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Adieu kalte Finger – der Handschuh Leki Hiker Pro WS MF Touch im Test

Adieu kalte Finger – der Handschuh Leki Hiker Pro WS MF Touch im Test

Zugegeben, wenn ich an Handschuhe denke, ist Leki nicht unbedingt die erste Firma, die mir in den Sinn kommt. Umso wichtiger, sich die Handschuhe doch genauer anzuschauen. Im Zuge der tapir-Testtour habe ich den Leki Hiker Pro Windstopper MF Touch auf Herz (noch nicht auf Nieren, später mehr) getestet. Leki hat den warmen Softshellhandschuh mit Gore-Windstopper-Membran und Primaloft-Isolierung nach eigener Einordnung an den Berg gedacht, doch er kann definitiv mehr.

Die Materialwahl des Hiker Pro Windstopper MF Touch ist auf jeden Fall erlesen und hervorragend durchdacht. Die Gore-Windstopper-Membran macht den Handschuh winddicht, die Primaloft-Isolierung sorgt für eine sehr gute Wärmeleistung bei geringem Gewicht, das weiche Softshell-Außenmaterial macht den Handschuh sehr weich und beweglich und ein angenehm weiches Innenfutter aus Micro-Bemberg* sorgt für ein sehr angenehmes Gefühl auf der Haut und einen guten Feuchtigkeitstransport. Abgerundet wird das Konzept mit der kompletten Handinnenseite aus robustem und weichem Ziegenleder, das die nötige Robustheit beim ernsthaften Einsatz garantiert. Auf Klettbündchen hat Leki verzichtet, sondern dem Hiker Pro WS MF Touch stattdessen ein langes, eng abschließendes Bündchen aus Thinsulate spendiert, das sehr gut unter jegliche Jacken passt. Im inneren Kuppenbereich von Zeigefinger und Daumen finden sich kleine, weiche Kanten, welche die Bedienung von Touch-Geräten ermöglichen.


*Was ist Micro Bemberg? Ich dachte, wieder so eine exotische Kunstfaser…aber nein, die Japaner von der Asahi Kasei Fibers Corporation verwenden mit Bemberg eine funktionale Faser, die auf Basis von Baumwolle in einem chemischen Verfahren hergestellt wird. Hierfür werden sonst unverwertbare Reste aus der Baumwollherstellung genutzt, um eine extrem feine Faser herzustellen, die anders als herkömmliche Baumwolle ein viel besseres Feuchtigkeitmanagement, verbesserte Robustheit und eine sehr weiche Oberfläche garantiert. Dabei bleibt, anders als bei Kunstfasern die natürliche Griffigkeit des Materials erhalten und verhindert die statische Aufladung.

Da wir dieses Jahr als Testtour eine Radtour machten, durfte der Hiker Pro Windstopper MF Touch sich gleich einmal auf fremdem Terrain beweisen – auf dem Rad. Ich bin begeistert wie weich und griffig dieser Handschuh trotz seiner warmen Isolierung ist und so präzise Bewegungen ermöglicht. Für die von Leki gedachten Einsätze auf Schneeschuhtouren, Gletschertouren oder beim Wintertrekking ist der Handschuh daher definitiv die richtige Wahl. Und nach meiner Erfahrung ist eine weitere ideale Nutzungsmöglichkeit definitiv die Winternutzung auf dem Fahrrad. Viele warme Handschuhe sind viel zu klobig und zu steif, um sicher Radfahren zu können. Mit dem Hiker Pro WS MF Touch ist es definitiv anders. Ich konnte problemlos die Alfine Rapidfire Schaltung und die Bremsen nutzen, ohne dass es zum Krafttraining für die Finger oder zum Sicherheitsrisiko wurde. Auf Nieren konnte ich den warmen Handschuh bisher nicht testen, die Temperaturen liegen im Moment noch nicht unter 3 Grad, da kommt dieser warme Handschuh noch lange nicht an seine Grenzen. Wärmeempfinden ist ja sehr subjektiv, aber bei normal durchbluteten Händen, denke ich, dass es ein Handschuh ist, der sich bei Temperaturen bis minus 10 Grad problemlos einsetzen lässt. Die Windstopper Membran hält zuverlässig Wind fern und schützt so auch schon vor Auskühlung. Das ist ja besonders am Berg und auch beim Radfahren wichtig. Die Windstopper-Membran ist zudem auch eine gewisse Barriere gegen Feuchtigkeit, auch wenn Nähte nicht geklebt sind. Schnee sollte hier überhaupt kein Problem sein und auch Regenwasser wird eine Weile abgehalten. Bisher hatten wir nur Sprühregen, den der Handschuh problemlos abhält, deshalb habe ich mal den Test unter der Dusche gemacht. Nach 5 Minuten dauerhaftem Duschstrahl bei bewegten Fingern, war im Fingerbereich die erste Feuchtigkeit zu spüren. Da Regen ja selten so heftig und konzentriert ist wie eine Dusche, wird es in der Realität deutlich länger dauern, bis es Feucht wird. Und selbst wenn, ist ja Primaloft eine Isolation, die weiter wärmt, auch wenn sie feucht wird. So ist der Handschuh auch im nassen Fahrradwinter als warmer Alltagshandschuh einsetzbar, wenn man nicht stundenlang durch den Regen fährt. Ein weiteres Feature, dass auch die Alltagstauglichkeit des Handschuhs unterstützt, sind die schon erwähnten Touch-Zonen an Daumen und Zeigefinger links und rechts. Damit lassen sich Touch-Screens problemlos bedienen. Lediglich die touch-sensiblen Bereiche neben der Home-Taste meines Galaxy A3 reagieren unzuverlässig auf Berührung, im Screen gibt es keine Probleme. Das mag an der Displayschutzfolie liegen, denn beim Sony-Tablet gibt es hier keine Einschränkung. Die Touch-Option ist ein angenehmes plus, jedoch wird man zum Nachrichtenschreiben oder andere feinmotorische Touch-Aktivitäten den Handschuh ausziehen, da die Präzision ob der Größe der Finger ein wenig eingeschränkt ist.


Zuletzt eine Anmerkung zu Passform. Dass der Hiker Pro Windstopper MF Touch perfekt sitzt, habe ich schon erwähnt. Der Handschuh ist eher knapp geschnitten, so dass sich im Zweifel eine Größe größer als gewohnt empfiehlt. Bei den meisten Firmen komme ich mit Größe 8 gut zurecht, der Leki Hiker Pro WS MF Touch sitzt bei mir jedoch in der Größe 9 perfekt.

Fazit:

Der Leki Hiker Pro Windstopper MF Touch ist ein wahrer Allrounder für Aktivitäten unter dem Nullpunkt. Perfekte Passform, geschmeidiger Sitz und präzises Greifen sind abgerundet mit einer robusten Handfläche aus Ziegenleder und einer Touch-Option zur Bedienung von Kamera, Smartphone oder Navi. Die ausgewählte Materialkombination mit Gore-Windstopper und Primaloft im Kern macht den Handschuh zu einem vielseitigen Begleiter, sowohl auf Touren im Schnee, am Gletscher, mit Kindern beim Rodeln oder als Fahrradhandschuh im winterlichen Alltag.

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