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Tour de No(r)Way

Tour de No(r)Way

Tour de No(r)Way4 ½ Wochen mit dem Fahrrad durch Schweden und Norwegen. Zunächst fuhren wir von Trelleborg in Südschweden an Kattegat und Skagerrak entlang nach Oslo. Bis dorthin waren wir noch zu sechst. Die Wege der Gruppe trennten sich und wir machten uns zu dritt auf nach Nordwesten am Hardanger-viddaNationalpark vorbei in Richtung Sognefjord. Nach einem kurzen Abstecher in die Fjordwelt pedalierten wir im ZickzackKurs weiter in Richtung Norden. Die Highlights dabei waren der Rallarvegen, das 1400 m hoch gelegene Sognefjell, der Geirangerfjord und schließlich der Trollstigen, den wir trotz einer Sperrung überquerten. Anschließend ging es an der Küste weiter nach Trondheim. Nachdem wir den Trondheimfjord umrundet hatten, radelten wir über Ostnorwegen entlang der schwedischen Grenze zurück nach Oslo, um von dort mit der Fähre nach Kiel zu fahren.

Warum Norwegen

Ursprünglich hatten wir eine Tour von Trelleborg zum Nordkap geplant. Da wir jedoch bereits in den ersten Tagen merkten, dass wir lieber die Ruhe und Schönheit der Natur geniessen wollten, als nur auf Hauptstrassen einem fernen Ziel entgegenzufahren, entschieden wir uns stattdessen dafür, die landschaftlich reizvollen Fjells und Fjorde im Nordwesten zu entdecken. Trotz der zahlreichen Anstiege auf der Strecke haben wir diese Entscheidung nicht bereut, da wir jedes Mal mit zahlreichen eindrucksvollen Ausblicken und Abfahrten belohnt wurden. Auf dem Rückweg entdeckten wir dann schließlich auf flacheren Routen die endlosen und wenig besiedelten Waldgebiete im Osten des Landes. Wer abwechslungsreiche, wunderschöne und ruhige Landschaften geniessen will, der ist in Norwegen richtig. Das Jedermannsrecht sorgt zudem dafür, dass man abseits von überlaufenen Touristenzentren bleiben kann.

GeschafftImmer wieder schön, eine Passhöhe zu erreichenEin Blick zurück auf  der Abfahrt vom Rallarvegen Der Ausblick von einem unserer

Was Sie schon immer über Norwegen wissen wollten…

Habt Ihr immer wild gezeltet?
Ja, soweit uns dies möglich war. In den Fjordregionen sind Plätze dafür leider manchmal nur schwer zu finden. Die wenigen flachen Flächen, die dort zu finden sind, sind meistens landwirtschaftlich genutzt, so dass wir teilweise auf Campingplätze zurückgreifen mussten. Aufgrund schlechten Wetters mieteten wir zudem einige Male auch eine Hütte, um Klamotten und uns selbst mal wieder zu trocknen. Dabei lohnt es sich, ausserhalb der Hauptsaison um den Preis zu feilschen. So bekamen wir teilweise fast 50 % Rabatt, auch weil wir darauf hinwiesen, dass wir die Hütte am nächsten Morgen selber reinigen würden. Wenn man gar keinen „wilden“ Platz findet, lohnt es sich auch, an Wohnhäusern oder Bauernhöfen mit angrenzenden Wiesen zu fragen. Wir wurden dabei nur ein einziges Mal abgewiesen. Am besten fragt man bei jungen Leuten mit Kindern. Diese waren uns gegenüber meist am aufgeschlossensten.

War auf den Strassen viel Verkehr?
Nein. Im Gegensatz zu den Strassen in Deutschland herrschte in Norwegen tote Hose. Lediglich in den stark besiedelten Gebieten um Oslo und Trondheim hatten wir mit starkem Verkehr zu kämpfen. Ansonsten fühlten wir uns auf den Strassen aber sehr sicher. Zum einen auf Grund des niedrigen Verkehrsaufkommens, zum anderen auf Grund der sehr rücksichtsvollen norwegischen Autofahrer. Dort wo es uns möglich war, wichen wir auf neben der Strasse verlaufende Radwege aus. Oslo und Trondheim verfügen zudem über ein gut ausgeschildertes Radwegenetz, so dass man relativ gut in die Stadt hinein und auch wieder heraus findet.

Der  (eigentlich gesperrrte) Trollstigen; Wir haben geschobenVorsicht - Hinweis auf Unfallgefahren in OsloGeschafftImmer wieder schön, eine Passhöhe zu erreichen

Sind die Lebenshaltungskosten hoch?
Leider ja. Das Preisniveau bei Lebensmitteln liegt 1,5 bis 2,5 mal so hoch, wie in Deutschland. Besonders teuer sind Gemüse, Salat und Fleisch. Durch das staatliche Alkoholmonopol sind zudem die Preise für Alkohol astronomisch. Weine und Spirituosen sind nur in den staatlichen „Vinmonopolet“Läden zu kaufen. Spiritus für den Kocher bekommt man an vielen Tankstellen unter dem Namen „Rødsprit“ für 6-7 € pro Liter.

Wie war das Wetter?
Das Wetter hat uns immer stark an Aprilwetter erinnert. Meist leicht bedeckter Himmel mit blauen Löchern und ab und an mal ein paar Regenschauer. Insgesamt haben wir wohl mit dem Wetter Glück gehabt. Zwischendurch gab es mal eine Woche, in der wir jeden Tag mindestens einmal nass geworden sind. Bei einer längeren Tour kommt man um so etwas wohl nicht herum. Die Temperaturen waren kühl bis angenehm. Stark gefroren haben wir nie.

Wieviel Kilometer seit ihr täglich gefahren?
Im Durchschnitt sind wir auf der ganzen Tour hundert Kilometer am Tag gefahren. Dabei haben wir manchmal schon am Nachmittag unsere Räder abgestellt, wenn wir noch nicht soviel gefahren waren, aber ein schönes Plätzchen zum Übernachten gefunden haben. Andersherum sind wir auf weniger reizvollen Teilstücken aber auch mal länger gefahren.

Hattet ihr Probleme mit Mücken?
Vor der Reise haben wir in vielen Reiseführern über Skandinavien gelesen, dass man sich vor den Mücken dort nicht retten kann. So schlimm wie dort geschildert, erlebten wir diese Situation jedoch nicht. Abends trugen wir meist lange Kleidung, so dass wir lediglich die Mücken aus Gesicht und Nacken vertreiben mussten. Dabei haben wir teilweise auch an Seen gezeltet, wo es ja bekanntlich die meisten Mücken geben soll.

Würdet ihr eine solche Reise noch einmal machen?
Ja, auf jeden Fall. Es gibt keine bessere Möglichkeit, ein Land zu entdecken, als mit dem Fahrrad. Man ist flexibel, kann dort anhalten wo man will und teilweise Strecken fahren, die man mit dem Auto nicht erreicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass man von den Einheimischen nicht als irgendein Tourist angesehen wird, sondern dass sie einem gegenüber viel aufgeschlossener sind.

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