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Testbericht: Therm-A-Rest NeoAir Venture WV

Testbericht: Therm-A-Rest NeoAir Venture WV

Als der Isomattenspezialist Therm-A-Rest vor einigen Jahren seine NeoAir-Matten auf den Markt brachte, ging ein Raunen durch die Outdoor-Landschaft. Sie waren noch leichter, noch kleiner – und das alles, ohne Einbußen in puncto Komfort und Isolation in Kauf nehmen zu müssen. Nur über ein Detail hörte man die Nutzer immer wieder schimpfen: Durch die Kombination aus ultraleichtem Material und der reflektierenden Folie im Inneren rascheln sie. Deutlich hörbar. 2014 wurde die NeoAir-Familie um das Modell Venture WV erweitert. Diese Luftmatte mit einem etwas textileren Obermaterial ist wie gemacht für Outdoor-Einsteiger, die (noch) keine Unsummen in ihr neues Hobby stecken, etwas Komfort auf Reisen genießen, aber nicht auf schöne (und praktische!) Details wie geringes Volumen und Packmaß verzichten wollen. Kann die NeoAir Venture WV halten, was sie verspricht? Wir konnten Romina für das tapir-TestTeam gewinnen und haben ihr die Isomatte auf ihre 5-tägige Radtour auf dem Oder-Neiße-Radweg zum Ausprobieren mitgegeben. Lest hier ihren Testbericht.

Eine Radtour, die ist lustig… Vor allem dann, wenn das Gepäck so leicht und handlich wie möglich ist. Für meine 5-tägige Radreise auf dem Oder-Neiße-Radweg wollte ich diese Herausforderung meistern – nämlich so viel Gewicht und Platz wie möglich einsparen. Dennoch wollte ich meine bereits vorhandene Ausrüstung nicht komplett ersetzen. Ich entschied mich also, vorerst – und mit tapir-Support – die alte Isomatte durch eine neue auszutauschen: durch die Therm-A-Rest NeoAir Venture WV.

Auch wenn man seinen Drahtesel liebt: Sitzt man den ganzen Tag darauf, freut man sich, wenn sich die müden Knochen am Abend möglichst bequem betten können. So war für mich eine wichtige Anforderung an die neue Isomatte, dass sie möglichst dick und damit (hoffentlich) bequem ist. Trotzdem sollte sie dabei natürlich sehr leicht sein und ein geringes Packmaß haben, damit sie möglichst gut in der Fahrradtasche verstaut werden kann. Bei täglich wechselnden Zeltplätzen war es für mich auch wichtig, dass die Isomatte schnell aufgeblasen ist und ebenso problemlos und schnell wieder verstaut werden kann; dazu selbstverständlich eine gewisse Robustheit, um nächtliches, ungewolltes Luftablassen seitens der Isomatte zu verhindern.

Ein paar harte Fakten: Das Packmaß der Therm-A-Rest NeoAir Venture WV ist kaum zu toppen. Mit 23 x 11,5cm ist sie, ordentlich verpackt, niedriger als meine 700ml Trinkflasche und auch nur unwesentlich dicker. Außerdem ist sie mit einem Gewicht von 648g wesentlich leichter als die gefüllte Wasserflasche. Sie lässt sich damit ganz einfach selbst in die kleinste Lücke in der Fahrradtasche verpacken und trägt kaum zum Gesamtgewicht bei.

Im aufgeblasenen Zustand ist die Matte 51 x 183cm groß und 5cm dick. Bei meiner Körpergröße von etwa 1,80m und meiner Vorliebe für’s auf-dem-Bauch-Schlafen sind die Maße zwar recht knapp, aber dennoch ausreichend. Die Dicke der Matte sorgt für ein bequemes Liegegefühl. Einzig anzumerken ist dabei, dass das Material der Therm-A-Rest-Matte dafür sorgt, dass Drehungen akustisch nicht unbemerkt bleiben. Heißt also, sie raschelt beim Drehen. Mir wurde berichtet, dass dieses ‚Problem‘ bei anderen Modellen der Serie noch gravierender sei und hier viel reduzierter auftrete. Die spezielle Konstruktion führt eben zu dieser Geräuschkulisse – die allerdings nur mich, nicht aber meine Zeltnachbarin gestört zu haben schien.

Da ich täglich meinen Schlafplatz gewechselt habe, konnte ich die Isomatte auch auf ihre Handhabbarkeit und Robustheit testen, da ich sie täglich auspacken, aufblasen, benutzen und wieder einpacken musste. Dass sie nicht selbstaufblasend ist, empfand ich anfangs als großen Makel. Nach dem zweiten oder dritten Tag hatte ich mich fast schon daran gewöhnt, die Matte fix aufzupusten. Auch das Luftablassen stellte kein größeres Problem dar. Die größte Schwierigkeit bestand darin, die Matte wieder so zusammenzurollen, dass sie in den mitgelieferten, wunschgemäß kleinen Beutel passte. Die Herausforderung: Die Matte muss mit zwei Händen zusammengefaltet und festgehalten sowie mit der benötigten dritten Hand gerollt werden! Ich konnte mir dafür dankenswerterweise hin und wieder die Hand meiner Mitreisenden leihen. Allein scheiterte ich leider immer kläglich. Allerdings habe ich es auch nie darauf angelegt, etwas gröber mit der Matte umzugehen – sie beispielsweise auf dem Wiesenboden zu rollen -, um kein Loch oder andere Beschädigungen zu riskieren. Zum Ende der Reise stellte sich die Matte jedoch als robuster heraus, als ich anfänglich vermutet hatte.

Die Isolation der NeoAir Venture WV konnte ich nicht bis zum Äußersten testen. Der R-Wert ist hier mit 1,8 angegeben, was die Matte nach objektiven Kriterien bis etwa 4°C nutzbar macht. Wir hatten zwar keine hochsommerlichen Temperaturen, kälter als 4°C war es in den Nächten aber keinesfalls. Somit war in Bezug auf die Wärmeleistung der Isomatte alles tiptop bei den Wetterbedinungen, die ich vorgefunden habe. In diesem Punkt war es eher mein alter Kunstfaserschlafsack, der nach vielen Jahren der Nutzung nicht mehr so richtig mitspielen wollte…

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Therm-A-Rest NeoAir Venture WV eine sehr leichte und handliche Isomatte ist, die besonders auch durch ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis besticht. Da die kleinen Bequemlichkeiten wie Selbstaufblasbarkeit und besondere Robustheit (vielleicht auch nur gefühlt!) fehlen, würde ich dazu raten, die Matte eher für Trips unter moderaten Bedingungen zu nutzen.

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