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Die Boulderkobra in Halle

Die Boulderkobra in Halle

Vor gut zwei Jahren wurde die Boulderkobra in Halle eingeweiht und hat uns seither oft als Besucher gesehen. Für uns ist es ein großartiger Platz, um den Lieblingssportarten Klettern und Bouldern zu fröhnen. Hier stimmt alles: viel Platz, recht sichere Absprungfläche, viele Routen, Klettern und Bouldern sind beides möglich, Spielplatzcharakter für die Jüngsten, kurze Anfahrtsdauer und das ganze für keinen Cent! Inzwischen sind sogar die möglichen Routen an der Kobra im Boulderführer Aufschwung Ost skizziert und bewertet.
Nach über 2 Jahren der Planung und Sponsorenakquise entstand in Halle durch engagierte Kletterer/innen der IG Klettern Halle-Löbejün ein Traum in Kunstfels. Aber nicht nur die Boulderkobra lockt Freunde der Vertikalen. Im Thüringer Bahnhof – so nennt sich die Gegend in der Nähe des Hallenser Bahnhofes mit postindustriellem Charme – gibt es neben Skate- und Beachvolleyballplätzen auch einen kleinen Kletterturm, eine weitere Boulderwand und, leicht südlich gelegen, die sogenannte Mitropawand. Das sind übrig gebliebene Wände aus dem sozialistischen Plattenbau, die zum Teil mit Griffen und eingesägten Tritten  versehen wurden. Auch dort kann gebouldert und geklettert werden. Von uns zu Hause im Leipziger Nordwesten ist die Kobra quasi nur einen Katzensprung entfernt und in knapp 30 Minuten bei normalem Verkehr erreichbar.

Wie muss man sich die Boulderkobra vorstellen?
Die Kletterspots im gesamte Areal stehen recht eng beisammen. Der Kletterfels mit 11 Metern Höhe und seinen 10 Routen mutet ein bisschen wie der Schiefe Turm von Pisa an. Nur wenige Meter entfernt steht die kleine Boulderwand; sie ist etwa 4 Meter lang und 2 Meter hoch. Die Umrundung bietet immer eine optimale Erwärmung für die Kobra. Das gute Stück ähnelt optisch eben tatsächlich einer in sich gekringelten Schlange. Mit tollen, bunten Graffittis versehen, ist die Kobra ein echter Hingucker. Alles ist mit reichlich Kies aufgefüllt (abgesehen von der Mitropawand) und bietet damit fast immer Schutz beim Herunterfallen. Eine Bouldermatte ist an der ein oder anderen Route wirklich von Vorteil, weil so der mögliche Sturz weicher abgefedert werden kann.
Der (Kunst-)Fels wurde durch Spritzbeton erzielt, ist daher natürlich ein echter Schuh- und Hautkiller, bietet dafür aber immer ordentlich Grip. Zum Teil sind die Griffe und Tritte eingefräst und zum Teil sind sie ‚einmodelliert‘. Hier wurde echt tolle Arbeit geleistet, um an der Schlange unendlich viele Routen abzuringen!

Wie ist die Kletterei?
„Unglaublich vielfältig!“ – so kann die Frage nach der Kletterei an der Kobra beantwortet werden. Im Boulderführer sind 51 Probleme gelistet, aber natürlich hat jeder Boulderer die Möglichkeit, einen eigenen Weg zu definieren. Es gibt lange, ausdauernde Traversen, kleine Dächer, Henkel, feinste Leisten, Sloper, Risse und verschiedene Neigungen. Rundum: einfach vielerlei unterschiedliche Varianten. Die Schwierigkeiten reichen von allerleichtesten 1, die laut Boulderführer „die Uromma in Badelatschen und mit 12 Bier auf’m Kessel“ hochkommt bis hin zu knackigsten 7b+, die wirklich nur etwas für echte Profis sind. Überwiegend sind Probleme bis 6c+ zu bewältigen, bei den ganz harten Routen zählt man acht.
Wer keine Lust auf’s Bouldern hat, kann am Kletterturm einige Routen ziehen. Hier wurden zum Schutz vor unerfahrenen und viel zu wagemutigen Spaziergängern die ersten Griffe der Routen abgeschraubt. Damit wurde der ein oder andere Einstieg etwas schwieriger. Am Turm gibt es Routen mit geschraubten Griffen oder ohne; die Schwierigkeitsgrade liegen zwischen 3 und 9 UIAA.
Die Mitropawand ist mit ihren 13 Metern schon etwas höher als der Turm und bietet auch mit 23 Routen noch mehr Potential. Allerdings ist die Reibung manchmal gleich null. Neben eingefrästen und eingehackten Mulden und Löchern wurden jede Menge Kunstgriffe verbaut. An einigen Stellen sind die Löcher aufgrund der innenliegenden Plastikröhren unheimlich scharfkantig – Achtung!

Wie ist es dort für die Kinder?
„Mama, wann fahren wir wieder zur Kobra?“ – Die Kinder lieben es dort! Es gibt genug Buschwerk, um sich zu verstecken und Buden zu bauen und der Fallkies ist der perfekte, nie endende Kuchen im Eimer für Mama und Papa. Kletterei ist für die Jüngsten immer genug zu finden. Es gibt sooo viele Routen, die auch ohne Kletterschuhe geklettert werden können. Die nächste Straße ist ein Stück weg und es gibt keine gefährlichen Abhänge. Kurzum: Der Thüringer Bahnhof samt seiner zahlreichen Klettermöglichkeiten ist für die Kinder der perfekte Abenteuerspielplatz!

Fazit
Wie ich meine, sind die Boulderkobra, der Kletterturm, die Boulderwand und die Mitropawand in Halle/Saale ein regelrechtes Eldorado für den vertikalen Sport. Die zu bewältigenden Boulder- und Kletterprobleme sind so zahlreich, dass wir noch viele Male hinfahren können, ohne etwas doppelt zu klettern. Und nicht zu vergessen: Das Ganze ist kostenfrei zu benutzen! Klar, wer künstliche Kletteranlagen nicht mag, für den ist es an der Kobra nichts, aber Naturfels ist nunmal nicht immer und überall zu finden.

Noch eine kleine Anmerkung zum Thema Sauberkeit: Es gibt dort Mülleimer! Und liebe Freunde des Besprühens von urbanem Raum: Lasst dieses wunderbare Areal so, wie es ist. Manchmal sind Griffe und Tritte leider nicht mehr zu finden oder zum Teil zugesprüht…

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