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Bouldern in Halle/Saale und in Nebra

Bouldern in Halle/Saale und in Nebra

Bouldern in Mitteldeutschland? Das scheint auf den ersten Blick nicht so recht zusammenzupassen, aber weit gefehlt! Nicht nur in Fontainbleau in Frankreich lässt sich dem Bouldern – einer ernst zu nehmenden Spielart des Kletterns – fröhnen, auch gleich hier um die Ecke gibt es zahlreiche Felsen und Blöcke. Ich habe bei schönstem Wetter zwei von vielen Spots besucht und ausprobiert, wie gut erreichbar sie sind, wie die Boulderei ist, wie kinderfreundlich es dort ist und wie der Fels beschaffen ist.

Wir waren in Halle an der Saale am Galgenberg und in Nebra nahe der Unstrut bouldern. Beides sind Destinationen, die ausführlich im Kletterführer ‚Rotgelbes Felsenland‘ beschrieben werden. Darin lassen sich auch Informationen zu den einzelnen Routen mit ihrer jeweiligen Bewertung, Anfahrtswegen und sonstigen Details wie Felsbeschaffenheit nachlesen. Außerdem lassen sich auf der Seite free-solo eine Menge mehr über die Gebiete und die jeweiligen Boulder sowie Tipps und Meinungen anderer in Erfahrung bringen.
Landschaftlich ist Nebra ein absoluter Traum! In unmittelbarer Nähe der Bouldergebiete befindet sich die Unstrut, es ist in den warmen Monaten recht schattig, es ist ruhig und nur paar Spaziergänger und Radler schauen verwundert, was man denn da treibt. Ab Leipzig sind es gut eine Stunde Fahrtzeit mit dem Auto und vom Parkplatz 5 Minuten Gehzeit zum Gebiet – einfach der Beschreibung im Kletterführer folgen und schon sind die Sandsteinfelsen erreicht.

Wer hat, sollte ruhig aus dem Auto den Schneebesen aus dem vergangenen Winter mitnehmen, denn der Sandstein ist zum Teil recht bröselig und von allerlei Spinnweben überzogen. So haben auch wir einige Boulder zuerst gesäubert, bevor der Spaß losging. Aufgrund der Tatsache, dass in Nebra der Fels aus zum Teil recht bröckeligem Sandstein besteht, ist es uns auch ein-, zweimal passiert, dass nicht nur die Finger nicht mehr hielten, sondern auch die Griffe nachgaben und abfielen. Die Boulder bestehen mal aus nur vier bis fünf Zügen, mal aus deutlich mehr. Von vertikal über leicht bis stark überhängend war alles zu finden. Es wird im Boulderführer darauf hingewiesen, dass in Nebra möglichst kein Chalk verwendet werden soll, um auch den Spaziergängern die Freude am schönen Fels ohne weiße Spuren zu bewahren. Anfänger, Fortgeschrittene und Cracks kommen hier alle auf ihre Kosten. Außerdem kann sich ja jeder auch eine eigene Linie suchen und bouldern.
Für die Kinder war es nahezu ideal. Schatten, Stöcke, Fels! Leider ist es an einigen Stellen (Sektor Dragonball) recht schmutzig am Boden, der Sand ist fast schwarz und nicht zum Spielen geeignet. An anderen Stellen gab es dann aber wieder ein bisschen Gras und Wiese – das kann der Bagger auch laden, ohne dass die Klamotten schwarz werden. Vorsicht vor Zecken! Wir hatten ein paar kleine Tiere mit nach Hause gebracht… Rundherum ein tolles Ziel mit Freunden und Kindern!

Halle haben wir uns ausgesucht, weil es sehr nah und von Leipzig schnell zu erreichen ist. Wenn dieses Bouldergebiet in Leipzig wäre – ein Traum für uns! Wer die Kletterei in den Steinbrüchen um Halle und Leipzig mag, wird den Galgenberg sicher auch mögen. Das gesamte Areal ist recht groß und sehr parkähnlich angelegt, mit großen Wiesen und Bäumen. Trotz fantastischen Wetters war es nicht voll, obwohl wir hier auch Gleichgesinnte trafen –  im Gegensatz zu Nebra. Ab Leipzig waren wir per Auto in gut 30 Minuten am Galgenberg, welcher direkt in Halle liegt – und vom Parkplatz aus standen wir quasi mittendrin. Einige Routen waren nicht wirklich vom Dornengestrüpp befreit, aber die Auswahl war so groß, dass das nicht störte. Löbejüntypisch kleine Leisten ohne Ende und feinster Porphyr – das Boulderherz freute sich.
Sogar ein paar leichtere, kurze Kletterrouten waren im Sektor Nordwand zu finden. Auch hier kommt vom Anfänger bis zum Crack jeder auf seine Boulderkosten. Das Chalken ist nicht explizit unerwünscht und es sind reichlich Spuren der Begehungen zu finden. An einigen Stellen (zum Beispiel Sektor Plakette) ist keinerlei Schatten und an sonnigen Tagen wird es dort mächtig heiß. Überhaupt erinnert einen der Große Galgenberg (es gibt auch noch den Kleinen) mit Sektor Plakette optisch an alte Zeiten. Und wie man an der Thälmannplakette lesen kann, wurden früher an dieser Stelle Pionierversammlungen abgehalten. Irgendwie konnte ich diesen Charme mit Pionierliedern und Thälmanngruß noch spüren. Das Gelände hier ist weitläufig und auch eher unsportliche Zeitgenossen verbringen dort gern ihre Zeit und vergessen einigen Müll. Glasscherben sind leider reichlich vorhanden. Für Kinder wird am Kleinen Galgenberg eine Menge geboten: Spielgeräte, Sand und Bolzplatz! Ein echter Traum, nur an extrem sonnigen und heißen Tagen vielleicht wegen Schattenmangels etwas ungeeignet – aber für ‚Zwischendurch‘ gibt es ein Eis aus dem nahen Netto. Perfekt!
Nebra und Galgenberg: Wir kommen auf alle Fälle wieder!

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