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Kleines Biwaksack-ABC

Kleines Biwaksack-ABC

Biwaksäcke gehören zu den Ausrüstungsgegenständen, über deren Sinn auf Tour immer wieder diskutiert wird. Wenn nicht gerade für die Tour ein Biwak geplant ist, dann gehören diese Säcke eher zur Kategorie Notfallausrüstung und daran wird immer mal wieder mit Blick auf das Rucksackgewicht gespart – getreu dem Motto: wird schon alles gut gehen. Biwaksäcke gibt es in unterschiedlichen Materialvarianten und Größen, je nach dem, für welchen Einsatz sie konzipiert worden sind. Wir führten auf unserer Testtour durch den Harz auch wieder unterschiedliche Säcke mit uns und wollen, bevor wir unsere Testberichte zu einzelnen Säcken online stellen, einen kurzen Überblick als Einstieg in das Thema geben.

Formal gesehen ist der Biwaksack ein Hülle aus wasserdichtem Material, wie wir es auch von Zelten kennen. Je nach den auf Tour vorherrschenden Bedingungen legt, sitzt oder stellt man sich in diese Hülle und kann – je nach den vorhandenen Möglichkeiten den Sack bis auf eine kleine Öffnung zum Atmen verschließen. Gern wird damit argumentiert, dass eine Notfalldecke, kleiner und leichter als ein Biwaksack,  im Fall der Fälle ausreichend sein kann.  Da aber mit den Notfalldecken keine geschlossene Hülle aufgebaut werden kann, so dass es mit diesen Decken kaum möglich sein wird, eine wärmendes Luftpolster für den ganzen Körper zu erzeugen.

– Hüllen mit einer einfachen PU-Beschichtung. Diese sind nicht atmungsaktiv und neigen zu Kondenswasserbildung – daher werden sie eher als Notbiwaksack mitgenommen und ohne Schlafsack genutzt. (der würde sonst feucht / nass werden). Je höherwertiger die PU-Beschichtung (z.B. die Powertex-Biwaksäcke von Salewa), desto weniger Kondensbildung v.a. wenn unter kalten Bedingungen und nicht im Sommer biwakiert wird. Positiv anzumerken ist, dass diese Biwaksäcke i.d.R. leichter sind, als Säcke mit Mebran.

– Hüllen mit einer Membran (Gore-Tex oder Event). In der Regel aufwändiger gefertigt kann bei diesen Biwaksäcke die Feuchtigkeit aus dem Inneren entweichen, ohne dass Schnee oder Regen von außen eindringen kann. Sie werden v.a. im Winter bei Hochtouren gern als Zeltersatz mitgeführt. Einige Goretex-Modelle wurden deshalb mit einem oder zwei Gestängebögen ausgestattet, um für ein besseres Klima und mehr Bewegungsfreiheit beim Biwakieren zu sorgen, wobei diese Biwaksäcke gewichtsmäßig schnell an Ultraleichtzelte kommen.  Andere Biwaksäcke haben im Kopfbereich viel Raum, um einen Rucksack darin unterzubringen, was einerseits mehr Kopffreiheit für den Biwakierenden schafft und gleichzeitig den Rucksack oder die anderen Ausrüstungsgegenstände vor eindringender Nässe schützt.

Es gibt auch hier keine eierlegende Wollmilchsau – beim Auswählen des geeigneten Biwaksacks muss auch beachtet werden, dass PU-beschichtete Hüllen z.B. als „wärmer gelten“ als die atmungsaktiven Säcke. Das lässt sich dadurch erklären, dass der Wasserdampf innerhalb einer geschlossenen Hülle kondensiert und nicht durch die Membran entweicht und damit für mehr Wärme sorgen kann (feucht-warm), wenn auch jeder, der das mal ausprobiert hat, weiß: es ist immer noch saukalt auch in diesen Biwaksäcken.

Im Harz konnten wir einen Powertex- Biwaksack von Salewa (die 2 Personen-Variante, da es in der 1 Personen-Variante sehr eng wird, wenn man einen dicken Daunenschlafsack benötigt), einen Event-Biwakack von Exped und zwei verschiedene Goretex-Biwaksäcke von Carinthia testen und haben sie durchaus an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit dabei gebracht. Dazu in den kommenden Beiträgen demnächst mehr.

– wenn möglich, eine windgeschützte Stelle suchen (Wind führt immer zu verstärkter Auskühlung)
– im Winter: ein Schneeloch graben
– viel Wärme geht in den Boden verloren: Äste, Kletterseil oder eine Alumatte können weiterhelfen
– im Biwaksack versuchen zu vermeiden, dass Kleidung oder Schuhe einschnüren und somit die Blutzirkulation beeinträchtig wird
– an den Kontakflächen zwischen Haut und Außenhülle wird es schnell kalt – deshalb an diesen Stellen versuchen, durch z.B. Kleidungsstücke den direkten Kontakt verhindern
– einige schwören auf den zusätzlichen Einsatz eines Tarps als unmittelbaren Wetterschutz – darunter kann man auch gut sitzen und kochen und die Ausrüstung verstauen.
– wer mehrere Nächte biwakieren möchte, der sollte auch mal einen Blick auf leichte Einpersonen-Zelte werfen, die u.U. nur ein paar Gramm schwerer sind, als ein Biwaksack mit Gestänge und Membran.Biwaksäcke gehören zu den Ausrüstungsgegenständen, über deren Sinn auf Tour immer wieder diskutiert wird. Wenn nicht gerade für die Tour ein Biwak geplant ist, dann gehören diese Säcke eher zur Kategorie Notfallausrüstung und daran wird immer mal wieder mit Blick auf das Rucksackgewicht gespart – getreu dem Motto: wird schon alles gut gehen. Biwaksäcke gibt es in unterschiedlichen Materialvarianten und Größen, je nach dem, für welchen Einsatz sie konzipiert worden sind. Wir führten auf unserer Testtour durch den Harz auch wieder unterschiedliche Säcke mit uns und wollen, bevor wir unsere Testberichte zu einzelnen Säcken online stellen, einen kurzen Überblick als Einstieg in das Thema geben.

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