem kurzen Strandbesuch in eine Mall, um zum einen die Bestände wieder aufzufüllen und zum anderen Braai-Material zu besorgen. Mal wieder war es an der Zeit für einen Braai in Südafrika, den das 'Tekweni' jeden Dienstag, Donnerstag und Sonntag veranstaltet. Salat, Brötchen, Grillsoßen sowie der heiße Grill werden gestellt, lediglich das Grillgut muss selbst mitgebracht werden. Nach einem guten Braai scheiterte unser Versuch, einen Club zum Feiern zu finden, weshalb wir uns wieder auf der Florida Road bewegten und im Cubana eine gute Cocktailkarte sowie eine leckere Speiseauswahl vorfinden konnten.
Da uns die 
uShaka Marine World an unserem ersten Tag in Durban sehr sehenswert erschien, entschieden wir uns dafür, diese an unserem letzten Urlaubstag zu besuchen. Unser Auto hatten wir bereits abgegeben und so brachten uns die örtlichen Minibustaxis zum Ziel, wodurch wir uns die Parkkosten sparen konnten. Im Aquarium in einem nachgebauten Wrack konnten wir alle Lebewesen des Indik bewundern und es war auch generell sehr gut gestaltet. Besonders gut gefallen hat mir, dass es als gute Informationsmöglichkeit genutzt wurde, um über Meeresverschmutzung besonders durch Plastik sowie den Klimawandel aufzuklären. Auch bei der von uns anschließend besuchten Robben- und Delfinshow wurde auf diese Themen erneut hingewiesen.
Südafrika bietet schon einige Extreme: das höchste Hochhaus Afrikas, die längste 
Zipline Afrikas, aber auch die höchste Wasserrutsche! Langsam tasten wir uns mit den anderen Rutschen an sie heran, um mit dem Highlight zu enden. Die Stärke der Wasseroberfläche wurde scheinbar bei der Konzipierung nicht komplett berücksichtigt, sodass es nach dem zweiten Mal eine eher unangenehme Angelegenheit wurde.
Zurück im 
Hostel wurde mein Geburtstag noch standesgemäß gefeiert und unser Urlaub fand einen schönen Ausklang mit Kuchen, auswärts Essen gehen und dem Genießen der Zeit im Pool.

Allgemein lässt sich über das Reisen in Südafrika sagen, dass man besonders in der Hochsaison zwischen Dezember und Januar immer mindestens einen Deutschen im Hostel vorfinden kann. Außerdem konnten wir in fast jedem Hostel mindestens einen Hund antreffen. Wir sind in der Hochsaison, die meistens zwischen Dezember und Januar liegt, unterwegs gewesen. Leider haben wir den Fehler begangen und haben relativ spät gebucht, weshalb wir teilweise Probleme hatten, eine Unterkunft zu finden. Aus diesem Grund kann ich nur empfehlen, sich rechtzeitig über seine Reiseroute im Klaren zu werden und zu buchen. 

Camping ist natürlich immer eine Variante und damit findet man sehr einfach eine Unterkunft. Die Dorms sind dagegen relativ schnell ausgebucht. Allgemein haben wir in jedem Hostel freies Wi-Fi vorgefunden, man kann daher ohne Bedenken mit seinen Liebesten immer im Kontakt bleiben (sofern man es möchte). Wenn man in einer Gruppe von vier bis fünf Mann im Land herumreist, lohnt sich ein Auto auf alle Fälle. Wer etwas Geld sparen möchte und in einer kleineren Gruppe unterwegs ist, kann sich für ein Baz-Bus-Ticket entscheiden. Bei dem Baz-Bus handelt es sich um einen Hop-on/Hop-off-Bus, der so gut wie jedes Backpackers des Coast-to-Coast-Führers anfährt. Dadurch ist man natürlich weniger flexibel, kommt allerdings gut von Backpackers zu Backpackers. Jedoch ist dieser für die Wild Coast sehr ungeeignet, da er die Backpackers nicht direkt anfährt, sondern nur Mthatha. Von dort aus muss man dann immer ein extra Shuttle nehmen.

Die Rückreise traten wir am nächsten Morgen recht früh an, denn unsere Bus (vom Unternehmen Intercapa) nach Johannesburg fuhr bereits gegen 8.00 Uhr los. Zur Busstation sind wir von unserem Backpackers für nur 50 Rand (ca. 3,50 €) zu dritt geshuttelt worden. Der Bus brachte uns dann zurück in unser liebgewonnenes Soweto.

 

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