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Drei tapire im Pausenraum: Ein Gespräch über den Thule Guidepost

Drei tapire im Pausenraum: Ein Gespräch über den Thule Guidepost

Rucksäcke sind Formsache. Da spielt nicht nur das Design eine maßgebliche Rolle, sondern auch, ob Rücken und Tragesystem schön miteinander harmonieren. Jedem passt etwas anderes, doch passen muss es, das ist die Hauptsache. Der Guidepost von Thule hat letztes und dieses Jahr seinen Weg auf die Rücken der tapire Laura und Anne gefunden; beide waren sehr angetan von ihrem neuen Begleiter, hatten aber auch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag parat. Lauschen wir also den Erzählungen der beiden darüber, wie sie mit Thules Flaggschiff in Schweden und Wales unterwegs waren.

Halle Anne, hallo Laura! Schön, dass ihr heute Zeit habt für unser kleines Gespräch über den Guidepost, den wir ja jetzt schon eine ganze Zeit lang im Programm haben.

LAURA: Kein Problem, schön hier zu sein.

ANNE: Immer wieder gern.

 

Also erzählt doch erst mal, wo ihr mit dem Guidepost unterwegs wart, ihr habt den Rucksack ja beide.

ANNE: Also ich war mit dem Guidepost in Wales wandern …

LAURA: … und ich war in Südschweden unterwegs, auch wandern. Da habe ich eher kleinere Touren gemacht, so maximal drei Tage. Mit Zelt und über Stock und Stein.

ANNE: Ich hatte den Guidepost eine knappe Woche dabei, voll beladen mit ungefähr 15 kg, und die zweite Woche dann noch den kleinen Deckelfachrucksack für Tagestouren.

 

Da sprichst du ein interessantes Feature an. Wie hat der sich bei dir so gemacht, der kleine Rucksack, der sich durch das Umdrehen des Deckelfachs gewinnen lässt?

ANNE: Sehr gut. Also die Handhabung ist denkbar einfach, relativ intuitiv auch für Menschen, die sich nicht so gern mit Bastelei beschäftigen und der Tragekomfort war völlig ausreichend.

 

Und wie war es bei dir, Laura, hast du den kleinen Deckelfachrucksack auch gebraucht?

LAURA: Ja, den habe ich ganz häufig benutzt, sogar auch einmal zum Laufen, da bin ich mit dem einfach mal ne Runde gerannt. Und es ging ganz gut, weil er ein unglaublich geringes Eigengewicht hat.

 

Okay, und wie ist er vom Rückensystem her? Habt ihr da noch irgendwas als stabile Rückenplatte reingetan oder ging das auch so?

ANNE: Ging gut.

LAURA: Man belädt den ja auch nicht so stark…

ANNE: Ich hatte da auch nur zwei Regenjacken, eine Wasserflasche und ein paar Müsliriegel drin. Also jetzt auch nicht so wahnsinnig viel.

Okay. Thule hat beim Guidepost ja generell ziemlich viele Einstellmöglichkeiten eingebaut, insbesondere hinten am Tragesystem. Meine Frage an euch: Habt ihr das wirklich aktiv genutzt oder habt ihr den Rucksack am Anfang einmal eingestellt und dann nie wieder?

ANNE: Hm, ich hatte das Problem, dass er mir sofort gut gepasst hat und habe ihn deswegen gar nicht groß eingestellt. *grinst*

LAURA: *überlegt* Also, ich habe zwischenzeitlich mal die Schulterpolster weiter nach außen verschoben, aber es hat kaum einen merklichen Unterschied für mich gemacht. Sonst habe ich auch nur beim ersten Mal etwas verstellt.

 

Könnt ihr generell noch etwas zum Thema Tragekomfort sagen? Also, jetzt nicht vom kleinen Deckelfachrucksack, sondern dem großen Hauptteil. Als ihr damit mehrere Tage unterwegs wart, wie hat sich das für euch angefühlt?

LAURA: Ich fand es sehr angenehm, dass dieser Hüftbereich mitgeht, weil dieser Drehwirbel da verarbeitet ist. Das ist ganz spannend, vor allem dann, wenn man sich wirklich aktiv bewegt und auch mal ein paar Schritte in die Höhe gehen muss. Außerdem fand ich das Polster im Hüftbereich extrem fest, sodass es mir am nächsten Tag tatsächlich ein bisschen weh tat. Aber das hab ich als normal erachtet und es war jetzt auch nicht so, dass ich blaue Flecken hatte oder so. Allgemein sind die Polsterungen ziemlich fest, aber ich empfinde das als angenehm. Eher entlastend.

ANNE: Ich hole mal ein bisschen weiter aus. Ich suche ja jetzt eigentlich schon seit ungefähr 5 Jahren nach einem Rucksack in diesem Volumenbereich und mir hat einfach noch NIE ein Rucksack gut gepasst. Der Rucksack, der am nächsten an ‚okay‘ dran war, war der Abisko von Fjäll Räven, aber auch der war nur zu 95 % super. Und dann hatte ich den Guidepost auf dem Rücken, als wir ihn neu bekommen haben. Ich habe ihn aufgesetzt und dachte mir so: “Woooow, krass!” *lacht*. Also, das ist wirklich der allererste Rucksack, der mir gut passt. Könnte jetzt nicht sagen, woran das konkret liegt, ob ich vielleicht entweder einen komischen Rücken habe oder komische Anforderungen, aber er hat jedenfalls gepasst. Und ich kann Laura zustimmen: Die Polster sind fest, also gerade auch durch diese Metallspangen im Hüftbereich. Ich hatte auch tatsächlich blaue Flecken, deutlich sichtbar, aber habe das irgendwie auch als normal hingenommen. Ich habe dann nach zwei Tagen noch mal ein bisschen nachjustiert und ab da war ich einfach mit diesem Rucksack verwachsen. Einfach perfekt. Wir hatten auch relativ steile Aufstiege mit drin, fast schon Kletterpassagen, und da hat er sich super gemacht. Und auch auf langen Strecken.

Schön. Wenn ihr jetzt Thule direkt Feedback geben könntet, wo würdet ihr sagen: „Na, da würden wir gerne noch etwas verbessern, das fanden wir jetzt nicht ganz optimal gelöst.“?

ANNE: Hm, ja, also ich finde schon, dass es da ein paar Ideen gäbe. Das Zwischenbodenfach, mit dem man unten das Schlafsackfach abtrennen kann, finde ich nicht schön gelöst mit diesen Knebelknöpfen. Ich fände da so eine Reißverschlusslösung, wie sie zum Beispiel Deuter anbietet, deutlich sinnvoller. Einfach, weil auch dieser Zwischenboden – bei Thule jetzt – etwas zu sehr durchhängt… also, man kriegt das Schlafsackfach nur sinnvoll groß, wenn man da auch etwas Großes reinpackt.

Laura nickt zustimmend.

Und auch die Frontöffnung hätte auf der anderen Seite ruhig ein Stück weiter rum gehen können.

 

Spannend. Wenn man den Rucksack im Laden sieht und ausprobiert, macht diese Öffnung, wie ich finde, schon einen ziemlich großen Eindruck. Da sieht man den Unterschied dann wohl erst in der Praxis.

LAURA: Aber du kannst das Hauptfach oben ja komplett öffnen. Also klar, wenn man das jetzt mal nur ein Stückchen öffnet und unten rein muss in das Bodenfach, dann wär’s praktisch, wenn das noch ein‘ Stückchen weiter aufgehen würde. Und ich muss Anne wirklich zustimmen: Erstens ist die Trennung des Hauptfachs zu weit unten eingebaut und zweitens ist es schlecht gelöst mit dem Reinfädeln der Knebelknöpfe … das machst du einmal und danach nervt’s. Und außerdem finde ich: Die Fronttasche hat eine komische Größe. Und ich find’s schade, dass sie nicht flexibel ist. Ich bin immer ein Fan von Fronttaschen, die ein bisschen flexibler sind. Die beim Guidepost ist schon ziemlich steif.

Habt ihr die aufgesetzte Fronttasche auf euren Touren auch genutzt? Habt ihr da etwas reingetan und wenn ja: Was?

ANNE: Ich hatte da Gamaschen und meine Regenjacke drin und das, was man schnell zur Hand haben muss. Das hat man aber tatsächlich schwer rausbekommen, wenn der restliche Rucksack sehr voll war. UND ich fand das Trinksystem-Fach echt *****. Ich konnte mein Trinksystem de facto nicht nutzen, weil das nur einzuschieben ist, wenn der Rucksack leer ist. Dann packt man zuerst die Trinkblase rein, dann den Rest vom Rucksack, was vielleicht normal ist…

LAURA: *murmelt* … hm, das ist bei vielen Herstellern so…

 

Hmja, das machen viele.

ANNE: Ja, aber das war für mich echt nicht praktikabel.

 

Wie hast du’s am Ende dann gemacht?

ANNE: Ich habe die Trinkblase dann gar nicht benutzt und die ganze Zeit leer als Ballast mit rumgeschleppt.

LAURA: Wohingegen die Flaschenöffnungen cool sind, weil sie schräg angesetzt sind. Die fetzen!

ANNE: Ja, die wiederum sind richtig gut!

 

Das heißt also bei dem Rucksack: tendenziell lieber mit Flaschen unterwegs sein als mit Trinksystem?

ANNE: Ja, oder sich damit anfreunden, dass man wirklich zu allererst das Trinksystem reinpacken muss und dann den Rest. Aber das hat sich bei mir halt einfach nicht so ergeben, weil ich nicht täglich meinen Rucksack komplett auspacke.

STEFAN (- wo kommt der denn plötzlich her?!?): Das ändert sich 2017!

*alle lachen*

Okay, zum Abschluss: Gibt’s denn etwas, bei dem ihr sagt: Das ist ein Alleinstellungsmerkmal des Guidepost im Vergleich zu anderen Modellen, die auf dem Markt sind? Was zeichnet den Guidepost für euch aus?

LAURA: Also, meiner Meinung nach ist das ein Rucksack, dem ich einfach komplett vertrauen kann. Bei dem habe ich nicht das Gefühl, dass er irgendwann in die Knie geht, wenn ich ihn schwer belade. Das ist mir wichtig. Ich finde, das Tragesystem ist einzigartig in seinen vielen Verstellmöglichkeiten und außerdem spricht dieses kleine Daypack, das dabei ist, wirklich für sich. Das fetzt absolut. Hmm… ich habe weiterhin von Thule noch diesen Packsack für’s Flugzeug. Der ist auch wirklich gut durchdacht und ist auf die Maße des Deckelfachs des Guidepost angepasst, sodass es da super reinpasst. Die Regenhülle ist sehr sehr klein und gut verstaubar, die finde ich gut gelöst. Ja, das sind so die Kriterien. Außerdem kann ich den Hüftgurt abnehmen und ihn gut anpassen, das heißt: Es gibt verschiedene Hüftgurt-Größen. Ich kann ihn also auch abnehmen, was auf Flugzeugreisen wirklich ziemlich praktisch ist.

 

Und bei dir, Anne?

ANNE: Für mich ist auch das Tragesystem das Alleinstellungsmerkmal dieses Rucksacks. Ist natürlich immer ein ganz subjektives Ding, ob’s passt oder ob’s nicht passt – mir passt’s halt einfach hervorragend. Und ich teile auch Lauras Ansicht, dass das einfach ein total solide verarbeiteter Rucksack ist, bei dem ich mir jetzt keine Gedanken machen muss, dass er kaputt geht, wenn ich ihn abstelle oder irgendwo mal dranstoße. Überhaupt nicht. Weiterhin hatte ich… ähm… die Regenhülle vergessen…

*alle lachen*

LAURA: Diiiiing!

ANNE: …und wir hatten einen Tag, an dem es wirklich komplett durchgeregnet hat, und zwar vertikal und horizontal, aus allen Richtungen. Und der Rucksackinhalt war am Ende des Tages noch erstaunlich trocken. Durch die Reißverschlussabdeckungen und das Außenmaterial wurde viel Wasser abgehalten.

 

Also kann man das Regencape auch mal vergessen?

ANNE: Ja, wenn’s mal nur eine halbe Stunde regnet, muss man das nicht drüberziehen. Fand ich auch gut.

 

Cool. Ja, das war’s schon! Ich danke euch beiden für’s Gespräch!

Ausblick ab 2017: Nächstes Jahr wird der Guidepost von Thule einige Änderungen erfahren. So soll der Schaum, der im Tragesystem verbaut wird, etwas weicher werden, die Schultergurte werden stärker gepolstert. Der Rucksack wird also insgesamt weniger fest am Rücken anliegen als bei den derzeitigen Modellen. Die Tasche für’s Trinksystem wird ebenfalls leichter erreichbar sein, die Bedienung des Deckelfachrucksacks soll noch weiter vereinfacht werden.

Update 2017: Wie angekündigt hat Thule den Guidepost nochmal stark überarbeitet; die neuen Guideposts (für die Damen und die Herren) gibt’s bei uns im tapir store.

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