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Kurze Nachlese zur ISPO Munich 2013

Kurze Nachlese zur ISPO Munich 2013

Die ISPO 2013 schließt heute wieder ihre Türen. Wir sind schon zurück aus München – mit zum Teil spannenden Neuigkeiten. Aber auch mit dem Wissen, das für uns als Nicht-Ski-Händler die Outdoor in Friedrichshafen die wichtigere Messe darstellt. Viele Outdoorfirmen stellen ihre neuesten Schöpfungen eher im Sommer am Bodensee vor. Es dreht sich in München halt eher alles um Wintersport.

Wie immer zog es mich als Erstes auf die Award-Ausstellungsflächen, da man dort immer sehr konzentriert die Neuerungen in Augenschein nehmen kann.


Auffällig im Vergleich zur Outoor in Friedrichshafen ist die Flut an Preisen. Es gibt für jeden Messeschwerpunkt das Product of the Year, für alle Unterkategorien einen Gold-Preisträger und teilweise auch noch weitere Award-Gewinner. Und obwohl die Sieger-Firmen im Vorfeld der Messe bereits Presseerklärungen veröffentlich haben und in facebook auf der ISPO-Seite schon vor Messebeginn die Sieger vorgestellt worden sind, wurden die Award-Preisträger und die Begründungen der Jury zu den einzelnen Preisen erst am Montag auf der Messeseite online gestellt.  Für den Interessierten nicht gut gelöst war, dass die für die Präsentation der Hauptgewinner vorgesehenen Messeflächen auf 3 Standorte verteilt und teilweise so klein und in einer Ecke präsentiert worden sind, dass man fast sie übersehen hätte.

Allein 16 Unterkategorien gibt es für den Outdoorbereich, wobei 2013 drei Produkte den ISPO-Gold-Award bekommen haben, die auch schon auf der Outdoor 2012 im Mittelpunkt standen und teilweise für großes Aufsehen sorgten: die neue Luxury Lite Ultralite Cot (Liege von Thermarest), das Kletterseil Edelrid Snipe 9,8/10.0mm (gleichzeitig auch Product of the Year im Outdoorbereich) und der Muka Liquid Stove von Soto. Auch die Brede von Klättermusen, Goldgewinner in der Kategorie Outdoor Hardshell, ist längst keine Unbekannte mehr. Zu den weiteren Preisträgern im Bekleidungsbereich gehören dann auch die üblichen Verdächtigen: Arc’teryx, Mountain Hardwear, Marmot, Haglöfs, Norröna, Vaude, The North Face und Outdoor Research. Alles Firmen, die bekannt dafür sind, ihre Bekleidung so zu konstruieren, dass der Aufbau der einzelnen Produkte auf den vollen Bewegungsumfang des Trägers (Passform) ausgerichtet ist, zum Teil sehr minimalistisch daher kommt und dass eben diese Träger es dann auf Tour mit (fast) allen Wetterlagen aufnehmen können. Dazu kommt dann noch ein meist gelungener Materialmix (Tragekomfort) sowie eine sehr gute Verarbeitung. Natürlich ‚geht das Auge mit auf Tour‘: Die Bekleidung dieser Firmen überzeugen durch eine sehr oft gelungene Kombination zwischen Funktionalität und Design. Und, es sollte nicht unerwähnt bleiben: Auch im Skibereich konnte die Bekleidung von Haglöfs, Arc’teryx und Ortovox die Experten-Jury überzeugen.

Bei der Firma GORE-TEX® sind für den Herbst 2013 Neuerungen angekündigt. Die Membran GORE-TEX-Pro wurde überarbeitet und weiter an die Bedürfnisse der Nutzer angepaßt. Sie setzt sich zusammen aus einem mehrlagigen Membransystem mit unterschiedlichen ePTFE-basierten Mikrostrukturen, das fest sowohl mit dem Obermatrial als auch dem Innenfutter verbunden ist. Der Oberstoff für die Membran sollte mindestens 40d stark sein. Gore verspricht, das das neue Material Stürze, wie z.B. beim Skifahren v.a. abseits der Piste und Verschleiß durch häufiges Tragen ebenso locker unbeschadet weg stecken wird, wie raue Felsberührungen beim Klettern, reibende Klettergurte oder scheuernde Rucksackriemen. Härtetests mit Bergführern im Vorfeld machen Hoffnung. Ab Herbst wird es dann die neue Membran in den Jacken und Hosen von Arc’teryx, Haglöfs, Mammut, Marmot, Millet, Mountain Equipment, Norrona Patagonia sowie The North Face geben, um bei den Firmen zu bleiben, die bei uns im Store zu bekommen sind.


Nicht neu und trotzdem immer wieder Thema bei allen Präsentationen ist die Wolle. Das Repertoire reicht von der Merinowolle von Icebreaker über SwissWool von Orthovox bis hin zu Schurwolle von Ivanhoe. Und dann gibt es noch super natural, die Wolle und Kunstfaser auf eine sehr eigene Art verbinden. Das führt gerade bei sehr schweißtreibenden Aktivitäten zu einem sehr schnellen Feuchtigkeitstransport und kann für Leute, denen selbst die feinste Merinowolle von Icebreaker immer noch kratzt, eine gute Alternative als Baselayer darstellen. Neben den Spezialisten hat mittlerweile (fast) jede Firma Baselayer aus Wollen und auch Jacken und Pullover aus Wolle im Sortiment.

Bereits auf der ISPO 2012 stand das Thema alpine Sicherheitsausrüstung im Vordergrund. Und auch 2013 wurde an den unterschiedlichsten Messeständen über das Thema Sicherheit im Winter am Berg diskutiert. Dabei ging und geht es sowohl um die Weiterentwicklung von Lawinensuchgeräten als auch um die Neuentwicklung von ABS-Rucksäcken, die es ab kommenden Herbst von vielen Rucksackfirmen geben wird. Denn, immer mehr Neueinsteiger und Tourengeher zieht es abseits der Pisten in die Berge. Deshalb steht als Anforderung an das Equipment der Wunsch, dass die Geräte von heute auch von Laien unter Stressbedingungen gut und einfach zu händeln sein sollten. Man spricht dann gern vom intuitiven Design. Wobei, das betonen alle Vertreter: Immer wieder üben schafft Sicherheit beim Umgang mit den Geräten.

Meine persönlichen Highlights lassen sich kurz zusammenfassen: Aus dem Orderraum von Arc’teryx wollte ich nicht so schnell wieder herauskommen, v.a. die Jacken aus einem Mix von Daune und Coreloft haben mich begeistert :-D. Das neue Luhkka Cape von Fjäll Räven mit Daunenfüllung faszinierte mich genauso wie der Hjort EH – Stiefel von Hanwag, mit dem man keine kalten Füße mehr bekommt (Heizung integriert).  Auf unserer tapir-Testtour konnte ich mich schon von den Eigenschaften der Dry Q Elite-Membran von Mountain Hardwear überzeugen. Die Jacken für den kommenden Herbst haben zudem eine echt gute Passform und sind mit viel Liebe zu Details konstruiert worden.  Swisswool-Fäustlinge von Orthovox werden mich auf kommenden Wintertouren hoffentlich gut warmhalten. Und ab dem Herbst werde ich meine in die Jahre gekommene Hardshell-Jacke wohl ersetzen durch den Untracked Anorak von Patagonia. In der Vergangenheit wurde mir von Vertretern der einzelnen Firmen immer wieder gesagt: Frauen tragen keine Anoraks. Sie ziehen Oberteile nicht gern über den Kopf. Man musste sich immer mit den Männer- oder Unisex-Sachen behelfen, wenn es denn ein Schlupfblouson sein sollte. Danke Patagonia, dass Ihr entgegen dem Trend einen Anorak herausbringen werdet, den es (zunächst) nur für Frauen geben wird. 🙂

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