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Coffee to go – Kann man aus Kaffeesatz Bekleidung herstellen?

Coffee to go - Kann man aus Kaffeesatz Bekleidung herstellen?

Heute gekauft und morgen aussortiert – passt oder gefällt nicht mehr, veraltete Technologie. Gründe dafür gibt es anscheinend viele. Kein Wunder, dass die Ressourcen weltweit immer knapper werden. Wir werden verstärkt gezwungen sein, Materialien zweckentfremdet einzusetzen und uns mit der Weiternutzung von Abfallprodukten zu beschäftigen. Das Bewusstsein dazu ist da und es werden verstärkt Projekte in dieser Richtung initiiert. Wenn man die Konzepte liest, glaubt man häufig, sich in einem Drehbuch für das neueste Sci-Fi Movie wiederzufinden. Wer konnte denn, um bei unserem heutigen Thema zu bleiben, vorhersehen, dass jemand auf die Idee kommt, auf unserem Planeten Erde aus Kaffeesatz eine Hightechfaser zu produzieren?.

Vaude gehört seit vielen Jahren in Deutschland mit zu den Firmen, die sich im Bereich der Outdoorausrüstung dem Thema Nachhaltigkeit nicht nur auf dem Papier verschrieben haben, sondern das Thema auch aktiv und engagiert angegangen sind. Im vergangenen Jahr wurde ihr Engagement bundesweit gewürdigt: Am 30. November 2015 hat die Firma die höchste Auszeichnung beim renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten. Sie dürfen sich mit dem Siegertitel „Deutschlands nachhaltigste Marke 2015“ schmücken.

Die Firma Singtex hingegen ist eine taiwanesische Bekleidungsfirma. Sie hatte sich vor ein paar Jahren sehr stark mit der Billigkonkurrenz aus China auseinanderzusetzen und war auf der Suche nach einem Ausweg. Ihre Geschichte des Beginns der Entwicklung von S.Café® klingt so simpel wie utopisch. Man erzählt sich, dass Jason Chen, seines Zeichens Geschäftsführer von Singtex, eines Tages mit seiner Frau in einem Kaffee in Taiwans Hauptstadt Taipeh gesessen hat. Er bekam mit, wie eine andere Frau den Barista nicht um ein leckeres Heißgetränk, sondern um Kaffeesatz bat. Kaffeesatz zum Mitnehmen? Wozu?

Es stellte sich heraus, dass die Taiwanesin den Kaffeesatz gegen unliebsame Gerüche in ihren Kühlschrank stellt.

Man erzählt sich weiter, dass Herr Chen seinen Ingenieuren den Auftrag gab, herauszubekommen, ob man aus recyceltem Kaffeesatz nicht auch Textilfasern entwickeln könne, die auch bei Menschen unliebsame Gerüche verhindern. Und so kam es dazu, dass 2006 die Faser mit dem Markennamen S.Café den Markt eroberte. Schade nur, dass der Kaffeegeruch heraus extrahiert wurde – Inhaltsstoffe wie Phenole und Öle werden vor der Weiterverarbeitung des Kaffeesatzes als Erstes entfernt. Das verarbeitete braune Pulver wird im Anschluss mit Flocken aus recycelten PET-Flaschen vermischt. Dieser Mix wird erhitzt, durch eine Düse gespritzt und heraus kommt ein neuer Faden.

Der Stoff, der aus dieser Hightech-Faser gewebt wird, ist schnell trocknend, UV-beständig und eben auch geruchshemmend. Die genaue Zusammensetzung und das genaue Mischungsverhältnis bleiben ein wohlgehütetes Geheimnis der Taiwanesen.

Der Produktionsprozess für die S.Café®-Faser, mittlerweile patentiert, ist absolut umweltfreundlich. Und da kommt auch VauDe wieder ins Spiel.

Die Tettnanger sind immer auf der Suche nach Materialien, die hochgradig funktionell sind, aber ihren Ansprüchen an einen ökologisch nachhaltigen Produktionsprozess ohne Abstriche erfüllen. Bei ihnen wird die Faser aus recyceltem Kaffeesatz vor allem in Funktionsshirts eingesetzt. Ihr könnt bei uns im tapir auch gern mal eine Geruchsprobe machen: im Tremalzo-Shirt II Men ist die S.Café®-Faser anteilig mit verarbeitet worden.

PS: Die Erfolgsgeschichte von vom recycelten Kaffeesatz geht weiter. Nicht nur Vaude, auch andere große Sportlabels nutzen das Gewebe für ihre Funktionsbekleidung. Für ein T-Shirt braucht es etwa drei Tassen Kaffeesatz und fünf PET-Flaschen. Nimmt man also den FC Liverpool, in dessen Fußballtrikots der recycelte Kaffeesatz zum Einsatz kam, dann wurden für einen Satz Spielertrikots nur 66 Tassen Kaffee und 110 Wasserflaschen ausgetrunken. …

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