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Slowenien – ein Land versteckt in Europa

Slowenien – ein Land versteckt in Europa

Slowenien – ein Land versteckt in Europa

Für mich als Wanderer beginnt die schönste Wanderzeit im Spätsommer und Frühherbst. Die Sonne färbt die Wälder in goldenen Farben, lässt Wiesen in verschiedenen Grün erwachen und so verirrten wir uns Ende September in das wundervolle Land Slowenien. Ausgangspunkt für unsere Tagesausflüge war Bled, eine kleine Stadt mitten im Gebiet Gorenjska. Von hier aus starteten wir unsere Wanderungen, verstreut in alle Himmelsrichtungen. Zuerst entdeckten wir die Vintgar Schlucht mit seinem grünblauen Gebirgsfluss Radovna, am darauffolgenden Tag ging es in den Westen des Landes zum Bohinje See und dessen einmaligen Savica-Wasserfall. Nach den ersten beiden Wanderungen beschlossen wir in Ruhe die Stadt Bled und dessen Umgebung zu erkundigen. Einen Tagesausflug in die Hauptstadt Ljubljana ließen wir uns auch nicht entgehen und tauchten in eine verträumte, kleine Welt ein. Am nächsten Tag begannen wir unsere Frühwanderung in den Süden und genossen die aufgehende Sonne über Sloweniens Wälder. Die nächste Etappe war der Pokljuka-Klamm, wo wir den Slowenen Luca kennenlernten, der uns den Nordwesten des Landes zeigte. Das Gebiet um Kransjska Gora und dessen beeindruckenden Pericnik-Wasserfall zeigte uns Luca auf so eine bezaubernde und leidenschaftliche Weise – das mit der letzten Etappe unser Urlaub glorreich endete.

Warum Slowenien

20.273km2 – eine Fläche, die so groß ist wie unser Bundesland Hessen und dennoch ist es ein Land. Slowenien, das sich in der Mitte Europas versteckt und das trotz seiner kleinen Größe die Besonderheit besitzt, eine Vielfalt von verschiedenen Landschaften zu beherbergen. Im Westen entdeckt man die angrenzende Adria mit ihren Küsten und Stränden, im Norden bauen sich die alpinischen Berge auf, die mitunter über 2000m erreichen. Weiter im Osten gelangt man in die pannonische Tiefebene und wenn man sich Richtung Süden bewegt, wo die Grenze zu Kroatien beginnt, spürt man das mediterrane Klima und das Tor zum Balkan öffnet sich. Dazu kommt, dass über die Hälfte des Landes mit Wald bedeckt ist. Dieser wird durch die Einrichtung von Nationalparks geschützt. Der bedeutendste von ihnen ist der Triglav-Nationalpark und ist für jeden Wanderer ein Traum. Ein sehr wichtiger Aspekt ist, den man unbedingt erwähnen sollte, dass man alle Besonderheiten des Landes sehr schnell und mit kurzen Wegen erreichen kann.

BledPokljuka-KlammVintgar-Schlucht

Was Sie schon immer über SLOWENIEN wissen wollten…

Es gibt Zahlreiches in Slowenien zu entdecken. Egal zur welcher Reisezeit man reist – Slowenien bietet einen fast alles. Wir entscheiden uns für den Frühherbst und entdeckten auf Tagestouren die Landschaft Sloweniens.
Tour 1: Vintgar Schlucht Jeder, der Slowenien besucht, sollte auf gar keinen Fall die Vintgar Schlucht vergessen, sogar sich entgehen lassen. Von Bled aus starten wir die Wanderung Richtung Norden. Die Wege sind ausgezeichnet und erfolgen über Wiesen und Wälder, sowie über das Dorf Podhom, wo man auch schon die ersten „kozolci“, Heuharfen, entdeckt. Eine Einzigartigkeit, die man fast nur in Slowenien entdeckt. Es sind große überdachte Gerüste über den Heu zum Trocknen gestapelt wird. Der Wind trocknet das Heu und schützte es vor den ankommenden Regen. Bald erreichten wir die Pforte des Vintgar Klamm. Leider muss man für diesen wunderschönen Ort Eintritt bezahlen, aber es lohnt sich wirklich. Über kleine Holzstege und Brücken, die nur knapp über den grünblauen Gebirgsfluss verlaufen, geht der Weg durch diesen bezaubernden Ort, der das Geld schnell vergessen lässt. Auf einen 1,6km langen Weg führt der Klamm und endet am Wasserfall Sum. Der noch einmal die tobende Kraft des Flusses Radovna beweist und die Natur in seiner Einzigkeit hervorruft.

Tour 2: Bohinj See
Der wohl der meistbesuchte und bekannteste Wasserfall in Slowenien ist der Savica-Wasserfall. Unsere Route begann in Ribčev Laz und diese beginnt an der Spitze des Bohinj See. Es beginnen von dort zwei Wege, man könnte meinen, einen leichten und einen schwierigen Wanderweg. Natürlich entschieden wir uns für den schwierigen, da dieser mitten durch den Wald führt und der Weg von Moos umrandet ist und über rustikal gebaute, ich nenne sie mal, Halbbrücken mit liebevoll angebauten, einhändigen Geländer verläuft. Der Weg zum Wasserfall ist bezaubernd. Er führt steil hinauf und lässt dadurch schon die Vorfreude verspüren nicht nur einen Wasserfall zu sehen, sondern auch eine herrliche Aussicht zu genießen. Zu erwähnen ist, dass der Wasserfall zum Nationalpark gehört und mit einem Eintritt der Zutritt gewährt wird. Ein Wasserfall ist immer beeindruckend, vor allem wenn gleich zwei entspringen, wobei einer der beiden aus einer Höhe von fast 50m senkrecht mündet. Danach starteten wir die Umrundung des Bohinje Sees, der der größte Natursee Sloweniens ist. Da viele Besucher nur den Wasserfall sehen möchten, streift man fast alleine auf dem Waldpfad angrenzend zum Ufer des Sees und genießt bei einer Pause die bunten Wälder Sloweniens, die mit Sonne ihren Farbenpracht ausspielen.
Unsere Wanderung dauerte fast sechs Stunden und so genossen wir in einem kleinen wundevollen Café unsere heiße, spanische Schokolade, bevor es mit dem Bus nach Hause ging.

Tour 3: Ljubljana
Natürlich ließen wir uns die slowenische Hauptstadt Ljubljana, auch Laibach genannt, nicht entgehen. Mit dem Bus erreichten wir von Bled aus in Kürze die Stadt und begannen bei wunderbarem Sonnenschein unsere Stadttour an der berühmten Dreierbrücke (Tromostovje). Der Fluss Ljubljanica durchzieht die Stadt und prägt das Stadtbild, da man viele wunderschöne, verzierte Brücken überqueren kann. Bei Tromostovje münden alle drei Brücken an ein und demselben Platz, wo dem Nationaldichter France Preseren ein Denkmal geweiht ist. Eine romantische Liebesgeschichte besagt, dass er eine Frau liebte, die nicht standesgemäß für ihn war. Seine unglücklich Angebetete finden wir in einer Seitenstraße in der Nähe des Denkmals, mit einem sehnsüchtigen Blick zu ihm gewandt. Von hier entdecken wir auch die mittelalterliche Burg, die über die Stadt thront und von wo man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt hat. Wie auch das Land ist auch die Hauptstadt des Landes nicht von großer Größe und nur knapp 280.000 Einwohner leben hier.
Zwar bekommt man schnell das Gefühl in einer modernen europäischen Hauptstadt zu sein, aber entdeckt man doch in ein paar Ecken die kleinstädtische Ruhe und das dörfliche Miteinander. Nachdem wir unseren Spaziergang durch die Stadt mit Abstechern zur Drachenbrücke, Presern-Platz und Ursulinenkirche beendet hatten, ließen wir uns am Ufer des Flusses nieder, wo man viele junge Studenten trifft und genossen ein kühles, slowenisches Bier.

Savica-WasserfallFrühwanderungPericnik-Wasserfall

Tour 4: Frühwanderung
Der Wecker klingelte und wenn man aus dem Fenster schaute, war noch kein Anschein von einem Sonnenstrahl zu sehen. So begannen wir unsere Frühwanderung Richtung Süden ausgehend von Bled, in die Region Jelovica. Unser Weg führt zunächst durch einen dichten Nebel, der kaum was von der Landschaft preisgab. Mit dem Eintritt in den Wald entdecken wir die erste Viehweide und machen uns mit den schon wachen Pferden bekannt. Doch die Zeit drängt und bald erreichen wir Goška travan auf 1100 Meter Höhe und genießen den Sonnenaufgang in seinen vollen Zügen. Am Anfang unsere Wanderung blieb uns der Ausblick durch den dichten Nebel verwehrt, doch die aufgehende Sonne ließe alle dichten Wolken verschwinden und wir erhielten einen atemberaubenden Ausblick über die Landschaft. Wir entdeckten den Bleder See und seinen malerischen Rahmen, der umgeben ist vom hoch angrenzenden Gebirge, wobei wir auch wieder die nicht mehr weiße Spitze des Triglav entdeckten. Nach einem ordentlichen Frühstück setzten wir unsere Wanderung fort und streiften über einsame Weiden und Hochebenen. Doch plötzlich wie aus dem Nichts kamen zwei Soldaten den Weg entlang. Doch es blieb nicht nur bei einem bald darauf konnten wir gar nicht so schnell zählen säumte sich der kleine Wanderweg mit zahlreiche Soldaten, die sich über unsere Anwesenheit sichtlich freuten. Nach einem gemeinsamen Plausch und einem gemeinsam geknippsten Gruppenbild verabschiedeten wir uns und begannen langsam unseren Rückweg.

Tour 5: Pokljuka-Klamm
Nach unseren erlebnisreichen Tagen zuvor entschieden wir uns für eine ruhige Tour durch den Pokljuka-Klamm, der auch zum Nationalpark Triglav gehört. Die Besonderheit des Weges ist, dass man auf der ganzen Strecke immer wieder auf kleine Naturwunder trifft, beginnend bei einer märchenhaften Moorlandschaft bis hin zur einer Felsenhöhle, die man durch eine Naturbrücke auch begehen kann. Als wir den Weg folgten, weisen Schilder darauf hin, dass durch ein Strom zur Zeit die Wege nicht begehen werden können oder man hat wie wir festes Schuhwerk an. Der Weg führt über schlammigen Boden und kleinen Bächen und endet an einem fast unheimlichen und trotzdem fabelhaften Ort. Man sitzt mitten zwischen Felswänden, die schon einen Menge Geschichten gehört haben und erlebt einen Blick auf die vielfältige Pflanzenwelt. Alleine saßen wir an diesem Ort und sogen alles mit unseren Sinnen auf, dann lernten wir den Wanderer Luca kennen, ein Slowene.
Luca kennt sein Land, glaub ich, wie im Traum. Man könnte ihm sie Augen verbinden, ihn irgendwo in Slowenien hinbringen und er würde trotzdem nach Hause finden. Nach einem kurzen small talk ließ er alle Zweifel „Ihr seid Wanderer“ fallen und lud uns auf eine Wanderung in sein Heimatgebiet ein.

Tour 6: Kransjska Gora
Mit dem Bus gelangen wir in den Nordwesten Sloweniens in Gozd Mastuljeck, in die Nähe der Stadt Kranjska Gora. Dort treffen wir uns mit Luca, der uns seine kleine Welt von Slowenien zeigen möchte. Mit dem Auto geht es weiter in Richtung Mojstrana, in das Vrata-Tal. Von hier aus starten wir unsere Tour und als ersten Zwischenstopp erreichen wir den Wasserfall Pericnik. Von weitem hört man schon man das tosenden Rauschen und dann nach einer kurzen Abbiegung erreicht man die Schlucht und entdeckt in seiner vollen Pracht den ersten Pericnik-Wasserfall (60m). Die Besonderheit ist, dass der Weg hinter dem fallenden Wasser weitergeht und man den zweiten, etwas kleineren Wasserfall entdeckt. Weiter geht es auf einem nicht so schwindelfreien Weg zur einer Anhöhe. Dort genießen wir von oben einen fantastischen Blick auf die Julischen Alpen. Luca führte uns dann weiter. Da der Wald für ihn sein zweites Zuhause ist, gehen wir meist abseits der Wanderwege und erleben Slowenien von seiner ganz „natürlichen Seite“.
Bis es schließlich auf einmal steil hinauf geht und wir kaum noch mit Luca mithalten können, dann erreichen wir seinen Lieblingsplatz, von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf die Wand des Triglavs (höchster Berg Sloweniens) genießt und die Schönheit des Triglavs bewundern kann.

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