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3.800 Höhenmeter – in 13 1/2 Stunden

3.800 Höhenmeter - in 13 1/2 Stunden

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf- das gilt auch für den alljährlich um die Sommersonnenwende herum stattfindenden Staffellauf über den Erzgebirgskamm. Vor 5 Jahren ins Leben gerufen, nahmen am vergangenem Juniwochenende wieder 8 Teams die anstehenden 180km  inklusive der knapp 4000 Höhenmeter der Erzgebirgstraverse in Angriff. Und da der Lauf noch jung an Jahren ist, gab es auch in diesem Jahr wieder Neues zu erleben – bei viel weiblichem Charme ärgerte sich wohl manch Läufer im Nachhinein, nicht dabeigewesen zu sein.

11 Läuferinnen und Läufer gehören zu einem Team und dürfen zwischen Streckenabschnitten zwischen 11 und 23 km wählen. Bis auf wenige Ausnahmen konnten die Teams krankheitsbedingt nicht in der gemeldeten Aufstellung starten. So mußte z.T. sehr kurzfristig umgestellt werden und der ein oder andere Läufer nahm dann gleich zwei Etappen unter seine Laufschuhe, mal mit einer Pause von mehreren Stunden, mal zwei Abschnitte gleich hintereinander laufend.

Die Wetterprognosen hatten sich im Vorfeld (fast) stündlich geändert und man konnte sich eigentlich auf keine Aussage verlassen. Klar schien zunächst nur, das keiner einen Hitzeschlag erleiden würde. Die Laufbereitschaft der Doppelstarter beeindruckte anscheinend sehr stark den Wettergott, der nach anfänglichem Regen auf den ersten beiden Etappen viel Wind vorbeischickte, der die Regenwolken von uns weg schob. So gab es unterwegs schöne Aussichten inklusive (vom Keilberg abgesehen), nur hatten die meisten Läufer auf ihrer Strecke wohl nicht wirklich ein Auge dafür.

Trotz einiger Neuheiten gab es auch schon Alt-Vertrautes. In Schöneck plagten wie in jedem Jahr wieder kleine scharze fliegende Quälgeister alle Anwesenden in der Abenddämmerung, die zur Startwiese gekommen waren – kleiner als Mücken sind sie doch ziemlich Anti-Brumm-Resistent. Sobald man in Dreier-Gruppen zusammenkam, dauerte es nur wenige Augenblicke, bis  sie die Gruppe entdeckt hatten und sich darauf stürzten. Wahrscheinlich hilft nur noch ein Kopfnetz oder eine skandinavische Rezeptur  wie vormals Nordic Summer von Wilmark. Riecht man zwar wie in erkaltetem Lagerfeuer gebadet, bleibt aber (hoffentlich) unbehelligt von den kleinen Fliegen. In Ermangelung dessen – und weil man nach einem Jahr an so einem Abend sich viel zu erzählen hat, konnte man ihnen eigentlich nur gehend entkommen – ich absolvierte quasi mein abendliches „Erwärmungs-Programm“ , in dem ich mehrmals die Muldenquelle umrundete.

Die LG eXa wollte wieder ihren Titel verteidigen und eine neue Bestzeit stand auch auf ihrer Agenda. Aber die Technik schlug ihnen ein kleines Schnippchen – ein kurzer Aussetzer des GPS-Gerätes kann schnell dazu führen, das man an dem entscheidenden Abzweig gerade eben vorbeigelaufen ist. Zu Fuß kein Problem, aber im Laufen kommen da schnell ein paar Meter mehr zu stande. Zu klären wäre es allerdings noch, ob es am Gerät oder der Bedienung des Gerätes lag. Und so blieben die immer gut auf ihrem Weg, die auf beide Orientierungsmöglichkeit setzten: GPS und Karte (oder Beschreibung). Oder diejenigen, die im Vorfeld (oder in den Vorjahren) ihre Abschnitte genau erkundet hatten, um dann während der Staffel ohne Orientierungsprobleme auf kürzestem weg zum Ziel zu kommen. Am Ende behielten die Leipziger dennoch die Nase vorn, nachdem am Keilberg kurzzeitig die Hermsdorfer die Führung übernommen hatten, und gewannen zum vierten Mal. Sie fügten zu ihrem dritten Stern auf dem Lauf-Shirt gleich den vierte Stern hinzu.Auf facebook kann man ihre Heldendaten in Bild und kommentiert nocheinmal nachvollziehen und die Verlinkungen führen zu Laufberichten, bei denen es erstaunlich häufig ums Verlaufen geht. 🙂

Und während vorn die üblichen Verdächtigen zu finden waren, wurde auch am Ende des Feldes auf der letzten Etappe noch einmal alles durcheinander gewürfelt – der allerletzte Läufer, der die 10. Wechselstelle passiert hatte, konnte noch an den beiden vor ihm laufenden Teams vorbeilaufen und und für sein Team den sechsten Platz sichern.

Neu und alle hoffen nicht zum letzten Mal: weiblicher Charme und nicht nur etwas fürs Auge: mit den Voltaren-Engeln nahm ein reines Frauenteam den langen Weg auf sich. Begleitet von ihrem Teamkapitän, der die komplette Strecke mit dem Mountainbike absolvierte, starteten sie gleich mit einem Paukenschlag. In den strömenden Regen am Morgen auf dem ersten Abschnitt hineingelaufen,  gab es auch gleich etwas zu sehen: Die Startläuferin trotzte  Nieselregen und Kälte und lief als Fünfte im Lauftop in die Wechselstelle ein. Die Läuferin auf der 5. Etappe pulverisierte die Bestzeit auf dem Abschnitt vom Tellerhäuser über den Fichtelberg bis auf den Keilberg. Monique blieb unter einer Stunde und ich bin gespannt, wer im nächsten Jahr versuchen wird, den Rekord sich zurückzuholen.

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf – im Juni 2012 geht es zur nächsten Traverse. Ich nehme mir mal wieder vor, mehr dafür zu trainieren – der Fockeberg ruft. Nachdem ich mich bisher eher auf den etwas gemäßigteren Etappen „ausgeruht“ habe, würde ich dann gern über die beiden höchsten Berge laufen. Und um mich nicht zu verlaufen, werde ich im Vorfeld der Gegend einen Radbesuch abstatten, um die kritischen Punkte mir genau anzusehen.

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