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Edelrid-Rückrufaktion: die Sets wurden umgerüstet

Edelrid-Rückrufaktion: die Sets wurden umgerüstet

Seit heute sind die ersten der nach Isny im Allgäu zu Edelrid eingeschickten Klettersteigsets wieder zurück im tapir. Ausgetauscht wurden, wie von Seiten der Firma angekündigt, die elastischen Arme der zurückgerufenen Klettersteigsets. Dabei wurden Bänder verarbeitet, die sich auch optisch von denen der fehlerhaften Sets unterscheiden. Neben Edelrid haben  die Firmen Austrialpin, Edelweiss, Singing Rock, Climbing Technology, Wild Country, Stubai und Ocún einen Teil ihrer Klettersteigsets zurückgerufen und eine Überprüfung mit einhergehendem Austausch vorgenommen.

Gleich nach dem tödlichen Unfall Anfang August dieses Jahres reagierten der Alpenverein Südtirol (AVS), der Deutsche (DAV) und Oesterreichische Alpenverein (OeAV) sowie der Schweizer Alpen-Club SAC. Für den Laien wie auch den Profi nicht mit bloßem Auge zu erkennen, werden die elastischen Arme auf zwei unterschiedliche Arten konstruiert. Dabei geht es wohl um die Verbindung der statischen und elastischen Elemente beim Verweben der Bänder.

Unter Federführung des DAV-Sicherheitskreises wurden die Prüfverfahren für Klettersteigsets mit elastischen Armen auf den Prüfstand gestellt und gemeinsam mit der TÜV Süd GmbH in München ein neues Verfahren für Langzeitbelastungen für diese Klettersteigsets erstellt. 50.000 mal werden die Sets „gespannt und entspannt“ – also die Bewegungen beim Klettersteiggehen imitiert. Danach müssen die Sets die dynamische Prüfung in der Zugprüfmaschine schadensfrei überstehen.

An alle Hersteller ging im Anschluß daran ein gemeinsamer Aufruf der Alpenvereine, die Sets nach dem neuen Verfahren zu prüfen. Mit Stand 13.09.2012 veröffentlichte der DAV eine Übersicht über betroffene und nicht-betroffene Klettersteigsets von insgesamt 18 Firmen. Die nicht aufgeführten Firmen hatten sich nach dem Aufruf noch nicht beim DAV gemeldet.


In einer Pressemitteilung geht Edelrid auf den vorgenommen Austausch und die Langzeitbelastungen für Klettersteigsets ein. Im gleichen Atemzug weisen sie daraufhin und empfehlen, dass „ein Set, dass im Verleih genutzt wird, … nach spätestens 2 Jahren (entspricht 150 Klettersteigen und 45.000 Zyklen) ausgetauscht werden  [sollte]“, auch wenn die nun von Edelrid für die elastischen Arme verwendeten Materialien „auch nach intensivem Gebrauch einen hohe Sicherheitsreserve aufweisen, die weit über den Anforderungen des Tests liegt.“

Klettersteiggehen wird auch weiterhin boomen. Ich war Anfang September in der Brenta und  obwohl in den Hütten die Leute auch über die Rückrufaktionen diskutierten, waren viele mit noch immer z.T. abenteuerlichen Setkonstruktionen unterwegs. Auch die Hüttenwirte berichteten nichts über einen Rückgang der Besucher. So kann man nur hoffen, dass auf der einen Seite die Industrie gemeinsam mit den Verbänden an Sicherheitskonzepten weiter arbeitet und forscht. Auf der anderen Seite sollte jeder den Kopf bei der Planung der Tour eingeschaltet lassen und vor Ort auf die Wetterprognosen der Einheimischen hören, damit dem ungetrübten Bewegen auf den Klettersteigen nichts mehr im Wege steht. Denn unabhängig von den Vorgängen um die zurückgerufenen Sets bringt der Run auf die Eisenwege mit sich, dass zur Zeit mehr Menschen aus Klettersteigen gerettet werden müssen: weil sie sich überschätzt haben, weil das Wetter umgeschlagen ist oder weil sie gesundheitliche Probleme bekommen haben. Das zeigt zumindest die Bergunfallstatistik des DAV.

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