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Mit der transsibirischen Eisenbahn nach Japan

Mit der transsibirischen Eisenbahn nach Japan

Mit der transsibirischen Eisenbahn nach Japan

Es ging mit dem Zug von Frankfurt/Main nach Moskau. Dort haben wir übernachtet, um am nächsten Tag die transsibirische Eisenbahn bis zum Endziel Wladiwostok zu nehmen. In der Stadt verbringen wir insgesamt 5 Tage, weil nur einmal in der Woche die Fähre nach Japan (Sakaiminato) mit einem längeren Aufenthalt in Donghae startet. In Japan fahren wir mit dem Zug von Sakaiminato nach Kyoto, Nara und Osaka. Mit dem Flugzeug fliegen wir vom Flughafen in Osaka zurück nach Frankfurt/Main.

Warum mit der Transsib bis nach Japan?

Wer träumt nicht einmal davon, etwas ganz Verrücktes zu tun und nach der Devise „Der Weg ist das Ziel“ verschiedene Länder zu bereisen? Mit der Idee im Herzen wurde ein grober Plan gefasst und nach dem passenden Ziel Ausschau gehalten.

Die Tempelanlage Fushimi Inari-Taisha in KyotoBahnhof von VladivostokNara

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Die Etappe vor dem Start
Von Frankfurt/Main (15.09.2016) startete die erste Gruppe über Berlin mit dem Nachtzug nach Moskau. Dort angekommen wurden im Schnellverfahren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie der Rote Platz mit der Basilius-Kathedrale und dem Moskauer Kreml angeschaut. Im Hotel „Azimut“ übernachteten wir und warteten auf die zweite Gruppe. Am nächsten Tag wurden großzügige Essensvorräte eingekauft, denn in den folgenden sechs Tagen sollte der Rossia-Zug mit angenehmen Schlafabteilen auf der berühmten Strecke der transsibirischen Eisenbahn unser Zuhause sein.

Viel Neues in kürzester Zeit
Mit einem traditionellen Samowar wurden Fertiggerichte oder Instantkaffee zubereitet. Während dieser Tage durchfuhren wir viele Ortschaften wie Kazan, Nowosibirsk, Omsk oder Irkutsk, die uns die Weitläufigkeit des Landes noch einmal aufzeigten. Mit ausgiebigen Ruhepausen, Bestaunen der Umgebung oder längeren Mahlzeiten, wo auch der Wodka und der getrockneter Fisch nicht fehlen durften, verging die Zeit sehr schnell. Nach 9.288 Zugkilometern erreichte der Zug seinen Endbahnhof Wladiwostok.

Wladiwostok begeistert
Am Hauptbahnhof angekommen, suchten wir zuerst den Obelisken auf, der das Streckenende der transsibirischen Eisenbahn verdeutlicht. Hier schloss sich auch der letzte Teil der Gruppe an, sodass wir nun zu zehnt die Reise nach Japan antreten konnten. Wladiwostok ist eine wichtige Hafenstadt in Russland und durfte lange Zeit nicht besucht werden. Besonders empfehlenswert ist der Hauptbahnhof, der im Zuckerbäckerstil erbaut wurde. Während der Restaurierung wurden viele historische Gegenstände liebevoll in das Objekt eingearbeitet, beeindruckend sind zum Beispiel der Fußboden und die Wandmalerei im Wartezimmer. An den Säulen des Haupteingangs sind noch Einschusslöcher zu sehen, die Rückschlüsse auf die Geschichte des Landes zulassen. Zudem befindet sich über dem Eingangsportal eine Büste des Zaren Alexander III., der als Gründer der Eisenbahnstrecke gilt.
Weitere Highlights sind das S-56 Submarine Museum oder der farbenprächtige Triumphbogen. Auch die kleine Einkaufsstraße lädt zum Verweilen ein. Wer dann noch etwas Zeit hat, sollte einen Besuch auf die Insel „Russki“ unternehmen oder eine Hafenrundfahrt machen. Bei der Hafenrundfahrt ist aber ein Reiseführer (z. B. Lonely Planet) ganz empfehlenswert, denn die Durchsagen zu den gezeigten Objekten finden nur auf Russisch statt. Kulinarisch gesehen dürfen bei einem Russlandbesuch die gefüllten Teigtaschen nicht fehlen, die in jedem Restaurant in verschiedenen Varianten zu finden und sehr lecker sind.

22 Stunden an Bord
Nach ein paar Tagen in Wladiwostok ging unsere Reise auch schon weiter. Wir nahmen die Fähre über Donghae (Südkorea) nach Sakaiminato (Japan). Das Schiff sah schon sehr verrostet aus, aber die Überfahrt sollten wir dennoch unbeschadet überstehen. Mit Erste-Klasse-Abteilen (ein 4-Bett-Zimmer und ein 6-Bett-Zimmer) kamen wir in den Genuss einer eigenen Dusche und Toilette. Die Zimmer auf der Fähre waren sehr klein und das Bett war, der Tradition entsprechend, nur eine ausgerollte Matratze. Dadurch, dass die Betten sehr dicht nebeneinander lagen, hatte man nur wenig Privatsphäre. Aber kein Problem, wenn man mit guten Freunden unterwegs ist und Freud und Leid teilt! Wenn man die Wahl zwischen 4- oder 6-Bett-Zimmer hat, sollte man auf jeden Fall das 6-Bett-Zimmer bevorzugen, denn es ist geräumiger und stilvoller mit seinen typisch japanischen, hölzernen Schiebevorhang vor den Fenstern eingerichtet.
Auf der Fähre konnten wir mit Won oder Dollar bezahlen. So kostete ein Abendbrot 10 Dollar. Es war in Ordnung, auch wenn es nicht sehr abwechslungsreich war. Leider besaß das Schiff keinen Aufenthaltsraum, sodass das gemeinsame Beisammensein entweder in den Zimmern oder auf dem Deck stattfinden musste. Jedoch entschädigten die Ruhe und die wunderschöne Landschaft, die man vom Deck aus hatte, für vieles. 22 Stunden dauerte die Überfahrt nach Donghae, einer Industriestadt in Südkorea. 

Bahnhof von Vladivostok von InnenChilianbau in DonghaeDonghaeDas Hostel Ebi in KyotoDie Innenstadt von VladivostokDer Obelisk von Vladivostok

Sakaiminato
Nacheinander wurden die Gäste aufgerufen, die nun von Bord gehen durften. Anschließend erfolgten zugleich die Einreiseformalitäten, bevor man dann das kleine Städtchen erkunden konnte. Besondere Sehenswürdigkeiten gibt es in diesem Ort nicht und zu unserer Zeit waren auch fast alle Geschäfte und Restaurants geschlossen. Auch der traditionelle Markt, auf den wir uns gefreut hatten, war nicht vorhanden. In bleibender Erinnerung bleibt eigentlich nur der etwas andere Anbau von Lebensmitteln. Zwischen den Häusern gab es Felder mit Chili, Sharonfrüchten und auf einer vielbefahrenden Straße wurde am Rand Reis getrocknet.
Die Reise mit der Fähre ging weiter und so erreichten wir nach 15 Stunden Sakaiminato. Schon am frühen Morgen ertönte der schrille Weckalarm und die Schiffscrew sammelte fleißig die Zimmerschlüssel ein. Die Einreise erfolgte relativ schnell und mit kostenlosen Shuttlebussen wurden wir zum Bahnhof gefahren. Da wir noch etwas Zeit hatten, schauten wir uns ein wenig die Stadt an.
Überall in Sakaiminato sind Figuren und Skulpturen von dem japanischen Amine-Autor Shigeru Mizuki aufgestellt. Als besonderes Mitbringsel kann man zum Beispiel die verschiedenen Stempelmotive, die an jeder Ecke vor einem Restaurant oder Geschäft zu finden sind, auf einer Postkarte sammeln.

Eine knappe Woche Japan
Gegen Nachmittag nahmen wir unsere Reise wieder auf und fuhren unter anderem mit dem berühmten Shinkansen ins Landesinnere. Ausgestattet mit typischen kulinarischen Köstlichkeiten wie zum Beispiel Reisbällchen oder Sandwich mit Bananen und Erdbeeren genossen wir die vorbeifliegende Umgebung Japans. Während dieser Zugfahrt erhaschten wir auch einen kurzen Blick auf das hell erleuchtet Schloss von Himeji. Gegen 20 Uhr erreichten wir den Bahnhof in Kyoto. Unsere Unterkunft „Hostel Ebi“, welches wir preisgünstig über booking.com gebucht hatten, lag sehr zentral und war ein perfekter Ausgangspunkt, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Die Unterkunft selbst war sehr sauber und die Angestellten sehr nett. Auch die Schlafbereiche sind positiv zu erwähnen. Durch schwere Schiebevorhänge hat man in seinem Schlafbereich (Frauendorn) ein wenig Privatsphäre und am Kopfteil befindet sich ein verstecktes Fach, in dem man seine Wertgegenstände über Nacht gut aufbewahren kann. Eine Straße vom Hostel entfernt befindet sich das bekannte Ramenrestaurant „Kairikiya“, welches wirklich ein absolutes Muss ist. Leider ist es relativ klein, sodass man gegebenenfalls etwas warten muss.
Die Tempelanlage „Fushimi Inari-Taisha“, der Bambusgarten „Sagano-Arashiyama“ und ein Stadtbummel durch die Altstadt sind sehr zu empfehlen. Mit dem Zug kann man innerhalb einer halben Stunde Nara erreichen. Dort befindet sich der weltweit größte Buddha in einem wunderschönen und beeindruckenden Holzhaus. Nara war früher eine Königstadt und hat sehr zugängliches Damwild, das gern das Essen aus der Hand nimmt. Wenn man in Japan Zug fährt, sollte man sich unbedingt eine Lunch Box leisten. Es gibt sie an jedem Bahnsteig und die Vielfalt ist atemberaubend. Während der knappen Woche in Japan, die viel zu kurz war, haben wir einen kleinen Einblick in die Kultur gewinnen können.

Nach der Zugfahrt von Kyoto nach Osaka nahmen wir den A380, der uns sehr komfortabel wieder nach Hause (Frankfurt/Main) brachte. Es war eine sehr außergewöhnliche Reise, die man mal machen kann.

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