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Testbericht: Bei Wind und Wetter unterwegs mit dem Firewall Jacket von Rab

Testbericht: Bei Wind und Wetter unterwegs mit dem Firewall Jacket von Rab

Zur diesjährigen Testtour konnte ich das Firewall Jacket Women von Rab testen. In der Hardshell ist die 3-lagige Pertex-Shield®-Membran verbaut, die für absolute Wasserdichtigkeit sorgen soll. Als Oberstoff kommt ein mittelfestes Nylonmaterial zum Einsatz, das den Spagat zwischen Abriebfestigkeit und Tragekomfort gut bewältigt. Alles in allem ist das Firewall Jacket damit eine rucksacktaugliche Regenjacke – in der Theorie. Und in der Praxis? Die Wetterbedingungen zur Testtour deckten das gesamte Spektrum von Nieselnebel bei nahezu 0 °C, über moderates Frühlingswetter bis hin zu stundenlangem Dauerregen umfassend ab; ein mit ca. 12 kg beladener Rucksack war dabei die meiste Zeit ebenfalls zu schultern. Ein realitätsnaher Härtetest also!

 

Schnitt und Passform

Neben aller Technik, die eine Regenjacke erst zum tauglichen Begleiter für alle Outdoor-Abenteuer macht, spielen natürlich auch Schnitt und Passform eine wichtige Rolle. Ich persönlich bin kein Fan ultrakurzer Alpinschnitte, sondern weiß es zu schätzen, wenn meine 3. Bekleidungsschicht zum einen genügend Platz für Isolationsbekleidung bietet und zum anderen mein Gesäß bedeckt. So ist sichergestellt, dass sie mich auch beim Radeln oder Streckbewegungen immer noch gut vor Feuchtigkeit schützt. Das Firewall Jacket ist definitiv großzügig lang geschnitten. OK … bei meinen 165 cm mit kurzem Oberkörper ist das vielleicht keine Kunst, aber ich war sehr zufrieden. Vor allem die nach hinten verlängerte Schnittform (mittlere Rückenlänge ca. 73 cm) ließ mich geradezu vor Freude jauchzen. Die zum Testen zur Verfügung gestellte Größe S (UK 10) passte gut, fast schon reichlich. So hatte ich ausreichend Platz für ein dünnes Pyua-Fleece und eine Weste. Meine Arc’teryx-Isolationsjacke (Atom LT Jacket) konnte ich bei kühlen Witterungsbedinungen ebenfalls bequem unter die Hardshell ziehen, ohne sofort zum Michelin-Weibchen zu werden. Eine dickere Daunenjacke hatte ich nicht dabei, aber auch diese wäre in puncto Platz kein Problem gewesen. Die Ärmellänge des Firewall Jacket ist ebenfalls reichlich im besten Sinne: Ist man nicht auf die Länge angewiesen, lässt sie sich mit dem gut haftenden Klettverschluss einfach am Handgelenk fixieren; andererseits war ich am Berg beim Ausharren unter miesester Witterung sehr glücklich damit, denn ich konnte meine Hände schildkrötenartig in die Ärmel zurückziehen und sie blieben warm.

Details im Fokus

Das Firewall Jacket verfügt über einen stark wasserabweisenden Zwei-Wege-Frontreißverschluss (YKK® AquaGuard®) mit Hinterlegung, Zippergarage und einem Fleecefutter im Kinnbereich. Auch die Unterarmbelüftung lässt sich von beiden Seiten regulieren (YKK® AquaGuard® Escape Artist™) und ermöglicht punktgenauen Klimakomfort. Wasserdicht sind ebenfalls die Taschenreißverschlüsse.

Die Hardshell hat zwei höher angesetzte Einschubtaschen und eine Napoleontasche, die sich von der Brust bis fast auf Nabelhöhe öffnen lässt und sehr geräumig ist. Ich habe sie etwas zweckentfremdet genutzt um in den leicht geöffneten Reißverschluss meine Klettersteigset-Karabiner einzuhängen, wenn sie nicht benötigt wurden. Das ist vom Hersteller sicher nicht so vorgesehen, funktionierte aber prächtig.

Die Kapuze mit verstärktem Schild ist helmtauglich, lässt sich zweifach regulieren und sitzt einwandfrei über dem Kopf. Auch für Brillenträgerinnen bietet sie ausreichendes Volumen. Ein typisches Rab-Feature ist die Möglichkeit, die nicht benötigte Kapuze einzurollen und mit einem Klettband im Nacken zu fixieren.


Ist es sehr windig, lässt sich das Firewall Jacket per Saumzug nah an den Körper bringen.

Die Ausstattung dieser Regenjacke umfasst also alle gängigen Standards, wobei die Brusttasche erfreulich flach und geräumig ist – das findet man bei Hardshells für Frauen eher selten. Einzig eine Innentasche sucht man bei diesem Modell vergebens. Ich nutze diese ohnehin nicht und würde empfindliche Ausrüstung, die ich unbedingt am Körper transportieren möchte, eher in der darunterliegenden Bekleidungsschicht verstauen.

Bei Wind und Wetter unterwegs: Wasserdichtigkeit und Klimakomfort

Als sich beim Aufstieg zum Rysy die Temperaturen allmählich dem Gefrierpunkt näherten, habe ich das Firewall Jacket zum ersten Mal angezogen, zunächst eher als Windschutz. Später kam dann ein sehr feuchter Mix aus Nebel und Niesel dazu, der sich allmählich zum stetigen Regen entwickelte. Trocken geblieben bin ich dabei die ganze Zeit, sowohl von außen als auch von innen. Auch bei körperlich fordernder Aktivität hat die Pertex-Shield®-Membran ihren Dienst verrichtet und meine Schwitzfeuchtigkeit schnell nach draußen gebracht. Das ließ sich sehr gut an den Eiskristallen beobachten, die nach einiger Zeit im Starkwind bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt auf der Außenseite der Jacke zu wachsen begannen. Helm auf, Kapuze drüber, Saumzug festgezogen: In meinem Firewall Jacket war es nahezu gemütlich (so weit das bei diesen Witterungsbedingungen möglich ist …). Obwohl ich kein Fan von Unterarmbelüftungen bin, habe ich sie doch beim Abstieg und bei kleineren Touren an den Folgetagen häufiger betätigt. Zum einen wollten natürlich die Reißverschlüsse auf ihre Leichtgängigkeit getestet werden (Urteil: Die wasserdichten YKKs laufen zwar naturgemäß etwas straffer, hier aber ohne zu ruckeln oder sich zu verklemmen!) und zum anderen fühlte ich wegen der inzwischen wieder gestiegenen Temperaturen tatsächlich die Notwendigkeit. Klar: Eine Regenjacke ist niemals eine luftige Angelegenheit, Gesetz der Physik eben. Aber wenn es Möglichkeiten zum Regulieren gibt, hier also die Pit Zips, so lässt es sich doch ganz gut aushalten.

Schließlich standen auch noch 2 Stunden Fußmarsch mit Rucksack bei anhaltendem Starkregen auf dem Plan. Auch hier hat sich die Jacke hervorragend bewährt, konkret: Ich war komplett trocken. So gefällt mir das 🙂

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