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tapire in luftiger Höhe: Workshop Baumklettern und Geocaching

tapire in luftiger Höhe: Workshop Baumklettern und Geocaching

Geocachen wird als Sport und Freizeitaktivität immer beliebter. Weltweit existieren derzeit ~2.000.000 Caches, nach denen gesucht werden kann, allein 280.000 davon in Deutschland. Neben einem guten Orientierungssinn und dem geübten Umgang mit GPS-Technik setzt diese Art der modernen Schatzsuche auch Fitness voraus und kann – je nach Schwierigkeitsgrad – zu einer körperlichen Herausforderung werden. Vor allem T5-Caches verlangen den Akteuren einiges ab: Tauchen, sich durch dunkle Höhlen tasten – und auf Bäume klettern.

Letzte Woche fanden sich einige tapire zu einer Schulung mit einem auf Seiltechniken spezialisierten Baumkletterer  zusammen. Wurfbeutelwerfen und -katapultieren, Baumklettern und Abseilen standen auf dem Programm. Denn im tapir gilt der Grundsatz, dass wir nicht nur graue Theorie wiedergeben, sondern praktisch fundiert beraten möchten. Das Training brachte die Teilnehmer_innen ganz schön ins Schwitzen, machte aber, wie man auf den Fotos sehen kann, auch großen Spaß. Mit dabei war auch tapir Andrea, die auf der Testtour im Thüringer Wald schon erste Erfahrungen mit der GPS-Schnitzeljagd  sammeln konnte. Ich wollte von ihr wissen, was genau sie ausprobiert und gelernt hat, was sie in Zukunft auch im tapir an interessierte Geocacher weitergeben kann – und ob sie ‚Blut geleckt‘ hat, nun öfter mit dem GPS-Gerät auf Schatzsuche zu gehen.

 

Was war deine Motivation, an der Schulung teilzunehmen?

Andrea: Ich liebte es schon immer, irgendwo hochzuklettern, ob nun beim Kistenklettern im Ferienlager, mit Flipflops auf den Apfelbaum oder auf das 5m-Sprungbrett – völlig egal. Baumklettern schien mir daher die perfekte Möglichkeit, mal wieder „hoch hinaus“ zu kommen. Da ich selbst nicht zu jener Gattung der tapire gehöre, die ständig in der Vertikalen unterwegs sind und daher auch reichlich wenig Erfahrung mit Sicherungsgeräten habe, schien mir die Schulung als sehr nützlich. Wenn man Dinge selbst ausprobiert, ergibt das einen größeren Lerneffekt als Zuschauen und Zuhören. Eine Woche vor der praktischen Schulung hatten wir uns bereits die Inhalte unserer neuen Geocaching-Vitrine im tapir – also Wurfbeutel, Logbücher und den Tannenzapfen zur Tarnung der Caches usw. – zu Gemüte gezogen, aber auch eine Trockenübung zum Baumklettern gesehen. Danach war für mich klar: Ich muss das probieren!

 

Den Wurfbeutel über einen vorher sorgfältig ausgewählten, tragfähigen Ast zu werfen, ist sicher nicht ganz so einfach, oder? Was sollten Neulinge vor allem beachten?

Andrea: Um kein Risiko einzugehen, sollte zum einen ein ausreichend dicker Ast gewählt werden, zum anderen soll das Seil am Ende in Stammnähe über den Ast gehen.

Außerdem sollte man in jedem Fall schon hierbei einen Helm tragen, denn gerade bei ungeübten Werfern kann der Wurfbeutel mal schnell woanders als geplant runterkommen. Außerdem kann morsches Geäst herunterfallen.

Wichtigste Voraussetzung für einen gelungenen Wurf ist eine locker liegende Wurfleine ohne Knoten, die zudem lang genug sein muss, da der Wurfbeutel mit seinen über 200g oder gar 350g doch schon einmal über das Ziel hinausschießen kann, wie ich selbst erlebt habe. Da mir die erste Würfe missglückten und ich viel Zeit mit dem Einholen der Wurfleine verbrachte, empfehle ich das vorherige Üben ohne Leine, um erst einmal herauszufinden, ob es sich besser von unten oder über dem Kopf werfen lässt. Doch Achtung – dies am besten auf freier Fläche üben, denn sonst ist der Wurfbeutel schnell im Dickicht verschwunden (an der Leine hingegen findet man ihn immer wieder)!

Wer den Beutel nicht direkt in die Hand nimmt, sondern ihn schwingen lässt, sollte unbedingt rechtzeitig die Wurfleine loslassen, da es sonst schnell zu Brandblasen an der Hand kommen kann – auch hier spreche ich aus Erfahrung 😉 Ansonsten bringt ein Handschuh Abhilfe.

 

Wenn man die erste Hürde, ein Seil über den Ast zu werfen, genommen hat: Wie geht es weiter?

Andrea: Nun wird der Wurfbeutel von der Wurfleine getrennt und an dem Ende das statische Seil für das spätere Hochklettern mit einigen Sackstichen befestigt. Hier ist es wichtig, dass der Übergang von Wurfleine zu Seil relativ fließend und ohne überstehendes Seil ist, damit sich dieses beim Ziehen über den Ast nicht verhakt oder hängenbleibt.

 

Ganz ehrlich: Wie anstrengend ist es, an einem Seil hochzuklettern?

Andrea: Verdammt anstrengend! „Halbwegs fit“ zu sein, reicht kaum aus. Besonders, wenn der Umgang mit Steigklemme und Co. keinen durch jahrelange Benutzung automatisierten Vorgang darstellt, muss man sich sehr auf diese Dinge konzentrieren. Die anderen anwesenden tapire waren zwar etwas erstaunt, dass ich als langjährige Bogenschützin nicht locker fluffig das Seil hochkrabbelte, doch das macht nur deutlich, dass jede Sportart ihre eigenen Muskelgruppen beansprucht und die kraftsparendste Technik gelernt werden will.

 

Welche Hilfsmittel hast du kennengelernt und ausprobiert?

Andrea: Zum Aufstieg haben wir eine Steigklemme, ein Grigri und eine Trittschlinge verwendet. Wer also nicht mehr konnte, konnte sich bequem ins Seil hängen und eine kleine Pause machen. Das schöne an dieser Konstruktion – die wir im Übrigen inzwischen auch zum Ausprobieren im tapir gebaut haben – ist, dass man jederzeit ohne Umbauen wieder runter kann, so zum Beispiel, wenn die Kraft doch nicht bis zum Ziel reichen sollte.

Außerdem haben wir ein Katapult, eine Art riesige Steinschleuder, ausprobiert, mit dem man den Wurfbeutel in luftige Höhen befördern kann. Jeder, in dem noch ein bisschen kindlicher Indianergeist steckt, wird dieses Gerät lieben.

 

Und wie kommt man dann wieder runter vom Baum, nachdem man den Cache gefunden hat?

Andrea: Zum Ablassen wird die Steigklemme entfernt und man kann gemütlich oder auch etwas rasanter – je nach Gusto – die Geschwindigkeit mit dem Bremshebel des Grigri regulieren.

 

Welches Wissen hast du dir bei dieser Schulung aneignen können und wie kannst du das zukünftig im tapir anwenden?

Andrea: Für mich war es wichtig, mich selbst mit den auftretenden Problemen in der Praxis konfrontiert zu sehen, denn das ermöglicht es mir, mich besser in unsere Kunden hineinzuversetzen und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Da ich den Ablauf eines Projektes „Baumcache“ jetzt einmal von Anfang bis Ende erlebt habe, kann ich mir diesen immer wieder in Gedanken holen und die einzelnen Elemente bei der Beratung bedenken. Natürlich habe ich jetzt aufgrund von Zeitmangel an diesem Tag nur eine Art des Auf- und Abstiegs praktisch erlebt, aber das ist immerhin ein Anfang, von dem ich aber behaupten kann, ihn guten Gewissens empfehlen zu können.

 

Bei unserer Testtour im Januar hast du schon einmal Geocaching ausprobiert und nun auch das Baumklettern: Wirst du in Zukunft öfter auf moderne Schatzsuche gehen? 

Andrea: Ich finde Geocachen sehr spannend und habe mich damals im Januar schon wie ein Schneekönig (im wahrsten Sinne des Wortes) gefreut, diejenige gewesen zu sein, die den Cache gefunden hat. Dieses Mal ging es weniger darum, den Cache zu finden, sondern vielmehr um die Frage: Wie komme ich ran? Ich finde beide Aspekte sehr spannend und bin total begeistert. Leider fehlen mir aber die Zeit und der Mut, mich intensiver mit GPS-Geräten auseinanderzusetzen und mich dahingehend „grundauszustatten“. Gern bin ich dabei, wenn Freunde auf die Cache-Jagd gehen.

Ich denke, wenn man einmal „im Business“ ist, ist Geocachen ein wunderbares Hobby, das man immer und überall betreiben kann, man muss ja nicht jedes Mal auf Bäume klettern…

 

 

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