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Dasselbe in Grün!? – PYUA geht ECOrrecte Wege bei Outdoor-Bekleidung

Dasselbe in Grün!? - PYUA geht ECOrrecte Wege bei Outdoor-Bekleidung

Nicht erst seit dem neuesten Greenpeace-Outdoor-Report stellt sich für uns und unsere Kund*innen die Frage, wie sich die Liebe zur Natur auch mit ökologisch und sozial verantwortlich hergestelltem Equipment vereinbaren lässt. Lange war es schwierig, zuverlässigen Wetterschutz mit reinem Gewissen zu tragen – begonnen bei den Rohstoffen über die Produktionsbedingungen und Herstellungsverfahren bis hin zur Entsorgung – und das alles ohne Funktionseinbußen: ein schwieriges Unterfangen. Doch es gibt sie, die Leuchttürme, die sich nicht damit zufrieden geben, zu sagen: „OK, wir bauen Ausrüstung und Bekleidung, die lange hält und zeitlos designt ist“, wobei selbst dies in Zeiten der Wegwerfmentalität und Konsumzwänge schon mal ein Statement ist. Vaude und Mufflon als beispielhafte Vertreter derer, die noch einen Schritt weitergehen, haben im tapir Tradition. Nun freuen wir uns über einen Neuzugang, dessen Konzept uns überzeugt: PYUA!

Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der oft als reine Marketingstrategie genutzt wird, zudem ist er recht vielgestaltig. Soziale Aspekte der Produktion und der Arbeitsbedingungen spielen ebenso hinein wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen, Schadstoffen und Emissionen vom Lebensbeginn eines Produktes bis zu dessen Ende. Stichwort „ökologischer Fußabdruck“. Was macht denn PYUA, der 2008 gegründete Hersteller aus Kiel, nun anders – besser – als andere?


Ökologische Verantwortung

Funktionale Textilien werden zumeist aus synthetischen Kunststoffgeweben hergestellt. Um nicht für jedes Kleidungsstück neue Rohstoffe aufzubrauchen, hat PYUA das Closed-Loop-Recycling entwickelt. Die Produkte können nach ihrem Outdoorleben auch wieder in den Rückgewinnungskreislauf überführt werden: Die Bekleidung wird sortiert, aus dem Gewebe wird ein Granulat gewonnen, dieses kann wieder zu Fasern geformt werden, aus denen neue Gewebe und schließlich neue Kleidungsstücke entstehen. Das Recycling bedarf für den Konsumenten keines übermäßigen Aufwandes, denn PYUA nutzt dafür 16.000 Altkleidercontainer weltweit, deren Standorte über eine eigens dafür entwickelte App (s. PYUA-Internetpräsenz) ausfindig gemacht werden können. Unsere wasserfesten Jacken werden aus recycelten Polyestern hergestellt – auch die Membran -, die damit sozusagen ihren zweiten oder dritten Frühling erleben. Dabei überzeugt das selbstverständlich PTFE-freie CLIMALOOP-Laminat nicht nur mit deutlich reduziertem Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und Abfall, sondern auch mit hervorragenden technischen Werten. Es überrascht kaum und soll nur der vollständigkeit halber erwähnt werden, dass PYUA auch bluesign®-Partner ist.

Im Fokus der Umweltschutzorganisationen stehen oft die Imprägnierungen (DWR), die Regen und Schmutz vom Oberstoff geradezu abperlen lassen, aber auch im Verdacht stehen, umwelt- sowie gesundheitsschädlich zu sein und durch ihre bioakkumulativen Eigenschaften nicht abgebaut werden können. Poly- und perfluorierte DWR kommt PYUA nicht ins Haus! Gut so! Quasi nebenbei erfüllt der Hersteller auch die europäische REACH-Gesetzgebung, die die Verwendung von Chemikalien in Textilien regelt.
Bei den Regenjacken, die wir ins Sortiment genommen haben – Breakout Jacket für die Frauen und Breakout-Y Jacket für die Männer -, kommt die PFC-freie Imprägnierung Bionic Eco Finish zur Anwendung.

Langlebig, recycelbar, schadstoffarm und außerdem mit vielen klugen technischen Finessen ausgestattet: Damit haben uns die Kieler überzeugt!

 

Kleiner Exkurs: Woher kommt eigentlich der Name PYUA?

PYUA ist ein japanisches Wort und seine Bedeutung ähnelt dem englischen „pure“ – „rein“ oder „klar“. Das Logo kann auch symbolisch für das Firmenkonzept verstanden werden, schließlich steht die (hier leicht schräg) gelegte 8 für Unendlichkeit.

 

Soziale Verantwortung

Fertigung ohne Ausbeutung der Arbeiter*innen – das hat sich PYUA auf die Fahnen geschrieben. Erreichen will es das Unternehmen durch Produktionsstandorte in Europa, vor allem Portugal. (UPDATE 24.2.: In der Türkei lassen die Kieler keine Bekleidung mehr nähen; in Schweden und Slowenien nur noch in sehr kleinen Mengen.) Zum einen werden dadurch die Transportwege verkürzt, zum anderen wird somit europäischer Arbeitnehmergesetzgebung Rechnung getragen und Unternehmen in überschaubarer Entfernung lassen auch leichter mal persönlich kontrollieren. Bei PYUA geschieht dies im Schnitt 3 – 4 mal im Jahr, im internationalen Kontext also überdurchschnittlich häufig.
Hochwertige Schnitte und Ausstattungsdetails verlangen außerdem fast zwangsläufig, dass der Hersteller auf gut ausgebildete Fachkräfte setzt und diese nicht durch unzumutbare Arbeitsverhältnisse „verschleißt“. So gibt auch PYUA an, mit den Partnern in der Fertigung langfristige Verträge einzugehen, um allen Beteiligten planbare und verlässliche Beschäftigungsverhältnisse zu ermöglichen. Bis dato war PYUA auch Mitglied der Fair Wear Foundation, einer weltweit agierenden Vereinigung, die die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zum Ziel hat. Momentan ist der Zertifizierungsstatus ausgesetzt. Wir versuchen derzeit, beim Hersteller Auskunft darüber zu erhalten und werden euch auf dem Laufenden halten.
(UPDATE 24.2.: In einem Telefonat mit PYUA erklärte der Mitarbeiter, dass die Zertifizierung ausgesetzt sei, da die Fair Wear Foundation 2015 keine Verbesserungen gegenüber 2014 festzustellen waren – weil die europäischen Standards der ansässigen Prüfinstitutionen beispielsweise für Arbeitssicherheit oder Kinderarbeit ohnehin deutlich über den asiatischen lägen. Der Kieler Hersteller ist gegen die Bewertung in Widerspruch gegangen, unterläuft derzeit eine weitere Monitoringrunde und sollte in wenigen Wochen wieder berechtigt sein, das Fair-Wear-Label zu führen.)

 

Wir möchten euch im tapir eine breite Palette funktionaler Textilien und Ausrüstung anbieten. Schon beim Einkauf versuchen wir, uns nicht von blumigen Versprechen und hypertechnischen Features blenden zu lassen, sondern unter verschiedenen Aspekten vertrauensvolle Hersteller ins Sortiment zu nehmen. Das können Firmen sein, die strenge Nachhaltigkeitskriterien umsetzen oder hohen konsumethischen Standards entsprechen, aber auch solche, von denen wir wissen, dass die Sachen einfach sehr langlebig, reklamationsarm, clever und zeitlos gestaltet sind. Wir möchten uns zwar wohlfühlen in unserer Kleidung, aber keine abfallproduzierenden Modepüppchen sein; wir suchen Ausrüstung, die uns zuverlässig in jeder Situation draußen zur Seite steht, eine Menge mitmacht und somit lange Freude bereitet.
Natürlich freuen wir uns auch über euren Input! Vielleicht kennt ihr Hersteller, deren grüne Konzepte euch schlüssig erscheinen, oder habt kritische Fragen an Firmen, die ihr gern mal loswerden wollt? Wir haben dafür ein offenes Ohr!

 

 

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