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Roadtrip über den Balkan

Roadtrip über den Balkan

Ein Roadtrip entlang der Traumstraßen an der Adriaküste, durch wunderschöne mittelalterliche Städte (Kotor, Dubrovnik), vorbei an 2.500m hohen schneebedeckten Bergen (Durmitor Nationalpark) zur tiefsten Schlucht Europas (Tara Canyon) und einem der ungewöhnlichsten Orte der Welt (Niegos Mausoleum). Dabei jedoch auch gelegentliche geschichtliche Erinnerungen am Platz des Ausbruchs des ersten Weltkrieges in Sarajevo, an die Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo aber auch an die Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren. Dabei jedoch nicht zu vergessen die Herzlichkeit der Bevölkerung und das Verspeisen von ganz viel Cevapcici.

Der Balkan übt schon seit längerer Zeit eine tiefe Faszination auf uns aus. Ein Schmelztiegel der Kulturen mit Kirchen und Moscheen, überaus gastfreundlichen Menschen, atemberaubender Natur, schneebedeckten Berggipfeln und heißen Abenden am Mittelmeer. Nachdem wir schon einige Jahre vorher Albanien und Mazedonien bereist hatten, wollten wir weitere Regionen des ehemaligen Jugoslawien bereisen und dabei die Flexibilität eines Mietwagens nutzen – also einen Roadtrip über den Balkan machen.

1. Tag:
Früh mit dem Auto von Dresden zum Flughafen Prag gefahren, von wo aus wir mit SmartLynx von Prag nach Dubrovnik in Kroatien geflogen sind. Direkt am Flughafen in Dubrovnik nahmen wir unseren Mietwagen (Fiat Punto) in Empfang und fuhren die atemberaubende Küstenstraße entlang der Adriaküste bis nach Neum in Bosnien & Herzegowina.
Beim Grenzübertritt von Kroatien nach Bosnien & Herzegowina (EU-Außengrenze) erwarteten wir einige Probleme, da einer unserer Reisegefährten nur mit einem Personalausweis reist. Wir wurden jedoch ohne Passkontrolle von den Grenzbeamten durchgewunken. Bei einem kurzen Halt in einer Ruinenstadt hinter der bosnischen Grenze, sahen wir ein Straßenschild mit sehr vielen Einschusslöchern.
Der Bosnienkrieg von 1992-1995 ist im Land noch an vielen Stellen sichtbar. So sind bspw. auch an vielen der zweisprachigen Ortsschilder in Herzegowina die kyrillischen (serbischen) Bezeichnungen durchgestrichen. Auf der Weiterfahrt kamen wir am Hutovo Blato Naturpark vorbei, bevor wir einen weiteren Stopp in Pocitelj machten. In Pocitelj staunten wir das erste Mal auf der Reise über die religiöse Vielfalt des Landes, denn hier waren Kirche und Moschee nur wenige Meter voneinander entfernt. Nachdem wir auch die Burg von Pocitelj besichtigt hatten, ging es mit dem Mietwagen weiter bis nach Mostar (90.000 Einwohner).
Nachdem wir ein Hotel gefunden hatten und unser Auto für 5 Euro am Tag auf einem sicheren Parkplatz abgestellt hatten, schauten wir uns die Stadt etwas genauer an. Aus der wunderschönen Altstadt sticht die berühmte Brücke über die Neretva noch einmal heraus. Diese Brücke (UNESCO Weltkulturerbe) wurde 1556-1566 gebaut und 1993 durch kroatischen Beschuss zerstört. Durch den Wiederaufbau bis 2004, wurde die Brücke zu einem Symbol für den Bosnienkrieg. Direkt neben der Altstadt gibt es in Mostar noch einige Gebäude, welche großflächig abgesperrt sind, da sie noch Minen und Munition aus dem Bosnienkrieg enthalten können.
Glücklicherweise gab es direkt neben der berühmten Brücke eine schöne Gaststätte, bei der wir zu Bier und Cevapi (große Hackfleischplatte) den Vollmond über der alten Brücke bestaunen konnten. Dank der Bosnischen Mark, welche früher direkt an die Deutsche Mark und jetzt an den Euro gekoppelt ist, fällt die Umrechnung der Preise in Bosnien & Herzegowina sehr einfach.

2. Tag:
Nach dem Frühstück im Hotel gingen wir zum Parkplatz. Als wir losfahren wollten, begann eine große Diskussion mit dem Parkplatzwächter (selbsternannter Touristenpolizist) über die Bedeutung von 5 Euro Parkgebühr pro Tag. Da er uns mit der echten Polizei drohte, haben wir zusätzlich 5 Euro bezahlt und sind anschließend entlang des Neretva-Flusses bis nach Jablanica gefahren, von wo aus wir einen Abstecher in den Blidinje Naturpark machten.
Dabei ließen wir uns weder von einer Schotterpiste, noch von Minenwarnungen am Wegesrand abschrecken (einige Gebiete in Bosnien & Herzegowina sind noch immer vermint, weswegen man unbedingt auf bekannten Wegen bleiben sollte). In der Nähe des Blidinje Bergsees verspeisten wir erneut eine große Hackfleischplatte, während im Restaurant ein altes Maschinengewehr über unseren Köpfen hing.
Anschließend fuhren wir vom Naturpark aus weiter nach Sarajevo (290.000 Einwohner). Nachdem wir in einem neu eröffneten Hostel ein 10-Bett Zimmer nur für uns gefunden haben und das Auto erneut auf einem bewachten Hinterhofparkplatz abgestellt hatten, schauten wir uns die Stadt etwas genauer an. Zuerst ging es zur römisch-katholischen Kathedrale, dann zur Gazi-Husrev-Beg-Moschee und zum alten Parlament. Von dort aus zum Kovaci Märtyrer-Friedhof (für gefallene Soldaten aus dem Bosnienkrieg) und zur gelben Bastion, von wo aus wir einen tollen Ausblick auf den Sonnenuntergang über Sarajevo hatten. Anschließend vorbei an der Stadtmauer und dem Kula Ploca Turm (Museum für den ersten Präsidenten Bosniens Alija Izetbegovic) und zum Sebilj, einem zentral gelegenen Brunnen. Danach in einem traditionellen Lokal Abendbrot gegessen und zur Ewigen Flamme gelaufen (Erinnerung an die Opfer des zweiten Weltkrieges). Abends haben wir auf booking.com unsere Unterkünfte für die nächsten 5 Tage reserviert.

3. Tag:
Frühstück gab es in einem rustikalen Lokal in der Altstadt von Sarajevo. Anschließend zur Lateinerbrücke gelaufen, auf der am 28.06.1914 Kronprinz Franz Ferdinand und seine Frau Sophia erschossen wurden. Dieses Attentat gilt als Auslöser des Ersten Weltkrieges. Weiter ging es zur Kaisermoschee und zum Basar. Im Anschluss daran checkten wir im Hostel aus und fuhren mit dem Auto zum ehemaligen Olympiastadion der Winterspiele von 1984.
Zwischen dem Olympiastadion und dem Olympiaturm befindet sich mittlerweile ebenfalls ein großer Friedhof. Weiter ging es zu den Twin Towers, welche während des Bosnienkrieges schwer zerstört wurden und jahrelang als mahnende Ruine in der Stadt standen (mittlerweile wieder saniert). In unmittelbarer Nähe dazu befindet sich das Hotel Holiday Inn, in dem ausländische Journalisten während des Bosnienkrieges gelebt haben.
Direkt daneben befindet sich eine Hauptverkehrsstraße, welche während des Bosnienkrieges als sogenannte „Sniper Alley“ traurige Berühmtheit erlangte. Als Sarajevo von 1992-1995 durch serbische Truppen eingeschlossen war, wurden Menschen, welche diese Straße überquerten, von serbischen Snipern aus den umliegenden Bergen erschossen. Um das alles zu verarbeiten, besuchten wir noch das „Tito Cafe“, eine Gaststätte, in der ehemaliges Kriegsgerät mittlerweile als Kinderspielplatz dient, Soldatenhelme als Lampen dienen und Plakate des ehemaligen jugoslawischen Staatspräsidenten Josip Tito die Wand zieren. Tito war im Zweiten Weltkrieg Partisanenführer und von 1945-1980 diktatorischer Staatschef Jugoslawiens. Nach seinem Tod zerfiel das ehemalige Jugoslawien durch mehrere Kriege (Kroatienkrieg, Bosnienkrieg, Kosovokrieg) in verschiedene Staaten. Das Dayton-Abkommen beendete den Bosnienkrieg 1995 und führte zur offiziellen Anerkennung von Bosnien & Herzegowina.
Jedoch wurde das Land in die Republik Srpska und die Föderation Bosnien & Herzegowina unterteilt und Sarajevo liegt genau auf der Grenze. Vom Tito Cafe aus fuhren wir weiter zum Flughafen von Sarajevo, welcher während der 3 jährigen Belagerung Sarajevos, zeitweise unter UNO Schutz stand. Dadurch gab es von 1992 an keinen direkten Weg mehr von und nach Sarajevo, weshalb 1993 ein provisorischer Tunnel (den wir uns anschauten) unterhalb des Flughafens errichtet wurde, durch den Sarajevo bis 1995 versorgt werden konnte. Dieser Tunnel war somit die einzige Verbindung zur Außenwelt und daher kriegsentscheidend. 12 Tonnen Güter wurden von etwa 4.000 Menschen pro Tag durch den Tunnel geschleust. Dennoch starben während der Belagerung Sarajevos mehr als 10.500 Einwohner.
Innerhalb weniger Stunden, wurde uns heute der Geschichtsverlauf Sarajevos anhand der Ereignisse: Beginn 1. Weltkrieg 1914, Olympische Winterspiele 1984 und Belagerung 1992-1995, wieder eindringlich bewusst. Nach dem Besuch des Tunnels fuhren wir mit unserem Mietwagen vorbei an einer mystischen bosnischen Pyramide (manche behaupten diese Bergformationen sind Zeugen einer untergegangenen frühen Hochkultur) bis hin zum Sutjeska Nationalpark, wo wir uns u.a. ein Weltkriegsdenkmal anschauten. Weiter ging es über die Grenze nach Montenegro. Um unsere vorher gebuchte Unterkunft zu erreichen, mussten wir uns entscheiden entweder über einen 1.900m hohen Pass zu fahren, der eventuell noch zugeschneit ist, oder 140 km Umweg zu fahren. Da es bereits anfing zu dämmern, entschieden wir uns für die landschaftlich reizvolle Strecke über den Pass. Im Ort Trsa war dann allerdings schneebedingt Schluss für uns und da es fast dunkel war, beschlossen wir in einer Herberge in Trsa zu übernachten.
Auch wenn Montenegro nicht zur EU gehört, ist die Landeswährung glücklicherweise Euro, den Montenegro einseitig 2002 eingeführt hat (also ohne Teilnahme an der Europäischen Währungsunion und somit de facto ohne Zustimmung der Europäischen Zentralbank).

4. Tag:
Nach dem Frühstück 2 Stunden bis zu unserer eigentlich gebuchten Unterkunft nach Zabljak gefahren. Unsere -um einen Tag verspätete- Ankunft stellte kein größeres Problem dar (wir mussten lediglich 3 Euro pro Person zusätzlich bezahlen). Mittags machten wir uns auf zum Durmitor Nationalpark (UNESCO Weltnaturerbe). Aufgrund unserer Verspätung wurde aus unserer ursprünglich geplanten 8-stündigen Wanderung zur Eishöhle allerdings nur eine schöne 5-stündige Wanderung über schneebedeckte Berge in der Nähe des 2.522m hohen Bubutov Kuk und um den Schwarzen See. Dabei kamen wir auch an einer Höhle vorbei, in der Tito während des Partisanenkrieges Unterschlupf fand.

5. Tag:
Vormittags haben wir uns auf die Suche nach einem guten Aussichtspunkt auf die Tara-Schlucht begeben. Aufgrund sehr schlechter Ausschilderung verliefen wir uns zunächst und als wir Bärenspuren im Schnee entdeckten, beschlossen wir an anderer Stelle weiterzusuchen. Zwei Stunden und unzählige Höhenmeter (zu Fuß und mit dem Auto) später fanden wir endlich den tollen Aussichtspunkt Curevac. Von hier hat man einen beeindruckenden Blick auf die tiefste Schlucht Europas (1.300m tief).
Anschließend fuhren wir weiter bis zur 350m langen Đurđevića-Tara-Brücke, wo wir bei Cevapcici und Bier eine Mittagspause einlegten. Von dort aus fuhren wir in den Biogradska Gora Nationalpark, wo wir eine einstündige Wanderung durch die Urwälder um den Biogradsko-See machten. Per Mietwagen weiter nach Kolasin, wo wir eine Unterkunft gebucht hatten. Leider stellte sich die gebuchte Unterkunft als dreckige Baustelle heraus und am Telefon teilte uns der Besitzer entschuldigend mit, dass er nicht fertig geworden ist und wir uns daher eine andere Unterkunft suchen sollten. Dies stellte zum Glück kein Problem dar, da wir in der Nebensaison waren.

6. Tag:
Von Kolasin aus mit dem Auto bis zum Grenzübergang zwischen Montenegro und Kosovo gefahren. Da unser Mietwagen für den Kosovo nicht versichert ist, wollten wir ihn an der Grenze abstellen und mit einem Taxi für ein paar Stunden durch den Kosovo fahren. Der Personalausweis eines Reisegefährten galt leider nicht für den Kosovo und aufgrund seines abgelehnten Einreiseversuches bekam er ein 3-seitiges Dokument, welches er in der Botschaft in Pristina abgeben sollte (nur wie sollte er ohne Reisepass dorthin gelangen!?). Also beschloss er während unseres Kosovo-Trips am Auto an der Grenze zu warten. Wir Anderen durften alle einreisen.
Freundlicherweise organisierten die Grenzbeamten ein Taxi für uns in dem sie alle vorbeifahrenden Autofahrer ansprachen, ob sie uns mitnehmen können. Bereits beim zweiten Auto hatten wir Glück – der Fahrer holte ein Taxischild aus seinem Kofferraum, befestigte es auf dem Dach und schon begann unsere Reise durch den Kosovo. Nach 5 Kilometern stoppte unser Taxifahrer an einem tollen Aussichtsrestaurant und lud uns zu Kaffe, Bier und einem kleinen Mittagessen ein (wir hatten ihm für die Taxifahrt 10 Euro pro Person gegeben, was im Kosovo zusammen ein kleines Vermögen ist). Glücklicherweise wurde auch hier der Euro eingeführt, was uns das Bezahlen erleichterte. Das Restaurantpersonal empfahl uns zudem noch einen Abstecher zu den nahegelegenen Wasserfällen des Weißen Drin. Anschließend fuhr uns unser Taxifahrer zum Patriarchenkloster von Pec (UNESCO Weltkulturerbe). An der Einfahrt zum Kloster mussten wir zunächst unsere Pässe einem Soldaten der KFOR zeigen, der aus Sicherheitsgründen das ganze Kloster bewacht. Wir durften einfahren und wurden im Kloster von einer Nonne begrüßt, die uns sofort auf ein Glas selbstgebrannten 55%igen Slivovice-Schnaps einlud.
Nach dieser Stärkung schauten wir uns eine Stunde lang das großartige Kloster inkl. eines 800 Jahre alten Baumes an. Außerdem erhaschten wir noch einen Blick in die beeindruckende Rugova-Schlucht, bevor uns unser Taxifahrer noch eine kleine Stadtrundfahrt durch Pec (100.000 Einwohner) ermöglichte. Dabei kamen wir u.a. an der St. Katharinenkirche, dem Basar und dem Marktplatz vorbei, bevor es wieder zurück zur Grenze ging. Zurück in Montenegro, fuhren wir mit unserem Mietwagen nach Plav, wo wir erneut eine Unterkunft reserviert hatten. Nach mehreren Anläufen fanden wir die gebuchte Unterkunft in einem Mietshaus, welches gerade saniert wurde. Einen Hinweis auf unsere gebuchte Unterkunft fanden wir leider nicht und so suchten wir uns erneut eine neue Unterkunft.

7. Tag:
Nach dem Frühstück ging es per Mietwagen über die albanische Grenze nach Vermosh. Eigentlich wollten wir in Vermosh wandern und anschließend durch Albanien bis nach Podgorica fahren, allerdings war die Straße dorthin ein unbefestigter Wanderweg und somit nichts für unseren Fiat Punto. Also wanderten wir 2 Stunden Richtung Lepushe durch die Bergwelt Nordalbaniens (unterwegs sahen wir eine 2m lange Schlange), bis ein Regenschauer uns einen Strich durch die Rechnung machte. Glücklicherweise halfen uns ein paar Holzfäller mit einem Dach über dem Kopf und ordentlicher Verpflegung (Bier, Salat, Brot, Wurst) aus. Als es eine Stunde später auch noch zu Hageln anfing, fragten uns die Holzfäller, ob sie uns zurück nach Vermosh fahren sollten. Dieses Angebot nahmen wir dankend an und staunten nicht schlecht, als 10 Minuten später ein Holzlaster vor uns stand.
Zu fünft quetschten wir uns ins Fahrerhaus und fuhren die 6km zurück nach Vermosh. Dort stiegen wir in unseren Mietwagen um und fuhren zurück über Plav und Kolasin durch Montenegro bis nach Podgorica (190.000 Einwohner). Auch in Podgorica hatten wir ein Apartment reserviert, welches laut Internet „exzellent“ sein sollte. Aufgrund der Erfahrungen der vorherigen Tage glaubten wir zwar nicht mehr dran, aber umso größer war die Freude, als wir das Apartment tatsächlich in einem exzellenten Zustand vorfanden (inkl. Bar, Terrasse und mehreren Schlafräumen – und das alles für 13 Euro pro Person).

8. Tag:
Mit dem Auto ins Stadtzentrum von Podgorica gefahren und nach dem Frühstück einen kurzen Stadtrundgang gemacht (Nationaltheater, Millennium-Brücke, Transformers). Um 9 Uhr öffnete die deutsche Botschaft und unser Reisegefährte wurde eingelassen um sein Dokument von der kosovarischen Grenze zu besprechen. Die Botschaftsmitarbeiter schüttelten mit dem Kopf als sie das Dokument sahen und rieten ihm, nicht darauf zu reagieren. Sollte es im Nachhinein Probleme geben, solle er sich nochmal an sie wenden. Also ins Auto gestiegen, vorbei am Platz der Republik zum nahegelegenen Dajbabska Gora Turm gefahren (den wir leider nicht erreichen konnten) und weiter bis zum Skutarisee gefahren (größter See der Balkanhalbinsel). Von Virpasar aus liefen wir entlang des Nationalparks bis zur Festung von Virpasar und anschließend wieder zurück zum Auto. Weiterfahrt zur wunderschönen Halbinsel Sveti Stefan, wo wir mittags 2 Stunden in der Adria badeten.
Via Budva und Cetinje sind wir dann zum Lovcen Nationalpark gefahren, wo wir entlang einer wahrlichen Traumstraße bis zum Mausoleum des montenegrinischen Nationaldichters Petar II. Petrović-Njegoš fuhren (Njegos legte im 19. Jahrhundert zugleich die administrativen Grundlagen für den Staat Montenegro). Dieses Mausoleum am Ende eines 1.660m hohen Berges, ist ein unglaublicher Ort, von dem aus wir eine traumhafte Aussicht auf 4 verschiedene Länder hatten (Kroatien, Bosnien, Montenegro, Albanien). Eine Serpentinenstraße mit 32 Spitzkehren führte uns entlang der Adriaküste dem Sonnenuntergang entgegen bis zur Bucht von Kotor (UNESCO Weltkulturerbe), wo wir uns in eine Jugendherberge einquartierten.

9. Tag:
Vormittags Stadtrundgang durch das mittelalterliche Kotor (24.000 Einwohner). Wir besichtigten ebenfalls die Stadtmauer und die Festung, von der aus wir einen tollen Ausblick über den einzigen Fjord des Mittelmeeres hatten. Mit dem Mietwagen sind wir anschließend in das ebenfalls wunderschöne Dorf Perast gefahren, wo wir einen kurzen Rundgang entlang der Promenade machten. Anschließend weiter nach Herzeg Novi gefahren, wo wir Mittag aßen und uns die Stadt anschauten. Nachmittags sind wir dann über die Grenze nach Dubrovnik (UNESCO Weltkulturerbe) in Kroatien gefahren. Nachdem wir eine Unterkunft gefunden hatten nahmen wir an einem Stadtrundgang auf den Spuren der Fernsehserie „Game of Thrones“ teil, welche u.a. in Dubrovnik (45.000 Einwohner) gedreht wird. Am Ende der Tour schauten wir uns noch individuell die nach dem Kroatienkrieg (1991) zerstörte und wiederaufgebaute Altstadt an (Pile-Tor, Festung Lovrijenac, Stadtmauer, Stadthafen und Rektorenpalast). Auf der zentralen Straße Stradun fand zudem gerade eine große Hochzeit statt. Abendbrot gab es diesmal in der Unterkunft.

10. Tag:
Vormittags fuhren wir zur Franjo Tudman Brücke und zum Aussichtspunkt Srd, wo wir jeweils einen tollen Ausblick auf das malerische Dubrovnik hatten. Anschließend nach Kupari gefahren, wo wir zwischen Kriegsruinen am Strand relaxten. Gegen 12:30 Uhr gaben wir den Fiat Punto wieder bei der Mietwagenfirma am Flughafen von Dubrovnik ab. Von 14:40-16:30 Uhr sind wir mit einem Airbus A320 von SmartLynx von Dubrovnik nach Prag geflogen und anschließend mit dem Auto nach Leipzig gefahren.

Kosten:

Flüge = 138€, Mietwagen = 40,17€( 160,67€/4), Unterkunft, Verpflegung, Eintritt und sonstiges = 378€; Gesamt = 556,17 Euro

Beste Reisezeit:
Heiße Sommer und regenreiche Winter; daher sind Frühjahr und Herbst für aktiv Urlaub auf dem Balkan die ideale Reisezeit (angenehmen Temperaturen und wenig Niederschlag)

Anreise:
Air Berlin, Germanwings, Lufthansa und Sun Express fliegen bspw. mehrmals pro Woche von Flughäfen in Deutschland nach Dubrovnik. Von Prag aus kann man teilweise sehr günstig mit Smartwings nach Dubrovnik fliegen

Einreise:
An allen Grenzen des Balkans (Ausnahme Kosovo) kann man mit einem deutschen Personalausweis einreisen, wenn man nicht länger als 90 Tage im Land bleiben möchte

Sprache:
Mit Englisch und gelegentlich auch deutsch, kommt man weitestgehend gut durch den Balkan.

Geld:
in Albanien zahlt man mit Albanischen Lek; in Bosnien & Herzegowina mit Bosnischer Mark (immer noch 1:1 an damalige DM gekoppelt), in Kosovo und Montenegro mit Euro und in Kroatien mit der Kroatischen Kuna

billiger-mietwagen
Seite auf der wir unseren Mietwagen gebucht haben

auswaertiges-amt
hier haben wir Reiseinformationen sowie länderspezifische Hinweise und Warnungen zum Balkan erhalten

booking
Seite auf der wir unsere Unterkünfte leider nicht immer erfolgreich reserviert haben

opodo
und hier haben wir unsere Flüge gebucht

Trekkingrucksack (60L) für die ganze Tour

Zipphose um zwischen kalten Gegenden (Schneebedeckte Berge im Durmitor Nationalpark) und heißen Gegenden (Strand von Sveti Stefan) platzsparend umschalten zu können

Navigationsgerät für Mietwagentour

Lonely Planet „Eastern Europe“; 2009
Positiv: hilfreich für grenzüberschreitende Touren, da er sehr vielfältige und detaillierte Infos zu mehr als 20 Ländern bietet (inkl. Stadtpläne, Bus- und Zugabfahrtszeiten und Fahrtdauer, Unterkunftsverzeichnis, kulturelle und geschichtliche Fakten und Restaurantempfehlungen)
Negativ: Im Vergleich zu Reiseführern der einzelnen Länder, finden sich speziell zu abgelegenen Zielen nur relativ wenig Informationen

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