Dein Abenteuer beginnt hier!

click up

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…steht nicht etwa für Ab- oder Ausklinken am Fels, sondern ist der Name für ein neues Sicherungsgerät von Climbing Technology, das im letzten Jahr auf der Outdoor erstmalig kurz vorgestellt worden ist. Anfang des Jahres bekamen wir die Chance, das Gerät live zu testen und es hat mir viel Spass gemacht, gemeinsam mit Steffen vom No Limit Sandra in der Wand hängen und ins Seil reinspringen zu lassen. Keine Probleme beim Sichern, Abfangen und Ablassen.

Und jetzt hat es endlich den Weg in die tapir-Sicherungswand gefunden.

Wozu brauchen Kletterer eigentlich halbautmatische Sicherungsgeräte? Wer schon einmal geduldig darauf gewartet hat, dass der Kletterpartner den entscheidenen Zug am kleinen Finger stundenlang ausgebouldert hat, der weiss, dass die Finger des Sichernden im Anschluss daran nur noch bedingt streckfähig waren. Sie blieben noch lange Zeit in der verkrampften Haltung „stehen“ – ein schnelles Losklettern, um dem langen Bastler zu zeigen, dass der Zug doch gar nicht so schwer sei, war oft erst nach längerer Pause möglich. Die Stunde des halbautomatischen Sicherungsgeräte war gekommen und Petzl ist mit dem Grigri einer der Pioniere auf diesem Gebiet. Leider hat Petzl bei der Weiterentwicklung die dünneren Seildurchmesser etwas verschlafen und so kam die Zeit für neue, teiweise futuristisch aussehende Geräte.

Ältere Kletterer, wobei sich das wort „ältere“ auf das Kletteralter und nicht die Lebensjahre bezieht, mögen sich noch an das Sicherungsgerät Antz erinnern. Und obwohl das Antz als antiquiert gilt, schwört ein Teil von ihnen auch heute noch darauf.

Mit dem click up ist nun ein halbautomatisches Sicherungerät auf den Markt gekommen, das vom Prinzip her ähnlich dem Antz, Smart oder Grigri funktioniert. Bei richtiger Nutzung kann es sowohl im Vorstieg als auch im Toprope, sowohl vom Boden aus, als auch an einem Standplatz hängend, genutzt werden. Die Bedienung ist einfach zu erlernen, man braucht also kein Ingenieursstudium, um das Grundprinzip zu verstehen. Das Seil einlegen erfolgt genauso so schnell wie bei einem ATC, ebenso schnell kann das Seil im Vorstieg ausgegeben werden.

Die empfohlene Seilstärke reicht von 9,0 – 10,5mm – damit ist das Sicherungsgerät made in italy relativ universell einsetzbar. Zum Befestigen wird entweder ein Oval-Karabiner oder ein HMS verwendet. Dank der zahlreichen Markierungen sollte man beim Einhängen nichts falsch machen können und auch Kinder können damit spielend einfach sichern.

Der Name Click Up kommt nicht von ungefähr, denn wenn das Seil bei einem Absturz blockiert, gibt das Gerät ein lautes „Klick“ von sich. Dadurch lässt sich auch besonders einfach testen, ob alles richtig gemacht wurde. Einfach kurz am Seil zupfen und schon kann man sicher gehen, dass nichts mehr schiefgehen wird. Um die Blockierung zu lösen reicht ein Finger, mit dem man das Gerät nach unten drückt.

Natürlich gilt auch für dieses Gerät der Grundsatz: ein Sicherungsgerät ist letztlich immer nur so gut wie der Mensch, der es bedient. Und so gibt es jetzt schon Fans, die erwartungsvoll auf die Markteinführung gewartet haben und es wird weiterhin die Grigri- oder HMS- oder ATC- oder oder oder-Fraktionen geben. Und in allen Kletterforen wird auch dieses Gerät mit all seinen Vor- und Nachteilen engagiert diskutiert werden. Die eierlegende Wollmilchsau im Sicherungsbereich (von Anfängern als auch Profis gleichermassen einsetzbar; handlich und leicht und dann auch noch aus den eigenen Taschen bezahlbar) gibt es halt nach wie vor noch nicht.

So kann ich als Fazit für mich ziehen:  Das Sicherungsgerät hat äußerst handliche Abmaße, wiegt gerade mal 115 g und beinhaltet keine beweglichen Teile. Ausserdem kann man auch mal für den Vorstieg schnell das Seil ausgeben. Genau wie beim Grigri sollte die Führungshand auch bei einer längeren Pause des Kletternden am Seil bleiben, aber ohne dabei zu verkrampfen.

Wir dürfen also gespannt sein, wohin die Reise mit dem click up gehen wird und ob, wie und an welcher Stelle es sich in der Kletterszene etablieren wird.

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