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Futter satt! Von Trekkingmahlzeiten bis Freezer Bag Cooking

Futter satt! Von Trekkingmahlzeiten bis Freezer Bag Cooking

Unterwegs ist eben alles ein bisschen anders schön. Statt opulent zubereiteter Mahlzeiten stehen beim Trekking, Wasserwandern oder auf Radtour eher praktische Aspekte im Vordergrund: Das Essen soll schnell fertig sein, ausreichend Kalorien liefern, in Rucksack & Co. möglichst wenig Platz wegnehmen und nicht ins Gewicht fallen. Bonuspunkte gibt es außerdem für Abfall- und Abwaschvermeidung sowie Schmackhaftigkeit. Ziemlich viele Hürden, die aber mit eigener Kreativität oder der Hilfe moderner Outdoornahrung ganz leicht zu bewältigen sind. Ein Überblick über die verschiedenen Varianten gibt’s hier!

 

Trek’n Eat, Adventure Food, Travellunch & Co.

Die einfachste Möglichkeit, sich unterwegs zu ernähren, bieten Anbieter fertiger Trekkingnahrung. Die Palette der Mahlzeiten ist sehr vielfältig; auch für Vegetarierer, Veganer, an Gluten- oder Laktoseintoleranz Leidende finden sich inzwischen geeignete Produkte. Vom Frühstück über Hauptmahlzeiten bis zum Dessert ist alles dabei, Traditionalisten kommen auf ihre Kosten und selbst anspruchsvolle und experimentierfreudige Gaumen werden mit kulinarischen Extravaganzen wie Elchfleisch-Gourmet-Topf, Chana Masala oder Käsefondue glücklich. Die Zubereitung erfolgt meist auf denkbar einfache Weise: Wasser zum Kochen bringen, in die selbststehende Tüte geben, umrühren, Tüte an der vorgesehenen Lasche verschließen, ziehen lassen, aufessen! Das heißt: Es geht schnell, man kann komplett auf den Abwasch verzichten und benötigt auch keine weiteren Hilfsmittel, abgesehen von Kocher, einem Topf, Löffel und Wasser bzw. Schnee. Da freuen sich nicht nur Minimalisten und Gewichtsoptimierer! Die Mahlzeiten der dezidierten Outdoorfoodanbieter haben gegenüber konventionellem Tütenessen den weiteren Vorteil, dass sie viel Energie und einen ausgewogenen Nährstoffmix liefern. Die Erfahrung, die Expeditionsteilnehmer und Berufsdraußensportler zum Teil in die Entwicklung eingebracht haben, merkt man diesen Produkten an. Nicht allzu zimperlich sein darf man bei den Zutaten, wenngleich sich Anbieter wie Trek’n Eat (mit dem „All Natural“-Label) inzwischen auf die Fahne geschrieben haben, auf Konservierungs-, Farb- und geschmacksverstärkende Zusatzstoffe zu verzichten. Im weitesten Sinne natürliche Geschmacksverstärker bzw. -träger wie Hefe, Maltodextrin, Milchzucker, (Palm-/Pflanzen-)Fett, Gewürze und Aromen stehen trotzdem bei den meisten Produkten auf der Zutatenliste – hier lohnt sich ein genauer Blick, wenn man auf verschiedene Ingredienzen verzichten möchte oder muss. Löblich ist allerdings die verständliche, entschlüsselte (E-Nummern mit Bedeutung) Auflistung der Inhaltsstoffe in verschiedenen Sprachen sowie die Kennzeichnung („Gluten Free“, „Lactose Free“ usw.) mit Piktogrammen auf der Vorderseite der Verpackungen. Übrigens: Neben den fertig komponierten Mahlzeiten gibt es auch gefriergetrocknete Einzelzutaten wie Milch- und Eipulver oder Mischgemüse. Damit kann man auf gewichtsoptimierte Weise auch Selbstgekochtes verfeinern. Kleine Anmerkung nebenbei: Die Trekkingmahlzeiten sind wirklich (!) sättigend und recht geschmacksintensiv. Richtig Freude machen sie tatsächlich fast nur unterwegs, wenn der Körper ausgezehrt ist und förmlich nach Nahrung schreit.


Aus Tüte und Becher

Natürlich wird man auch im Supermarkt fündig, wenn man auf Tour gehen möchte. Schnellgerichte werden in den verschiedensten Geschmacksrichtungen angeboten; auch diese sind einfach zuzubereiten. Die Verpackungen sind zum Teil doch recht voluminös, sodass es sich lohnt, mehrere Portionen in eine wiederverschließbare Tüte oder Dose umzufüllen. Auch Soßen- und Suppenmischungen kann man unterwegs ganz prima nutzen, um schnöden Sättigungsbeilagen Geschmack zu verleihen: Sie sind vor Feuchtigkeit geschützt verpackt, nehmen kaum Platz weg und müssen meist nur kurz aufgekocht werden.

 

Do it yourself!

Wer höhere Ansprüche an Geschmack und/oder Zutaten stellt, kommt nicht umhin, sich ein paar intensivere Gedanken über die Unterwegsverpflegung zu machen. Absolute Priorität hat – neben Nährwert sowie Gewicht und Volumen der Zutaten – die Garzeit, schließlich will man nicht tonnenweise Brennstoff mitnehmen! Gut geeignet sind daher Kohlenhydratlieferanten wie Couscous, Bulgur, Feinblatt-Haferflocken, Nudeln und vorgegarter („Tempo“-)Reis. Gerade die drei Erstgenannten müssen nur mit kochendem Wasser übergossen werden und ziehen dann in wenigen Minuten ohne weiteres Erhitzen durch. Bei Nudeln sollte man auf packoptimale Varianten wie Spagetti oder Fadennudeln zurückgreifen; Farfalle, Spätzle & Co. nehmen einfach sinnlos Platz im Rucksack weg. Auch hier sollte man daran denken, vor Tourbeginn die Zutaten in wiederverschließbare Tüten zu umzufüllen. Für den Geschmack sorgen z.B. getrocknete Gemüse, Pilze (eventuelle Einweichzeiten beachten!), und Kräuter, fertige Röstzwiebeln, Tomatenmark, getrockneter Knoblauch und Nüsse. Letztere sind auch ein ausgezeichneter Fettlieferant, ein Grund, weshalb sich – abgesehen vom Lecker!-Effekt – ebenso die Mitnahme eines kleinen Ölfläschchens lohnt. Für fleischlich Veranlagte kann ein  rucksackfreundliches Stück Speck oder Hartwurst Geschmackswunder wirken, Vegetarier und Veganer können ihre Nudelsauce mit Sojaschnetzeln verfeinern, die eiweißhaltig sind, kaum etwas wiegen und entweder kurz mitgekocht oder eingeweicht werden können und somit auch keinen Extrabrennstoff benötigen. Also: Wie wäre es denn auf der nächsten Tour einfach mal mit „Toskana-Couscous“ mit getrockneten Tomaten, Oregano, gehackten Walnüssen und einem Schuss Olivenöl!? Auch gereifter, somit harter Käse kann auf kürzere Touren mitgenommen werden, gut verpackt hält er auch mal höhere Temperaturen aus und der Effekt eines frisch über die Nudeln geraspelten Käses ist kaum in Worte zu fassen – die zusammenschiebbare Ultraleichtreibe macht’s möglich! 😉 Wer unterwegs schon immer das Brot vermisst hat und über ein beschichtetes Kochgeschirr verfügt, gibt einfach mal „Bannock“ in die Suchmaschine ein und freut sich darüber, dass von nun an ein supereinfach zuzubereitendes Fladenbrot auf dem Outdoorspeiseplan steht!


Die hohe Schule: Freezer Bag Cooking

Hier schließt sich der Kreis. Freezer Bag Cooking ist quasi die DIY-Variante des Trekking-Essens. Der Fantasie beim Zusammenstellen der Zutaten sind keine Grenzen gesetzt und man kann sich seine Fertigmahlzeiten für die Tour ganz individuell nach eigenen Ernährungsvorlieben und Verträglichkeiten zusammenstellen. Benötigt werden hierzu der Backofen (Achtung: energieaufwendig!) oder besser ein Dörrgerät und wiederverschließbare, hitzebeständige Tüten, wie man sie mit etwas Geschick inzwischen auch online bei Verpackungsmaterialhändlern bestellen kann. Dann geht es los: Den eingelegten Zutaten wird das Wasser entzogen, dadurch werden sie klein und leicht. Vorher können sie auch schon zubereitet, also beispielsweise gebraten oder gekocht werden, ein Schritt, den man auf jeden Fall vorn anstellen sollte, wenn man unterwegs nicht mehr brutzeln möchte. So kann man beispielsweise vorgekochte Kidneybohnen, Mais, angebratene Zwiebel-Hackfleisch- bzw. Sojaschnetzelmischung und ausreichend gewürztes Tomatenmark auf die Dörrböden geben, das Gerät seine Arbeit verrichten lassen, alles in eine Tüte füllen und muss unterwegs nur noch heißes Wasser aufgießen, ein Schlückchen Öl dazugeben, umrühren, warten – und fertig ist das selbstgemachte Trekking-Chili! Es gibt inzwischen auch Literatur und Kochbücher über Freezer Bag Cooking, die Anregungen für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema bietet. Diese Variante der Unterwegsverpflegung ist lohnend, aber – machen wir uns nichts vor – schon etwas zeit- und energieaufwendiger. Wer das nicht haben möchte, springt nun wieder zu Punkt 1 dieses Artikels zurück! 😉

 

Snacks

Nicht zu unterschätzen für Körper und Geist: kleine Stimmungsaufheller und Energielieferanten unterwegs. Für sie gilt das gleiche wie für die Hauptmahlzeiten: Sie müssen klein, leicht, geringvolumig sein und möglichst viel Power liefern. Die Liste der in Frage kommenden Zwischenmahlzeiten ist lang. Sie reicht von getrockneten Früchten über Müsli- bzw. Energieriegel, Nüsse und Schokolade (wenn’s die Temperaturen zulassen) bis hin zu Beef Jerky, d.h. gewürztem Trockenfleisch. Auch hierfür gibt’s vegetarische/vegane Alternativen, die man z.B. im Asia-Laden finden kann. Gut ist, was glücklich macht! Diese kleinen Köstlichkeiten versüßen die Gipfelrast oder lassen einen auch noch die letzten Kilometer gegen den Wind fahren, auch wenn die Oberschenkel schon in die innere Emigration gegangen sind.

 

 

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