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Der Auenwald braucht Wasser

Der Auenwald braucht Wasser

…unter diesem Motto ruft der Ökolöwe Leipzig für den Samstag zu einer Kundgebung auf. Im Mittelpunkt der Proteste stehen die angekündigten bzw. bereits vollzogenen Abholzungen v.a. in den Deichgebieten im nördlichen Auenwald. Neben der Aufforderung der Offenlegung der Pläne der Landestalsperrenverwaltung, die für die Gewässer I. Ordnung verantwortlich sind, geht auch eine Forderung in Richtung Stadt, sich für den Erhalt des Auenwaldes zu bekennen und sich stärker dafür einzusetzen.

Schaut man von oben auf unsere Stadt, dann kann man sich gut vorstellen, das in Leipzig durch das Zusammentreffen von Parthe, Pleiße und Weiße Elster immer mit Hochwassergefahr zu rechnen ist. Maßnahmen zur Gewässerregulation (Ausbau von Gewässerprofilen, steuerbare Hoch- und Umflutungssysteme), auf denen die heutigen Wasserläufe basieren, sorgen in normalen Wintern für eine Gefahrenminderung. In die Konzepte zum Schutz der Stadt mit eingeflossen sind dabei ein ganzes Maßnahmenbündel – dazu gehören sinnvoll verknüpfte Maßnahmen des natürlichen Hochwasserrückhaltes im Einzugsgebiet (Auen) wie auch dem technischen Hochwasserschutz durch Deiche, mobilen Hochwasserschutzsystemen, Rückhaltebecken und Talsperren.

Unvergessen bleiben die Bilder vom Januar – zu Jahresbeginn gab es trotz aller Schutzmaßnahmen Hochwasseralarm, der eine Reihe von Aktionen unmittelbar und in der Konsequenz nach sich zog. Leipzig und die sächsischen Mittelgebirge hatte ja endlich mal wieder einen richtigen Winter erlebt, der neben Schnee dann auch eine Menge Wasser mit sich brachte. Die Pegel der Flüße stiegen relativ schnell an und so konnte man, ein seltenes Bild auf den Straßen in Leipzig, das THW erleben, das mit Schlauchbooten und Einsatzfahrzeugen in Richtung nördlicher Auenwald unterwegs war, nachdem im Umland z.B. das Nahleauslaufwehr geöffnet worden war. Seitens der Stadt wurde das Betreten der Deiche untersagt und eine heftige Diskussion über Sinn und Unsinn des Baumfällens entlang der Deiche entbrannte.

Kein Deich brach, das Wasser zog sich in sein eigentliches Bett zurück und zumindest aus der breiten Öffentlichkeit ist die Hochwasserdiskussion wieder verschwunden. Aber das das Thema noch nicht ausgestanden ist, zeigen die Pläne der Landestalsperrenverwaltung, die an einen typischen blinden Aktionimus nach einer „Katastrophensituation“ erinnern. Das nach dem letzten Hochwasser 2002 ein komplett ausgearbeitets Hochwasserkonzept erarbeitet wurde (mit Gefahrenkarten für die Weiße Elster und die Parthe), wird dabei augenscheinlich ignoriert.

„Der Auenwald braucht Wasser – keine Kettensägen! Für den Leipziger Auwald kämpfen!“ Deshalb ruft der Ökolöwe, zusammen mit einer Reihe von Unterstützern aus Kultur und Politik zu dieser Kundgebung am 16.April auf. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Sachsenbrücke.

Sicherlich eine gute Möglichkeit, sich über die anstehenden Maßnahmen zu informieren, gemeinsam darüber zu diskutieren und vielleicht (hoffentlich) zu neuen Lösungen zu finden. Denn betroffen sind von den Maßnahmen neben tausenden Spaziergängern und Naturliebhabern, Joggern, Rad- und Kanufahrern auch die Anwohner, die in der Nähe der Flüsse leben. In aller Interesse sollte deshalb nicht nur eine Offenlegung der aktuellen Pläne sondern auch ein mit Augenmaß betriebener ökologischer Hochwasserschutz sein.

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