Dein Abenteuer beginnt hier!

Hilleberg Rogen: Ultraleichte Komfortbehausung im Test

Hilleberg Rogen: Ultraleichte Komfortbehausung im Test

Letzten Sommer kam ich in den Genuss, das neue Hilleberg Rogen für euch zu testen. Wer es noch nicht kennt: Es ist mit 2,1 kg ein ultraleichtes Kuppelzelt für 2 Personen, das als 3-Jahreszeiten-Zelt konzipiert und aus dem neuen, noch leichteren Kerlon 1000 Material hergestellt ist.

Die Bedingungen in der Mecklenburger Seenplatte waren fantastisch, sprich: Starkregen schon beim Aufbau und an den folgenden Tagen immer wieder Regen, Sommergewitter mit Sturm und das bei Temperaturen zwischen 20 und 28°C – besser kann ein 3-Jahreszeiten-Zelt ja kaum getestet werden.

 

Wie jedes Hilleberg -Zelt lässt sich auch das Rogen dank des außenliegenden Gestänges völlig problemlos auch unter schlechten Bedingungen aufbauen, ohne dass man ein nasses Innenzelt riskiert. Im Gegensatz zu den auf einer Seite geschlossenen Kanälen der Tunnelzelte muss man nach dem Einschieben der Gestänge lediglich einmal kurz auf die andere Seite des Zeltes springen, um das Gestänge in den Ösen zu fixieren. Das Einschieben des „Dachbalkens“ geht dank des 2-Wege Reißverschlusses und der Farbmarkierung auch recht zügig – das System ist allerdings ein wenig ungewohnt (Reißverschluss öffnen, Gestängekanal finden, Einschieben, das Ende des Kanals umklappen und straff ziehen). Da wird es wahrscheinlich noch eine Überarbeitung geben. Die Kuppelkonstruktion steht nach dem Einbringen der Gestänge von selbst, lediglich Ecken, Apsiden und Abspannleinen müssen noch fixiert werden.

Im Innern offenbart das Rogen dann einen für dieses Gewicht wohldimensionierten Wohnraum von 1,30m Breite und 2,30m Länge, in dem 2 Personen genügend Platz finden – das Gepäck wird in den geräumigen Apsiden gelagert. Dank der Länge ist das Zelt auch für größere Menschen geeignet.

Die Belüftung ist durch den breiten Spalt zum Boden und die Mesh-Türen auch unter den genannten subtropischen Bedingungen ausreichend – da braucht es keine zusätzlichen Lüfter – jedoch können die Eingänge dank des 2-Wege Reißverschlusses auch von oben zur zusätzlichen Belüftung geöffnet werden. Ein wenig Frühsport wird beim morgendlichen Öffnen des Eingangs abgefordert: die Apsiden laufen relativ flach aus, da muss man sich bodennah dann mal kurz lang machen, um den Reißverschluss zu fassen zu kriegen. Wenn man die große Lücke zwischen Außenzelt und Boden sieht, könnte man denken, dass Spritzwasser das Innenzelt erreicht. Das ist aber selbst bei starkem Regen durch die sehr hochgezogene Bodenwanne kein Thema! Unter heftigen Witterungsbedingungen kann das Außenzelt des Rogen mittels der 4 Gestängespanner zur Wetterseite zudem weiter zum Boden gezogen werden.

Ein besonders schönes Detail an den beiden Apsiden ist das einfache Umkonfigurieren zwischen großem und kleinem Eingang. Mit einem Knebelknopf kann die Verankerung der Apsis wahlweise in den rechten oder linken Flügel des Vorraums eingehängt werden und so können mit einem Handgriff Größe und Richtung des Eingangs variiert werden. Das ist einfach genial.

Das deutlich dünnere und leichtere Kerlon 1000 des Rogen hält überzeugend auch heftigen Starkregen ab – die Materialdehnung bei Feuchtigkeit ist ähnlich wie bei den anderen Kerlon-Versionen – Nachspannen bei Regen ist auch hier, wie bei allen silikonisierten Nylongeweben, erforderlich. Entgegen der ersten Erwartungen ist die Geräuschentwicklung des neuen Kerlon 1000 deutlich geringer als erwartet – kein lautes Flattern oder Rascheln nachts.

Was bei der Positionierung von Gepäck und Schuhen zu beachten ist: die Reißverschlüsse der Apsiden sind zur Gewichtsreduktion nicht abgedeckt, so kann hier bei heftigem Regen der ein oder andere Tropfen Wasser eindringen (allerdings handelt es sich wirklich um Kleinstmengen, es ist nicht so, dass hier Rinnsale herablaufen) – für den sehr „sicherheitsbewußten“ deutschen Camper ist dies aber, denke ich, eine sinnvolle Information. Aus diesem Grund und dem sehr großen Belüftungsspalt zwischen Außenzelt und Boden deckt die Zeltunterlage des Rogen auch nur das Innenzelt und nicht die Apsis ab.

Das Fazit dieses Tests: das Rogen überzeugt Hilleberg-typisch mit ausgeklügelten Details, die Aufbau und Handling überzeugend vereinfachen, bietet im Vergleich zu den schwereren Modellen etwas weniger Variabilität in Punkto Belüftung und Komfort, punktet dafür jedoch mit einem grandios niedrigen Gewicht bei sehr gutem Raumangebot und garantiert ausgezeichneten Wetterschutz und Stabilität auf Touren, die unter nicht zu extremen Witterungsbedingungen stattfinden. Das Rogen wird viele Sommerwanderer, Trekker und Tourenradler begeistern, die eine stabile, selbsttragende Behausung suchen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Weiterschmökern

Testbericht: Mit dem Zelt Helags 2 von Hilleberg unterwegs auf dem Kungsleden

tapir Testteam 10. August 2022

Testbericht: Rundum wohlfühlen mit der Outdoor-Hose F208 von Looking For Wild

Celine 30. April 2022

Testbericht: Unterwegs mit Kind, Kegel und einfach mehr Platz – das Vaude-Autozelt Drive Van Trunk begeistert

Michael  2. September 2022

Testbericht: Torsby GTX von Hanwag – ein ganz normaler Wanderschuh

Michael 10. November 2022

Testbericht: Echtes Komfortwunder – der Schlafsack Grüezi Bag Biopod DownWool Summer rockt

Rabanus  4. Oktober 2022