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Meine Zeit auf Sansibar

Meine Zeit auf Sansibar

Bis zum Reisebeginn bezog ich Eindrücke und Infos über Afrika nur aus Büchern, Berichten und Bildern. Der Reiz, das Land mit den eigenen Sinnen wahrzunehmen wuchs. Im August starteten wir die Reise von Leipzig mit dem Zug nach Frankfurt und die nächsten acht Stunden mit dem Flieger nach Sansibar. Auf Sansibar erkundeten wir den westlichen, nördlichen und eine kleine Region des östlichen Teils der Insel. Unsere Unternehmungen reichten von touristisch abwechslungsreich bis hin zu einsam einheimisch. Von Marktbesuchen, Schnorchelausflügen, Fahrradtouren, Gewürzerkundungen und Besuch einer Aufzuchtstation für verletzte und beigefangene Meeresschildkröten.

Hätten sich die Zufälle nicht so ergeben, dann wäre ich nie auf die Idee gekommen, nach Sansibar zu fliegen. Klar war, dass ein Teil von Afrika irgendwann Ziel einer Reise wird, aber wann, stand nie in einem feste Plan. Eigentlich war es eher eine spontane und leicht zufällige Entscheidung. Zwei Mitstudierende planten bereits ihre zweite bzw. dritte Reise nach Sansibar und ich hörte mir immer ganz gespannt ihre Erzählungen an, hatte aber eigentlich andere Pläne und angesteuerte Reiseziele für den Sommer. Kurzfristig hat alles nicht so funktioniert wie gedacht und ich entschied mich kurzer Hand, mit den Mädels zu reisen. Insel, Kultur, Meer, Menschen. All das kam zusammen. Und die Neugierde, ob die Fotos, die scheinen, als seien sie im Paradies aufgenommen, auch der Realität entsprechen.

Was ihr auf der Insel nicht missen solltet
Die Insel hat so viel zu bieten. In Stonetown gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten. Besucht unbedingt die Altstadt und wenn ihr etwas Geld übrig habt, dann besucht eine Bar auf dem Dach (davon gibt es mehrere) und schlürft einen Cocktail. Der Blick ist wunderschön. Die UNESCO hat das Altstadtviertel übrigens zum Weltkulturerbe erklärt. Und wenn ihr dann weiter durch die engen dichten Gassen schlendert, dann achtet auf die aufwändig geschnitzten Holztüren. Auch diese sind typisch für Sansibar und echte Kunstwerke.
Mich hat der Slavemarket sehr berührt. Er gibt euch direkten Einblick in die Vergangenheit und führt zu dem Platz, an dem Menschenhandel früher Gang und Gebe war. Man konnte zwei Räume besuchen, in den Sklaven früher regelrecht gehalten wurden wie Tiere. Außerdem gibt es noch eine Kirche und Kunstwerke auf dem Gelände.
Für treue Queenfans wird der Weg am Mercury- Haus nicht vorbeiführen. Für mich war es relativ unspektakulär. Mehr als den Namen und einen Souvenirladen findet ihr da nicht.
Und nach eurer Sightseeingtour solltet ihr noch den abendlichen Foodmarket besuchen- Forodhani Gardens heißt der Ort des Geschehens, direkt am Meer mit pünktlichem Beginn nach Sonnenuntergang. Hier findet ihr Köstliches vom Grill oder aus der Pfanne.

Sansibar ist nicht nur Land des Pfeffers, auch Kurkuma, und Muskatnüsse wachsen auf der Insel. Wenn ihr die Möglichkeit habt, unternehmt einen Besuch auf dem Gewürzmarkt und deckt euch ein. Sehr zu empfehlen ist die Rote Gewürzmischung für ein Sansibarisches Marsala. Die Muskatnüsse solltet ihr im Ganzen kaufen und zu Hause knacken.
Wer auf direkten Kontakt mit Schildkröten steht, kann in Nungwii das Schildkrötenaufzuchtbecken besuchen. Hier könntet ihr auch Freiwilligendienst oder ein Praktikum leisten. Fischer bei denen sich Schildkröten im Netz verfangen und verletzen oder Menschen, die verletzte Schildkröten finden, bringen sie dahin. Für eine kleine Spende dürft ihr ins Becken steigen und wer mutig ist kann Futter mit ins Becken nehmen und sie direkt verpflegen.
Auch Schnorcheln solltet ihr nicht missen. Das Meer ist traumhaft. Wir haben an einer gemütlichen kleinen Tour teilgenommen und sind spontan noch einer Gruppe Delfine begegnet. Außerdem würde ich mich immer nur mit dem DalaDala für längere Strecken auf der Insel fortbewegen, es wirkt vielleicht etwas chaotisch, aber typischer geht es nicht.
Egal auf welcher Seite der Insel ihr euch befindet, macht auf jeden Fall an einem Tag eine ausgiebige Radtour. Wir sind mit einem Guide von Nungwi nach Kendwa gefahren. Natürlich nicht den direkten Weg, sondern durch die Dörfer mit einem kleinen Abstecher zu einem erhöhtem Punkt, um eine sensationelle Aussicht über die Küste zu genießen. Danach wurden wir zu einem Strand geführt, an welchem wir neben drei Fischern die einzigen Menschen waren. Langweilig sollte es euch auf der Insel nicht werden. Habt Freude!

Übernachtung
Wir haben ein paar Tage im Voraus für die ersten 6 Nächte zwei Hütten in Nungwii gemietet “Mama Fatuma“- ein Schwedisch/Sansibarisches Projekt, abhängig von der Saison findet ihr Hütten zwischen 10 und 15€. Die Angebote werden günstiger, desto weiter die Entfernung zum Strand. In Stonetown finden sich ebenfalls relativ günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Campen oder schlafen am Strand bietet sich nicht wirklich an. An vielen Teilen der Küste haben sich Große Investoren breit gemacht und den herrlichen Strand teilweise zugebaut und große Bereiche okkupiert.

Verpflegung
Vegetarier und Veganer brauchen sich, was die Verpflegung angeht, keine Gedanken zu machen, es gibt jede Menge Früchte (Papaya, Mango, Passionsfrüchte, Bananen, Avocados) die nicht leckerer schmecken könnten, tolle selbstgemachte Weizenfladen, frisches Gemüse, Soyamilch und einzigartig schmackhafte Suppen. Sucht euch kleine Lokale in den Dörfern, da wo auch die Insulaner selbst essen. Für Nichtveggis: Frischer Fisch!!!

Beste Reisezeit
Durch Südwestmonsun und Nordostmonsun treten auf Sansibar zwei Regenzeiten auf. Wer es verregnet und daraus resultierend weniger touristisch mag, der reist Ende März bis Ende Mai oder nochmal von November bis Dezember.
Die Zeit mit den wenigsten Niederschlägen reicht von Juni bis Oktober. Temperaturschwankungen finden meist nur im 25°C- Bereich statt. Kälter wird es selten.

Anreise
Via Flugzeug, am günstigsten und meist direkt ab Frankfurt z.B. mit Condor. Rechtzeitig gebucht so um die 500€. Ein Visa müsst ihr im Vorfeld nicht beantragen sondern erst eine Einreisegenehmigung am Flughafen. Ihr solltet unbedingt 50$ in Bar für die Gebühr dabei haben. Ebenso bei der Ausreise, auch da verlangt Sansibar nochmal um die 50$ Ausreisegebühr- ich wusste dies vorher nicht und hatte zum Glück noch 40€ in der Tasche. Auch damit waren die Flughafenmitarbeiter zufrieden.

Ankunft
Nach Ankunft am Flughafen müsst ihr die Einreisegebühr während des Passchecks zahlen. Um euch vom Flughafen aus weiter zu bewegen, empfiehlt es sich ein Taxi oder ein Dalla-Dalla(typisches Sammeltaxi und viel günstiger als herkömmliche Taxen)zu nehmen. Hier müsst ihr euch hartnäckig und handelbereit zeigen. Fast immer wird der Taxipreis viel zu hoch für Touristen angesetzt.

Geld
Auch empfiehlt es sich direkt am Flughafen Geld zu wechseln. Automaten stehen bereit. Falls ihr euch erst einmal in Stonetown aufhaltet, dann reicht ein kleiner Geldbetrag, denn Geldautomaten findet ihr in der Stadt auf jeden Fall. Jedoch außerhalb von Stonetown, an den kleineren Küstenregionen, habt ihr dann höchstens noch die Möglichkeit, in einer Art “Wechselstube“ zu tauschen und das für einen meist deutlich schlechteren Kurs. Also eine Kreditkarte ist fast ein Muss, beziehungsweise macht es euch einfacher.
Die Währung auf der Insel nennt sich Schilling oder inselsprachlich “Schillingi“ und der Kurs beträgt so etwa 1:2000. Eine Limo beispielsweise kostet zwischen 1000 und 2000 Schilling also zwischen 0,50 Cent und einem Euro. Eine Suppe im Dorf auch um die 2000.

Sprache
Die Landessprache Sansibars ist Swahili. Mit guten Englischkenntnissen seid ihr aber auch gut ausgestattet. Was sicher nicht verkehrt ist, euch ein paar Wörter wie “hallo“ oder “Danke“ anzueignen.

mamafatumazanzibar
Hier findet ihr das kurz genannte Hostel in Nungwii. Super Leute, lecker Frühstück, faire Preise und ca. Zehn Minuten vom Strand

tansania/reiseberichte
Auf dieser Seite hab ich mich ein wenig vorab belesen.

sansibar-sultan-sands
Dieser Blog enthält auch hilfreiche Tipps.

  • Ich würde euch in jedem Fall empfehlen ein Schlafsack-Inlett mitzunehmen, bspw. das von Cocoon, da seid ihr zudem noch vor Moskitos geschützt und könnt euch, falls sich die Möglichkeit ergibt, spontan irgendwo niederlassen.
  • Zudem gute luftige und trittsichere Sandalen, ich hatte nur ein Paar Birkenstock dabei und war ausreichend ausgestattet.
  • Gegen Moskitos gibt es auf der Insel super wirksames selbstgemachtes Lemongrasöl.
  • Packt euch auch ne Stirnlampe mit ein, denn hin und wieder bricht das Stromnetzwerk zusammen und je nach Saison, geht gegen sieben die Sonne unter und die Wege in den Dörfer sind meist nicht beleuchtet und zudem sehr uneben.
  • Außerdem empfehle ich euch eine luftige Kopfbedeckung, die Sonne auf Sansibar sollte nicht unterschätzt werden, es gibt nen tollen Hut von Outdoor Research aus Stroh.
  • Sansibar ist (streng) muslimisch, deshalb respektiert dies und spaziert nicht im Bikini oder zu kurzen Hosen in den Dörfern herum. Ich hatte immer ein leichtes Tuch dabei, was ich mir über die Schultern oder die Hüften werfen konnte.
  • Nehmt euch unbedingt euer eigenes Schnorchelset mit. Auf desinfiziertes Equipment, was ihr leihen könntet würde ich mich nicht verlassen.

Ich hatte den aktuellen Lonely Planet dabei. Für meinen Anspruch war es mehr als ausreichend. Verlasst euch nicht auf das Geschriebene, sondern fragt Einheimische und lest Reiseberichte, da habt ihr mehr davon.

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