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Auf dem Mount Meru (4562m üNN)

Auf dem Mount Meru (4562m üNN)

Auf dem Mount Meru (4562m üNN)

Im Dezember 2010 reiste ich von Äthiopien aus nach Tansania, um dort den höchsten Berg Afrikas, den Kilimanjaro (5895m üNN), zu besteigen und abschließend die weiten Ebenen der Serengeti zu besuchen. Der erste Höhepunkt wartete allerdings schon in der ersten Tagen im Arusha National Park auf mich: der Mount Meru.

Warum den Mt. Meru besteigen

Der Mount Meru ist mit seinen 4562 Metern einer der höchsten Berg Afrikas und zweifelsohne einer der attraktivsten. Das Mount-Meru-Massiv ist durch vulkanische Aktivität entstanden und seit den 60er Jahren Teil des Arusha National Parks. Dieser National Park ist berühmt für seine großen Büffelherden, seine “zahmen” Giraffen und den mythischen Bergelefanten vom Meru. Auf dem Weg hoch zum Gipfel durchstreift man diesen Nationalpark zusammen mit einem Ranger, der begleitet, beschützt und belehrt. Durch die häufigen Tiersichtungen – gerade im tieferen Bereich des Berges – hat die Wanderung den Charakter einer “Wander-Safari”. Der Mount Meru eignet sich vortrefflich als Vorbereitungs- und Akklimatisierungsberg für eine anschließende Kilimanjaro-Besteigung. Dabei stellt aber auch er eine große und anstrengende Herausforderung dar! Gegenüber dem Kilimanjaro bietet der Mount Meru folgende Vorteile: mehr Tiere, weniger Touristen, schönere Camps, entspanntere Gesamtsituation.

Endlich geht die Sonne aufBlick auf den Kili IIAuf dem Weg zum Mt. Meru

Wie waren die Etappen bis zum MOUNT MERU?

TAG 1
Momella Gate (1580m) – Miriakamba Hut (2514m): ca. 6km; ca. 4-5h Je nach Ausgangsort, Arusha oder Moshi, benötigt man 1 bis 1,5 Stunden Anfahrt zum Ngongongare Gate, dem Zugang zum Arusha National Park. Nachdem hier alle Formalitäten erledigt und alle Parkgebühren bezahlt sind, geht es auf ca. 14km durch den Nationalpark, wo bereits zahlreiche Tiersichtungen möglich sind. Am Momella Gate auf 1580 Metern endet der Komfort der motorisierten Fortbewegung; die erste Tagesetappe beginnt nach kurzem Lunch und Zuweisung eines Rangers.
Vom Gate aus geht es in Richtung Norden, über die Brücke des Ngare Nanyuki Rivers, auf die Momella-Hochebene. Dort erwarten einen schon die ersten Büffel und Giraffen; bald darauf kann man (bei gutem Wetter) den ersten Blick auf den ca. 65km entfernten Kilimanjaro erhaschen. Der erste Tag führt nur an wenigen Stellen durch den Schutz des Waldes – Sonne und Regen ist man im Falle des Falles voll ausgesetzt. Nach 4-5 Stunden anstrengendem Auftsieg erreicht man das Tagesziel, die 2514 Meter hohe Miriakamba Hut. Das Lager besteht aus mehreren großen Hütten, die als Schlafraum (mit hölzernen Etagenbetten), Küche und Speiseraum (mit Dachterrasse) genutzt werden; darüber hinaus gibt es Toiletten und sogar Duschen. Ein annähernd perfekter Tag endet mit einem warmen Dinner, einem wolkenfreien Sonnenuntergang (samt Blick auf den Kilimanjaro) und einem Kilimanjaro-Bier!

TAG 2
Miriakamba Hut (2514m) – Saddle Hut (3566m): ca. 6,5km; ca. 3-4h Die 2. Etappe ist etwas kürzer als die des Vortags, aber dafür deutlich anstrengender! Der Weg führt über steile Passagen und hunderte von hölzernen Treppenstufen durch einen undurchdringlich erscheinenden, immergrünen Wald. An jeder Ecke kann die nächste Überraschung lauern – besonders für Natur- und für Pflanzenfreunde. Zur Mittagspause hat man die 1000 Höhenmeter hin zur Saddle Hut hinter sich gelassen; den Nachmittag über hat man dementsprechend etwas Zeit, Körper und Seele zu schonen, oder aber den Little Meru (3801m) zu besteigen. Für den Aufstieg benötig man ca. 1 Stunde! Oben angekommen hat man entweder ein Wolkenmeer vor sich oder wird mit Panoramablicken auf Saddle Hut, Mount Meru und Kilimanjaro verwöhnt. Nach einer halbe Stunde Abstieg ist man wieder im Camp und sollte nunmehr Kraft für den morgigen Gipfelsturm sparen.

Blick auf den Kili IMt. Meru von untenAuf dem Weg zum Little Meru

TAG 3
Saddle Hut (3566m) – Socialist Peak (4562m) – Miriakamba Hut (2514m): ca. 19km; 12-12h Nach unruhiger Nacht und einem kurzen Frühstück geht es gegen 2:30 Uhr hinaus in die schwarze und windige Kälte des noch jungen Morgens. Die Stirnlampe weist den Weg, der nun durch immer niedrigere, spärlichere Vegetation führt. Nach ca. 1,5 Stunden erreicht man den sog. Rhino Point (3800m). Ab 4000 Höhenmetern spürt man den deutlich geringeren Sauerstoff-Partialdruck; zudem fällt der Schritt in den lockeren Lavahängen immer schwerer. Zum losen Geröll kommen bald danach große Felsbrocken, die mit viel Mühe überklettert oder umgangen werden müssen. Gegen 6 Uhr geht die Sonne langsam auf, die ersten Sonnenstrahlen wärmen, der aufkommende Wind beißt, Hoffnung kommt und schwindet – zumal die Optik des Mount Meru in der Morgensonne sehr beeindruckend ist.
Nach ca. 6 Stunden Gehzeit erreicht man schließlich den Gipfel, den Socialist Peak (4566m). Nach dem obligatorischen Gipfel-Photo und dem Eintrag ins Gipfelbuch geht es auf dem selben Weg zurück. Erstaunt und müde erkennt man den nächtlichen Weg kaum wieder! Nach insgesamt über 10 Stunden erreicht man die Saddle Hut, den nächtlichen Ausgangsort. Dort wartet eine verdiente Mittagspause mit warmen, stärkenden Lunch auf die erfolgreichen Gipfelstürmer! Doch das Tagesziel liegt noch gut 1000 Höhenmeter und 3 Stunden Wanderung entfernt. Hundemüde, aber überglücklich erreicht man die Miriakamba Hut am späten Nachmittag!

TAG 4
Miriakamba Hut (2514m) – Momella Gate (1580m): ca. 14km; 4-5h Deutlich spürt man an diesem Morgen Knie und Muskeln! Nach Frühstück und obligatorischer Trinkgeldzeremonie für alle Helfer (wie Guide, Köche, Träger und Ranger) geht es über die “Southern Route” zurück ans Momella Gate und in die vermeintliche Zivilisation. Mit dem guten Gefühl des Gipfel-Sturmes lassen sich die großen und kleinen Wunder entlang des Weges besonders gut bestaunen: verzauberte Wälder, verwunschene Wasserfälle, Affen in den Wipfeln und ein riesiger Ficus, durch dessen Stamm hindurchgetreten wird (Arched Fig Tree).

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