Dein Abenteuer beginnt hier!
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28. Februar 2005
Von Brasilien kommend, waren die Iguacú-Fälle die erste Station in Argentinien. Ganz in der Nähe der Fälle gab es auch mehrere Ruinen von Missionsstationen der Jesuiten zu besichtigen. Von dort aus Weiterfahrt nach Buenos Aires. Nach einigen Tagen Aufenthalt ging es weiter nach Mendoza am Fuße der Anden. Die letzte Etappe führte auf einer atemberaubenden Strecke über die Anden vorbei am Aconcagua nach Chile.
Argentinien ist ein riesengroßes Land und hat entsprechend viel zu bieten. Von den Iguacú-Fällen im subtropischen Nordosten bis nach Feuerland werden fast alle Klimazonen abgedeckt. Auch Buenos Aires – die Geburtsstadt des Tango – ist nicht nur Ausgangspunkt für eine Argentinienreise, sondern schon eine Reise für sich wert. Legendär ist auch die hauptsächlich von Rinderherden und Gauchos bevölkerte Pampa, und der höchste Berg Südamerikas – der 6960m hohe Aconcagua – befindet sich ebenfalls in Argentinien.
Wie kommt man im Land voran?
Das Busnetz ist sehr gut ausgebaut. Eigentlich kann man jeden Ort bequem mit dem Bus erreichen. Für längere Strecken empfiehlt es sich, mit einem Schlafbus (bus cama) zu fahren. Die Sitzlehne kann dann fast waagerecht zurückgeklappt werden, und oft bekommt man sogar eine oder mehrere Mahlzeiten am Platz serviert. Für Reisende mit wenig Zeit und viel Geld könnte auch ein Inlandsflug in Frage kommen.
Was gibt´s zu essen und zu trinken?
Hauptnahrungsmittel ist in Argentinien Rindfleisch. Die Argentinier haben den höchsten ProKopf-Verbrauch der Welt (ca. 55 kg pro Jahr). Dementsprechend gibt es überall sogenannte Parrillas, das sind Grillrestaurants, wo das Rindfleisch in allen möglichen Variationen über einem Holzkohlegrill zubereitet wird. Hat man sehr großen Hunger, kann man ein bife de chorizo bestellen. Dann bekommt man ein riesiges Steak, an dem man einige Zeit zu kauen hat. Bei normalem Hunger ist ein mini bife de chorizo jedoch völlig ausreichend.
Durch die vielen italienischen Einwanderer, die Anfang des 20. Jahrhunderts ins Land kamen, sind heute auch Pizza, Pasta und leckere Eiscremes Standards der argentinischen Küche. Ebenfalls nicht zu verachten ist der argentinische Wein, der hauptsächlich am Fuße der Anden in der Umgebung von Mendoza angebaut wird. Für Touristen aufgrund des bitteren Geschmacks gewöhnungsbedürftig, für Argentinier jedoch unverzichtbar, ist Mate.
Wieviel Geld muß man einplanen?
Noch vor ein paar Jahren war Argentinien ein sehr teures Land und für Rucksacktouristen mit schmalem Geldbeutel kaum erschwinglich. Seit der Aufhebung der Bindung des Peso an den Dollar Anfang 2002 ist der Wechselkurs des Peso jedoch um zwei Drittel abgesackt. In Verbindung mit dem derzeit sehr starken Euro ist Argentinien zu einem regelrechten Schnäppchenland geworden. Ein einfaches Hotelzimmer mit Bad und Frühstück bekommt man schon ab etwa 10 Euro, ein Abendessen bestehend aus einem Steak mit Wein schon für um die 5 Euro. Eine längere Busfahrt im Schlafbus mit Verpflegung kostet etwa 25 Euro (z.B. Buenos Aires – Mendoza, ca. 15 Stunden).
Warum tragen die Argentinier ständig Thermoskannen mit sich herum?
In den Thermoskannen ist heißes Wasser, und das wird für die Zubereitung des argentinischen Nationalgetränks Mate gebraucht. Dabei wird ein kleiner Kürbisbecher zum Teil mit Mateblättern gefüllt und mit heißem Wasser aus der Thermoskanne aufgegossen. Dann wird die entstandene Flüssigkeit mit einem speziellen Metalltrinkhalm getrunken. Die im Kürbisbecher verbliebenen Mateblätter werden danach erneut mit heißem Wasser aufgegossen. Sind mehrere Leute in einer geselligen Runde beisammen, wird der Becher nach jedem Aufguß an die nächste Person weitergegeben.
Was waren die Höhepunkte der Reise?
Iguacú-Fälle
Die den Fällen am nächsten gelegene Stadt ist die verschlafene Kleinstadt Puerto Iguacú. Hier gibt es jede Menge Unterkunftsmöglichkeiten. Wer es etwas großstädtischer mag, kann auch in Foz do Iguaçu auf der brasilianischen Seite übernachten. Die Wasserfälle können sowohl von brasilianischer, als auch von argentinischer Seite aus besucht werden (siehe auch mein Reisebericht Brasilien). Auf der argentinischen Seite hat man zudem die Möglichkeit, auf dem sogenannten „Macuco-Pfad“ allein im Dschungel umherzulaufen, was auf der brasilianischen Seite nicht möglich ist. Der „Macuco-Pfad“ führt abseits der großen Touristenströme zu einem kleinen versteckten Wasserfall (hier kann man sogar baden) und man hat mit etwas Glück die Möglichkeit, Tiere wie Nasenbären, Kappuzineraffen oder Tucane zu beobachten.
Jesuiten-Missionen
Etwa vier Busstunden von den Iguacú-Fällen entfernt kann man in der Umgebung des Ortes San Ignacio die Ruinen mehrerer Missionsstationen der Jesuiten besichtigen. In den Missionsstationen siedelte der Jesuitenorden ab dem Anfang des 17. Jahrhunderts die indianische Bevölkerung an und unterwies sie im katholischen Glauben und in europäischen Handwerkstechniken. Aufgrund von Streitigkeiten mit der spanischen Krone wurden die Missionsstationen am Ende des 18. Jahrhunderts verlassen. Heute sind nur noch Ruinen übrig. Die am besten erhaltene Ruine San Ignacio Miní befindet sich mitten in San Ignacio. Buenos Aires
Nach der Ankunft in Argentinien und vor dem Abflug bietet es sich an, einige Tage in Buenos Aires zu bleiben, denn die Stadt hat viel zu bieten. Mitten durch das Zentrum zieht sich die Avenida 9 de Julio – eine der breitesten Straßen der Welt und ein Albtraum für Fußgänger, die von einer zur anderen Seite wollen. Beschaulicher geht es dagegen im Stadtteil San Telmo zu, einem Altstadtviertel mit gepflasterten Straßen, alten Häusern, Flohmärkten und gemütlichen Cafés.
Das in vielen Reiseführern angepriesene Tangoviertel La Boca fand ich dagegen recht enttäuschend. Hier reiht sich ein Andenkenladen an den anderen, und Reisebusse liefern im Minutentakt neue Touristengruppen an. Am besten kommt man in Buenos Aires mit der Subte voran – der ältesten U-Bahn Lateinamerikas. Wenn man in den teilweise uralten Waggons unterwegs ist, fühlt man sich fast wie in eine andere Zeit versetzt. Was die Übernachtung betrifft, gibt es direkt im Zentrum von Buenos Aires haufenweise Hotels zu erstaunlich günstigen Preisen. Leider ist deren Qualität recht unterschiedlich. Nach zwei Fehlversuchen, was Sauberkeit und Komfort anbelangt, kann ich das Gran Hotel Oriental empfehlen.
Mendoza/Anden
Für Ausflüge in die Anden bietet sich Mendoza als Ausgangspunkt an. Die Stadt ist etwa 15 Stunden mit dem Bus von Buenos Aires entfernt. Hier kann man in den zahlreichen Bergsportläden seine Ausrüstung ergänzen oder eine geführte Tour buchen. Trekking-Permits für Wanderungen und Bergsteigen am Aconcagua sind nur in Mendoza und nicht vor Ort erhältlich und müssen persönlich beantragt werden. Kurz hinter Mendoza führt die Straße zum Aconcagua durch ausgedehnte Weinfelder, bevor sie sich durch ein Flußtal das Gebirge hinaufwindet. Da die argentinische Andenseite im Regenschatten liegt, ist die Landschaft hier sehr trocken und karg, aber nichtsdestotrotz sehr beeindruckend. Der letzte Ort mit nennenswerter touristischer Infrastruktur vor Aconcagua und chilenischer Grenze ist Uspallata. Der Startpunkt für eine Tour zum Aconcagua ist die Puente del Inca, wo sich der Eingang zum Aconcagua-Nationalpark befindet.
Wie kommt man nach Chile?
Es gibt mehrere Grenzübergänge in den Anden. Der meistbefahrene befindet sich zwischen Mendoza und Santiago de Chile. Die Straße führt auf einer landschaftlich sehr interessanten Strecke durch ein karges Hochgebirgstal über einen etwa 3000m hohen Paß. Höhepunkt der Fahrt ist ein Blick auf den Aconcagua, den man kurz vor der chilenischen Grenze auf rechten Seite sehen kann (man sollte sich also schon in Mendoza einen Platz auf der rechten Seite des Busses sichern). Auf der Strecke verkehren regelmäßig Busse, wobei man zwischen großen, bequemen Reisebussen und Kleinbussen, in denen man ziemlich beengt sitzt, wählen kann. Die Kleinbusse sind allerdings die schnellere Variante, da an der Grenze das Gepäck aller Passagiere genau untersucht wird. Bis alle Passagiere eines Reisebusses kontrolliert sind, kann es schon eine Weile dauern. Entsprechend schneller geht es mit den Kleinbussen (Fahrtzeit ca. 7 Stunden).
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