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Willkommen zurück im tapir: Mufflon

Willkommen zurück im tapir: Mufflon

Mufflon ist der umgangssprachliche Überbegriff für mehrere Unterarten von Wildschafen. Mufflon ist aber auch ein Markenname, der für Bekleidung aus gewalkter Schurwolle steht. Seit ein paar Jahren verarbeiten sie auch Merino-(Schur-)wolle. Vor 29 Jahren wurde die Textilfabrik ‚Masche‘ in Wahlstedt gegründet, das liegt hoch oben im Norden in Schleswig Holstein. Zunächst produzierten sie Konfektions-Strickwaren, bevor sie sich, eher aus Zufall, verstärkt auf Bekleidung aus gewalkter Wolle konzentrierten. Seit der Jahrtausendwende haben sie auch mit ihrem Namen – Mufflon – die Nähe zum Ursprung ihrer Bekleidung – Schafwolle – gesucht und gefunden.

Begonnen hat alles mit einem Pullover – einem Zip-Wollpullover, den man auch heute noch bekommen kann. Dann wurden drei Woll-Modelle designt und heute sind Mufflonsachen nicht mehr aus der Outdoorbranche wegzudenken. In unserem alten Domizil in der Karl-Liebknecht-Straße hatten wir die dicken Jacken und Troyer schon im Programm – nun  ist Mufflon wieder zurück im tapir.

Andrea und Frank Schürmeyer stehen dafür ein, dass mehr als 90% der eingesetzten Maschinen und die Materialien aus Deutschland bzw. aus Ländern der Europäischen Union kommen. Das Rohmaterial, also das feine Wollgarn, wird zunächst zu einem Wollstoff gestrickt. Dazu werden sowohl noch klassische Flachbettstrickmaschinen als auch Rundstrickmaschinen eingesetzt. Anschließend werden die Stoffbahnen gewalkt. Der daraus entstandene Wollfilz wird dann entsprechend zugeschnitten, zusammengenäht und bestickt. Alles made in Schleswig Holstein. Die beiden unterschiedlichen Materialbezeichnungen bei Mufflon stehen für Merinowolle (W100; Gewicht ca. 420g/m²) und Schurwolle (W300; Gewicht ca.780g/m²).


Doch was heißt eigentlich Walken? Die gestrickten Wollstoffbahnen sind von ihrer Oberflächenstruktur her relativ glatt, die einzelnen Schlingen noch gut erkennbar. Beim Walken wird diese Struktur aufgebrochen. Es kommt zu einer gewollten Verfilzung, wenn das Material sich zusammenzieht. Abstehende Schlingen verhaken sich ineinander, werden in den (Wasch-)Maschinen regelrecht zusammengepresst. Die hohe mechanische Einwirkung beim Waschvorgang in Kombination mit Hitze und Feuchtigkeit ist der Garant dafür, dass sich die Fläche der Wollstoffbahnen so verdichtet, wie wir es von gewalktem Material erwarten. Den ganzen Walk-Prozess könnte man mit chemischen Zusätzen beschleunigen, aber Wolle wird bei Mufflon ohne den Zusatz von Chemikalien bearbeitet. Am Ende bekommt man ein festes, dichtes Gewebe, das bei anderen Firmen auch unter dem Namen Boiled Wool geführt wird.

Mufflon-Bekleidung  hat einen hohen Isolationseffekt. Lufteinschlüsse in den Walkstoffen verstärken diese isolierende Eigenschaft gegen Wind und Wetter noch. Wollliebhaber wissen es: Dank der besonderen Materialoberfläche und dem Lanolingehalt der Wolle perlen Regentropfen und Schneeflocken ab, während Feuchtigkeit von innen nach außen transportiert wird. Viele schätzen das dabei entstehende angenehme Mikroklima zwischen Mensch und Bekleidung. Aber was nicht alle wissen, weil nicht jeder eine Gelegenheit hat, öfter am Lagerfeuer zu sitzen: Wolle ist deutlich unempfindlicher gegen Funkenflug als Daunen- oder Kunstfaserbekleidung. Ein weiterer Vorteil von gewalkter Wolle.


Dass Mufflon Mitglied im Industrieverband Naturtextil ist, versteht sich fast von selbst. Die Wolle kommt von der Firma Schoeller, ist Mulesing-free, Bluesign(R)-zertifiziert und außerdem nach Oeko-tex100-Standard gefärbt. Doch nicht nur die Verwendung der Naturfaser spricht für die Umweltverträglichkeit der Proukte.
Walk-Stoffe haben definitiv einen sehr geringen Pflegebedarf, werden eher ausgelüftet als nach dem Einsatz gewaschen. Man muss sich nur trauen, es zu tun und nicht gleich bei jedem Fleck, der sich mit der Zeit auch von allein aus dem Material wieder herausarbeitet, den Pullover oder die Jacke gleich in die Maschine zu stecken. Wenig Waschen heißt wenig Energie- und Wasserverbrauch über die gesamte Lebensdauer der Bekleidung. Und die Umweltverträglichkeit der Mufflon-Sachen beginnt schon in der Produktion: Seit 2011  wird ein erheblicher Teil des benötigten Stroms mit der firmeneigenen Photovoltaikanlage auf dem Produktionsgebäude erzeugt. Waschwasser aus dem Walkprozess wird über Auffangbehälter einem erneuten Einsatz in den überdimensionieten Waschmanschinen wieder zugeführt.

Damit wir lange Freude an unserer Bekleidung haben, hier noch ein paar Tips der Wollprofis von Mufflon unter ihrem Motto: Weniger ist mehr!

– Verschmutzungen und Gerüche bleiben bei der Wolle auf der Faseroberfläche und ziehen nicht ins Faserinnere.

* Jacke und Pullover über Nacht richtig auslüften lassen
* wenig Waschen
* Keine chemische Reinigung

– Waschtip: Mufflon rät zur Handwäsche (oder Woll- oder Schonwaschgang) in kaltem bis lauwarmem Wasser mit wenig Colorwaschmittel

* Wollbekleidung sollte einzeln gewaschen werden (in der Maschine) mit wenig Waschmittel (Flüssig- / Feinwaschmittel ohne Weichmacher)
* nach dem Waschen anschleudern, feucht in Form ziehen und liegend trocknen (direkte Sonneneinstrahlung, Heizung oder Wäschetrockner sind zu vermeiden)

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