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Bolivien

Bolivien

Bolivien

Nachdem wir in einem Geländewagen Chile erkundet hatten, bereisten wir Bolivien zum Ende unserer einjährigen Weltreise. Via geführter Jeeptour durch das chilenisch-bolivianische Altiplano erreichten wir den Salar de Uyuni. Nach einer Nacht im Zelt auf dem größten Salzsee der Erde reisten wir weiter ins herrlich entspannende Sucre. Via Holper-Bus gelangten wir anschließend in den Torotoro-Nationalpark mit seinen Dino-Spuren, bevor wir Boliviens spannende Hauptstadt La Paz erlebten. Von dort aus flogen wir nach Rurrenabaque, einer kleinen Stadt nahe des Parque Nacional Madidi. Hier zelteten wir einige Nächte im Dschungel. Mit Zwischenstopp auf der touristisch belagerten Isla del Sol setzten wir unsere Reise in Peru fort.

Warum Bolivien

Bolivien ist wahnsinnig spannend! Naturliebhabern bietet es undurchdringbare Regenwälder, Andenvulkane und Salzseen riesigen Ausmaßes. Um das von Bergen eingekesselte, pulsierende La Paz zu erkunden, lohnen sich mehrere Tage. Zudem gelingt es kaum einen Reisenden, dem unglaublich entspannten Flair Sucres zu widerstehen und nicht doch – entgegen der Planung – länger zu bleiben.

Gegend um den Torotoro-Nationalpark
(Daniel Mathias)Stachlige Bäume des Madidi-Nationalparks
(Daniel Mathias)Laguna Colorada
(Daniel Mathias)

Was Sie schon immer über diese TOUR wissen wollten…

Zelten im weißen Nirgendwo
Von San Pedro aus überqueren wir via Jeeptour die bolivianische Grenze und sind froh, einmal nicht selbst zu fahren, bekocht zu werden und in einem echten Salzhotel zu schlafen. Ich genieße die Gespräche mit anderen (Leipziger) Tourist*innen, blieb uns in den vergangenen Monaten mit Zelt und Mietwagen doch zumeist "nur" Zweisamkeit. Fast geraten da die farbenfrohen Lagunen des Altiplanos in den Hintergrund. Der weltweit größte Salzsee ist das Ziel unserer Tour.
Noch vor Sonnenaufgang erreichen wir den Salar de Uyuni, der Fahrer schaltet die Scheinwerfer aus und wir streifen wie Schatten über diese unendliche Salzwüste. Über 10.000 Quadratkilometer misst der Salar, ein abflussloses Becken auf etwa 3600 m Höhe. Wir bitten den Fahrer uns auszusetzen und ein großer Traum wird plötzlich Realität: wir zelten in diesem weißen Nirgendwo.
Der stillste Ort der Reise?
Dennoch sind wir ziemlich erleichtert, als uns der Fahrer am nächsten morgen ohne GPS wiederfindet… Gerade rechtzeitig verlassen wir die Stadt Uyuni, bevor Blockaden und Streiks – für Bolivien charakteristisch – den gesamten Busverkehr lahm legen. Wir gönnen uns ein paar Tage Auszeit im schönen Sucre. Zelt, Kocher und Kleidung benötigen eine Generalreinigung. Wir auch. Und beim Kauf erster Souvenirs wird unsere baldige Rückkehr nach Deutschland plötzlich erschreckend greifbar.

Hundewelpen im Plastikbeutel
Wir reisen weiter nach Cochabamba, in einem Bus, der scheinbar vom Staub der Jahre zusammengehalten wird. Da viele Passagiere weder lesen noch schreiben können, dauert es eine Weile, bis ein jeder seinen Platz gefunden hat. Draußen ziehen namen- und schmucklose Siedlungen vorbei, Müllberge, Pommes-Buden. Nebenan wickelt und stillt eine Mutter ihr Kind, eine Oma transportiert ihren Hundewelpen im Plastikbeutel, irgendwann beginnt es (in den Bus) zu regnen…
Wir flüchten in das beschauliche Bergnest Torotoro, gelegen im gleichnamigen Nationalpark, der vor urzeitlicher Schönheit strotzt. Die umliegende Landschaft bildete einst weites Grasland, das im Laufe der Jahrmillionen einsackte – die Abbruchkanten ragen nun ringsum in den Himmel, riesigen eingebrochenen Eisschollen gleich. Hauptattraktion des Parks sind die etwa 2500 versteinerten Dinosaurierspuren und Fossilien, die noch nach über 65 Millionen Jahren an ausgedehnte Wanderungen der Riesen erinnern.

Mittellos unterwegs
Nach dem Diebstahl in Chile und der Sperrung der VISA-Karten neigen sich unsere Bargeldvorräte dem Ende. In Santa Cruz empfangen wir zwar pünktlich eine Notfall-VISA, doch die Hetzerei durch sämtliche Banken bleibt erfolglos. Weder die Notfall- noch die verbleibende EC-Karte funktionieren hier, völlig entnervt sitzen wir schließlich auf dem Trockenen. Es bleibt nur der kostspielige Transfer über Western Union. Der Dank gilt unseren Eltern, ohne deren unermüdliche Hilfe wir nicht nur in dieser Situation schlicht aufgeschmissen wären!
Mit einer knattrigen Propellermaschine fliegen wir nach Rurrenabaque, einem feuchtwarmen Urwaldstädtchen am Rande des Madidi-Nationalparks. Dieser zählt zu den weltweit artenreichsten und größten Regenwaldschutzgebieten. Um fragwürdige Touranbieter zu meiden, quartieren wir uns für vier Tage in einer eher höherpreisigen Ecolodge ein, tief im Amazonas-Dschungel gelegen. Die Angestellten entstammen einer kleinen Urwaldkommune, ein Teil des Geldes fließt in deren Entwicklung. Mit Machete und Gummistiefeln pirschen wir durchs Dickicht, dank des Guides bleibt kein Zuckerkäfer, Morpho-Schmetterling und Kolibri unentdeckt.

Nur mit viel Geduld und höflichstem Spanisch erhalten wir die Erlaubnis, sie zu fotografieren.
(Daniel Mathias)Hirtenkinder im Torotoro-Nationalpark
(Daniel Mathias)Einwohner Torotoros
(Daniel Mathias)Milchstraße über den Salar de Uyuni
(Daniel Mathias)Zwischenstopp auf dem größten Salzsee der Erde
(Daniel Mathias)Salar de Uyuni: Der stillste Ort des Landes?
(Daniel Mathias)versteinerte Klaue eines Velociraptor im Toro-Toro-Nationalpark
(Daniel Mathias)Auf dem Markt in La Paz: Der „Pachamama“ werden getrocknete Lamaföten als Glücksbringer geopfert
(Daniel Mathias)La Paz bei Sonnenaufgang
(Daniel Mathias)Zelten im Madidi-Nationalpark
(Daniel Mathias)Gegend um den Torotoro-Nationalpark
(Daniel Mathias)Stachlige Bäume des Madidi-Nationalparks
(Daniel Mathias)

Flucht von der Sonneninsel
Aufgrund vieler Empfehlungen reisen wir zügig weiter zum Lago Titicaca, dem mit 3800 m höchsten beschiffbaren See der Welt. Auf der viel gerühmten Isla del Sol erleben wir zwar farbenfrohe Dämmerungen, entfliehen dem touristischen Trubel aber schon nach einem Tag Richtung peruanische Grenze. Kurz vor der Abfahrt nach Peru checken wir noch einmal unsere Mails. Und siehe da: meine VISA, per DHL-Kurierpost vor vier Wochen nach La Paz gesandt, ist doch tatsächlich noch in der Botschaft eingetroffen! Wieder zurück in der bolivianischen Regierungsstadt empfangen wir die Kreditkarte wirklich – jedoch mit erneuter Überraschung. Sie ist einmal quer in der Mitte geknickt, der Magnetstreifen unbrauchbar. Zum Glück erweist sich der Chip als intakt und der bolivianische Geldautomat spuckt endlich frisches Geld aus!

Bolivianisches Gefühlschaos
Inzwischen verbindet uns mit Bolivien eine echte Hassliebe. Landschaftlich wahnsinnig kontrastreich, bewegten wir uns binnen weniger Tage zwischen Salzseen, Dschungel, rostroten Felsen und schneebedeckten Andengipfeln. Doch wurden unsere Geduld und die reisemüden Nerven des Öfteren auf die Probe gestellt. Das Land wird beherrscht von Misswirtschaft, Korruption, Straßenblockaden, Fehlinformationen, Siesta, Stillstand. Im Verlauf eines einzigen Tages schwankten unsere Gefühle zwischen staunender Begeisterung und absoluter Frustration. Doch ist das letztlich nicht der Reiz des Reisens?

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