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Rundreise im Land der Pfirsiche und des Honigs

Rundreise im Land der Pfirsiche und des Honigs

Rundreise im Land der Pfirsiche und des HonigsVon Istanbul aus sind wir per Bus in Georgiens Hauptstadt Tbilisi gereist. Anschließend besuchten wir in der Weinregion und Kornkammer Kachetien die Orte Sighnaghi, Gremi und Telavi. Auf der alten russischen Heerstraße, die Vladikavkas mit Tbilisi verbindet, legten wir dann einen Stopp in Kazbegi am Fuße des gleichnamigen Berges ein, der mit 5033m einer der höchsten Berge Georgien ist. Es folgte eine viertägige Wanderung im Borjomi-Kharagauli National Park und zum Abschluß noch ein paar Tage in Batumi am Schwarzen Meer.

Warum Georgien

Seit meine Großeltern mir von ihrer Hochzeitreise 1971 nach Georgien erzählt hatten, träumte ich davon, das Land mit seinen vielfältigen Klimazonen und Bevölkerungsgruppen, der Schwarzmeerküste, den traumhaften Bergen und der über 1000 Jahre alte (christlichen) Kultur selbst zu erleben. Auch die ausgeprägte Gastfreundlichkeit und die hervorragende Küche machen Georgien zu einem der lohnenden Reiseziel – obwohl sein Ruf in Folge von Bürgerkriegen und Sezessionsbestrebungen verschiedener Regionen in letzter Zeit gelitten hat.

Ehemaliges Intertourist-Hotel in Tiflis - heute Wohnheim für Flüchtlinge aus AbchasienWolga in einer Seitenstrasse in TiflisMehlverkäuferinnen in der Zentralen Markthalle am Hauptbahnhof in Tiflis

Was Sie schon immer über GEORGIEN wissen wollten…

Wie bewege ich mich in Georgien fort?
Das georgische Transportsystem erlebte mit der Unabhängigkeit 1991 einen fast vollständigen Rückzug des Staates. Seitdem sorgen private Unternehmen dafür, dass man fast alle Orte im Land erreicht. Das wichtigste Transportmittel ist das „Maschrutka“ (meist Mercedes oder Ford Kleintransporter), die sowohl in der Stadt als auch auf dem Land sämtliche Ortschaften miteinander verbinden. Sie fahren in der Regel zwischen 8 und 16 Uhr, zwischen großen Städten auch bis 17 Uhr. Was die Busse betrifft, so findet man in den Großstädten zusätzlich zu den Maschrutkas auch noch Trolleybusse bzw. auf dem Land alte Überlandbusse aus Sowjetzeiten. Busse sind in aller Regel billiger, dafür aber auch oft wenig komfortabel und sehr langsam. Eine dritte Option sind Sammeltaxis. Diese sind am teuersten und bieten keinen wirklichen Zeitoder Komfortgewinn gegenüber den Maschrutkas. Obwohl das Land relativ gut zugtechnisch erschlossen ist, lohnt es sich bis auf den Nachtzug Tbilisi-Batumi kaum, den Zug zu nehmen. Sollte man auf Taxis zurückgreifen bzw. in unzugänglichen Gebieten auf Allradwagen angewiesen sein, so versteht sich von selbst, dass der Preis vorher ausgehandelt werden sollte. Ein Taxi für einen Tag gemietet kostet je nach Verhandlungsgeschick zwischen 80 und 100 Lari. Den Preis für 100 Kilometer im Maschrutka beträgt circa 5, im Bus 3 und im Zug 2 Lari. Abschließend muss man sagen, dass die Fahrer sehr ehrlich und hilfsbereit sind. Wir hatten im Gegensatz zum Nahen Osten oder zu Afrika nie das Gefühl, mehr als die Einheimischen zu bezahlen.

Wo kann man in Georgien billig übernachten?
Da seit dem Bürgerkrieg 1993 immer weniger Touristen ins Land kommen, sieht es mit Hotels oder ähnlichem vor allem in ländlichen Regionen sehr schlecht aus. Die beste und oftmals einzige Option ist bei Einheimischen zu schlafen. In ländlichen Gegenden fragt man einfach an den Busstationen die Frauen, die in den Kiosken („Budkas“) arbeiten nach einem Zimmer. Aber auch in den Städten macht diese Möglichkeit Sinn, da die wenigen Hotels meist unter aller Sau und viel zu teuer sind. 5 Lari pro Nacht und Nase auf dem Land bzw. 10 in der Stadt sind unserer Erfahrung nach die gängigen Preise. Es gibt zusätzlich dazu auch noch die Möglichkeit, sich an Agenturen zu wenden, die sich vor allem in Tbilisi befinden, wenn man ein Hotel braucht bzw. eine Tour plant. Dieser Service kostet dann aber auch entsprechend mehr.

Die Gergetikirche im Kasbeki-Massiv (Hoher Kaukasus)Ehemaliges Intertourist-Hotel in Tiflis - heute Wohnheim für Flüchtlinge aus AbchasienWolga in einer Seitenstrasse in Tiflis

Wie versorge ich mich in Georgien?
Das Essen in Georgien ist billig (10 Lari pro Person pro Tag) und qualitativ hochwertig. Wer einmal eine georgische Tomate gegessen hat, wird es schwer haben, die in Deutschland erhältlichen überhaupt noch als solche zu akzeptieren. Ansonsten kauft man normalerweise auf den Märkten immer frisch die Sachen ein und man wird sich über das große Angebot an frischem Obst, Gemüse, Käse und Fleisch wundern, in einem Land, das eigentlich zu den „unterentwickelten“ dieser Erde zählt. Tagsüber kann man sich überall mit Teigtaschen verschiedenster Füllungen versorgen, abends kann man dann in kleinen Kneipen, die von Region zu Region sehr unterschiedliche Küche Georgiens ausprobieren. Schaschlik, Ratschapuri (mit Käse gefüllte Teigtaschen) und Chinakli (mit Fleisch gefüllte in Wasser gekochte Teigtaschen) findet man jedoch überall.
Auf jeden Fall sollte man auch den kachetischen Wein und die immer frisch zubereitete Limonade und nicht zu vergessen den Yoghurt mal probieren. Kulinarisch gesehen gibt es in Georgien nichts, was es nicht gibt! Wasser sollte man am besten aus Flaschen genießen. Ein Tipp: Es gibt leckerstes Mineralwasser aus Borjomi!

Wie sicher ist Georgien?
Aus Georgien hört man leider immer wieder Berichte über entführte Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, von Sprengstoffanschlägen oder Scharmützeln zwischen Separatisten und der georgischen Armee. Das sind Tatsachen und als solche nicht zu leugnen. Jedoch beschränken sich diese nur auf bestimmte Regionen, in die man auf keinen Fall reisen sollte!! Darunter fallen Abkhasien, Swanetien und Südossetien. Im übrigen Georgien wird man sich jedoch wie in Abrahams Schoß fühlen. Die Leute sind zuvorkommend, stets hilfsbereit und sehr gastfreundlich. Solange man sich also nicht übermäßig mit den Insignien des westlichen Wohlstandes schmückt, sollte ein Urlaub in Georgien keine bösen Überraschungen erwarten lassen. Auch die oft als korrupt verschrieenen Polizisten und Grenzbeamten entpuppten sich als sehr hilfsbereite Zeitgenossen, was nicht zuletzt wohl in der Tatsache begründet liegt, dass nach der Nelkenrevolution viele korrupte Polizisten entlassen worden sind und ein neuer Arbeitsethos angestrebt wird.

Noch ein Tipp!
Obwohl Georgien, im Gegensatz zu seinen Nachbarn ein sehr liberales Land ist, sollte man nie vergessen, dass die Religion für die Menschen aller gesellschaftlichen Schichten ein wichtiger Bezugspunkt im Leben darstellt. Deshalb sollte man auf die Frage, welcher Religion man angehört, sich lieber als Protestant oder Katholik ausgeben, statt einen auf Atheist(in) zu machen. Das Männer lange Hosen und Frauen ein langes Kleid bzw. ein Tuch auf dem Kopf in Kirchen tragen sollten, versteht sich ohnehin von selbst.

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