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Die spinnen, die Sachsen…

Die spinnen, die Sachsen...

…aber wetterfest waren sie am Wochenende bei der 15. Auflage des Bergfilmfestivals in den Hohburger Bergen. Das war auch notwendig, denn leider erwiesen sich die Prognosen der Wetterfrösche als richtig: leichter Nieselregen am Nachmittag und strömender Regen am Abend. – Doch keiner der Besucher ließ sich davon verschrecken!

Wie immer begleitete ein Rahmenprogramm die zwei Tage rings um’s Filmfestival. Nach einem authentischen Vortrag von Beat Kammerlander und viel Musik von Schlappseil am Freitag Abend ging es am Samstag weiter mit dem ersten Bouldercup, der in einem spannenden Männerfinale am Boulderblock einen würdigen Abschluss fand. Für alle Nicht-Boulderer galt es, nicht nur im Team-Skilauf sondern auch – wie alle Jahre wieder – die Meister im Bouldermattenweitwurf zu ermitteln.  Und: Die Seilbahn lud dazu ein, über dem Gaudlitzberg zu schweben und die Szenerie von oben zu betrachten.


Am frühen Abend bestätigte Peter Brunnert dann wieder mit seinen Geschichten, dass die sächsische Kletterei schon so ihre Eigenheiten hat. Und dass diese von den kletternden Protagonisten dann auch fein gepflegt werden. Damit war der Spannungsbogen zu den Filmen am Abend aufgebaut, denn auch zwei Filme über’s Klettern im Elbbsandstein hatten Eingang ins Festivalprogramm gefunden. Doch bevor es soweit war, wurde das Geheimnis des Fotos auf den diesjährigen Eintrittskarten gelüftet. Es war kein auf alt getrimmtes Bild. Wolfgang Ebert aus Machern hatte in den Fotos seines Vaters, Walter Ebert, gegraben und zeigte Bilder einer Expedition zum Großglockner aus dem Jahre 1938 – darunter auch mein persönliches Favoritenbild: Blick aus der Gletscherspalte, nachdem der Fotograf unfreiwillig in diese gestürzt war…:)

Peter Hugo Scholz zog in diesem Jahr durch, hielt die Moderation etwas kürzer, da sich am Himmel immer mehr Wolken über dem Gaudlitzberg versammelten. Und der Filmabend startete auch gleich mit einem Beitrag von 1993, der einmal mehr bewies, dass Sachsen beim Klettern einen eigenen Humor haben: Morgensport. Erhard Klinger beweist im Spreizkamin am Nashorn, was wir alle schon wussten, manchmal aber nicht wahrhaben wollen: Klettern hat nichts mit Körperlänge zu tun. 🙂

Auch der zweite sächsische Film im Wettbewerb beweist nicht nur den bereits gerühmten sächsischen Humor. Er enthielt auch nachdenklichere Töne zu aktuellen Diskussionen im SBB (Sächsischer Bergsteigerbund), ohne gleich mit dem erhobenen Zeigefinger zu argumentieren. Die Fachsimpeleien von Robert Leistner und Thomas Türpe, hängend in der Nordwand am Müllerstein  machen neben der sportlichen Leistung, die hinter der Erstbesteigung von Circus Maximus steht, den eigentlichen Reiz der Filmdokumentation aus. Eben die vielen O-Töne aus der Vertikalen und eine sich angenehm zurückhaltende Moderation von Thorsten Kutschke.

Und dann gab es ja noch 3 weitere Beiträge. Der ruhige Film aus Bayern über’s Barfußgehen war wohl zu ruhig für dieses Festival, denn vielen Besuchern blieb wohl die eigentliche Filmaussage verborgen. Spannende Kletterbilder aus China und eine faszinierende Dokumentation über eine afghanische Erstbesteigung des Noshak, dem mit 7485m höchsten Berg Afghanistans (7000m über dem Krieg von Louis Meunier) rundeten den Filmwettbewerb ab. Doch alle diese Filme hatten in diesem Jahr keine Chance gegen die beiden sächsischen Beiträge, von denen am Ende der Film Circus Maximus von Thorsten Kutschke die Nase vorn behielt. Leider war Thorsten zu diesem Zeitpunkt schon unterwegs in die Schweiz – aber er versprach, mit dem Radl an den Gaudlitzberg zu kommen und sich seinen Filmpreis abzuholen und dabei vielleicht auch die ein oder andere Route zu klettern. Die Fotos davon werden bestimmt nachgereicht…:)


Pünktlich zum Abschluss hörte der Regen auch wieder auf, die Technik hatte durchgehalten und die Plätze am Lagerfeuer waren heiß begehrt. Der Abend klang mit Didgeridoo- und Gitarrenklang noch feuchtfröhlich aus. Die Veranstalter um Hugo und den DAV Leipzig konnten etwas aufatmen, denn trotz Wetterkapriolen war es wieder ein gelungener Filmabend mit knapp 600 Besuchern, die bestimmt im kommenden Jahr wieder der Einladung zum Gaudlitzberg folgen werden.

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