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Innovationen auf der ISPO Munich 2012 gesucht (und gefunden)

Innovationen auf der ISPO Munich 2012 gesucht (und gefunden)

Am Sonntag Morgen öffneten pünktlich um 9 Uhr die Tore der weltgrößten (Winter-) Sportartikelmesse in München. Dort angekommen fielen zwei Dinge gleich ins Auge: die Farbe schwarz (in allen Schattierungen) dominierte bei der Oberkleidung der ankommenden Fachbesucher. Und: es war deutlich wärmer als bei uns in Leipzig. Doch mit weiteren Gedankengängen und Philosophieren darüber, nur noch schwarze Jacken einzukaufen war es schnell vorbei, als wir uns ins Menschengetümmel stürzten.

ISPO Munich: neuer Name und verändertes Konzept für die Messe, die ins 41. Jahr geht. Dennoch hatten wir als Besucher den Eindruck: Alles wie immer. Die ISPO vermeldete einmal mehr Rekordzahlen bei den Austellern (2.344 Aussteller aus 51 Ländern) und hofft auf weiter steigende Besucherzahlen. Die Outdoorfirmen hatten drei große Messehallen fest im Griff, wobei sich einige der Marken zwischen den einzelnen Firmen im Skibereich versteckt hielten.

„And the…“ nein, nicht der Oscar, „…the ISPO Award goes to….“ hieß es am Montag in München, wobei für dieses Jahr auch das Konzept der Awards überarbeitet worden war, um dem Preis international in der Sport- und Outdoorbranche einen höheren Stellenwert geben zu können. Er soll als eine Art Gütesiegel für Qualität in der Sportbranche etabliert werden. Mehr als 250 Produkte wurden der Jury vorgestellt und kritisch begutachtet. Insgesamt 22 Preisträger wurden in zwei Bereichen (Product und Eco Responsibility) und 4 Untergruppen ( Action, Ski, Outdoor und Performance) gekürt. Dabei eint alle Preisträger, das sie in ihren Bereichen etwas Innovatives auf den Markt gebracht haben. Obwohl – das richtige Highlight bei dem die Augen weit aufgegangen sind, ist uns in diesen Tagen nicht über den Weg gelaufen – so sind die Sieger im Outdoor-Bereich, jeder für sich genommen, eine Weiterentwicklung, spannend und sinnvoll, ohne etwas komplett Neues entwickelt zu haben.


Der Award im Bereich Bekleidung ging an keinen Unbekannten: die kanadischen Designer von Arc’teryx statteten ihren Klassiker Alpha SV Jacket mit einem neuen, leichteren, wetterfesten und dennoch robusten Material von Gore aus – wie immer mit einer bei ihnen etwas verschlüsselten Materialbezeichnung „N8op-X Gore-Tex Face Material“.  Damit überzeugten sie die Jury ebenso wie Mammut, die  mit dem Award in der Gruppe „Eco Responsibilit“ für ihr Seil Transformer ausgezeichnet worden sind. In der Begründung für das 9,8mm Kletterseil von Mammut wird darauf verwiesen, das bei der Herstellung des Seils ausschließlich Restgarne (sogennannte Transfergarne) verwendet werden, die bei anderen Firmen auf Grund ihrer Farbübergänge entsorgt werden. Das Resultat dieses Produktionsprozesses ist eine „substanzielle Reduktion der Abfallstoffe“ und sind „Seile in einem neuen Look“.

Petzl wird mit der NAO die erste Stirnlampe auf den Markt bringen, die Helligkeit und Lichtstrahl automatich an die äußeren Bedingungen anpasst. Neben der daraus resultierenden Optimierung des Energiebedarfes ist die Lampe mit Akkus ausgestattet, die zudem einfach über USB aufgeladen werden können. Vor allem letzteres überzeugte die Jury.

Der vierte Preisträger aus dem Outdoorbereich ist Edelrid: das Klettersteigset Cable Vario ist das weltweit erste seiner Art, dessen Bremswiderstand sich auf das Gewicht des Nutzers einstellen läßt, wodurch die Sicherheit durch die Minimierung des Fangstoßes deutlich erhöht wird. Wer sich erinnert – die Sicherheitsuntersuchungen des DAV in den letzten Jahren zum Thema Klettersteigen beschäftigten sich genau mit dieser Problematik. Deshalb bekam Edelrid den Award mit der Begründung überreicht, das dieses Klettersteigset die Lösung v.a. für leichtgewichtige Kletterer ist, wobei durch die neue Konstruktion die Sicherheit auf dem Klettersteig deutlich verbessert wird.

Alles in allem gab es viele interessante Gesprächsthemen auf und rings um die Messe herum. Und natürlich wird erst die Praxis zeigen, ob die Preisträger ihre Awards zu Recht bekommen haben und die Produkte ohne „Kinderkrankheiten“ und  ohne jahrelanges Warten im Herbst auf den Markt kommen können. So müssen wir auch in naher Zukunft  unsere Sachen (Rucksäcke, Duffles…) selber durch die Gegend tragen, denn den freilaufenden Rucksack haben wir nicht entdecken können. Aber, wir freuen uns schon darauf, die neuen Produkte im Herbst dann auch selbst testen zu können und mit Euch über Pro und Kontra zu diskutieren.

PS: Neben der Verkündung der Preisträger standen auf der Messe  v.a. auch im Rahmenprogramm zwei große Themen im Vordergrund. Auf der einen Seite ging es um den Gesundheitsaspekt im Sport und darum, inwieweit aktives Bewegen nicht nur das Wohlbefinden der Menschen positiv beeinflussen kann, sondern auch darum, die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten im Sport aufzuzeigen. Im zweiten Schwerpunktthema  der ISPO beschäftigten sich Experten, Firmen und Nutzer mit  „Mobile Computing“. Dabei geht es um die Kombination Sport mit Smartphones bzw. dem Internet und die Verknüpfung von Sport mit der ständig wachsendene Social Media Gemeinde. Damit kann der vernetzte Sportler nicht nur sein Sporttreiben und Bewegen kontrollieren und analysieren, sondern kann es auch mit seinen Freunden teilen… 🙂

 

 

 

 

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