Dein Abenteuer beginnt hier!
martin
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16. Juli 2010
Mein morgendliches Eintreffen im tapir war noch etwas verschlafen. Was mich um den nächtlichen Schlaf gebracht hatte, nennen Meteorologen euphemistisch „Tropennacht“. Mich macht es einfach nur fertig. Mein geistiger Zustand änderte sich allerdings schlagartig, als ich einen Blick in die Vitrine mit den Kletterutensilien warf. Da lag sie, die lang ersehnte, innig geliebte, immer treue Dienste leistende Lapis-Boulderbürste. Doch Moment. Wie kann es sein, dass ein so kleines, unscheinbares Ding wie eine Bürste mir Tränen der Freude in die Augen treibt?
Auch wenn es für unbeteiligte recht absurd wirken mag, sich mit einer Zahnbürste bewaffnet über Klettergriffe herzumachen und diese zu säubern, ist dieses Ritual elementarer Bestandteil des Boulderns, zumindest für mich. Kommentare wie: „Na, zu Hause auch so fleißig beim Putzen?“ übergeht man geflissentlich, die haben doch keine Ahnung! Dabei trägt der Kult um die Bürste zugegebener Maßen skurrile Züge. Man erwischt sich dabei, wie man mit glänzenden Augen in Haushaltswarengeschäften vor dem Bürstensortiment steht und darüber nachdenkt, ob man den Kunststoffborsten nicht doch lieber die aus echtem Wildschweinhaar vorziehen sollte. Man will ja das Optimum rausholen.
Natürlich haben sich findige Marketingstrategen einschlägiger Kletterfirmen auch schon Gedanken darüber gemacht, wie man den, ob des riesen Bürstenangebots in Baumarkt und Co. verunsicherten Vertikalsportlern Entscheidungsbeistand geben kann und haben eigene Bürsten und sogar ganze Bürstensets (Black Diamond Necessaire) auf den Markt gebracht. Dass es unter den kletternden Firmenbesitzern nicht nur Pazifisten gibt, zeigt die M16-Boulderbürste von Metolius, die ursprünglich zur Reinigung gleichnamigen Sturmgewehrs konzipiert wurde. Wer also beim Bürstenkauf garantiert nichts falsch machen will: hier zugreifen! Aber was soll ich noch mehr Worte verlieren: Eine Bürste übertrifft sie einfach alle. Groß genug, um auch riesige Sloper vom Staub zu befreien, dabei aber noch so handlich, dass sie problemlos am Chalkbag verstaut werden kann. Und dann noch echte Wildschweinborsten, die, auf Fels oder Kunstgriff gerieben, einen unvergleichlichen Geruch erzeugen: Herz was willst du mehr! Darüberhinaus: wer es schafft, mir so den Tag zu retten, muss einfach großartig sein! Probiert es aus!
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