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Der Platzwart informiert: The American Way of (Outdoor-) Life

Der Platzwart informiert: The American Way of (Outdoor-) Life

„Wir möchten ein richtig wasserdichtes Zelt, aber wir machen nichts Extremes!“ Es ist wirklich überraschend, wie oft eine Zeltberatung so beginnt. Deshalb, bevor wir ganz konkret zu Zelten kommen, ein Platzwart-Statement zu diesem Spruch: Freunde, 99,9995 % aller Zeltkäufer machen nichts Extremes mit dem Ding – und das ist auch gut so! Wer tapir wählt, wählt wasserdichte Zelte für alle und nicht nur für eine Handvoll Outdoor-Extremisten. Es muss sich auch niemand schämen, weil er sein Zelt nicht über Tausende Höhenmeter auf dem Rücken trägt, sondern „nur“ ins Auto wirft!

Die Amis sagen „Car Camping“ dazu und wer schon mal auf einem Zeltplatz in einem der Nationalparks im Westen der USA war, der weiß, wie selbstverständlich dort die Symbiose von Auto und Outdoor gelebt wird. Deshalb ist es wohl auch kein Zufall, dass die wunderbaren neuen Car-Camping-Zelte im tapir-Sortiment von zwei Marken aus den USA kommen: von NEMO und von Therm-a-Rest. Wenn ich „Car Camping“ definieren sollte, würde ich sagen: komfortabel outdoor wohnen, aber häufiger den Standort wechseln als klassische Camper. Damit sind die Kriterien für gute Car- Camping-Zelte gesetzt: Großzügige Räume, dabei aber nicht zu schwer und sie müssen unkompliziert und schnell auf- und abzubauen sein.

Nemo ist mit seiner Wagontop-Serie da weit voraus: Die Zelte mit dem außenliegenden Gestänge stehen wie eine Schachtel auf ihrer Aufstellfläche – damit meine ich, dass die Hütten einfach mal vier senkrechte Wände haben! Das gibt ein Raumgefühl, das man erlebt haben muss – auf dem Zeltplatz Mitte geht das 🙂 Die Konstruktion ist freistehend, der Aufbau durch das Clipsystem kinderleicht (mal von der schieren Höhe von 2,03 m abgesehen, die bis in die Ecken der Zelte erreicht wird) und beim Gewicht fragt man sich: Wie geht das jetzt? Beispiel Wagontop 8P: Fläche 12 m², Gewicht 13 kg. Das „Geheimnis“ heißt: Einwandige Bauweise. Wie bitte? Kein Innenzelt? Stimmt! Tja, hier hat jemand nachgedacht und nicht nur nachgemacht! Die NEMO-Leute haben sich vermutlich die Frage gestellt: Wozu ist das Innenzelt da? Zum Schutz vor Kondensfeuchtigkeit und Insekten. Wenn wir nun das „Außenzelt“ so bauen, dass es insektensicher ist und Kondensfeuchtigkeit nicht vorkommt, können wir auf diesen Klassiker des modernen Zeltbaues einfach verzichten.


Gesagt, getan – die Räume sind so groß und so gut belüftet, dass Kondensation wirklich kein Problem ist – wir haben es getestet und nicht nur für gut, sondern für grandios befunden! Und die „Moskitonetz-Veranda“ des Wagontop 8P ist ja sowieso eine Liga für sich – Insektenschutz und Outdoor-Lebensgefühl vom Feinsten. Wenn da dann das Cabrio-Dach drübergezogen wird, entsteht allerdings schon eine Doppelwandigkeit – aber es geht ja nicht um konstruktive Dogmen, sondern um Funktion im Sinne der Nutzer. Apropos Dogmen: Das Wagontop 8P ist KEIN 8-Personen-Zelt (wir empfehlen es für 3-4 Bewohner) und das Wagontop 4P ist ein richtig schönes Pärchenzelt für zwei Menschen, die draußen Spaß statt Platzangst haben wollen! Probiert es aus, Freunde!

In die Kategorie „2-Personen-Zelt mit Stehhöhe“ fällt auch das Therm-a-Rest Tranquility 6. Auch dieses wunderbare Car-Camping-Zelt ist vollkommen freistehend. Die Therm-a-Rest-Konstrukteure haben zur Beschränkung des Gewichtes (das Tranquility wiegt unter 10 kg) eine Reduzierung der Gesamtgröße des Zeltes gewählt, die Doppelwandigkeit aber weitgehend beibehalten. Lediglich im unteren Teil ist auch das Tranquility 6 einwandig. Die Belüftungsmöglichkeiten bewegen sich absolut auf Nemo-Niveau, sind also vorbildlich. Optisch irritierend, aber funktionell überzeugend sind die „überhängenden“ Giebel. Mit diesem Kniff verbessert Therm-a-Rest den Wetterschutz für die beiden Eingänge. Und wer es sich draußen noch schöner machen möchte, als es mit dem Tranquility 6 ohnehin schon ist, kann an sein Zelt das Arrowspace Shelter andocken und bekommt damit eine überdachte 7-m²-Terrasse, die echtes Outdoor-Kochen und -Speisen auch bei Regen möglich macht.


Fazit: Nur gut, dass es so viele Camper gibt, die „nichts Extremes“ vorhaben! Denn die wachsende Nachfrage in diesem Bereich motiviert Marken wie Nemo oder Therm-a-Rest zur Entwicklung solch stimmiger Teile wie es die Wagontop-Modelle und das Tranquility sind – Zelte, die einfach Spaß machen! Und man kann in diesen Tagen nur immer wieder mahnend den Zeigefinger heben und in bedeutungsschwerem Ton brummeln: Es ist nicht alles schlecht, was aus Amerika kommt …

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