Dein Abenteuer beginnt hier!
Rabanus
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24. April 2014
In den letzten Jahren wurde bei der Entwicklung und beim Kauf von Outdoor-Produkten immer mehr Wert auf das Gewicht gelegt. Die ultraleichte Wanderhose oder ein noch leichteres Zelt wurden auf den Markt gebracht. Dem Gewicht von Kleidung und Co. wird eine Menge Wert beigemessen und steht in der Prioritätenliste oft sehr weit oben. An leichten Ausrüstungsgegenständen ist an sich auch nichts verkehrt, doch hat es die Branche in den letzten Jahren mit einem gewissen Leichtigkeits-Wahn ein wenig übertrieben. Nach wenigen Touren schon recht malträtiert aussehende Ausrüstung kann die Folge sein.
Heavy-Duty-Modelle haben hingegen viele Vorteile, die nach einem Blick auf die Waage gern beiseite geschoben werden. Daher hier ein Plädoyer für Ausrüstung, die so richtig was aushält! Zeug, bei dem in der Entwicklung nicht auf jedes Gramm geschaut wurde und auf das man sich für eine lange Zeit verlassen kann – gerade auch bei längeren und anspruchsvollen Touren, die das verarbeitete Material stark beanspruchen.
SCHWERE AUSRÜSTUNG IST…
ROBUST – ÖKOLOGISCH – SICHER
ROBUST
Schwere Ausrüstung hält viel aus und ist oftmals um einiges robuster als ihre leichteren Gegenstücke. Ein fester, dicht gewebter Stoff hält heftiger Witterung und starken Strapazen länger stand. Ein gutes Beispiel für unverwüstliche Produkte sind die Rucksäcke der in Irland ansässigen Firma BACH. Von unseren Rucksack-Modellen sind die BACH Rucksäcke, wie etwa der SPECIALIST FA, am oberen Ende der Gewichtsklasse anzuordnen. Doch hierfür gibt’s ein extrem reißfestes 1000dn Corduramaterial, YKK-Reißverschlüsse, die oft doppelt so dick sind wie bei anderen Herstellern, und handfeste Duraflex-Schnallen. All diese Details bringen ein paar Gramm mehr auf die Waage, sind aber essenzieller Bestandteil von Produkten, die wir heute schon als ‚Klassiker‘ bezeichnen.
Dass stabile Ausrüstung bzw. Kleidung nicht immer unflexibel sein muss, zeigt eine Hose, die intern auch gern als „Panzerhose“ bezeichnet wird: Die Fjällräven GAITER TROUSERS No. 1 ist weitgehend aus dem ohnehin schon widerstandsfähigen G1000 Eco gearbeitet. Der untere Teil der Hose, der funktional zur Gamasche umgebaut werden kann, sowie Taschen und Gesäß sind jedoch mit dem noch kräftigeren G1000 Heavy Duty ausgestattet. Dadurch wiegt die Hose noch einmal 200g mehr als beispielsweise die BARENTS PRO, eine ebenfalls robuste Trekkinghose. Doch durch das Heavy Duty Material hält die GAITER TROUSERS nochmals mehr aus und eignet sich somit auch für Touren, die doch eigentlich schon viel eher Expeditionen sind.
Die Robustheit von Produkten spielt auch und gerade für Eltern eine große Rolle – denn man möchte für die Kinder ja schließlich nicht drei Hosen pro Saison anschaffen. Wie viel ein Kleidungsstück wirklich aushält, lässt sich nur durch den dauerhaften Im-Wald-Spielen-Härtetest herausfinden. Denn kaum jemand beansprucht seine Kleidung so kontinuierlich und konstant wie Kinder: Hier wird das Material nicht nur über einen kurzen Zeitraum der Witterung ausgesetzt, sondern die Kleidungsstücke sind dauerhaft – und natürlich bei jedem Wetter! – draußen im Einsatz. ‚Unkaputtbar‘ ist da wohl nichts, aber die BUSCHPROFI von Elkline kommt schon sehr nah ran mit ihrem langlebigen Polyester-Baumwoll-Gemisch und extrem abriebfesten Verstärkungen im Kniebereich.
Der Vorteil robuster Produkte liegt auf der Hand. Die entsprechend widerstandsfähigen Ausrüstungs- und Kleidungsstücke haben aber auch noch einen weiteren Vorteil, denn sie sind besonders …
ÖKOLOGISCH
Besonders in Deutschland spielt beim Kauf die Frage nach der Umweltbilanz der Produkte eine wichtige Rolle. Man möchte schließlich nicht ein Produkt haben, das unter haarsträubenden Bedingungen hergestellt wurde und das dann nur ein, zwei Jahre hält, bevor es sich verabschiedet. Und auch wir freuen uns immer wieder über entsprechende Nachfragen beim Klamottenkauf! Einzelne Firmen haben in den letzten Jahren die sozialen Standards in den Produktionsstandorten erhöht und versuchen gleichzeitig, den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte möglichst klein zu halten. Und das liegt vor allem daran, dass Leute ökologische und soziale Verantwortung wertschätzen und dieses Statement auch mit ihrer Kaufentscheidung unterstreichen.
Robuste Produkte (ja, sie sind etwas schwerer…!) haben auch hier einen Vorteil gegenüber den Superlight-Varianten, denn sie halten lange, länger – oder ewig! Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist der PERFEKT von Meindl. Mit über 1kg kann man diesen Schuh sicherlich nicht mehr als Leichtgewicht bezeichnen, doch hält das silikonisierte Juchtenleder sprichwörtlich eine Ewigkeit. Das Obermaterial ist auch so dick, dass Wasser gar nicht erst hindurchdringen kann. Zugleich ist das Lederinnenfutter schön geschmeidig und sorgt für ein angenehmes Gefühl im Schuh. Regelmäßig gepflegt hält der PERFEKT ein Leben lang – und das ist kein Marketingspruch, sondern Realität! Auch wenn er einen gigantischen Fußabdruck im Matsch hinterlässt, der ökologische des PERFEKTs ist dafür umso kleiner.
Wer Wert auf hochwertige Outdoorprodukte legt, die einen über viele Jahre hinweg beim Wandern begleiten und dementsprechend umweltfreundlich sind, kommt um ein paar zusätzliche Gramm nicht herum. Aber dafür sind sie auch besonders…
SICHER
Wanderer sind neben ihrem eigenen Können vor allem auf das Funktionieren ihrer Ausrüstung angewiesen. Insbesondere bei langen Touren fernab der Zivilisation müssen die Wanderhose, der Rucksack, die Schuhe usw. all dem gewachsen sein, was dort vor einem auf dem Weg liegt. Dann ist es besonders wichtig, dass man sich voll und ganz und ohne Kompromisse auf jedes einzelne Teil verlassen kann. Diese Sicherheit ist natürlich vor allem dann gegeben, wenn die Ausrüstung viel aushält. Aber auch von der funktionellen Seite gesehen ist ein bestimmter Grad an Schutz nur durch zusätzliches Gewicht zu gewährleisten.
So können Halbschuhe beispielsweise nicht dieselbe Trittsicherheit bieten wie etwa ein den Knöchel völlig umfassender Hochschuh, etwa der Hanwag ALASKA GTX. Durch den hohen Schaft aus gewachstem Nubukleder knickt man weniger schnell um und wenn doch, verhindert der Schuh das Schlimmste. Dafür wiegt der ALASKA (Kategorie B/C) beinahe 900g – zusätzliches Gewicht, das man dafür direkt in Trittsicherheit umrechnen kann.
Ähnlich ist es bei Gamaschen: Sie müssen eine Menge aushalten, insbesondere bei Wanderungen durch’s Gebirge oder durch wilde Wälder. Spitze Felsen und Brombeersträucher tun ihr Übriges und können Gamaschen aus dünneren Materialien leicht beschädigen. Wasser kommt durch, der Schutzwert ist nicht mehr gegeben. Es bedarf fester Konstruktionen wie etwa der CROCODILE GAITERS von Outdoor Research, auf die man sich dank eines dicht gewebten Cordura-Materials vom ersten bis zum letzten Tag verlassen kann.
Schwere Ausrüstung gibt einen zusätzlichen Grad an Sicherheit während des Wanderns. Um sicherzugehen, dass bei harter Beanspruchung die Ausrüstung weiterhin zuverlässig ihren Dienst tut, darf man sich nicht scheuen, ein oder zwei Gramm Mehrgewicht zusätzlich in Kauf zu nehmen.
FAZIT
Wie die zahlreichen Beispiele zeigen, spricht eine ganze Menge für schwere Ausrüstung. Ein kleines Set an hervorragendem Equipment, das mich auf jeder Tour begleitet, auf das ich mich verlassen kann und das zugleich meinen Vorstellungen von ökologischer Verantwortung entspricht – so stelle ich mir Outdoor vor!
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22 Kommentare
rando | 11.Mrz.2016, 19:18
Stimmt. Und wenn man anfängt zu faulen, kann das Faulgas noch zur Stromerzeugung genutzt werden!
Marie | 06.Mrz.2016, 00:07
taugt doch eh alles nix. Bleibt zuhause! Auf dem Sofa ist's allemal bequemer und die Ökobilanz NOCH besser!
Peter | 01.Nov.2014, 10:49
Danke für die Ausführungen. Ich bin da im grossen und Ganzen einer Meinung mit Rabanus. Und setze auch lieber auf Robust und Sicher. ;-)
Carsten | 29.Apr.2014, 08:39
Wer sich folgendes Video anschaut in dem ein vergleichsweiser leichter Rucksack gewinnt, sollte überlegen, ob schwere Rucksäcke wirklich stabiler sind. http://www.backpacker.com/backpacks-torture-test/videos/99 210D Cordura...mehr nicht.
rando | 28.Apr.2014, 14:28
@ Tumurbel: Stimmt, das ist ziemlich dumm gelaufen. Ich bin ein Freund von nicht rundgelutschten Meinungsäußerungen und deshalb Rabanus für den Diskussionsanstoß dankbar - aber wir müssen dann auch zur geäußerten Meinung stehen und Gegenwind aushalten können. In diesem Sinne erst mal sorry für die Retusche und danke für den energischen Einspruch! Wir haben unseren blog vom ersten Tag an auch als Instrument zum Offenlegen von unterschiedlichen Blickwinkeln auf Outdoor verstanden. Zitat aus unserem blog-editorial: "...wir sind groß geworden mit sehr individuellen Vorstellungen davon, was „Outdoor“ bedeutet und – wir lieben es, untereinander und mit unseren Kunden über all die wunderbaren Facetten von „Outdoor“ zu fachsimpeln und zu diskutieren (wir sind auch meinungsstark :-) )!..." Von Letzterem war nun hier wahrlich keine Rede, in jedem Fall ist aber, ganz im Sinne des Editorials, Rabanus NICHT der Regierungssprecher des tapir, sondern äußert seine eigene Meinung. Und wie zu vielen anderen Themen gibt es da auch unter uns durchaus verschiedene Ansichten. Ich habe meine im Kommentar oben aufgeschrieben.
rando | 28.Apr.2014, 14:26
Aus der Sicht des Beraters und Verkäufers im tapir ist mir ein Satz von Basti besonders wichtig, nämlich „…dass insbesondere Ultraleichtausrüstung ein Gesamtkonzept ist.“ Man kann es an dieser Diskussion eigentlich auch selbst ablesen, aber ich würde es gern trotzdem nochmal explizit hinzufügen – ein Gesamtkonzept für ERFAHRENE Nutzer! Das sind nun aber nicht die Menschen, mit denen ich in meiner täglichen Praxis z.B. bei Zeltberatungen konfrontiert bin. Ich stehe eher Leuten gegenüber, die recht gut beeindruckt sind vom Leichtgewichts-Marketing der Hersteller. Marketing mit „Leicht“ geht nämlich leicht. Mein Job ist es dann, die Leute darauf hinzuweisen, was es bedeutet, KEINE hochgezogene Bodenwanne (VauDe Power Lizard) oder KEINE Lüfter und Reißverschlussabdeckungen (Hilleberg Anjan) zu haben oder dass ein Tipi (wie das ShangriLa) bei ungünstigen Bodenverhältnissen halt schwieriger aufzustellen ist als ein deutlich schwereres Kuppelzelt. Nur dass mich hier keiner falsch versteht: Ich weiß, dass das alles keine Gründe sind, die gegen die Wildnistauglichkeit dieser Zelte sprechen – nur sollten die Vorstellungen der Menschen, die mit einem solchen Zelt den tapir verlassen, zu diesen Eigenheiten passen. Manchmal ist da schwerer einfach sinnvoller. Was ich dabei völlig selbstverständlich finde: Manch einer, der die bei uns gekaufte Ausrüstung dann auch wirklich häufig nutzt und optimiert, wird über kurz oder lang beim Ultraleicht-Konzept landen und sich dann wohl mit großer Wahrscheinlichkeit andere Quellen erschließen – ich bilde mir jedenfalls nicht ein, im „Ultraleicht-Fachmarkt“ zu arbeiten. Zu meiner Person: Meine Ausrüstung ist wie ich: Hornalt und jedes Teil für Sich betrachtet deshalb sauschwer :-) Durch Weglassen habe ich im Laufe der letzten 20 Jahre von 27 auf 17 kg (für 7-10Tage) abgespeckt. Jetzt krieg ich langsam „Rücken“ (nicht durch den schweren Rucksack, sondern durch das häufige Rumsitzen im Büro :-) ) – ich bin also motiviert, die nächsten 20 Jahre zu nutzen, um auf 7 kg zu kommen! Hauptsache, es macht Spaß, nicht wahr? Das war zu Ostzeiten mit dem einwandigen Baumwoll-Firstzelt so, funktioniert jetzt mit einem 3,6 kg schweren Nylon-Tunnelzelt und - das machen mir meine „Ultraleicht-Bekannten“ vor - ist mit der nötigen Erfahrung auch mit sehr deutlich leichteren Shelters garantiert! Wir sehen uns draußen und können uns hoffentlich leiden!
Matthias | 27.Apr.2014, 19:51
Ich bin bekennender Leichtgewichtler, Nachdem ich eine leidvolle Erfahrung im Atlas machen musste. Mit viel zu viel Gewicht auf dem Rücken, habe ich mich dort durch die Berge gequält und dort die Entscheidung getroffen, beim nächsten Trekkingurlaub, erstens auf allen unnötigen Kram zu verzichten und zweitens mein Equipment gewichtstechnisch zu optimieren. Ich habe die Beiträge hier alle mit Interesse gelesen und mich darüber gefreut, dass der (gewollt?)polarisierende Blog hier so einen starken Gegenwind bekommen hat. Ich hätte mir etwas mehr Differenzierung des Blogschreibers gewünscht und auch nicht so sehr das Bedienen von Pauschalplätzen. Andererseits wäre es dann vielleicht auch nicht zu diesem regen Austausch gekommen. Das Fazit, dass schwere Ausrüstung robust, ökologisch und sicher ist, stimmt genauso wenig, wie die Aussage, dass leichte Ausrüstung schnell kaputt geht, unökologisch und unsicher ist. Ich hoffe ehrlich gesagt, dass ich in einem Trekkingladen auch nicht so pauschal beraten werde. Ich habe eine Palisade Pant von Arcteryx (gibt es übrigens auch im tapir :-)). Diese wiegt ca. 280g im Vergleich zur Gaiter Trouser 1/3. Ich könnte also zwei von diesen Hosen mitnehmen und noch 2 Tafeln Schokolade (danke Sandra für die Steilvorlage :-) ) und hätte schon mal eine Wechselhose, die ich für sehr sinnvoll erachte. Meine erste Palisade ist inzwischen ca.8 Jahre als und wird sowohl auf Touren als auch ganz normal im Alltag getragen. Fazit: Leichte Ausrüstung kann genau so robust sein wie schwere Ausrüstung. Über das ökologische Argument wurde hier ja auch schon viel geschrieben: Da eine Rechnung aufzumachen, die alle Facetten berücksichtigt, ist aus meiner Sicht unmöglich. Die beiden von Dir pauschal angeführten Argumente können ja im Grunde wieder auf beide Seiten zutreffen. Wenn ich bei meinem Beispiel bleibe, ist meine 8 Jahre alte Hose wohl über jeden ökologischen Zweifel erhaben. Zumindest die ältere von beiden Hosen wurde auch noch in Kanada produziert. Ach ja und die Sicherheit: da erinnere ich mich auch wieder an meine Trekkingtour im Atlas, wo die schwere Ausrüstung kein bisschen dazu beigetragen hat, dass ich mich im Gelände (Wege gibt es dort eher nicht, sondern nur Mulikacke, die einem eine ungefähre Vorstellung einer gangbaren Linie zeigt), sowas von unsicher gefühlt habe, dass ich am Ende froh war, heil aus dem Gebirge gekommen zu sein. Ich habe danach ähnliche und anspruchsvollere Touren gemacht,mit der Hälfte des Gewichtes und habe mich schon alleine dadurch sicherer gefühlt, weil mein Gang unter der geringeren Belastung viel sicherer war. In deinem letzten Kommentar hast du vieles relativiert, und das ist auch gut so. In sofern, danke an die Jungs aus dem UL Forum und all die anderen, dass ihr auf den Blogbeitrag eingegangen seid und einiges gerade gerückt habt. Wäre ja fatal gewesen, wenn dieser Beitrag unkommentiert geblieben wäre. Ach noch etwas fällt mir ein, Wollunterwäsche von wem auch immer ist nicht robust und überhaupt nicht langlebig. Unterwäsche aus Kunstfaser ist superrobust und man könnte sie noch an seine Kinder vererben. Warum macht das keiner? Weil sie so stinkt!!!!! Seitdem es Wollunterwäsche gibt ,habe ich wieder ein soziales Umfeld, welches auch gerne mit mir auf Reisen geht. Denn Wolle nimmt keine Gerüche an. Was den ökologischen Fußabdruck betrifft muss ich bei einem nachwachsenden Rohstoff gar nicht mal so ein schlechtes Gewissen haben, wenn die Schafe ordentlich geschoren werden. Und was den relativ teuren Preis der Wollunterwäsche betrifft, relativiert sich das sehr schnell, wenn ich mir statt der sehr robusten und sehr schweren Gaiter Trouser eine sehr robust und sehr leichte Palisade Pant, zwei komplette Sätze Unterwäsche und mindestens noch 10 Tafeln Schokolade hole.. Da gibt es für mich eigentlich keine Fragen, oder Sandra? Freundliche Grüße von Matthi (dessen Zahnbürste keinen abgesägten Stil hat)
Rabanus | 26.Apr.2014, 21:44
Hallo alle zusammen Vielen Dank für eure vielen Kommentare und die rege Beteiligung an der Diskussion. Ich habe alle Kommentare gelesen, auch die entsprechenden im Ultraleicht-Forum. Ich möchte also noch einmal auf einige der Dinge, die von euch angesprochen wurden, eingehen und meine Position näher erläutern: Als erstes möchte ich betonen, dass man die Outdoor-Welt nicht schlicht in zwei Lager (ultralight & ultraheavy) einteilen kann. Grenzen sind fließend und auch die Definition was als schwer oder leicht gilt hängt von vielen Faktoren (Körpergewicht, Statur, eigenes Empfinden etc.) ab. Ziel des Artikels war es also nicht robuste und schwerere Ausrüstung als Allheilmittel anzupreisen, sondern vielmehr aufzuzeigen, dass auch Alternativen zum Ultraleichten existieren, die bei dem regen UL Angebot oftmals unter gehen. Ich persönlich benutze eine Ausrüstungs-Kombination, die ich als eine Mischung aus leicht und schwer klassifizieren würde. Bei den Schuhen (Hanwag Yukon) und beim Rucksack (Specialist FA2) haben sich meiner Erfahrung nach ein paar Gramm mehr bewährt, da beide eine starke Abnutzung erfahren. Dafür spare ich dann wiederum ein paar Gramm beim Zelt (Black Diamond HighLight) und beim Schlafsack (Feathered Friends Hummingbird). Diese Ausrüstung funktioniert für mich super, für andere wiederum wird sie viel zu schwer sein und wieder andere würden niemals mit einem HighLight ohne Groundcloth zelten gehen. Worauf ich hinaus möchte ist, dass die Ausrüstung sehr stark vom Anwender abhängt. Und es gibt viele Menschen, die nicht allzu oft wandern gehen, die nicht ewig Zeit mit Recherche verbringen möchten und deren Ausrüstung durch weniger Erfahrung in der Anwendung u.U. stärker beansprucht wird (ich denke da z.B. an Rucksäcke, die ohne Schutzsack beim Check-In aufgegeben werden). Für viele spielt auch der psychlogische Faktor eine wichtige Rolle. Manche fühlen sich sicherer wenn sie eine dicke Jacke tragen (z.B. das Maximalist Jacket von Mountain Hardware) und können durch dieses Gefühl der Sicherheit ihre Touren mehr genießen. Andere wiederum fühlen sich eben dann wohl, wenn sie leicht unterwegs sind und so besonders viel Bewegungsfreiheit genießen können. Es gibt da kein richtig oder flasch. Nach wie vor würde ich auch bei einem langen Trail wie beispielsweise dem Cape Wrath in Schottland auf einige robuste Ausrüstungsgegenstände setzen (siehe oben) und eben auch einige leichte mitnehmen (zum Vergleich eine Gearlist hier: http://capewrathtrailguide.org/blog/all-gear). Abschließend noch ein Wort zu Ausrüstungsgegenständen, die mich nicht überzeugt haben. Hierzu gehört z.B. Icebreaker 150er Merinowolle, die mir persönlich zu schnell durchrubbelt, bei Jacken denke ich beispielweise an das ca. 480g leichte Hetch Jacket von Vaude mit Sympatex Membran. Es geht hier aber auch nicht nur darum wenn etwas komplett kaputt geht, sondern um auch Kleinigkeiten: ich tausche z.B. regelmäßig Steckschließen von Rucksäcken aus, bei denen dünnere Steckschließen verbaut sind, was bei der Konkurrenz aus Irland (Bach) oder Schweden (Fjäll Räven) verhältnismäßig selten vor kommt. Ich möchte noch einmal betonen, dass dies alles auf meinen persönlichen Erfahrungen beruht und es wie gesagt bei jedem anders sein kann. Im Endeffekt geht es darum, dass man sich beim Wandern wohl fühlt. Liebe Grüße.
Sandra | 26.Apr.2014, 11:08
Ich denke, dass Rabanus gern schwer tragen kann, wenn er es mag und es wohl offensichtlich zu seinen Vorstellungen von draussen sein und lange Touren machen gehört. Den Verweis auf die ökologische Bilanz finde ich hingegen etwas unglücklich, da keiner von uns wohl wirklich weis, was wie produziert wird und wie lange es dann wirklich hält … Da ein Statement abzugeben ist ein bissel gewagt, aber ich verstehe es eher als eine kleine Liebeserklärung an schwer, denn als fundierte Aussage darüber, dass schwere Ausrüstung ökologischer ist als leichte. Mir geht es wie vielen von Euch - wenn der Rucksack leichter wird ist das immer ein Gewinn, denn mit meinen 156 cm Körperkürze ist die Kraft um superschwere Ausrüstungsteile durch die Gegend zu schleppen begrenzt. Mein alter Bach Rucksack - der hier schon viel gelobte Specialist - hat gute Dienste geleistet, aber der Nachfolger wiegt einfach mal 1000 Gramm weniger - das sind 10 Tafeln Schokolade - da brauche ich nicht lange überlegen, wo ich meine Priorität setzen soll. Mir geht es da vom Erlebten her ähnlich wie Basti - wenn ich leichter unterwegs bin bedeutet dass im Ernstfall eine höhere Geschwindigkeit und Flexibilität, was gerade im Gebirge für mich eine immense Sicherheitsreserve bedeutet. Freiwillig schleppe ich nicht mehr als ich unbedingt muss. Wichtiger als unbedingt leicht ist für mich aber letztlich immer, dass das Ausrüstungsteil zur Tour passt. Und wenn es aus meiner Sicht die Umstände erfordern, mich für ein etwas schwereres Teil zu entscheiden, dann ist es halt so und meine Schultern werden es aushalten. Also mein Fazit: Für mich bedeutet leichter unterwegs sein Komfort und ein deutliches Genussplus und natürlich Sicherheit. Dennoch ziehe ich dieses in der Wahl meiner Ausrüstungsteile nicht als oberste Maxime durch, sondern nutze auch Teile, die entschieden schwerer sind, mich aber aus x Gründen mehr überzeugen, als vergleichbare Leichtgewichte.
Tumurbel | 26.Apr.2014, 10:13
Wie ich zu meinem Erstaunen bemerken muss, habt ihr mal soeben euren Blog-Text "angepaßt". Plötzlich steht da nichts mehr davon, dass leichte Ausrüstung nach wenigen Touren kapputt geht. Seeeehr merkwürdiges Verhalten. Wenn man schon solche kruden Behauptungen wie "leichte Ausrüstung ist nach wenigen Touren defekt" aufstellt, sollte man sie auch vertreten oder wenigstens belegen können. Wenn Jemand mit einem Kartoffelsack wandern geht, stehe ich ihm das jederzeit zu. Nur werde ich nie behaupten, dass meine Grossmarkt-Tüte das Nonplusultra ist und alle Kartoffelsackträger nichts taugen.
Stefan | 26.Apr.2014, 09:52
Da gibt es wohl Argumente dafür und dagegen. Wenn was blödes passiert, von der Route abkommen, an einem Fels oder Nagel lang schaben, kann einem die widerstandsfähigere Ausrüstung etwas nützen, um nicht goodbye Tour sagen zu müssen. Mir persönlich sind schon mal leichtere Schuhe kaputt gegangen, da lief ich förmlich im Regen, war blöd. Davor wars super mit der Leichtigkeit. (Northface havoc gtx Schuhe) Es gibt auch die Produkte, die scheinbar ewig halten, denn ich trage aus Komfortgründen auch im Alltag einige leichte Outdoorprodukte. Hier als Beispiel eine Hose und die ist schon hingefallen, hängengeblieben usw usf. die nehme ich auch wieder zur Tour mit. (Haglöfs Schist Pant) für mich ist das richtige Produkt, fair produziert mit dem hinreichenden Robustheitsgrad für die konkrete Anforderung ökologisch, es mag die robusteren Teile geben, die mehr Allroundfähigkeiten haben, aber auch die Fehlentscheidung, was gerade bei Schuhen ein Problem zu sein scheint.
Basti | 26.Apr.2014, 09:26
Liebes Tapir-Team, Die Gedankengänge eures Artikels kenne ich nur zu gut. Vor einigen Jahren hab ich auch noch so gedacht. "Kauf was Ordentliches, da hat man länger was davon" "Stiefel braucht man, sonst knickt man um" "Lieber das Zelt eine Stufe besser (Geodät statt Tunnel) und man ist besser gewapnet gegen das was kommen könnte" "Zusätzliche Ausrüstung schafft Mehr Redundanz und damit Sicherheit" Leider, leider musste ich dann irgendwann feststellen, dass das nicht alles so stimmt und man das nicht so stehen lassen darf! "Leider", weil ich vorher sowohl vielen Generationen in der Jugendarbeit, in meinem Bekanntenkreis und auch Hauptberuflich diese "Tatsachen" unreflektiert weitergegeben habe. Heute bin ich schlauer! Ich habe gelernt, das leichte Ausrüstung sicherer ist! Man ermüdet weniger, geht dadurch sicherer und kann flexibler seine Route auf überraschende Bedingungen (Gelände, Wetter) anpassen. Wissenschaftlich konnte ein Mehrnutzen beim Wandern durch hohe Stiefelschäfte nicht belegt werden! Vielmehr hämmen sie den Fuß in seiner natürlichen Bewegung und lassen ihn später auf mögliche Unebenheiten reagieren. Je leichter der Schuh, umso leichtfüßiger ist man unterwegs! (Da kommt dieses Jahr übrigens eine interessante Langzeitstudie zu raus) Allerdings muss sich die Muskulatur, die Rezeptoren im Bewegungsapperat und das Bindegewebe erst wieder an höhere Belastungen gewöhnen, wenn man sonst das Jahr über nur im Bürostuhl verbringt. Auf dem GR20 waren meine Frau und ich dank leichter Ausrüstung und nicht zuletzt leichtem Schuhwerk deutlich schneller, entspannter und sicherer unterwegs wie die übrigen Wanderer. Das lag zum großen Teil daran, dass Trailrunningschuhe eine deutlich "klebrigere" Sohle haben verglichen mit den eher harten, abriebfesten Sohlen von Wanderstiefeln. D.h. wir konnten selbst bei steilen Passagen auf glattem Fels aufrecht weietergehen, während andere Wanderer, um ein Rutschen zu vermeiden, sich zusätzlich mit den Händen behelfen mussten. Leichte Ausrüstung wird vor allem dadurch leichter, dass sie weniger Extras und Klimbim besitzt. D.h. Weniger Nähte und Teile die kaputt gehen können! Gut konstruierte Leichtausrüstung ist genau da robust, wo sie es sein muss und verzichtet an den Stellen auf unnötiges Gewicht, wo es überflüssig ist. Z.B. Mein Zelt, ein GoLite ShangriLa2, hat kein eigenes Gestänge, sondern wird mit Hilfe der Trekkingstöcke aufgestellt. Bei einer mehrwöchigen Tour in Island hat es sich als windstabiler gezeigt wie viele andere Zelte namhafter Hersteller. Und es wiegt keine 800Gramm für ein geräumiges 2-Personenzelt mit durchgehender Sitzhöhe! Leichtere Ausrüstung bedeutet auch, weniger Material. Das ist grade in nassen Gebieten von Vorteil. Egal ob Zelt, Regenjacke, Schuhe beim Furten, Rucksack, etc. Werden diese Sachen aus welchem Grund auch immer nass, trocknen sie durch weniger Material einfach schneller wie ihre schwereren Gegenspieler. Das ist nicht nur ein Sicherheitsaspekt, sondern bedeutet neben dem offensichtlichen Komfortgewinn auch weniger Gewicht durch vollgesogene Ausrüstung. Gerade durch das Einsparen von Ausrüstungsgewicht (oft durch das komplette Weglassen unnötiger Ausrüstung, wie z.B. 1 Topf statt 2 Töpfe plus Pfanne) hat man die Möglichkeit mehr Verpflegung mit sich zu führen. Das bedeutet dann wieder, dass längere autarke Touren möglich werden. In Island hatten wir für etwa 2 1/2 Wochen Verpflegung in unseren Rucksäcken und hatten dennoch nur ein Startgewicht von etwa 11 bzw. 12 Kilo (mit Wasser und Brennstoff). Es lohnt sich auch mal nach Andrew Skurka zu googlen, der mit Ultraleichter Ausrüstung einmal weitestgehend autark Alaska umrundet hat. D.h. Er war mit Ski, Boot und zu Fuß zu allen vier Jahreszeiten und mit mehrwöchiger Verpflegung in einer der letzten Wildnisgebiete unterwegs! Man sollte übrigens immer bedenken, dass insbesondere Ultraleichtausrüstung ein Gesamtkonzept ist. D.h. wer zuerst einen neuen 400Gramm schweren Rucksack kauft, aber trotzdem noch 15 Kilo Zelt, Klamotten, Schlafsack, etc. darein packt, wird nicht glücklich werden. Man kennt das ja, dass man bei einem schweren Rucksack auch eher zu einer Jacke greift, die verstärkte Schultern besitzt. Das funktioniert auch umgekehrt! Leichte Ausrüstung bedeuet leichterer Rucksack, bedeutet leichtere Jacke, bedeutet leichtere Schuhe, usw. Was den ökologischen Fußabdruck angeht, habe ich den Aspekt der Robustheit bzw. Langlebigkeit ja schon angesprochen. Viele Leichte Gegenstände werden zudem aus leichten Stoffen hergestellt, die jedoch deutlich robuster sind, wie schwerere. Statt einem Rucksack aus 1000den Cordura werden z.B. Dyneema verstärkte Stoffe genutzt. (Dyneema ist mit Kevlar verwandt!) Zelte werden oft aus Silnylon, das auch bewährte Hersteller wie etwa Hilleberg nutzen, produziert. Oder man greift zu Cuben das ursprünglich für die Segel bei Hochseeregattas entwickelt wurde. (Mehrere Lagen Folie zwischen die Kevlarfasern laminiert wurden). Da leichte Ausrüstung per se weniger Material benötigt dürfte auch die Produktion (weniger Rohstoffe, weniger Energie) nachhaltiger sein. Dadurch, dass seltener Materialmixe bei Produkten Verwendung finden sollten sie sich auch leichter recyceln lassen. Wobei gerade durch die einfache Konstruktion leichte Ausrüstung sich auch oft deutlich einfacher selbst reparieren lässt! Durch den Umstieg auf leichte Ausrüstung sind mir mittlerweile große Touren möglich geworden, über die ich früher nur in Büchern gelesen hätte. Auch Wochenendtouren sind viel spontaner anzugehen (weniger zu packen) und eröffnen einen viel größeren Bewegungsradius (30-40km am Tag sind selbst bei moderatem Tempo keine Plackerei mehr). Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich meinen Kopf von meinen überholten Vortsellungen befreien konnte und meinen Rucksack von unnötigem Gewicht.
Carsten | 25.Apr.2014, 23:50
Als jemand, der auch öfter schon länger mit leichten Produkten unterwegs war, geb ich kurz auch meinen Senf dazu. Alle bis dato vorgebrachten Argumente gegen leichte Ausrüstung sind Schein-Argumente, die die eigentlichen Gründe warum jemand schwer unterwegs ist verschleiern sollen. Und für jeden dieser hier vorgetragenen Schein-Argumente gibt es zig Praxisbeispile, die zeigen das UL/Leicht-Philosophie funktioniert. Es ist auch total müssig, dann zu schreiben, das mein Rucksack erst nach 5000 gelaufenen Trekkingkilometern den Geist aufgegeben hat. Ich schon mehrmals 14 Tage Lebensmittel dabeigehabt habe, um autark zu sein. Ich dabei immer trocken und warm geschlafen habe. Ich nicht Ausrüstungsgewicht minimiere, sondern Trekkingspaß maximiere... Ich hab gar nichts dagegen, wenn jemand schwer unterwegs sein möchte. Ich mach das auch keinem madig, wenn er einen schweren Rucksack tragen will. Aber jetzt über die Ökologie-Schiene zu kommen... Hammer! Wenn man so ein Argument raushaut, dann muss das unterfüttert werden weil das sonst einfach nur unbelegte Stammtischparolen sind. Ich bin richtig geschockt, das sowas hier echt einfach unverblümt gepostet wurde. ....
Martinwalkt | 25.Apr.2014, 23:32
Matheuz IST DER Laufbursche
Dennis | 25.Apr.2014, 21:37
Ich kann die Argumente für schwere Ausrüstung nicht nachvollziehen. Meine leichten Ausrüstungsgegenstände halten (vielleicht bis auf die Schuhe) in etwa genauso lange wie schwerere Produkte. @Mone: Auch im Winter oder in abgelegenen Gegenden kann man UL unterwegs sein. Da braucht man dann auch keine Pulka ;-)
Mone | 25.Apr.2014, 18:54
Hallo Mateuz, ich ziehe den Hut vor Jedem, der regelmäßig aussteigt und die Zeit nutzt, die Welt kennenzulernen. Und ich finde es faszinierend, wie es Dir gelingt - ich geh mal davon aus, dass Du einer der kreativen Köpfe beim Laufburschen bist - mit kleinen Veränderungen oder spannenden Materialkombinationen Gewicht bei der Ausrüstung zu reduzieren. Wobei, mir fallen, wenn ich an den Westen der USA denke, immer wieder die Begegnungen am PCT bzw. noch mehr auf Abschnitten des John Muir Trails ein: Alle hatten 90 Liter (und mehr) große Rucksäcke mit -also eher Rucksäcke auf zwei Beinen - die länger als zwei Wochen autark unterwegs sein wollten. Und eben auch für ihren Kopf das Ausrüstungsbackup brauchen. Am Ende stellt jeder seine eigenen Ansprüche an das Leben abseits ausgetretener Pfade, geht dabei Kompromisse ein und kommt u.U. auch körperlich und mental an seine Grenzen. Und will das dann auch so erleben. Andere sind langsamer unterwegs und genießen dabei ihren mitgetragenen Komfort. Was für mich bei der ganzen UL-Debatte irgendwie immer in den Diskussionen zu kurz kommt, ist, dass doch viele spätestens nach vier oder fünf Tagen sich zurück in die Zivilisation begeben, Nahrung tanken usw. . Wer aber länger autark unterwegs sein will, dabei auch mal etwas Warmes zu sich nehmen möchte, der wird um etwas mehr nicht herum kommen. Und über Wintertouren spricht kaum jemand. Klar, da zieht man dann mit der Pulka das Gepäck, aber die Ausrüstung muss genauso wie die Bekleidung dann eben auch tiefe Temperaturen genauso gut tolerieren können, wie Sonne oder hohe UV-Einstrahlung. Grüße von der Mone (die zwar nicht UL unterwegs ist, aber dennoch stets versucht, ihr (Trage-)Gewicht immer weiter zu optimieren :) )
Martinwalkt | 25.Apr.2014, 17:37
Schaut euch meine fern Wanderung Seite an. Im letzten Jahr auf ganz leichte Ausrüstung umgestellt. 1700 km zu Fuß, am Stück. Ein paar leichte Traillaufschuhe, immer weniger als 5kg incl Essen und trinken. Außer den Schuhen die danach wirklich sehr durch waren nichts kaputt gegangen. So ei Rucksack von Mateusz dem Laufburschen wiegt weniger als 500 Gramm mein Iller großer Bachrucksack wog 2,5 kg und das Cordura löst dich innen auch auf. Mein Fazit: Leicht wandern ist ein sinnvolles Konzept aber es geht nur wenn man sich damit beschäftigt und recht konsequent ist. Und mein selbsgenähter Poncho aus Silnylon hält mich auch bei tagelangem Regen beim Wandern trocken, ohne high tech und Modeschnickschnack.Material kostete 20 Euro ind wird sehr lange halten. Aber jeder wie er mag. Wer weniger trägt wandert leichter, schneller weiter. Man muss sich die richtigen Wanderprofis angucken wie mein Vorschreiben schon sagte. Was machen die richtig? Machen die es falsch? Die schaffen diese wahnsinnig langen und harten Strecken und zwar meisten leicht bis ultraleicht. Außer dem Weltenwanderer Gregar Sieböck habe ich bisher immer nur von Extremwanderen mit leichtem Gepäck auf dem Rücken gelesen oder die hatten dann einen kleinen Karren den sie zogen. Gruß Martin Schmitz Www.strongwalker.blogspot.de Www.fernwanderung.blogspot.de Jährliche Wander und Geh km im Jahr: ca. 2500 Km
Mateusz | 24.Apr.2014, 19:36
Jedes Jahr absolvieren Ultralight Hiker den PCT (Mexixo-Canada, 4.240km) oder den CDT, den AT, oder TA … by fair means mit absoluter ultraleicht Ausrüstung und diese ist noch für viele weitere Kilometer und Jahre wunderbar brauchbar. Aufgrund der genutzten Gear treten weder Verletzungen, unnötige Risiken noch erhöhter Ressourcenverbrauch auf. Was machen die richtig? Und man kann nicht behaupten, dass diese Long Trails Wochenendtrips im Harz sind.
Tumurbel | 24.Apr.2014, 18:13
Hallo, kannst du bitte konkrete Beispiele nennen, welche leichte Ausrüstung schon nach ein paar Touren kapputt gegangen ist ? Ich konnte mich während der letzten 1000 km über Stock und Stein in den Mittelgebirgen (Sommer und Winter) bisher auf meine leichte Ausrüstung verlassen. Ich möchte nur nicht zufällig an DIESE leichte Aurüstung geraten, von der du da schreibst...... Danke Grüße Tumurbel
Rabanus | 24.Apr.2014, 16:46
Hallo Basti Das Können ist natürlich immer extrem wichtig, insbesondere das Einschätzen der eignen Fähigkeiten. Trotzdem spielt die Ausrüstung einen wichtigen Teil dessen was man angehen kann - man braucht das richtige Teil für die richtige Tour um sie komplett genießen zu können. Beides ist wichtig. ;) Marius, das Fazit trifft insofern für mich auf robuste Outdoor Artikel besonders zu, da diese mir auf der Tour oft mehr Sicherheit geben und alles in allem länger halten und somit umweltfreundlicher sind. Ansonsten passt das Fazit natürlich auch auf ökologisch hergestellte Leichtgewichte, für mich aber nicht im gleichen Maße. Liebe Grüße!
Marius | 24.Apr.2014, 15:55
Das Fazit könnte doch genausogut, wenn nicht sogar noch besser auf leichte Ausrüstung umgemünzt werden.
Basti | 24.Apr.2014, 15:20
Wanderer sind neben dem Funktionieren ihrer Ausrüstung vor allem auf ihr eigenes Können angewiesen. So wird ein Schuh draus :)